Fazit:
Tabellenführer FC Barcelona nimmt Real Madrid mit 4:0 (2:0) im Santiago Bernabéu auseinander und gewinnt überlegen den 231. Clásico. Damit bauen die Katalanen ihren Vorsprung in der Primera División vorerst auf sechs Punkte aus - Atlético Madrid kann morgen auf vier Zähler verkürzen. Von Anfang an haben die Blaugranas das Spielgeschehen diktiert und in der Fremde den Ton angegeben. Das frühe Tor durch Suárez (10.) ist der ergebnistechnische Dosenöffner gewesen. Neymar hat vor der Pause aus abseitsverdächtiger Position nachgelegt (40.). Durch die Tore von Iniesta (53.) und noch einmal Suárez (74.) ist die Klatsche für die Königlichen perfekt gewesen. Am Ende hätte Reals Niederlage noch höher ausfallen können.
Vielen Dank für das Interesse und noch einen schönen Abend.

Zwei Minuten gibt es obendrauf. In 120 Sekunden hat die Demütigung für Kroos und Co. dann ein Ende.

Es laufen die letzten zwei Minuten. Allzu viel Nachspielzeit wird es nicht geben. Mehr als die obligatorischen drei Minuten sollten es eigentlich nicht sein.

Bravo hält die Null fest! Sensationell fischt er einen durchaus ambitionierten sowie platzierten Ronaldo-Kopfball aus dem linken Eck. Hut ab! Zuvor hat Munir den Ball unbedrängt rechts am Tor vorbeigeschoben.

Sichtlich getroffen, sind die Madrilenen um eine kleine Schadenbegrenzung bemüht.

Rote Karte für Isco (Real Madrid)
Jetzt kochen die Emotionen hoch. Isco muss mit einer Roten Karte den Platz verlassen, weil er Neymar von hinten umgehauen hat und nachtritt. Das ist eine klare Frustaktion gewesen.

In der Schlussphase müssen die Hausherren aufpassen, nicht noch höher auseinander genommen zu werden. Dem FC Barcelona ist der klare Auswärtssieg natürlich nicht mehr zu nehmen.

Gelbe Karte für Dani Carvajal (Real Madrid)
Für ein zu hartes Einsteigen gegen Neymar gibt es zu Recht eine Verwarnung.

Benzema köpft nach einer Halbflanke von der linken Seite auf die Kiste. Bravo ist rechtzeitig im linken Eck.

Dass Barcelona im Santiago Bernabéu eine derart souveräne Vorstellung abliefern würde, ist so nicht vorherzusehen gewesen. An diesem Abend dürfte die Kritik an Reals Trainer Rafa Benítez auf keinen Fall leiser werden.

Am Spielfeldrand macht sich ein FCB-Spieler zum Wechseln bereit. Mal sehen, wer runtergeht.

Luis Enrique nimmt 13 Minuten vor dem offiziellen Spielende seine letzte Auswechslung vor. Munir ersetzt den starken Iniesta, der die Kapitänsbinde an Messi weitergegeben hat.

Tooor für FC Barcelona, 0:4 durch Luis Suárez
Der 28-Jährige macht die Blamage des weißen Balletts perfekt! Dani Alves schickt Jordi Alba, der prompt in die Tiefe spielt. Dort lässt Messi für die Nummer neun abtropfen. In aller Ruhe geht der der Ex-Liverpooler über rechts weiter, nimmt Maß und versenkt die Pille locker im langen Eck. Besser geht es nicht!

Messi zieht das Tempo an, hebt den Kopf und hat 25 Meter vor dem Tor das Auge für den gestarteten Luis Suárez, der sofort zurückgibt. Sergio Ramos geht dazwischen und verhindert einen etwaigen Abschluss des Argentiniers.

Barcelona macht nur noch das Nötigste, Madrid kann nicht mehr. Weil die Katalanen immer noch gut in der Defensive stehen, beißen sich Bale und Co. die Zähne aus.

Riesenchance für Ronaldo! Was ist denn hier los? Der amtierende Weltfußballer und Torschützenkönig der Primera División läuft nach einem Anspiel des Walisers Gareth Bale ganz allein auf Barças Schlussmann Claudio Bravo zu und scheitert! Normalerweise muss das das 1:3 sein. In 99 Prozent der Fälle lässt sich der 30-Jährige aus Madeira so eine Chance nicht entgehen. Eingeleitet worden ist der Angriff durch Iscos Tunnel gegen Messi.

Messi kloppt einen ruhenden Ball übermotiviert in die Drei-Mann-Mauer

Erst trudelt ein Diagonalball von Kross ins Seitenaus, im Gegenzug wird Lionel Messis Schuss nach einem Neymar-Pass von Raphaël Varane geblockt.

...ungefährlicher geht es kaum.

Bale erkämpft wenigstens eine Ecke für den Tabellenzweiten, will aber auch ein Handspiel von Piqué gesehen haben. Es bleibt zu Recht nur beim Eckstoß...

Eine gute halbe Stunde vor dem regulären Spielende ersetzt der erst kürzlich genesene Dani Carvajal den eher blassen Marcelo.

Varane kann eine Eckenverlängerung von Sergio Ramos nicht stark genug mit dem Kopf in Richtung Tor drücken. Ballbesitz für die Gastmannschaft.

"Messi hat seine Knieverletzung überwunden", so Barcelonas Trainer Luis Enrique im Vorfeld der Partie: "Aber es ist klar, dass Messi noch nicht wieder 100-prozentig in Form ist." Jetzt steht der vierfache Weltfußballer zumindest auf dem Feld und könnte Real bei seinem Comeback den Gnadenstoß verpassen.

Spätestens jetzt haben die Weißen ein Problem! Zwar sind sie stark aus der Kabine gekommen, aber es ist der Erzrivale, der noch einen draufpackt. Neben Schmach und Punktverlusten hätte ein 0:3 noch einen weiteren Nachteil. In Spanien zählt bei Punktgleichheit der direkte Vergleich.

Wieso Rafa Benítez den recht aktiven Rodríguez aus dem Spiel nimmt, weiß wohl nur er. Leistungsgerecht ist der Wechsel nicht. Vielleicht ist der Kolumbianer angeschlagen. Derweil trifft Suárez nach Neymars Vorlage nur das Außennetz.

Tooor für FC Barcelona, 0:3 durch Iniesta
Routinier Iniesta passt zu Neymar, der den durchlaufenden Torschützen per Hacke bedient. Von der Strafraumgrenze schlenzt der Ex-Welt- und Europameister die Murmel in den rechten Winkel. Wahnsinn! Iniesta ist der erste Spieler, der neben Suárez und Neymar seit der Verletzung von Messi für den FCB getroffen hat.

...Keylor Navas zeigt sein Können und kratzt Neymars Direktversuch aus dem linken Eck. Hätte der Brasilianer den Winkel anvisiert, wäre die Kugel nicht zu halten gewesen.

Gelbe Karte für Sergio Ramos (Real Madrid)
Sergio Ramos kassiert für sein Vergehen gegen Sergi Roberto noch eine Verwarnung. Es ist seine zwölfte Gelbe Karte in einem Clásico!

Freistoß für die Katalanen rund 21 Meter vor dem Tor in halblinker Position...

Bale knallt einen Distanzschuss deutlich über das Tor. Nach dem Seitenwechsel wirken die Gastgeber wesentlich motivierter und engagierter.

Bravo pariert gegen Rodríguez! In den ersten drei Minuten nach Wiederanpfiff haben die Madrilenen mehr Offensivkraft gezeigt, als in der gesamten ersten Halbzeit. Diesmal muss Bravo schnell nach unten links abtauchen, um einen undankbaren 20-Meter-Schuss von Rodríguez zu entschärfen.

Noch kurz ein Nachtrag zum 2:0 durch Neymar. Zahlreiche Wiederholungen legen nahe, dass der 23-Jährige aus einer Abseitsstellung heraus ins Geschehen eingegriffen hat.

Marcelo zündet den Turbo und sprintet sich auf der linken Seite beinahe bis zur Grundlinie durch. Nach einem kurzen Schlenker in die Mitte zieht er ab - Außennetz!

Und damit rein in den zweiten Durchgang. Mal sehen, ob die Elf von Rafa Benítez aufdreht oder sich weiterhin vorführen lässt.

Halbzeitfazit:
Zur Pause führt der FC Barcelona mit 2:0 bei Real Madrid. Die Real-Fans verabschieden ihre Mannschaft mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Kabine. Von Beginn an haben die Katalanen diesen 231. Clásico im Santiago Bernabéu bestimmt. Während die Königlichen defensive zahlreiche Aussetzer gehabt haben und nach vorne wild durcheinander spielen, lassen die Blaugranas das Leder schön laufen, gehen bissig in die Zweikämpfe und kommen mit Dampf an den gegnerischen Strafraum. Gegen gutstehende Gäste finden die Weißen kein Mittel.

60 Sekunden der zweiminütigen Nachspielzeit sind schon rum. Und dann haben die Gäste das 3:0 auf dem Schlappen. Links spielen Neymar und Suárez einen Doppelpass. Von der Grundlinie legt der Brasilianer ab für den Mann aus Uruguay. Dessen Schuss wird von Marcelo auf der Linie per Kopf geklärt. Wahnsinn!

Durch zahlreiche Ballverluste, Fehlpässe und technische Unzulänglichkeiten, kommt Real offensiv gar nicht zum Zuge. Ronaldo ist momentan abgemeldet. Wenn etwas geht, dann über James Rodríguez.

Zwei Minuten stehen vor dem Pausentee noch auf der Uhr. Schlagen die Hauptstädter zurück oder baut der Triple-Sieger seinen Vorsprung weiter aus. Gewinnen die Katalanen heute Abend, haben sie sechs Punkte Vorsprung auf die Königlichen.

Ohne Not spielt Varane einen katastrophalen Fehlpass in den Lauf von Neymar. Erst an der linken Eckfahne wird das Duo Neymar und Suárez von Sergio Ramos gestoppt.

In den Wiederholungen sieht es so aus, als habe Neymar im Abseits gestanden. Eindeutig ist das nicht zu klären. Schon gar nicht von den Unparteiischen in Echtzeit.

Tooor für FC Barcelona, 0:2 durch Neymar
Es kommt knüppeldick für den Tabellenzweiten aus der Hauptstadt! Wie aus dem Lehrbuch steckt Iniesta nach einer Balleroberung zu Neymar durch. Der 23-Jährige ist zuvor über links in den Strafraum eingedrungen und schiebt die Lederkugel aus spitzem Winkel irgendwie unter Keylor Navas hindurch in die Maschen. Es ist das zwölfte Tor des Brasilianers in der laufenden Saison.

Zunächst hat Bravo eine Bale-Flanke von links sicher, lässt das Spielgerät dann unerwartet fallen. Trotz des Gewusels kann Barcelona klären.

Jetzt holt Sergio Ramos Gegenspieler Dani Alves unsanft von den Beinen und erwischt ihn am Schienbein. David Fernández Borbalán belässt es bei einer Ermahnung - hoffentlich gleitet ihm das Duell nicht aus der Hand.

Mittlerweile steht Real Madrid extrem hoch und greift die Katalanen fast am eigenen Sechzehner an. Bisher zeigt das aggressive Pressing keine Wirkung. In der beginnenden Schlussphase der ersten Hälfte häufen sich die kleineren Fouls und die Unterbrechungen ziehen sich wie ein roter Faden durch das gesamte Spiel.

Puh! Rüde säbelt Luka Modrić seinen kroatischen Landsmann Ivan Rakitić um und sieht keine Gelbe Karte.

Langsam aber sicher wird die Offensive der Hausherren einen Tick offensiver. Noch wackelt Barcelonas Abwehr aber nicht. Dafür agiert der Tabellenführer viel zu abgebrüht.

In der Königsklasse liegen beide Vereine im Soll. Real führt die Gruppe A mit zehn gesammelten Punkten vor Paris Saint-Germain (sieben) an. Barcelona liegt in der Leverkusen-Gruppe E mit ebenfalls zehn Zählern an der Spitze vor dem AS Rom (fünf).

Eine Neymar-Ecke kommt zu nah an den Fünfer und landet deshalb in den Armen von Keylor Navas. Eine Viertelstunde plus Nachspielzeit ist in Halbzeit eins noch zu absolvieren. Weiterhin bestimmen die Blaugranas das Geschehen auf dem Rasen. Die gastgebenden Madrilenen laufen allenfalls nebenher.

Gelbe Karte für Dani Alves (FC Barcelona)
Im direkten Gegenzug wird Ronaldo unfair vom Brasilianer gestoppt und verpasst ihm frustriert einen Schlag mit dem Ellbogen. Diese Aktion haben die Schiedsrichter nicht gesehen und ahnden nur das Foul von Dani Alves. Glück für den dreifachen Weltfußballer.

Ex-Bayern-Spieler Toni Kroos legt den Ball raus zu Rodríguez, der aus mehr als 30 Metern in halbrechter Position schießt. Mit dem viel zu zentralen Linksschuss hat Bravo keine Probleme.

Erneut hat Javier Mascherano am Boden gelegen und muss seinem Einsatz nun Tribut zollen. Nach nur 26 Minuten wird er durch Jérémy Mathieu abgelöst.

Dicke Chance für den FC Barcelona! Nach einem Zuckerpass von Rakitić steht Sergi Roberto am Elfmeterpunkt bereit. Überhastet jagt er die Murmel allerdings über den Querbalken.

Schon zu diesem frühen Zeitpunkt fällt auf, dass die Königlichen die Köpfe ganz schön hängenlassen. Dagegen hauen sich die Gäste in jeden Zweikampf rein und arbeiten akribisch gegen den Ball. Die Mannen von Trainer Rafa Benítez betreiben gar kein Pressing und lassen dem Ligaprimus so viel Platz zum Kombinieren.

...Neymar versucht es direkt und visiert das kurze Eck an. Keylor Navas ist rechtzeitig zur Stelle und hat das Leder sicher.

Gelbe Karte für James Rodríguez (Real Madrid)
Gegen Neymar weiß er sich nur mit einem Foul zu helfen. Vorausgegangen ist dieser Verzweiflungstat ein grober Fehlpass von Varane direkt in den Lauf des Brasilianers. Freistoß für die Katalanen in halblinker Position rund 22 Meter vor dem Gehäuse...

Sehr glücklich schindet Suárez einen Freistoß gegen Raphaël Varane. Jedoch generiert der folgende ruhende Ball keinerlei Gefahr.

Bale steigt Jordi Alba im Halbfeld auf den Fuß und hat Glück, dass er für diese Aktion nicht verwarnt wird.

"Die Mannschaft ist gut in Form und freut sich auf den Clásico", so Benitez einen Tag vor dem Spiel der Spiele: "Wir wissen, wie wichtig drei Punkte gegen Barcelona sind. Nur so können wir bis zum Schluss um den Titel mitspielen."

Nun mal eine gelungene Aktion der Weißen! Von der Mittellinie aus öffnet Sergio Ramos das Feld mit einem steilen Pass auf James Rodríguez. Nach einer Flanke des Kolumbianers entscheidet Schiedsrichter David José Fernández Borbalán jedoch auf Offensivfoul - kann man so machen. Ronaldo hat sich in der Mitte nicht ganz regelkonform gegen Dani Alves durchgesetzt.

Autsch! James Rodríguez spielt einen scharfen Pass und trifft Gegenspieler Javier Mascherano dabei dort, wo es keinem Mann zu wünschen ist. Daraufhin muss die Nummer 14 der Gäste kurz behandelt werden. Es scheint für den Argentinier aber weiterzugehen.

Barça wird immer stärker! Iniesta hebelt mit einem diagonalen Traumpass über das halbe Feld die gegnerische Defensive aus. Empfänger Sergi Roberto legt zurück auf Ivan Rakitić, dessen Direktabnahme aus rund 17 Metern kläglich scheitert.

"Wir werden auf ein sehr starkes Real Madrid treffen und wir müssen unser Toplevel abrufen, um ihnen Probleme bereiten zu können", so Enrique im Vorfeld der Partie. Bis zu diesem Zeitpunkt läuft es ganz gut.

Bislang geht die Führung so absolut in Ordnung. Immerhin haben die Blaugranas die größeren Spielanteile, verwalten das Spielgerät sicherer in den eigenen Reihen und präsentieren sich einen Tick aggressiver. Madrid wirkt noch etwas verschlafen, viele Aktionen sind zu unpräzise.

Tooor für FC Barcelona, 0:1 durch Luis Suárez
Und da ist die frühe Führung für die Gäste! Iniesta leitet mit viel Übersicht den Angriff über die linke Seite ein. Ansatzlos schickt Sergi Roberto den parallel gestarteten flinken Uruguayer steil auf die Reise. Das ganze 25 Meter vor dem Tor. Aus vollem Lauf platziert der Angreifer die Kugel per Außenrist aus zehn Metern flach ins linke Eck. Da gibt es für Keylor Navas nichts zu halten. Beim Pass von Sergi Roberto sehen weder Varane noch Sergio Ramos gut aus.

Gut, besser, Ronaldo! Der Portugiese zieht mit viel Tempo über den rechten Flügel und vernascht Gegenspieler Jordi Alba mit einen feinen Schussfinte. Am Ende faustet FCB-Keeper Claudio Bravo die halbhohe Hereingabe weg.

Piqué verliert die Pille, Benzema macht Dampf. Parallel ist auch James Rodríguez gestartet. Doch Jordi Alba bereinigt die Situation mit fairem Körpereinsatz.

Eieiei! Jordi Alba steckt von links mustergültig zu Luis Suárez in den Strafraum durch. Der hat aus der Bewegung heraus das Auge für Neymar. Dessen Schuss von der Strafraumgrenze rauscht klar über den Kasten - Gefahr sieht anders aus. Trotzdem zeigt diese Aktion, dass die Königlichen hinten höllisch aufpassen müssen.

Frei von der Leber weg ziehen die Katalanen ihr gefürchtetes Ballbesitz-Spiel auf und lassen die Kugel souverän in den eigenen Reihen zirkulieren. Konsequent wird Piqué bei jeder Ballberührung ausgepfiffen. Er hat sich zuletzt kritisch gegenüber Real geäußert.

Neymar fasst sich aus knapp 30 Metern ein Herz und hält drauf. Sicher fängt Keylor Navas dieses harmlose Schüsschen aus der zweiten Reihe.

...nicht nur die erste Ecke der Madrilenen verpufft wirkungslos, auch eine anschließende Hereingabe bringt nichts Nennenswertes ein.

Bärenstark tankt sich Cristiano Ronaldo mit drei Übersteigern in den gegnerischen Strafraum durch und umkurvt auch Dani Alves. Erst im letzten Moment kann der Brasilianer noch zur Ecke klären...

Barcelona stößt an und agiert in den typischen blau-roten Trikots zunächst von rechts nach links. Real agiert in weißen Jerseys entsprechend von links nach rechts. Beide Teams spielen in einem 4-4-2-System.

Nach weniger als einer Minute gibt es den ersten Aufreger des Spiels. Sergio Ramos klärt den Ball ins Seitenaus und trifft dabei Luis Suárez am Arm, der daraufhin liegen bleibt. Es gibt gleich die erste Ermahnung für Reals Innenverteidiger.

Geleitet wird die abendliche Partie vom Unparteiischen David Fernández Borbalán. An den Seitenlinien assistieren ihm Raúl Cabañero Martínez sowie Diego Barbero Sevilla.

Vor Spielbeginn stellen sich alle Akteure entlang der Mittellinie auf und halten zu Ehren der Opfer der Terroranschläge von Paris vor acht Tagen ab. Im Hintergrund ist eine Riesen-Frankreich-Flagge zu sehen. Dazu gibt es sanfte Töne eines Pianos - gespielt wird die französische Nationalhymne, die Marseillaise.

In wenigen Minuten startet der Leckerbissen. Dann wird sich zeigen, welches Team nicht nur einen wichtigen Prestigesieg einfährt, sondern nebenbei auch noch die Tabellenführung in Spaniens Oberhaus abstaubt.

Real kann zum ersten Mal seit August mit allen Spielern arbeiten und beginnt unter anderem mit Toni Kroos, Gareth Bale, Karim Benzema und natürlich Superstar Cristiano Ronaldo. Auch der zuletzt formstarke, aber am Oberschenkel verletzte, Isco ist immerhin im Kader. Insgesamt ist die Aufstellung der Gastgeber offensiv. Bei den Gästen wird der deutsche Keeper Marc-André ter Stegen auch seinen dritten Clásico auf der Bank erleben. Messi sitzt ebenfalls auf der Bank, vorne sollen es Luis Suárez und Neymar richten.

Das letzte Aufeinandertreffen beider Vereine ist fast acht Monate her. Real gewann das Hinspiel der abgelaufenen Saison vor heimischer Kulisse mit 3:1 und kassierte am 28. Spieltag in Barcelona eine 1:2-Niederlage. Das letzte Ligaremis zwischen den beiden Ausnahmeklubs datiert vom 32. Spieltag der Saison 2010/2011 (1:1). Im gleichen Jahr demütigte Barça die Madrilenen mit 5:0 im eigenen Stadion. 2008/2009 siegten die Blaugranas sogar mit 6:2 bei den "Los Blancos".

"Es wird die größte Zahl an Sicherheitskräften im Einsatz sein, die es je bei einer Sportveranstaltung in Spanien gegeben hat", kündigte Staatssekretär Francisco Martínez an. Nach den Terroranschlägen von Paris und der Absage des Länderspiels zwischen Deutschland und den Niederlanden aufgrund einer Terrorwarnung wird der Clásico ein "Hochsicherheitsspiel". Mehr als 2500 Polizisten und Mitarbeiter privater Sicherheitsdienste - doppelt so viele wie bei früheren Clásicos - sollen drei Ringe um das Stadiongelände bilden. "Die Sicherheit wird bedeutend verstärkt", erklärte auch der spanische Innenminister Jorge Fernández.

Acht Tore in der Liga, fünf weitere in der Champions League. Auf den ersten Blick scheint Cristiano Ronaldos Leistung mehr als in Ordnung zu sein. Neben einem spektakulären Fünferpack beim 6:0-Kantersieg gegen Espanyol Barcelona traf Ronaldo gegen Levante, Las Palmas und Celta Vigo. Doch gegen stärkere Gegner wie Athletic Bilbao, Málaga, Atlético Madrid und Sevilla blieb der amtierende Torschützenkönig erfolglos. Seit Mitte September schoss der Weltfußballer bloß magere drei Ligatore. Immer wieder wurde die taktische Marschroute von Trainer Benitez kritisiert, die dem Superstar nicht die notwendigen Voraussetzungen bieten sollen.

"La Pulga" könnte bei einem Einsatz in Madrid ein Jubiläum feiern: Vor fast genau zehn Jahren bestritt Messi als 18-Jähriger im Bernabéu seinen ersten Clásico. Seither erzielte er in 30 Spielen gegen Real die Rekordzahl von 21 Buden. Reals Fußball-Legende Alfredo di Stéfano brachte es in den Clásicos auf 18 Tore, Raúl und Cristiano Ronaldo kamen auf je 15. Mal sehen, ob der zuletzt kritisierte Portugiese heute nachlegt...

Bislang hat das 25-Tore-Sturmduo um Neymar und Luis Suárez den Ausfall des Argentiniers gut kompensiert. Vor dem Klassiker gegen Real warnte Uruguays Tormaschine jedoch vor der Abwehr der Hausherren: "Es ist die härteste Defensive, auf die ich bisher getroffen bin", so Suárez, der in dieser Saison an knapp 62 Prozent aller FCB-Tore beteiligt war.

Obwohl der Ligaprimus und Titelverteidiger mit drei Punkten Vorsprung in die Hauptstadt reist und zuletzt am siebten Spieltag gegen Sevilla (1:2) verloren hat, ist nicht alles eitel Sonnenschein bei den Katalanen. Neymars Vater heizte kürzlich die Spekulationen über einen Abschied seines Sohnes an, obwohl sich der brasilianische Nationalspieler bereits für eine Vertragsverlängerung ausgesprochen hatte. Zudem ließ Barça-Trainer Luis Enrique den Einsatz von Lionel Messi offen: "Messi ist als Spieler so wichtig, dass er für das Team von Nutzen ist, wenn er sich fit genug fühlt." Messi hatte sich Ende September eine Bänderverletzung im linken Knie zugezogen und seither pausiert.

"Jeder kann diese Leistung so auslegen, wie er will. Doch ich erwarte nach dieser Niederlage eine Reaktion“, erklärte Reals Trainer Rafa Benitez nach der 2:3-Pleite in Sevilla. Da Barcelona zuvor 3:0 gegen Villarreal CF gewann, war die Tabellenführung weg. Madrid hat das um sechs Treffer bessere Torverhältnis als der heutige Gegner und könnte mit einem Heimsieg die Tabellenführung zurückerobern.

Die "Königlichen" gegen die Katalanen – dieses Duell fesselt seit Jahrzehnten Zuschauer quer über den Globus. Im Regelfall kämpfen bei dieser Paarung der Erste und Zweite der Liga gegeneinander. So ist es auch diesmal. Tabellenführer Barcelona darf sich in der Hauptstadt keinen Ausrutscher erlauben, sonst nimmt Real die Spitzenposition ein. Bei einer Punkteteilung könnte außerdem noch Verfolger Atlético Madrid seine Chance ergreifen...