Fazit
Deutschland ist nach einem über weite Strecken überzeugenden 6:2-Sieg über Österreich für die Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine qualifiziert. Klar, das Ergebnis fällt am Ende vielleicht um ein, zwei Tore zu hoch aus gegen Gäste, die lange Zeit leidenschaftlich versucht haben, dagegen zu halten. Doch bei der DFB-Elf brillierte einmal mehr die neue Spielergeneration um den Dreifachtorschützen Mesut Özil und den Top-Assistgeber Thomas Müller. Am Ende durften sich sogar die Joker André Schürrle und Mario Götze noch in die Torschützenliste eintragen. Jetzt können die Planungen für die Euro 2012 vorangetrieben werden. Bei den Österreichern dagegen herrscht Tristesse. Viel hatte man sich für den heutigen Abend vorgenommen, am Ende war es doch nur heiße Luft. Für Trainer Didi Constantini sollte es das nun gewesen sein. Das war es von hier, schönen Abend noch.

Jetzt sind auch die Anhänger, die zwischendurch vereinzelt pfiffen, wieder versöhnt. Standing Ovations auf Schalke.

Zwei Minuten werden nachgespielt.

Für Thomas Müller war es im Übrigen der dritte Assist am heutigen Abend. Auch wenn er ohne eigenes Tor bleibt, eine bärenstarke Leistung des Müncheners.

Tooor für Deutschland, 6:2 durch Mario Götze
Wooooooow! Da kann man nur staunen, was dieser Dortmunder Zauberzwerg technisch auf dem Kasten hat! Müller zieht von rechts nach innen und flankt mit dem schwachen linken Fuß auf den Elfmeterpunkt. Dort fliegt der soeben eingewechselte Götze heran und bugsiert das Leder mit dem rechten Außenrist volley über den Innenpfosten ins Tor. Das macht Spaß, das ist die Zukunft des deutschen Fußballs! Das Ergebnis ist zwar mittlerweile etwas zu hoch, aber ob solcher Tore werden auch die mitgereisten österreichischen Fans nur anerkennend klatschen können.

...bringt keine Gefahr.

Ecke für die Roten...

Und nun darf auch Mario Götze noch einmal für fünf Minuten ran.

Tooor für Deutschland, 5:2 durch André Schürrle
Er ist einfach ein Phänomen! André Schürrle ist eine absolute Waffe von der Bank! In seinem siebten Länderspiel erzielt der Leverkusener sein viertes Tor, zum dritten Mal als Joker! Im Sechzehner gibt es ein Gewirr, Müller behauptet aber den Ball. Schürrle kommt herangerauscht und versenkt das Leder aus kürzester Distanz im linken Toreck. Müller hat da noch rechtzeitig zurückgezogen, um dem besser postierten Spieler zu überlassen. Jetzt ist endgültig der Deckel drauf.

...und da darf auch Manuel Neuer noch einmal eingreifen: Sicher fischt er Fuchs' Ecke herunter.

Noch einmal Eckstoß für die Gäste...

Bitter ist der Abend bisher für Mario Götze, der immer noch vergeblich auf seine Einwechslung wartet.

Da könnte es noch einmal gefährlich werden: Arnautović bedient Harnik, der den freistehenden Hoffer sehen muss. Allerdings macht der Stuttgarter einen Haken zu viel und verliert das Leder in letzter Sekunde.

Seine erste Aktion ist ein Offensivfoul gegen Klein.

Kann Schürrle sich in den letzten Minuten noch einmal empfehlen? Bisher war er bei seinen Auftritten im Nationaldress immer überzeugend und effektiv.

Mittlerweile ist das Tempo komplett raus aus der Begegnung.

Daniel Royer, der Hannoveraner Last-Minute-Neuzugang konnte heute nicht überzeugen und wird in der Schlussviertelstunde durch Hoffer ersetzt. Bei den Deutschen verlässt Podolski nach starker Leistung den Rasen. Für ihn kommt Schürrle.

Nicht wenige hatten Mesut Özil bei dessen Wechsel zu Real Madrid ein Scheitern prophezeit. Seitdem hat der Regisseur des deutschen Spiels jedoch einen Riesenschritt nach vorne gemacht.

An der Seitenlinie machen sich Hoffer für die Roten und Schürrle für die Weißen bereit.

Von der zwischenzeitlichen Hochphase der Gäste ist nicht mehr viel zu sehen. Langsam scheinen sie sich mit der Niederlage zu arrangieren - damit auch mit der Entlassung ihres Coaches?

Podolski weiß besonders mit einer starken Spielübersicht zu gefallen. Immer wieder verlagert der Kölner das Spiel klug auf sein Pendant auf der rechten Seite, Thomas Müller.

Im Spielaufbau unterlaufen den deutschen Innenverteidigern immer wieder böse Klöpse. Diesmal ist es Hummels, der das Leder direkt in die Beine von Royer spielt. Mit einem starken Tackling bessert er diesen Fehler selbst wieder aus.

Özil wird auf die Reise in Richtung seines vierten Tores geschickt. Er lässt noch einen Verteidiger aussteigen, sein Abschluss ist dann jedoch schwach.

Es ist keinesfalls mehr die One-Team-Show der ersten Hälfte, Österreich spielt mit und kombiniert teilweise sogar richtig gefällig.

Boateng entdeckt jetzt seinen Offensivdrang. Wieder wird er von Müller auf rechts bedient, doch statt zu flanken, versucht er es erneut direkt und drischt die Pille weit über das Gehäuse.

Boateng mit der Riesenchance! Wieder ist es ein Konter im eigenen Strafraum, an dessen Ende Müller Boateng bedient. Dieser umkreist im Sechzehner noch einen Gegner, um dann zum Abschluss zu kommen. Gratzei kann abwehren.

Zu übermotiviert: Nach einer Ecke der Weißen könnte sich die Konterchance für die Gäste ergeben. Alaba gibt die Kugel zu Arnautović. Dieser sucht jedoch direkt aus der Distanz den Abschluss statt den Spielzug weiter zu verfolgen. Sein Versuch wird abgeblockt.

Seine Rückkehr in die Arena hatte sich Manuel Neuer sicherlich auch anders vorgestellt: Der Neu-Münchener konnte sich noch kein einziges Mal auszeichnen, musste stattdessen bereits zwei Mal den Ball aus den Maschen holen.

...Kroos findet Klose, der frei aus fünf Metern jedoch rechts neben den Kasten köpft.

Ecke Deutschland...

Es geht rauf und runter, beide Teams spielen jetzt mit offenem Visier, den Zuschauern wird es gefallen.

Mittlerweile scheint alles möglich in der Veltins-Arena zu Gelsenkirchen, gefühlt ist es ein Spiel ohne Hintermannschaften.

Boateng geht mit nach vorne und hebt die Pille ans linke Strafraumeck. Podolski fackelt nicht lange und zieht volley ab. Da muss Gratzei alles hineinwerfen, was er hat.

Tooor für Österreich, 4:2 durch Martin Harnik
Sie können! Und sie geben die direkte Antwort! Ja, was ist denn hier los? Arnautović legt das Leder mit dem Rücken zum Tor in den freien Raum, wo sich Harnik nicht zwei Mal bitten lässt und zum 2:4 einschießt. Erneut sah die Innenverteidigung der Hausherren alles andere als sattelfest aus, erneut zeigten die Gäste, dass auch sie für fußballerische Glanzpunkte sorgen können. Arnautović' Vorbereitung war allererste Sahne, seine Begnadigung hat sich gelohnt.

Können sich die Roten von diesem neuerlichen Schock noch einmal erholen?

Wenn nach dem Anschlusstor kurz vor der Pause noch Restzweifel am deutschen Sieg bestanden, so sind diese spätestens jetzt wohl endgültig weggewischt.

Tooor für Deutschland, 4:1 durch Mesut Özil
Im eigenen Sechzehner klärt Klose eine Standardsituation der Gäste und dann geht es ganz schnell: Einen weiten Flankenbll aus der eigenen Hälfte verlängert Müller auf Özil, dieser geht auf den Keeper zu und kommt zum Abschluss. Weil sein Schuss noch von Fuchs abgefälscht wird, hat Gratzei keine Abwehrmöglichkeit. Özil zum Dritten - Wahnsinn!

Zum Beginn der zweiten Hälfte wechselt Löw einmal: Für Höwedes kommt mit Boateng ein weiterer Innenverteidiger auf die ungeliebte Außenverteidigerposition. Österreich geht unverändert in den zweiten Durchgang.

Halbzeitfazit
Eine kurzweilige erste Halbzeit ist vorbei, Deutschland führt gegen Österreich mit 3:1. Mit dem ersten Torschuss erzielte Mesut Özil die frühe Führung, welche die Gäste in einen Schockzustand versetzte. Aufgrunddessen entwickelten die Hausherren eine absolute Spielkontrolle und erzielten folgerichtig auch zwei weitere Tore. Als man sich schon zu sehr in Sicherheit wog, verkürzte der Bremer Marko Arnautović. Gelaufen ist diese Partie zwar noch nicht, um sie jedoch zu drehen, müssen sich die Roten beträchtlich steigern.

Was für ein Hammer: Podolski legt sich die Pille 20 Meter vor dem Kasten zurecht und zündet mit links einfach mal drauf. Gratzei lenkt die Kirsche ans Außennetz.

Mit diesem Anschlusstor war aufgrund des Spielverlaufs nicht zwangsläufig zu rechnen. Letztlich wurden die Deutschen aber dafür bestraft, dass sie die Partie hier nach den drei Toren schon etwas zu locker genommen haben.

Tooor für Österreich, 3:1 durch Marko Arnautović
Und da sieht Badstuber einmal gar nicht gut aus: Klein flankt von rechts in den Sechzehner und der bis dahin komplett untergetauchte Arnautović schleicht sich im Rücken des Innenverteidigers davon, kommt als erstes ans Leder und köpft dieses stark ins lange Eck. Keine Abwehrchance für Manuel Neuer. Österreich verkürzt mit dem ersten vernünftigen Angriff seit der Anfangsphase.

Auch die Abstimmung zwischen Schweinsteiger und Kroos passt. Dabei ist beileibe nicht so, dass Schweinsteiger der einzige ist, der für die Absicherung zuständig ist. Immer wieder lässt sich auch sein Gegenpart fallen, um dem "Chefchen" somit den Weg in die Offensive zu ermöglichen.

Und ein ums andere Mal verliert Fuchs die Zweikämpfe mit Thomas Müller. Einzig den Zuspielen des Bayernangreifers fehlt es noch an Genauigkeit.

Besiegelt diese Partie hier und heute das Schicksal des Gästecoaches Didi Constantini? Bisher ist es ein katastrophaler Auftritt seiner Mannen...

Podolski hat hier sichtlich Spaß, geht nach klugem Pass von Lahm auf links steil und flankt in die Mitte. Dort kann Gratzei in höchster Not wegfausten.

Genau das, was beim 3:0 zu sehen war, schätzt Löw so sehr an Holger Badstuber: Er soll mitgestalten, das Spiel von hinten heraus auslösen und - wenn es sich anbietet - auch einmal den Weg in die Offensive suchen.

Bisher ist eine absolute Demontage der Gäste. Deutschland bestimmt das Tempo nach Belieben und setzt immer dann Reizpunkte, wenn man ihnen schon eine gewisse Schläfrigkeit unterstellen möchte.

Auch Alaba probiert es aus der Ferne. Sein Abschluss ist etwas zu hoch, aber gar nicht mal so ungefährlich.

Aus 20 Metern versucht sich Ekrem Dağ einmal an einem Fernschuss. Neuer muss jedoch nicht mehr eingreifen, die Pille streicht am rechten Außenpfosten vorbei.

Fuchs tritt einen Freistoß aus dem linken Halbfeld in den Sechzehner, dort kommt Arnautović per Kopf an den Ball, kann diesen aber nicht mehr entscheidend drücken. Chance vertan.

Nun können einem die Gäste richtig leid tun. Es ist aber auch fast jeder Schuss ein Treffer.

Tooor für Deutschland, 3:0 durch Lukas Podolski
Jetzt es hier Schlag auf Schlag. Die Österreicher können gar nicht so schnell gucken, wie sie hier abgeschossen werden. Innenverteidiger Badstuber rückt mit auf, spielt am linken Strafraumeck den doppelten Doppelpass mit Podolski - und der rechtfertigt seine Aufstellung mit einem satten Linksschuss ins kurze Eck! Da sieht Gratzei alles andere als gut aus, den muss er haben! Poldi lässt sich trotzdem feiern und auch Löw dürfte sich für seinen altbekannten Riecher selbst auf die Schulter klopfen.

Auch abgesehen von seinem Treffer ist die Nummer 10 von Real Madrid, Mesut Özil, hier sehr präsent und riskiert immer wieder den tödlichen Pass.

Auch in dieser Höhe ist die Führung der Hausherren absolut verdient. Die Roten sind schlichtweg zu passiv.

Müller setzt sich zum wiederholten Male gegen Fuchs durch, geht zur Grundlinie und flankt nach innen. Dort ist gerade so Pogatetz vor Klose am Ball und kann klären.

Tooor für Deutschland, 2:0 durch Mesut Özil
Was hat dieser Madrilene für einen traumhaften Antritt? Özil dribbelt das Leder auf Linksaußen - und plötzlich geht es ganz schnell: Er zieht in die Mitte, spielt einen Doppelpass mit Miro Klose und geht mit einem schnellen Sprint frei auf Gratzei zu. Diesen umspielt er gekonnt und setzt das Leder souverän in die Maschen. Unglaubliche Einzelleistung von Mesut Özil! Deutschland steht damit mit mehr als einem Bein in der EM-Endrunde.

Besonders von Lukas Podolski erwartet sich Jogi Löw heute sehr, sehr viel. Bisher konnte sich der Kölner noch nicht in Szene setzen.

Österreich hat kaum Luft, um das eigene Spiel zu entfalten. Bisher sind die Hausherren ganz klar feldüberlegen.

Auf der rechten Außenbahn tanzt Müller seinen direkten Gegenspieler Christian Fuchs aus und flankt in die Mitte, dort entsteht aber keine Gefahr.

Mit vereinten Kräften klären Badstuber und Hummels gegen Harnik.

Klose ist brandgefährlich im gegnerischen Sechzehner: Von Müller freigespielt setzt er sich gegen Schiemer stark durch und versucht, den gegnerischen Schlussmann mit einem Heber zu übertölpeln. Dabei lupft er jedoch auch über den Kasten.

Natürlich können die Weißen die Sache nun erst einmal ganz ruhig angehen und nehmen folgerichtig das Tempo heraus.

Von diesem frühen Gegentor geschockt müssen sich die Roten nun erst einmal neu sortieren.

Wenngleich Schweinsteiger im Fünfer-Mittelfeld die einzig wirklich defensive Instanz ist, hat also sein Vorstoß die Führung eingeleitet.

So einen Fehlstart wollten die Roten natürlich verhindern. Jetzt können die Gastgeber mit Rückenwind agieren.

Tooor für Deutschland, 1:0 durch Miroslav Klose
Und da ist die frühe Führung für die Hausherren! Schweinsteiger rückt weit mit auf und flankt von rechts in den Rückraum, dort zieht Özil mit links ab und trifft ins rechte Toreck. Klose lässt sich feiern, er hat die Pille wohl leicht abgefälscht. Deutschland führt früh im Spiel mit 1:0.

Natürlich ruhen viele Hoffnungen der Gäste auch auf dem jungen David Alaba, der Philipp Lahm im Hinspiel auf der linken Außenbahn schwindelig spielte, heute aber in der Mittelfeldzentrale agiert.

Royer legt auf Dağ, der von rechts in den Sechzehner geht und die Kugel flach nach innen drischt. Dort klärt Hummels in höchster Not vor dem einschussbereiten Marko Arnautović.

Miroslav Klose zeigt das, wofür Bundestrainer Löw ihn schon seit Jahren so sehr schätzt: Er haut sich leidenschaftlich in die Zweikämpfe und erobert Bälle schon beim Aufbau der Gegner.

Direkt versuchen die Weißen zu zeigen, wer Herr im Haus ist. Die Österreicher stehen zunächst tief und lauern, wie zu erwarten war, auf Kontergelegenheiten.

Schweinsteiger chippt in den Sechzehner, wo sein Vereinskollege Toni Kroos nicht im Abseits steht - die Pille jedoch nicht mehr erreicht.

Schon nach wenigen Sekunden kombinieren die Deutschen, als wären sie ständig in dieser Konstellation zusammen und nicht erst vor wenigen Tagen von ihren Vereinen angereist. Am Ende der Kombination geht Klose von links in den Strafraum, findet in der Mitte aber keinen Abnehmer.

Wenn sich die Chance ergibt, eine Qualifikation ohne Punktverlust zu beenden, sollte man diese nutzen - so waren die Worte von Bastian Schweinsteiger bei der gestrigen DFB-Pressekonferenz. Drei Spiele sind es noch. Die Partie gegen Österreich ist nun freigegeben.

Gepfiffen wird die Begegnung von Paolo Tagliavento aus Italien. An den Seitenlinien assistieren ihm Cristiano Copelli und Massimiliano Grilli.

Unter tosendem Beifall von den Rängen betreten die Akteure den Rasen. Deutschland agiert in weißen Jerseys mit schwarzen Hosen, Österreich spielt roten Trikots und weißen Hosen. Nach Fairplay-Reden von den Spielführern und den Nationalhymnen geht es los in Gelsenkirchen.

All das soll heute nur eine Formalität für die Hausherren werden, die Gäste wollen mit schnellen Kontern ihre Chance suchen und dem Favoriten ein Bein stellen. Ein interessantes Qualifikationsspiel steht also bevor.

Beim Favoriten des heutigen Abends gab es im Vorfeld nur wenige unklare Besetzungen in der ersten Elf: Auf der Rechtsverteidigerposition startet Lokalmatador Benedikt Höwedes, neben Bastian Schweinsteiger spielt Toni Kroos den offensiven Part der Doppel-Sechs und Lukas Podolski erhält trotz überragender Leistungen von Mario Götze und André Schürrle erneut das Vertrauen von Bundestrainer Jogi Löw.

Sich für die EM-Endrunde zu qualifizieren, ist für die Österreicher lediglich realistisch, wenn heute ein Dreier eingefahren wird. Besiegt man die Deutschen, erhält man sich zumindest eine Minimalchance. Der Coach muss derweil bereits um seinen Posten bangen. Alles deutet also darauf hin, dass die Begegnung für die Gäste heute zu einer Art Spiel des Jahres werden könnte.

Neben den Genannten stehen in der Startformation von Didi Constantini fünf weitere Bundesligaprofis: Martin Harnik, Marko Arnautović, Daniel Royer, Julian Baumgartlinger und Emanuel Pogatetz.

Für die Gäste sind Begegnungen mit dem großen Nachbarn etwas ganz Besonderes. An Selbstvertrauen mangelt es der Mannschaft von Trainer Didi Constantini nicht. Bayern-Spieler David Alaba berichtete vom letzten gemeinsamen Training mit den deutschen Kontrahenten: "Ich habe zum Schluss mit einem Augenzwinkern gesagt, dass wir sie weghauen werden." Auch der Neu-Schalker Christian Fuchs gibt zu Protokoll, Deutschland ein Bein stellen zu wollen.

Als Deutschland und Österreich im Juni in Wien aufeinandertrafen, sah es lange Zeit danach aus, als könnten die Hausherren dem DFB-Team die ersten Punkte abluchsen. In buchstäblich letzter Minute köpfte dann einer Deutschland zum Sieg, für den Österreich in seiner Nationalmannschaftskarriere bis dahin ein schwarzes Kapitel dargestellt hatte: Mario Gomez. Der Torschützenkönig der Fußball-Bundesliga fehlt heute allerdings verletzungsbedingt. Für Jogi Löw halb so wild, steht ihm doch mit Miro Klose sein absoluter Lieblingsschüler zur Verfügung.

Im Mittelpunkt stehen beim deutschen Team heute vor allem drei Akteure: Manuel Neuer kommt nach seinem Wechsel von Schalke 04 zum FC Bayern München erstmals in sein ehemaliges Wohnzimmer, in die Arena AufSchalke, zurück. Ob es Pfiffe geben wird? Die deutsche Nummer eins sowie Teammanager Oliver Bierhoff hofften im Vorfeld auf einen fairen Empfang. Die letzte offizielle Pressekonferenz der deutschen Nationalmannschaft wurde vor allem von einem Thema bestimmt: Per Mertesackers Wechsel zu Arsenal London. Der Innenverteidiger muss heute zunächst jedoch zuschauen. In seiner verletzungsbedingten Abwesenheit haben Badstuber und Hummels überzeugt und bekommen heute entsprechend den Vorzug vor dem Ex-Bremer. Darüber hinaus steht Kapitän Philipp Lahm im Fokus, der mit kritischen Worten in seiner Autobiographie für Aufsehen sorgte.

Einen Punkt brauchen die Mannen von Bundestrainer Joachim Löw noch, um die Qualifikation für die Europameisterschafts-Endrunde 2012 in Polen und der Ukraine zu erreichen. Am liebsten wäre dem DFB-Team, wenn das Ticket schon heute in der Begegnung gegen die Österreicher gelöst werden könnte.