Fazit
Mit einem 2:1-Erfolg im Camp Nou zu Barcelona macht Real Madrid im Kampf um die spanische Meisterschaft wohl den Deckel drauf. Drei Spieltage vor Schluss hat die Truppe von José Mourinho nun sieben Zähler Vorsprung auf die Katalanen und damit anderthalb Hände an der Trophäe. Durch eine leidenschaftliche Defensivleistung und eine riesige Effektivität vor dem Tor haben sich die Königlichen diesen Sieg unter dem Strich auch verdient. Barça hatte insgesamt zwar mehr vom Spiel und auch die klareren Möglichkeiten, spätestens nach dem 1:2-Gegentreffer durch Cristiano Ronaldo war der Wille des Titelverteidigers jedoch gebrochen. Da Duell der Ballermänner entschied ganz klar der Portugiese für sich. Messi blieb über die volle Distanz eher unauffällig. Herauszuheben sind auch die beiden deutschen Nationalspieler bei den Gästen, die durch einen Treffer (Khedira) und eine direkte Torvorlage (Özil) maßgeblich am Erfolg der Königlichen beteiligt waren. Lange Zeit, um diesen Rückschlag zu verdauen, hat Barcelona nicht. Bereits am Dienstag kommt der FC Chelsea ins Camp Nou, dann müssen die Mannen von Pep Guardiola einem 0:1-Rückstand hinterher laufen. Real empfängt am Mittwoch die Münchner Bayern. Gibt es im Champions-League-Finale am 19. Mai den nächsten Clásico? Zumindest könnte man sich dann sicher sein, dass es wieder eine packende Partie werden würde. Das war es von hier, Danke für die Aufmerksamkeit und schönen Abend noch.

Im Spielaufbau vertendelt die Hausherren die Kugel. Higuaí­n passt nach innen, wo Ronaldo im entscheidenden Moment noch gestört wird, sodass er das Spielgerät über den Querbalken löffelt.

Ronaldo nimmt viele Meter Anlauf und zimmert das Leder genau so weit drüber.

20 Meter vor dem gegnerischen Tor holt Arbeloa noch einen Freistoß raus. Das Ding scheint durch zu sein.

...Puyol geht zu übermotiviert ins Kopfballduell und begeht ein Offensivfoul.

Zumindest haben sie noch eine Ecke...

Vier Minuten gibt es obendrauf. Können die Gastgeber noch ausgleichen?

Vom Schock des 1:2 konnten sich die Hausherren nicht mehr erholen. Barça verspielt im eigenen Stadion die Chancen auf den Titel.

Nach einer starken Leistung darf sich Mesut Özil nun seinen wohlverdienten Applaus abholen. Für kommt José Callejón.

...Ronaldo steigt hoch, doch Puyol klärt.

Eckstoß für die Königlichen. Standards bringen den Gästen jetzt natürlich auch wertvolle Zeit...

Gelbe Karte für Javier Mascherano (FC Barcelona)
Gegen Ronaldo grätscht Mascherano übermotiviert rein. Zwar trifft er den Torschützen des 2:1 kaum, doch für diese überharte Grätsche muss der Referee gelb zücken.

Unaufhaltsam tickt die Uhr gegen die Titelambitionen des FC Barcelona.

...kurz ausgeführt, über drei Stationen kommt das Spielgerät zu Mascherano, der aus 30 Metern den Dampfhammer auspackt und die Pille Richtung Stadiondach drischt.

Nächster Eckstoß für Barça...

Plötzlich haben die Königlichen eine gute Kontergelegenheit samt Überzahl, doch Benzema schließt aus 16 Metern überhastet selbst ab, ohne auf den besser postierten Ronaldo abzulegen. Den kann Valdés fangen.

Guardiola greift zu seiner letzten Wechseloption. Für den jungen Tello kommt mit Cesc Fábregas noch ein Akteur, der den Unterschied ausmachen kann.

Alles spricht für eine hektische, unübersichtliche und über das normale Maß hinaus spannende Schlussphase dieser Partie.

...Pepe steigt am höchsten und klärt.

Ecke Barça...

Gelbe Karte für Granero (Real Madrid)
Wegen eines taktischen Vergehens reiht sich auch Esteban Granero in die Liste der Gelbsünder ein.

Gelbe Karte für Mesut Özil (Real Madrid)
Weil er sich beim Ausführen einer Ecke zu viel Zeit lässt, sieht Özil gelb.

Es geht jetzt Schlag auf Schlag. Hat Alves da gegen Ronaldo nachgetreten? Nach einem Zweikampf reklamiert der Portugiese das jedenfalls. Es ist zu bezweifeln, dass da ein Vergehen des Brasilianers vorlag.

Tooor für Real Madrid, 1:2 durch Cristiano Ronaldo
Was ist das für eine Leistung von diesen Madrilenen? Fast eine Stunde stehen sie ausschließlich in der eigenen Hälfte, um die Führung zu verteidigen und kaum fällt der Ausgleich, schlagen die Blancos sofort zurück. Özil spielt einen absoluten Sahnepass auf Ronaldo, der einen Sprint in den Sechzehner anzieht, an Valdés vorbeigeht und die Kugel im leeren Kasten unterbringt.

Was für ein Wechsel von Guardiola: Jetzt hat Xavi keine Argumente mehr für seinen Ärger darüber, dass er herausgenommen wurde.

Tooor für FC Barcelona, 1:1 durch Alexis Sánchez
Der Joker sticht! Da ist der Ausgleich und ausgerechnet Alexis erlöst die Blaugrana! Das war ein Tor des Willens! Zuerst scheitert Tello noch völlig frei vor Casillas, der Nachschuss von Alves wird noch geblockt. Dann fällt das Leder vor den Schlappen von Alexis, der beim ersten Versuch ebenfalls am glänzend reagierenden Casillas hängen bleibt, dann aber noch eine Chance kriegt und das Ding versenkt.

Kurz nach seinem Schussversuch ist der Arbeitstag für Xavi vorbei. Er wird durch den Chilenen Alexis Sánchez ersetzt. Damit ist der Mittelfeldmann sichtlich unglücklich.

Wenn es mit Kombinationsfußball nicht funktioniert, muss eben mal ein Fernschuss herhalten: Xavi fasst sich ein Herz und drischt aus der zweiten Reihe drauf. Das Leder streicht nur Zentimeter am linken Außenpfosten vorbei.

...an der Strafraumgrenze klärt Di María den Eckstoß per Fallrückzieher.

...zunächst muss allerdings Coentrão behandelt werden, der den Ball von Dani Alves voll ins Gesicht bekommen hat...

Nach 66 Minuten haben die Hausherren ihren ersten Eckstoß...

Vor allem Fábio Coentrão macht die Türe auf seiner linken Abwehrseite zu. Gegen die Bayern noch ein Schwachpunkt, bringt der Portugiese seine Gegenspieler heute ein ums andere Mal zum Verzweifeln.

Defensiv ist es allerdings absolut herausragend, was die Mourinho-Elf heute anbietet. Dass Barça im eigenen Stadion erst zwei wirklich Torchancen hatte, spricht Bände.

Nur selten kommen die Weißen mal über die Mittellinie.

Wann wird Pep Guardiola reagieren und seinen ersten Spielerwechsel vornehmen? Eine knappe halbe Stunde hat sein Team noch Zeit.

Messi probiert es aus knapp 20 Metern. Pepe wirft sich mit allem, was er hat, in den Schuss und kann ihn abblocken.

Wie lange geht das noch gut für Mourinho und seine Mannen?

Real steht jetzt noch tiefer als vor dem Seitenwechsel. Infolgedessen nimmt die Überlegenheit der Hausherren quasi im Minutentakt zu.

Um Gottes Willen! Tello vergibt den Hundertprozenter! Den muss man eigentlich machen. Thiago Alcantara steckt die Pille herrlich in die Box durch. Cristian Tello ist völlig frei vor dem Schlussmann der Gäste und hat alle Zeit der Welt. Er versucht es mit einem Direktschuss, trifft das Leder nicht richtig und verfehlt die Hütte klar und deutlich.

Ronaldo schiebt die Kugel ins Netz, doch beim Pass von Benzema stand der Portugiese hauchdünn im Abseits. Korrekte Entscheidung des Schiedsrichterassistenten.

Links im Sechzehner hat Tello richtig viel Platz. In der Mitte stehen einige Rot-Blaue, doch der Jungspund probiert es aus spitzem Winkel direkt. Da muss Casillas nicht mehr eingreifen, der fliegt neben den Kasten.

Schon jetzt lassen sich die Blancos bei Einwürfen aufreizend viel Zeit. Den Zuschauern auf den Rängen gefällt das natürlich ganz und gar nicht.

Welche Alternativen sitzen noch auf den jeweiligen Ersatzbänken? Barça kann noch auf Pedro und eventuell auch auf den angeschlagenen Alexis zurückgreifen. Außerdem wäre sicherlich auch Cesc Fábregas eine namhafte Lösung. Bei den Gästen könnten Kaká oder Higuaí­n echte Offensivalternativen sein.

Gelbe Karte für Xabi Alonso (Real Madrid)
Eigentlich hat er sich schon im ersten Durchgang um diese Verwarnung beworben. Jetzt bekommt Xabi Alonso sie nach einem Foul im Mittelfeld.

Zunächst gibt es auf beiden Seiten keine Wechsel.

Es regnet Katzen und Hunde in der katalanischen Hauptstadt. Wem kommt das wohl in den zweiten 45 Minuten zu Gute?

Halbzeitfazit
Nach 45 Minuten führen die Königlichen im Camp Nou beim FC Barcelona mit 1:0. Es war eine Standardsituation, die der deutsche Nationalspieler Sami Khedira veredelte. Zwar erzielte er diesen Treffer aus abseitsverdächtiger Position, darüber zu diskutieren ist jedoch mühselig. Im Notizblock des Schiedsrichters steht ein 1:0 für die Gäste. Barça hat erdrückend viel Ballbesitz und spielt auch ein Vielfaches an Pässen im Gegensatz zu den Gästen. Wirklich gefährlich wurden die Hausherren jedoch nur ein einziges Mal, als Xavi frei vor Casillas scheiterte (27.). Madrid stellte sich nach dem Führungstreffer tief hinten rein und verlagerte sich nur noch auf's Kontern. Es ist eine intensive aber keineswegs unfaire Angelegenheit. Erst zwei Akteure haben gelb gesehen (Busquets und Pepe). Durch ist das Ding definitiv noch nicht, zu knapp ist die Führung für den Spitzenreiter.

Eine Minute wird nachgespielt.

Da könnte man mehr draus machen: Özil gewinnt die Pille im Mittelfeld und treibt sie auf dem rechten Flügel bis an den Sechzehner. Dort will er dann Benzema bedienen, doch er spielt einen unkonzentrierten Pass, den Mascherano abfangen kann.

Gelbe Karte für Pepe (Real Madrid)
Weil er gegen Busquets hart den Körper reinstellt, sieht Pepe als erster Weißer gelb.

Kaum kombinieren die Rot-Blauen einmal in ihrer typischen Manier, wird es gefährlich: Tello geht links zur Grundlinie und gibt das Spielgerät in den Rückraum. Dort legt Xavi nach rechts für Alves auf, der wiederum direkt in den Sechzehner passt. Messi steht dort jedoch im Abseits.

Knapp fünf Minuten haben die Blaugrana noch Zeit, dann geht es in die Kabine. Die Katalanen drücken auf den Ausgleich, hatten aber erst eine wirkliche Torchance.

Souveränes Tackling: Tello geht von links in den Sechzehner, wird dann jedoch vom stark agierenden Arbeloa abgedrängt. Zwar ist da auch eine Hand am Trikot des Außenstürmers, doch für einen Strafstoß reicht das nie und nimmer.

So stellt man Casillas nicht wirklich vor große Schwierigkeiten: Thiago versucht es aus 30 Metern. Der Gäste-Schlussmann hebt den Arm, das Leder rauscht einige Meter an der Hütte vorbei.

Im Großen und Ganzen ist der Clásico in dieser ersten Halbzeit eine überraschend faire Angelegenheit. Die ganz bösen Nicklichkeiten bleiben bislang aus.

Zehn Minuten sind im ersten Durchgang noch zu absolvieren. Die Gastgeber haben erdrückende Pass- und Zweikampfwerte, noch zeigt die Anzeigetafel jedoch ein 0:1 durch den Khedira-Treffer.

Auch im Hinspiel waren die Königlichen mit 1:0 in Führung. Am Ende siegte Barcelona mit 1:3 im Bernabeu. Wiederholt sich heute Geschichte oder legen die Madrilenen tatsächlich den Grundstein zum Titel?

Real kann nur noch selten durch eigene Angriffe für Entlastung sorgen. Ronaldo probiert es mal wieder aus über 20 Metern. Sonderlich gefährlich ist das nicht.

Jetzt hatte also auch Barça die erste richtig große Gelegenheit in diesem Spiel. War das eine Initialzündung für die Guardiola-Truppe?

Xaviiiiiii! Das muss der Ausgleich sein! Fast eine halbe Stunde war La Pulga, Lionel Messi, kein Faktor in dieser Partie und plötzlich schüttelt er einen Weltklassepass auf dem linken Fuß, mit dem er Xavi in die Box schickt. Der taucht frei vor Casillas sein und will das Leder an diesem vorbeilegen. Der Keeper der Gäste reagiert in überragender Manier und lenkt die Pille irgendwie noch am linken Pfosten vorbei. Es gibt zwar keine Ecke, aber das war definitiv eine Parade und kein Fehlschuss.

Hui, da muss man eigentlich den gelben Karton zeigen. Xabi Alonso grätscht mit vollem Risiko in den Zweikampf mit Dani Alves und trifft diesen hart am Knöchel. Der Schiedsrichter lässt die Karte stecken.

Noch immer warten die Zuschauer im Camp Nou auf den ersten konsequent zu Ende gespielten Angriff der Hausherren.

Ist das System Mourinho? Jetzt ziehen sich die Gäste weit in die eigene Hälfte zurück und lassen die Katalanen erst einmal kommen.

Auf der Gegenseite tankt sich Ronaldo von links in die Box und zieht aus spitzem Winkel ab. Das Ding geht doch recht deutlich vorbei.

Zeigen sich die Gastgeber von diesem Rückschlag geschockt? Nicht wirklich, Barça sucht direkt wieder den Weg nach vorne. Tello probiert es von der Strafraumgrenze - das Spielgerät zischt nur knapp am linken Pfosten vorbei.

In der Live-Tabelle haben die Blancos nun wieder sieben Zähler Vorsprung. Sollte es dabei bleiben, stünde der erste Meistertitel seit drei Jahren direkt bevor.

Tooor für Real Madrid, 0:1 durch Sami Khedira
...und da ist die Führung für den Rekordmeister! Di María tritt die Ecke weit in den Sechzehner, wo Pepe das Kopfballduell gegen Adriano gewinnt. Valdés ist unsicher und lässt nur prallen. Puyol ist zuerst am Leder und könnte es zur Seite wegdreschen. Er wartet allerdings zu lange, Khedira attackiert ihn gut, kommt an die Kugel und schiebt sie ein. Real führt!

Nächste Ecke für den Spitzenreiter...

Gelbe Karte für Busquets (FC Barcelona)
Um einen schnellen Konter über Cristiano Ronaldo zu verhindern, muss Sergio Busquets zu einem taktischen Foul greifen. Natürlich gibt es dafür die erste gelbe Karte des Clásicos.

In der ersten Viertelstunde haben die Hausherren klare Feldvorteile. Zwingender sind bislang allerdings die Blancos.

...Messis Flanke fliegt nur wenige Meter, bis Benzema per Kopf klären kann.

Freistoß für die Blaugrana im rechten Halbfeld...

Nun verlieren die Hausherren das Leder in hanebüchener Weise im Spielaufbau. Khedira schickt Benzema, der nicht im Abseits steht. Der Franzose lässt Mascherano ins Leere laufen und zieht dann aus 20 Metern ab. Damit hat Valdés keine Probleme.

Im Mittelfeld setzt Ramos gegen Alves ein erstes Zeichen. Er bringt den Brasilianer von hinten zu Fall. Das will sich Alves nicht gefallen lassen, er redet ein ernstes Wörtchen mit dem Referee.

Schon in den ersten Minuten deutet sich an, wie viel hier für beide Teams auf dem Spiel steht. Beide starten ohne Abtastphase mit vollem Tempo in die Partie.

Da muss Casillas hellwach sein - und das ist er: Pepe spielt in der eigenen Hälfte einen Katastrophenpass Richtung Ramos. Dani Alves spritzt dazwischen und geht auf die Reise. Allerdings legt er sich das Leder einen Tick zu weit vor. Casillas ist weit aus seinem Tor geeilt und fängt das Ding noch ab.

Auch die folgende Ecke findet einen Weißen, diesmal Pepe, doch dessen Kopfstoß ist deutlich ungefährlicher.

...Ronaldo zwingt Valdés zu einer ersten Riesentat! Özils Flanke findet den Kopf von Ronaldo, der das lange Eck anvisiert. Der Keeper der Hausherren braucht da jeden Zentimeter Körperlänge, um den noch zu erreichen und über den Querbalken zu spitzeln.

Erste Ecke für die Blancos...

Iniesta schlägt eine erste Flanke in den Sechzehner, doch Ramos stellt seinen Körper rein und hindert Tello daran, an die Kugel zu kommen.

Natürlich treten beide Teams zu diesem Spiel der Spiele in ihren Traditionsfarben an. Die Hausherren tragen rot und blau, die Gäste laufen ganz in weiß auf.

Für die Hausherren zählt nur ein Sieg. Alles andere wäre wohl mindestens eine Vorentscheidung im Kampf um den spanischen Meistertitel 2012. Können die Blaugrana diesem Druck standhalten? Die kommenden 90 Minuten werden es zeigen.

In den letzten Jahren ging es häufig richtig ruppig zur Sache, wenn Barça auf Real traf. Entsprechend im Mittelpunkt wird natürlich auch heute das Schiedsrichtergespann stehen. Der Mann mit der Pfeife am heutigen Abend ist Alberto Undiano Mallenco. An den Seitenlinien unterstützen ihn seine beiden Assistenten Jesús Calvo Guadamuro und Fermin Martínez Ibáñez.

Auch Pep Guardiola hält nichts davon, mit Hinblick auf das CL-Halbfinal-Rückspiel gegen den FC Chelsea im großen Stile zu rotieren. Weitestgehend setzt er auf sein Stammpersonal. Die beiden einzigen Überraschungen in der ersten Elf der Katalanen sind die Aufstellungen von Thiago Alcantara für Cesc Fábregas und Cristian Tello für den angeschlagenen Alexis Sánchez.

Zum Personal: The Special One setzt auf das gleiche Personal, das am Dienstagabend mit 1:2 in München verlor. Auf der Linksverteidiger-Position beginnt also trotz schwacher Leistung in der Champions League Fábio Coentrão. Unter der Woche mutmaßten die spanischen Medien, dass der Trainer Mesut Özil auf die Bank setzen würde, da dieser in den meisten Clásicos eher unauffällig spielte. Die Berichte behielten Unrecht, der deutsche Nationalspieler steht erneut in der Startformation. In vorderster Front erhält erneut Benzema den Vorzug vor Higuaí­n.

Es ist einfach ein Duell der Superlative: Die beiden besten Torjäger der Liga, der beste Angriff (Real mit 107 Toren) gegen die beste Verteidigung (Barça mit 24 Gegentoren), der Rekordmeister (Real mit 31 Titeln) gegen den Vize (21) und so weiter. Schafft es José Mourinho als erster Trainer nach Bernd Schuster, Real zum Titel zu führen? Eines ist klar: Ein Sieg heute wäre wohl mehr als eine Vorentscheidung.

Natürlich ist keine Vorberichterstattung über diese Partie möglich, ohne dass die Namen Lionel Messi und Cristiano Ronaldo fallen. Die beiden Superstars ballern um die Wette und liefern sich ein packendes Duell um die Torjägerkrone in der Primera División. Nach 34 Spielen haben beide schon sensationelle 41 Treffer auf dem Konto. Der Argentinier Messi hat in den letzten zehn Ligaspielen immer getroffen und stolze 18 Tore erzielt.

In der jüngeren Vergangenheit sprach die Clásico-Statistik eine deutliche Sprache, da hatte der FC Barcelona zumeist die Nase vorne. Sechs der letzten sieben Aufeinandertreffen in der Liga gingen an die Katalanen, nur einmal konnten die Königlichen dem Rivalen einen Zähler abringen (beim 1:1 am 32. Spieltag der Vorsaison). Vor heimischen Publikum fuhr der amtierende spanische Meister zuletzt drei Zu-Null-Siege in Folge gegen die Blancos ein. Beim letzten Auswärtssieg kurz vor Weihnachten 2007 saß bei diesen noch Bernd Schuster auf der Trainerbank.

Eigentlich hätten beide Teams also Bedarf, sich voll und ganz auf die jeweilige Aufgabe im Rückspiel zu konzentrieren. Dies ist jedoch bei Weitem nicht möglich, denn heut steht in der Primera División das Spiel der Spiele an, in dem - zumindest im Falle eines Real-Sieges - bereits eine Vorentscheidung im Titelkampf fallen könnte. Die Königlichen hatten zwischenzeitlich einen uneinholbar wirkenden Vorsprung auf den Titelverteidiger aus Katalonien. Mittlerweile ist dieser auf vier Punkte geschmolzen. Mit einem Sieg könnte Barça bis auf einen Zähler an den Erzrivalen heranrücken und den Titelkampf noch einmal so richtig spannend machen.

Unter der Woche mussten Barça und Real in ihren Halbfinal-Hinspielen der Champions League jeweils auswärts antreten. Die Blaugrana flogen auf die Insel und gastierten beim FC Chelsea, die Königlichen wollten sich schon einmal in der Finalstadt München einrichten. Der Weg ins Endspiel wurde durch die Resultate ihrer Partien für beide spanischen CL-Teilnehmer aber nicht unbedingt leichter: Das Team von José Mourinho unterlag durch einen Gómez-Treffer in der Schlussminute mit 1:2 in der bayerischen Landeshauptstadt, die Guardiola-Elf musste sich trotz drückender Überlegenheit mit 0:1 gegen Chelsea geschlagen geben.