Fazit:
Ein weiteres Spiel der Schweizer Nati endet mit einer herben Enttäuschung, wieder konnten die guten Vorsätze im Spiel nicht umgesetzt werden. Nach einer total verschlafenen ersten Halbzeit gegen topmotivierte Bulgaren reichte es auch mit einer minimalen Steigerung nach der Pause nicht zum nötigen Sieg. Hinten wacklig, uninspiriert und zweikampfschwach im Mittelfeld, vorne zu wenig kaltblütig bei den wenigen Torszenen - die Schweizer haben heute den Anschluss in der Quali-Gruppe G verdientermassen verloren.

In der allerletzten Sekunde scheitert Gavranović an Mihailov!

Ein Verzweiflungsschuss von Inler geht meterweit daneben, das war's wohl...

Eckball Bulgarien: Wölfli packt sicher zu.

4 Minuten Nachspielzeit bleiben zu spielen.

Derdiyok! Das wäre die Chance gewesen nach Vorarbeit von Lichtsteiner, aber im letzten Moment wird sein Schuss aus kurzer Distanz abgeblockt!

Den Schweizern, welche nun etwas Oberwasser haben, läuft jetzt die Zeit davon, ein enttäuschendes 0:0 droht in der letzten Spielminute.

Gelbe Karte für Stanislav Manolev (Bulgarien)
Nachdem er Ziegler mit gestreckten Beinen niedergemäht hatte.

Ziegler haut den Freistoss vom der rechten Strafraumecke über die Latte!

Blerim Dzemaili zeigt nun seinen Punch, treibt das Schweizer Angriffsspiel immer wieder an. Er sit einer der besten bisher im bescheidenen Schweizer Team.

Inler fasst sich ein Herz und zieht aus 20 Metern ab! Nur haarscharf geht der Ball am rechten Pfosten vorbei, Mihailov hätte sich vergeblich gestreckt!

Die Bulgaren scheinen viel Kraft zu verbraucht zu haben, die Schweizer kriegen mehr Platz für ihre Angriffe, ein Tor in den letzten Minuten liegt durchaus noch drin!

Eckball Schweiz: Im Gewühl kommt keiner so richtig zum Ball - Abstoss!

An der Seitenlinie macht sich Mario Gavranović für sein Debut bereit, erhält noch letzte Instruktionen von Ottmar Hitzfeld, gleich wird er zu seinem Debut kommen...

Erstmals ist jetzt sowas wie Aufbruchsstimmung bei den Schweizern zu spüren, erstmals können sie etwas Druck aufbauen.

Inler sucht mit einem hohen Ball Streller im Strafraum, der Basler kommt aber im Luftkampf nicht zum Ball.

Noch zwanzig Minuten bleiben den Teams zum Torerfolg. Ein Unentschieden bringt wie gesagt weder den Schweizern noch den Bulgaren etwas im Hinblick auf die Euro-Qualifikation.

Anstelle des enttäuschenden Stocker soll jetzt der Leverkusen-Söldner Derdiyok etwas Schwung in der Offensive bringen. Am Wochenende traf er mit einem Traumtor für Leverkusen beim 2:0 gegen Schalke.

Auf der anderen Seite verschafft sich Popov eine Schussposition, bringt dann aber nicht mehr genug Kraft hinter den Ball, kein Problem für den makellosen Wölfli.

Frei trifft fast per Kopf! Wieder scheitert der Topskorer mit einem Kopfball, Mihailov mit einer starken Parade! Vorangegangen war die erste(!) gelungene Flanke von rechts.

Nach einer Stunde Spielzeit fällt das Fazit sehr enttäuschend aus, das heutige Auftreten unterscheidet sich nicht wesentlich vom schwachen Auftritt beim 0:0 gegen Malta.

Dzemaili versucht, einen erfolgreichen Angriff einzuleiten, Frei verliert den Ball schliesslich an der Strafraumgrenze.

Inler hat keine Anspielstationen in der Offensive, ein weiterer Angriff versandet...

Die Bulgaren machen das Spiel, gewinnen die Mehrzahl der Zweikämpfe, während die Schweizer keine Akzente setzen können...

Nur eine Minute später kommt Dimitar Makriev erneut in der Mitte zum Kopfball, zielt aber weit am Kasten vorbei...

Es sind wieder die Bulgaren, welche anrennen, von Bergen klärt letztlich.

Ohne Wechsel auf beiden Seiten geht's in Sofia weiter...

Von der medizinischen Abteilung wird ein Aussenbandriss bei Valon Behrami und fünf Stiche am Kopf von Gökhan Inler vermeldet.

Halbzeitfazit:
Die Schweizer haben kein Tor kassiert und eine gute Tormöglichkeit herausgespielt. Das ist aber schon alles positive in dieser ersten Halbzeit, in welcher die Bulgaren besser kombinierten, zweikampfstärker waren und offensiv mehr zustande kriegten. Erst nach einer halben Stunde konnten sich die Gäste aus der Umklammerung lösen, aber auch dann kamen sie oft einen Schritt zu spät. Nach der nervösen, ungenügenden ersten Halbzeit müssen sich die Schweizer deutlich steigern, wenn sie hier noch reüssieren wollen.
Bis gleich!

Noch ein Eckball vor der Pause für die Bulgaren: Zanev legt an die Strafraumgrenze zurück, Dzemaili blockt den Schuss!

2 Minuten Nachspielzeit werden vom schottischen Unparteiischen William Collum draufgepackt

Wieder komt Ziegler einen Schritt zu spät gegen Popov und foult ihn dann. Beispielhafte Szene für diese erste Halbzeit.

Nun muss sich auch noch Gökhan Inler mit einer Platzwunde am Kopf pflegen lassen, kann aber scheinbar weitermachen.

Wieder gefährliche Freistossdistanz für die Platzherren: Den Schuss von Georgiev krallt sich Wölfli sicher, schwach getreten zum Glück für die Eidgenossen...

Nach der haarsträubenden ersten halben Stunde scheinen die Schweizer nun etwas besser ins Spiel gefunden zu haben, obwohl die Bulgaren weiterhin den spritzigeren Eindruck machen.

...Torentfernung knapp 30 Meter: Aus dieser Entfernung hat Frei gegen GC im letzten Super League-Spiel getroffen, dieses Mal probiert er es flach, Mihailov lässt sich damit aber nicht bezwingen.

Dzemaili holt mit gutem Einsatz einen Freistoss heraus...

Der Ball zappelt im Netz, doch Alex Frei war aus klarer Abseitsposition gestartet vor seinem Abschluss.

Vielleicht kann die bisher offensiv inexistente Schweizer Mannschaft etwas Mut aus dieser bisher besten Torchance ziehen..

Riesenchance für die Schweiz! Endlich geht mal was bei den Roten, Streller und Frei bewerkstelligen fast das 1:0 aus dem Nichts! Nikolai Mihailov im Bulgaren-Tor reagierte stark auf den Kopfball von Frei, Fernandes bringt den Abpraller nicht ins Tor!

Nach einer knappen halben Stunde kommt erneut Manolev über links, seine Hereingabe schlägt Popov knapp über die Latte!

Die Schweizer bringen die erste Flanke ohne Erfolg in den Strafraum, mehr war bisher nicht drin...

Wieder geht es ganz schnell, Manolev findet viel zu viel Platz vor über links, schliesslich kann von Bergen mit einer beherzten Grätsche die Situation bereinigen...

Der junge Spas Delev zeigt seine Qualitäten, lanciert Popov ganz vorne, aber Grichting ist zur Stelle und wehrt ab.

Die Schweizer schwimmen weiterhin, Bulgarien ist die klar bessere Mannschaft auf dem Platz, auch wenn der Sturmlauf etwas nachgelassen hat. Die Schweizer sind teilweise einfach überfordert mit den flinken, zweikampfstarken Bulgaren.

Wieder kriegt das Heimteam einen Freistoss, leicht links versetzt aus knapp 30 Metern: Georgiev hämmert drauf los, Wölfli lässt sich nicht überwinden, hat den zentral gezielten Ball im Nachfassen.

Das Zwischenfazit nach zwanzig Spielminuten fällt ziemlich eindeutig aus: Viel Ballbesitz für die hochmotivierten Bulgaren, welche eindeutig dominieren bisher und zu der Einen oder Anderen guten Offensivszene kamen. Die Schweizer müssen jetzt auch noch den Ausfall von Behrami kompensieren.
Schwierige Aufgabe heute für die Eidgenossen...

Das war ein sehr kurzes Comebach für den unglücklichen Valon Behrami, wieder scheint er sich am Knie verletzt zu haben...

Gelbe Karte für Kostadin Stoyanov (Bulgarien)
Da kann er sich nicht beklagen nach seinem rüden Foul an Stocker.

Gelbe Karte für Valon Behrami (Schweiz)
Er muss nach seinem unglücklichen Einsteigen tatsächlich ausgewechselt werden...

Behrami foult seinen Gegenspieler und scheint sich schon wieder verletzt zu haben!

Es ist hier nur das Heimteam am Drücker, die Schweizer befinden sich ziemlich in Rücklage.

Popov schliesst einen weiteren Bulgaren-Angriff mit einem Schuss von der Strafraumgrenze ab, Wölfli packt beim Aufsetzer sicher zu.

Streller klärt zuerst im eigenen Sechzehner, beim zweiten Flankenversuch kommt Makriev frei zum Kopfball! Daneben!

Das Heimteam bekommt nach einem harmlosen Rempler von Inler einen weiteren Freistoss zugesprochen...

Ein Freistoss aus dem Mittelfeld bringt Stilian Petrov in die Gefahrenzone, die Schweizer befreien schliesslich.

Die Bulgaren legen los wie die Feuerwehr, Hitzfeld's Mannen müssen erst einmal vor allem diesem Sturmlauf entgegen halten.

Die Bulgaren kommen nach einem schnell ausgeführten Einwurf durch den gefährlichen Ivelin Popov zur ersten Chance, sein Direktschuss geht knapp vorbei! Da hat die Schweizer Verteidigung gepennt...

Heute für euch an der Tastatur: Andrin Bosshard.

Die Nationalhymnen werden gerade gespielt im Vasil Levski Stadion, die Vorfreude steigt, gleich kann die kapitale Partie beginnen, viel Spass!

Lothar Matthäus:
“Der Fussball war in den letzten zwei Jahren in Bulgarien am Boden. Es gab kaum Erfolgserlebnisse, dafür Pleiten wie das 1:4 in Zypern. Die Zeiten, als Bulgarien mit einem Stoitschkov, Balakov oder Letchkov uns 1994 bei der WM aus dem Viertelfinale warf, die sind vorbei. Aber das letzte Ergebnis – auch wenns nur ein 1:0 in Wales war – hat den Spielern wieder Selbstwertgefühl gegeben. Man glaubt wieder an die Nationalmannschaft. Aber es sind nicht mehr die Spieler wie vor 10, 15 Jahren da.“

Alex Frei:
"Solche Spiele können herauskristallisieren, wie gut das Team wirklich ist. Die Schweiz hat immer dann gut oder sehr gut gespielt, wenn es darauf ankam."

Ottmar Hitzfeld:
"Wir müssen kompakt bleiben und schnell Umschalten nach vorne. Wir müssen die Zweikämpfe suchen und annehmen. Wir müssen verhindern, dass Bulgarien ins Spiel findet. Wir werden alles daran setzen, in Sofia drei Punkte zu holen und uns im Kampf um die Plätze für die EURO 2012 zurückzumelden."

Von Beginn weg kommt auch der aktuelle Shooting-Star der Bulgaren zum Einsatz: Der 21-jährige Spas Delev wurde von Matthäus zum ersten Mal überhaupt in die Nationalmannschaft berufen und ist vorletzte Saison zum besten jungen Spieler des Landes gekürt worden. Mit nur 1.69 Meter Körpergrösse besticht er vor allem durch seine Wendigkeit und Schnelligkeit.

Etwas Aufstellungssorgen hat Bulgarien-Coach Lothar Matthäus: Die zwei wohl besten Spieler des Landes, Dimitar Berbatov und Martin Petrov, sind nicht dabei. Die bulgarischen Hoffnungen lasten vor allem auf dem Regisseur Stilian Petrov (Aston Villa) und dem Offensivmann Popov (Gaziantepspor), der zuletzt an fast allen Toren der bulgarischen Nati irgendwie beteiligt und hat auch das bisher einzige Tor in dieser EM-Kampagne erzielt hat.

Valon Behrami wird rechts im Mittelfeld zum ersten Einsatz seit seiner Roten Karte an der WM kommen. Links spielt Basels Valentin Stocker. Im Sturm wird Hitzfeld auf das eingespielte Basler Duo Frei/Streller setzen.
Die Verteidigung vor Ersatzgoalie Wölfli bilden erwartungsgemäss Lichtsteiner, Von Bergen, Grichting und Ziegler.

Die einzig echte Aufstellungsfrage stellte sich bei den Schweizern im zentralen Mittelfeld. Dzemaili hat den Vorzug gegen Schwegler bekommen, aufgrund seiner besseren Offensivqualitäten. Hitzfeld: "Von Dzemaili erwarte ich, dass er seine Ausstrahlung, die Aggressivität im Zweikampf und seine gute Form einbringt."

Jüngst kamen Hitzfeld's Mannen im Test gegen Fussball-Zwerg Malta nicht über ein 0:0 hinaus. Heute ist eine klare Leistungssteigerung nötig, wenn die Schweizer noch im Rennen um die Euro-Plätze bleiben wollen.

Die Ausgangslage vor dem Spiel ist klar: Sowohl die Bulgaren als auch die Schweizer haben erst 3 Punkte nach 3 Spielen eingefahren in der laufenden EM-Quali, daher sind beide auf einen Sieg angewiesen, um die Qualifikationschancen für die EURO 2012 in Polen/Ukraine intakt zu halten.