Fazit:
Das war ein hartes Stück Arbeit für Real Madrid! Gegen ein gerade im zweiten Durchgang ultradefensives Sporting waren die Madrilenen stets tonangebend, erspielten sich aber vergleichsweise wenig Chancen. Erst in der 74. Minute kam die Erlösung durch den Kopfballtreffer von Cristiano Ronaldo. Spätestens mit dem 3:1 durch Benzema war der Pflichtsieg dann eingetütet. Sporting hat sich in Madrid ordentlich verkauft, wenn man auch phasenweise hart zu Werke ging. Es war wohl vorerst das letzte Spiel der Asturier im Santiago Bernabéu, denn der Abstieg in die Segunda ist kaum noch zu vermeiden. Real dagegen hat vorgelegt und kann sich nun entspannt das Auswärtsspiel von Verfolger Barca beim Fünftplatzierten Levante anschauen. Am Dienstag trifft man dann in der Champions League auf die Bayern, ehe am kommenden Sonnabend das Spiel der Spiele in Spanien steigt, El Clásico - was für eine Woche für die Königlichen!

Bis zum Ende Chancen in schöner Regelmäßigkeit für die Königlichen. Benzema zieht da etwas überhastet aus 10 m ab, obwohl er viel Zeit hatte. Ab in die Wolken. So Möglichkeiten lässt sich der bullige Franzose normalerweise nicht entgehen, aber er hat ja heute schon getroffen.

Marcelo will hier auch noch ein Tor erzielen, zielt aber von der Strafraumgrenze knapp am Pfosten vorbei.

Di María zieht von rechts nach innen und hält aufs kurze Eck. Juan Pablo hat den Braten gerochen.

Aber ganz ehrlich: Die Asturier haben sich richtig gut verkauft im Santiago Bernabéu. Viele hatten mit einem deutlich höheren Sieg der Blancos gerechnet und vor allem mit einem, der deutlich früher feststeht.

Man höre und staune: Sporting mit dem Freistoß kurz hinter Mittellinie.

Özil wieder mit so einem seiner berühmten tödlichen Zuspiele. Cristiano Ronaldo kommt nicht ganz dran und Juan Pablo darf den Ball auch mal wieder in der Hand halten.

Real wäre nicht Real, wenn es jetzt satt wäre. Die Blancos sind noch für das eine oder andere Tor gut heute.

Tooor für Real Madrid, 3:1 durch Karim Benzema
Benzema sorgt für die Entscheidung. Özil mit dem Auge und dem klasse Steilpass halbrechts in den Strafraum zum ungedeckten Franzosen, der die Kugel problemlos im langen Eck unterbringt.

Gelb-Rote Karte für Canella (Sporting Gijón)
Und da waren es nur noch zehn. Canella mit dem harten Einsteigen im Mittelfeld. Schon verwarnt macht das die Ampelkarte und die frühzeitige Dusche.

Jetzt geht es wohl nur noch um die Höhe des Sieges und darum, ob Iker Casillas überhaupt noch einmal an den Ball kommt. Das letzte Mal war das wohl, als er den Ball nach dem Elfmetertor aus dem Netz holte.

Özils Flanke wird abgeblockt. Irgendwie ist es nicht der Tag des gebürtigen Gelsenkircheners.

Gelbe Karte für Galvez (Sporting Gijón)

Tooor für Real Madrid, 2:1 durch Cristiano Ronaldo
Ronaldo - wer sonst? - erlöst die Real-Anhänger und markiert sein Ligator Numero 41! Di María flankt mit links von halbrechts und dann schmeißt sich der Portugiese entschlossen in den Ball und verlängert ihn ins lange Eck. Der Innenpfosten war auch noch im Spiel. Nicht der Hauch einer Chance diesmal für den tapferen Juan Pablo.

Dicke Chance für Higuaín! Cristiano Ronaldo nimmt einen Abpraller vor dem Sechzehner an und spielt einige Meter weiter in den Strafraum auf den Gaucho. Der fackelt nicht und zieht aus der Drehung aus 12 m ab - rund einen Meter vorbei.

Die letzten zwanzig Minuten brechen an, weiterhin steht es 1:1.

Özil brilliert mit einem tollen Diagonalball in den Fünfer zu CR7, dessen Volley von Botía abgeblockt wird. Die folgende Ecke ist nicht der Rede wert.

Auch dieser Schuss geht vorbei. Cristiano versucht es immer wieder, hat aber bislang einfach kein Glück oder den Fuß nicht genug justiert.

Gelbe Karte für Juan Pablo (Sporting Gijón)
wegen Zeitspiels

Arbeloa legt in der Box ab für Benzema, der den Ball nicht richtig trifft. Einmal tief durchatmen, Sporting!

CR7 macht´s. Da ist gewohnt viel Dampf und Effet dahinter, der Ball senkt sich, dass einem als Sportinguista angst und bange werden muss, geht aber dann doch ein Stück drüber.

Gelbe Karte für Alberto Botía (Sporting Gijón)
Die nächste Gelbe, bitte! Botía grätscht Ronaldo um und schenkt Real eine passable Freistoßgelegenheit. Der Ball liegt halblinks und rund 25 m vor der Kiste.

Eine Stunde ist gespielt. Madrid rennt weiterhin pausenlos an, hat aber nach wie vor sichtlich Probleme zum Abschluss zu kommen.

Di María flankt in den Fünfer, wo Juan Pablo gegen Higuaín die Lufthoheit hat und den Ball abgreift.

Gelbe Karte für Pepe (Real Madrid)

Grandiose Einzelleistung von Trejo, der da Khedira tunnelt und dann fast durch ist. Pepe legt den Linksaußen und kassiert völlig zurecht die Karte.

Özil nimmt auf der linken Außenbahn Benzema mit, der abhakt und flankt. In der Mitte haben die Sportinguistas in dieser Situation alles im Griff.

Clementes Mauertaktik ist bisher größtenteils aufgegangen. Nur mag man angesichts der grenzenlosen Überlegenheit Reals hier kaum daran glauben, dass die "1" auf Madrider Seite lange stehen bleibt.

Wie erwartet beginnt die zweite Hälfte so wie die nahezu gesamte erste lief, nämlich mit dominanten Madrilenen und ultradefensiven Asturiern. Benzema hat erste Chance seit Wiederanpfiff, sein Kopfball geht aber genau in die Arme von Juan Pablo.

Insgesamt drei Wechsel zur Pause. José Mourinho bringt mit Benzema und Di María zwei frische Offensivkräfte. Neben Callejón muss (aus deutscher Sicht) leider auch der tadellose Nuri Şahin runter, der hier bei Standards sicher nochmal für Torgefahr hätte sorgen können wie in der 44. Minute. Bei Sporting kommt Ricardo für Iván Hernández in die Partie.

Halbzeitfazit:
Dass Sporting zur Pause ein Remis erreichen würde, hätten die wenigsten vor dem Spiel gedacht. Dass sie gar in Führung gehen, wohl kaum einer. Beides ist eingetroffen. Das 1:1 nach 45 Minuten ist durchaus schmeichelhaft für die Asturier, wenn die Statistiker auch je zwei Chancen gezählt haben. Real Madrid hat das Heft klar in der Hand, hat 69 Prozent Ballbesitz, findet aber kaum ein Mittel gegen die tief und eng verteidigenden Rojiblancos Chancen zu erspielen. So greifen die Blancos auffallend häufig zu Fernschüssen. Gijón spielt gemessen an seinen Möglichkeiten eine klasse Auswärtspartie. Man hatte sogar die erste Chance durch Trejo, ein weiterer Konter führte zum Elfmeter, den De las Cuevas zum 1:0 verwandelte. Durch ein Kopfballtor von Higuaí­n kam Real dann zum hochverdienten Ausgleich und drängte sofort auf ein weiteres Tor. Nuri Şahin traf per Freistoß nur die Latte und Sporting rettete das 1:1 in die Pause. Im Bernabéu liegt durchaus die Überraschung in der Luft. Allerdings bleiben den Schützlingen von José Mourinho noch 45 Minuten, um die erwarteten drei Punkte gegen den Abstiegskandidaten einzufahren.

Real versucht es wie gesagt viel aus der Distanz. Diesmal hat Callejón keinen Erfolg.

Nuri Şahin zirkelt den Ball an die Latte! Klasse Versuch des Ex-Dortmunders. Da hat fast alles gepasst, der Freistoß war nur einen Tick zu hoch angesetzt.

Khedira wird 25 m vor dem Tor umgemäht. Gute Freistoßposition für die Blancos!

Özil schickt Arbeloa auf rechts steil. Die Flanke kommt ganz gut, aber es ist kein Madrilene zur Stelle.

Ramos zirkelt den Ball aus zentraler Position vor die Kiste. Callejón versucht in den Pass zu springen, verpasst die Kugel aber um Zentimeter.

Der Ausgleich ist natürlich verdient. Real hat das Spiel vollkommen in der Hand, wenn man sich auch schwer tut und kaum zu Torchancen kommt. Die Karten sind neu gemischt.

Tooor für Real Madrid, 1:1 durch Gonzalo Higuaí­n
Higuaín gleicht aus. Sergio Ramos flankt von links weit an den Fünfer. Sportings Verteidiger verlieren Higuaín aus den Augen, der aus kurzer Distanz keine Probleme hat einzunicken.

Gelbe Karte für Cuéllar (Sporting Gijón)
Gäste-Ersatztorwart Cuéllar war auch dabei im Getümmel und sieht auf der Bank sitzend Gelb. Respekt!

José Mourinho reißt hier der Geduldsfaden, er leistet sich ein wildes Wortgefecht mit einem (oder mehreren?) Sporting-Verantwortlichen. Der vierte Offizielle hat so seine Probleme, den kahl geschorenen Portugiesen zu besänftigen.

Die Rojiblancos können sich nun mal etwas befreien, von langer Dauer ist der Ballbesitz dann aber nicht.

Gelbe Karte für Canella (Sporting Gijón)
Auch viele Fouls gehören wohl zum Plan der Asturier. Canella mit einem harten Einsteigen im Mittelfeld und der zweiten Gelben.

Madrid mit der wütenden Antwort. Özil bedient vor dem Sechzehner Khedira, der nicht angegriffen wird und aus 18 m einfach mal abzieht - 3 Meter links vorbei.

Tooor für Sporting Gijón, 0:1 durch De las Cuevas
Und jetzt geht hier tatsächlich der Außenseiter in Führung! De las Cuevas trifft halbhoch in die Mitte, während Casillas ins Eck unterwegs ist.

Gelbe Karte für Sergio Ramos (Real Madrid)

Elfmeter für Sporting! Und das völlig zurecht! Trejo lässt bei einem Konter mehrere Madrilenen und auch den Innenverteidiger stehen, der den Ball im Strafraum beim Grätschen mit der Hand aufhält.

Tooooooor für Real Madrid, doch die Fahne ist zurecht oben. Higuaín, der Şahins Freistoß ins Netz verlängerte, stand im Abseits.

Gelbe Karte für Oscar Trejo (Sporting Gijón)
Der Mann, der die große Chance für die Gäste hatte, erhält die erste Verwarnung für ein Foulspiel.

Sporting traut sich nun mal nach vorne und bekommt auf der linken Außenbahn einen Freistoß. Der bringt dann nichts ein.

Kleines Scharmützel zwischen Marcelo und Gálvez, doch die Aufregung ist schnell vorbei.

Nuri Şahin ist der etwas offensivere der beiden Sechser der Madrilenen und versucht hier das Spiel seines Teams zu lenken. Es ist zu spüren, dass der Deutsch-Türke sich hier beweisen will, aber gegen ein solch defensives Team wie Sporting ist es schwer durch gute Zuspiele in die Spitze zu glänzen.

Gegen Gijóns Abwehrbollwerk müssen Fernschüsse herhalten. Marcelos Versuch aus halblinker Position stellt Juan Pablo vor keine Probleme.

Die Gäste sind bemüht den Ball zirkulieren zu lassen, befinden sich angesichts der defensiven Aufstellung aber stets in Unterzahl im Mittelfeld. So hat Real wenig Mühe das Leder rasch zurückzuerobern.

Der Druck der Königlichen wächst, doch weiterhin halten die Mannen in Rot-Weiß diesem stand.

Der große Underdog schlägt sich bislang ganz gut. Real ist weder aus dem Spiel heraus noch nach Ecken und Freistößen gefährlich geworden.

Sporting hat die dicke Chance zum 1:0! Wer hätte das gedacht? Oscar Trejo setzt sich bei einem Konter gegen den schlecht aussehenden Arbeloa durch und steht alleine vor Casillas. Der Abschluss geht genau auf den spanischen Nationalkeeper.

Sportings einzige Spitze Sangoy wird lang geschickt, wird abgedrängt und muss dann zum Stürmerfoul greifen. Das wird wohl keine dankbare Aufgabe für den Argentinier heute.

Ronaldo setzt sich auf halblinks mal durch, sein Flachschuss geht aber dann meilenweit links am Kasten vorbei.

Unfassbar, wie tief die Asturier stehen. Reals Innenverteidiung aus Pepe und Ramos steht zehn Meter vor der Mittellinie. Noch Fragen?

Cristiano Ronaldo macht einen Freistoß aus rund 30 m zur Chefsache. An der Sechzehnerkante bleibt das Geschoss hängen.

Die Heimelf findet noch nicht die Lücke. Sporting rührt frühzeitig Beton an.

Was allerdings überrascht: Die Gäste suchen hier auch den Weg nach vorne. Reals starke Defensive lässt aber keinen Abschluss zu.

Reals Taktik ist klar. Früh Dampf machen, um früh zu treffen und hier keine Zweifel am sicher geglaubten Heimsieg aufkommen zu lassen. Cristiano Ronaldo sprintet die linke Seite runter und spielt in den Sechzehner auf den mitgelaufenen Khedira, dem die Kugel aber in die Hacken springt.

Kleine Korrektur: Xabi Alonso wird nicht geschont, sondern fehlt aufgrund der 10. Gelben Karte aus dem Derby.

Real Madrid und Real Sporting de Gijón eröffnen also den 34. Spieltag der Primera División. Das Ganze vier Tage vor München und eine Woche vorm Clásico. Die Madrilenen natürlich ganz in Weiß, Sporting in rot-weiß gestreiften Leibchen und blauen Hosen. Schiedsrichter ist Pedro Pérez Montero.

Mit 3:0 waren die Madrilenen im Hinspiel klar obenauf. In der letzten Saison landete Sporting einen sensationellen 1:0-Sieg in Reals Stadion.

Schenkt man den spanischen Kollegen Glauben, lässt Gästecoach Javier Clemente im 5-4-1 spielen. Ins sprichwörtlich kalte Wasser geschmissen wird Moises García, der in der Innenverteidigung sein Profidebüt gibt - und so etwas im Santiago Bernabéu!

Reals Offensive bilden heute Callejón, Özil, Cristiano Ronaldo und ganz vorne Higuaín. Als Alternativen hat Mourinho noch Benzema, Kaká und Di María in der Hinterhand. Auf der Doppelsechs kommt neben Khedira der Ex-Dortmunder Nuri Şahin zum Zuge. Xabi Alonso wird offenbar geschont und ist nicht einmal im Kader.

Gespielt und gewonnen werden muss diese Partie auch erst einmal. Immerhin haben die Gijoneses zuletzt den Champions-League-Aspiranten Levante mit 3:2 besiegt und konnten so ein Fünkchen Hoffnung auf den Klassenerhalt aufrechterhalten. Trainiert wird Sporting übrigens von Javier Clemente, der von 1992 bis 1998 spanischer Nationaltrainer war.

Gespannt darf man sein, wen José Mourinho heute von seinen Stammspielern schont. Dass der Portugiese dieses Spiel im Titelrennen gegen Barca erst nimmt, ist sicher, zumal der einst komfortable Vorsprung auf vier Punkte geschrumpft ist und der Clásico noch aussteht. Ebenso ist "The Special One" aber gerade vor großen Spielen wie das in der Allianz Arena am kommenden Dienstag bekannt dafür zu rotieren, um wichtigen Spielern eine Verschnaufpause zu gönnen.

Schließlich befindet sich die Elf von Mourinho auch in einer glänzenden Verfassung. Zuletzt demütigte man den Lokalrivalen Atlético im eigenen Stadion durch einen ungefährdetes 4:1. In Topform befindet sich vor allem Cristiano Ronaldo, der seinen unfassbares Torekonto im Derby de Madrid um drei Treffer aufstockte.

Was die Teams rein tabellarisch trennt: 54 Punkte und eine um 104 Tore (!) unterschiedliche Tordifferenz. Cristiano Ronaldo hat alleine acht Tore mehr erzielt als die gesamte Mannschaft der Rojiblancos. Jeder, aber auch wirklich jeder erwartet heute einen Heimsieg im Santiago Bernabéu und die allermeisten einen klaren.

Nur die Krone im Vereinswappen (und damit das Real im Vereinsnamen) und die Ziffern der Punktezahl scheinen die heutigen Kontrahenten gemeinsam zu haben. Die Blancos haben 82 Zähler auf dem Konto, Sporting liegt mit deren 28 sieben Punkte vom rettenden Ufer entfernt und steht mit "anderthalb" Beinen in der Segunda División.