Fazit:
Mit diesem Sieg qualifiziert sich Belgien zum zwölften Mal insgesamt und zum ersten Mal seit 2002 wieder für eine WM-Endrunde! Glückwunsch an Marc Wilmots und seine junge Truppe, die auf jeden Fall das Potential haben in Brasilien im nächsten Jahr zu den Geheimtipps zu gehören. Die Kroaten konnten heute die individuelle Klasse als Team nicht auf den Rasen bringen und verzweifelten vor allem im ersten Durchgang an der belgischen Effektivität und Romelu Lukaku. Jetzt beginnt das Rechenspiel für die Osteuropäer, die in Schottland vermeiden wollen als einziger Gruppenzweiter nicht in die Playoffs einzuziehen.

Kroatien kommt nicht mehr gefährlich in den Strafraum, bei Belgien macht sich alles zum Feiern bereit.

Marouane Fellaini verschenkt einen Konter, passt viel zu steil auf Dembélé und diesen Ball kann der Akteur von Tottenham nicht erreichen. Belgien war da in Überzahl und hätte alles klar machen können.

Vier Minuten gibt es obendrauf.

Plötzlich ist der Wille und Kampfgeist bei Kroatien da! Wenn sie das über mal über einen längeren Zeitraum geschafft hätten, wäre heute mehr drin gewesen.

Thibaut Courtois klärt in letzter Sekunde vor Mandžukić im Sechzehner und fischt dem Münchener den Ball vom Schlappen! Das war nochmal knapper als es den Gästen lieb sein dürfte.

Gelbe Karte für Luka Modrić (Kroatien)
Für ein taktisches Vergehen.

Und immerhin konnten die Gäste in Kroatien noch nie gewinnen. Diese Premiere müssen sie jetzt verteidigen.

Wird es jetzt sogar noch einmal richtig spannend? Wie gesagt: Den Belgiern reicht im Zweifel auch ein Punkt, aber vielleicht drängen die Hausherren ja nun doch nochmal energisch auf den Ausgleich.

Tooor für Kroatien, 1:2 durch Niko Kranjčar
In die allgemeine Apathie kracht der Anschluss! Von rechts erreicht Kalinić ein flaches Anspiel, der aus kurzer Distanz noch an Thibaut Courtois scheitert. Gegen den wuchtigen Nachschuss aus zwölh Metern hat der Keeper dann aber keine Chance mehr!

Thibaut Courtois macht es nach einer Ecke fast spannend: Dem Keeper misslingt eine Faustabwehr komplett und der Ball landet im Gewühl. Zum Glück für den Torwart reagiert Fellaini gedankenschnell und klärt zur nächsten Ecke, die dann nichts mehr einbringt.

Fellaini muss erhöhen! Mirallas ist nach schöner Kombination über rechts frei, legt flach an den Fünfer und Fellaini scheitert aus kürzester Distanz an Pletikosa.

Kann der Routinier im Mittefeld noch einmal für eine Idee sorgen? Der 29-jährige kennt auch die belgischen Premier League Akteure bestens, spielt aktuell für die Queens Park Rangers.

Wenn Belgien will, dürften sie wohl noch das ein oder andere Tor schießen. Kroatien halbherzig, die Gäste machen allerdings aus den Freiheiten zu wenig.

Offenbar besetzt Eden Hazard jetzt das Zentrum und der eingewechselte Nacer Chadli kommt über den Flügel.

... meterweit drüber.

Vielleicht geht ja jetzt etwas über eine Standard: Ivan Rakitić legt sich das Leder in halbrechter Position 28 Meter vor dem Kasten zurecht...

Die Hausherren haben es in der guten Phase direkt nach der Pause verpasst, für den Anschluss zu sorgen und nun hat man sich fast ein wenig aufgegeben. Schaden, denn Zeit ist ja noch.

Der Doppeltorschütze geht und mit Chadli kommt eigentlich noch ein Akteur für die Außenbahn. Mal sehen wie sich das Ganze jetzt sortiert.

Das Spiel plätschert derzeit ein wenig vor sich hin. Der rechte Glaube ist bei den Kroaten nicht mehr zu spüren und Belgien behauptet den Ball und spielt es runter.

Mit Mirallas kommt ein frischer Mann für die Außenbahn und auf der Gegenseite wird auch der zweite Akteur, der bei einem Gegentreffer nicht gut aussah, frühzeitig runtergenommen. Mateo Kovačić verlor das Laufduell gegen Lukaku vor dem 0:2.

Gelbe Karte für Marouane Fellaini (Belgien)
Er foult taktisch gegen Mandžukić, der sogar kurz behandelt werden muss.

Ist der ganz große Ansturm der Hausherren schon wieder vorbei? Die Belgier halten den Ball clever am gegnerischen Strafraum und die Kroaten vom eigenen fern.

Kevin De Bruyne schickt Lukaku beim Konter viel zu steil, doch selbst da kommt der Stürmer noch hin und erzwingt einen Eckball.

Luka Modrić bedient mit dem Außenrist gefühlvoll Šime Vrsaljko, dessen Flanke dann aber im Sechzehner hängenbleibt.

Vorne ergeben sich jetzt natürlich noch mehr Räume für die Belgier, De Bruyne wird im Strafraum gerade noch gestoppt.

Weiter geht es mit den Feurigen, deren Kombinationen und Engagement sich durchaus sehen lassen können. Die Ansprache zur Pause scheint gesessen zu haben.

Die Hausherren kommen gut aus den Startlöchern, doch das war ja im ersten Durchgang auch der Fall bis Lukaku in der 15. Minute zupackte.

Webb hatte freie Sicht auf die Situation, die Zeitlupe zeigt allerdings schon, dass van Buyten mit dem Arm am Ball war. Knifflig und da hätten sich die Gäste nicht beschweren dürfen.

Aha! Kroatien hat sich scheinbar etwas vorgenommen, Ivan Rakitić dribbelt an der Sechzehnergrenze gleich mehrere Gegenspieler aus und schießt dann Daniel Van Buyten ab. Der Mittelfeldmann reklamiert Handspiel, doch es geht weiter und aus spitzem Winkel setzt Vrsaljko nach und zwingt Courtois erneut zu einer Parade.

Auch auf der Gegenseite gibt es den ersten Ansatz: Mario Mandžukić legt auf den Eingewechselten ab, Kalinić zielt aber ein wenig zu zentral und so hat Courtois keinerlei Probleme.

Wie schon im ersten Durchgang stößt Jan Vertonghen immer wieder über seine Seite mit vor. Hier misslingt dem Ersatzkapitän aber die Flanke und am langen Pfosten kann De Bruyne das Spielgerät nicht vor dem Toraus retten.

Der Wolfsburger muss nach einem unglücklichen Auftritt runter, steuerte unter anderem den sinnfreien Fehlpass vor dem 0:1 bei. Es kommt ein zusätzlicher Stürmer, Igor Štimac sendet also ein Zeichen an die eigene Mannschaft.

Halbzeitfazit:
Vor der Partie haben wir uns gefragt ob die jungen Belgier die Kaltschnäuzigkeit besitzen, in Osteuropa den Sack zuzumachen, und bislang kann man das mit einem klaren "Ja" beantworten. Kroatien begann besser, aber die Effektivität von Belgien und vor allem Lukaku zieht dem Tabellenzweiten den Zahn und zur Pause gibt es Pfiffe gegen die eigene Mannschaft. Belgien steht mit mehr als einem Bein in Brasilien!

Den fälligen Freistoß schlenzt Eden Hazard knapp am Kasten vorbei und danach ist Pause.

Gelbe Karte für Vedran Ćorluka (Kroatien)
Er holzt am eigenen Sechzehner ordentlich dazwischen.

Wieder ist dieser Lukaku mit schnellen ersten Schritten rechts gefährlich einfach an seinem Gegenspieler vorbei, wird dann allerdings noch fair abgegrätscht.

Gehen die Fans schon zur Pause oder nur vorzeitig in die Pause? Jedenfalls drängen die ersten Zuschauer nach dieser Leistung der eigenen Truppe schon jetzt ins Stadioninnere.

Damit wäre Belgien nach Italien und den Niederlanden das dritte europäische Team, welches sich für die Endrunde qualifiziert.

Das ist super effektiv von dem kommenden WM-Teilnehmer. Denn seien wir mal ehrlich: Jetzt muss schon viel passieren, um den Tabellenführer noch vom Thron zu stoßen.

Gelbe Karte für Šime Vrsaljko (Kroatien)
Da steckt wohl auch schon ein wenig Frust hinter: Der Außenspieler kommt im Mittelfeld deutlich zu spät.

Tooor für Belgien, 0:2 durch Romelu Lukaku
Aus einem Freistoß der Kroaten entsteht der Konter: Marouane Fellaini schickt den Akteur von Aston Villa auf die Reise, der sich den Ball selbst vorlegt, mit Riesenschritten Mateo Kovačić überläuft und dann vor Pletikosa das Glück hat, dass der zunächst vom Torhüter geblockte Ball ihm wieder vor die Füße springt. So kann er den Nachschuss ins leere Tor buchsieren.

Der Trikotwechsel von Mandžukić gerät zur Posse, mehrfach moniert der vierte Offizielle unten die Hose des Stürmers, es wird hektisch diskutiert und dann endlich kann er wieder auf den Platz zurück.

Mittlerweile haben die Belgier die Partie gut im Griff.

zu allem Überfluss muss der Kroate auch schon wieder an die Seite, diesmal um seine Trikot zu tauschen. Webb hatte etwas zu beanstanden.

Gelbe Karte für Mario Mandžukić (Kroatien)
Der Münchener hakt im Mittelkreis unnötig nach und kassiert den ersten Karton des Spieles. Ansonsten ist von dem Stoßstürmer noch wenig zu sehen.

Vorausgegangen war ein schnörkellos und schnell vorgetragener Halbkonter und das ist ja eine der Stärken dieser jungen belgischen Mannschaft.

Marouane Fellaini per Kopf! Eine Flanke von links wird am kurzen Pfosten ungewollt von Domagoj Vida verlängert und am Langen hält der Lockenschopf die Birne rein und Pletikosa blockt auf der Linie mit den Fäusten ab.

Jetzt schaffen es die Hausherren mal, sich um den Strafraum festzusetzen und auch die Kulisse honoriert das.

Auch dieser hohe Ball ist leichtes Futter für Thibaut Courtois, der sich hochschraubt und die Flanke aus dem Himmel fischt.

Geschickt wäre zuviel gesagt, aber das kroatische Spiel wirkt nach dem Rückstand schon ein wenig verhaltener. Es passiert wenig in Richtung gegnerischen Sechzehner.

Auch bei einer Niederlage ist der zweite Platz für Kroatien übrigens sicher und auch das Playoff-Spiel können die Männer von Igor Štimac wohl nur noch mit viel Pech verlieren. Trotzdem würde man derzeit nicht unbedingt mit Momentum in die KO-Spiele gehen, die am 15. und 16. November ausgetragen werden. Allerdings: Heute ist noch viel drin und auch gegen Schottland könnte man noch für einen runden Abschluss sorgen.

... der resultierende Kopfball von Mandžukić versprüht keine Gefahr.

Eden Hazard arbeitet gut nach hinten mit, hier aber auf Kosten einer Ecke...

Zunächst gibt es allerdings im kroatischen Strafraum die nächste Verwirrung nach einer Ecke, doch letztlich bekommen es die Osteuropäer geklärt.

Wie reagiert der Gastgeber jetzt, der hier bislang keineswegs schlechter war?

Das lag nicht unbedingt in der Luft, wenn man aber in der Vorwärtsbewegung so unnötig und unbedrängt den Ball im Mittelkreis wegschenkt, darf man sich nicht wundern. Spätestens jetzt könnten die ersten Ungeduldigen in Belgien Tickets an den Zuckerhut buchen.

Tooor für Belgien, 0:1 durch Romelu Lukaku
Ein kapitaler Fehlpass von Ivan Rakitić im Mittelfeld landet bei Defour, der reaktionsschnell den startenden Stürmer in die Gasse schickt. Der Everton-Akteur bleibt cool vor Stipe Pletikosa, umrundet den Keeper und schiebt ein.

Wir erinnern uns aber: Belgien reicht hier ein Punkt und Kroatien braucht den Sieg. Insofern ist die abwartende Spielweise der Gäste taktisch nachzuvollziehen.

Der Gastgeber agiert auf dem Papier mit einer Dreierkette, in der Rückwärtsbewegung wird daraus, ähnlich wie Juventus Turin das auch spielt, aber wahlweise eine Vierer- oder sogar Fünferkette. Bislang klappt das gut, hinten agieren die "Feurigen" sicher.

Nach dem ersten Eckball der Partie für Kroatien schalten die roten Teufel schnell um, Lukaku vergisst aber auf der linken Flanke etwas den Ball und somit ist die Fahrt schnell raus aus der Situation.

Mario Mandžukić hat sich wohl an der Hand verletzt und muss draußen behandelt werden. Er hebt aber aktuell die lädierte Gliedmaße und Webb holt ihn zurück in die Partie.

Die Kroaten kommen etwas besser in die Partie, Belgien kann noch keine Offensivakzente setzen. Das ganze läuft aber unter Vorbehalt der Abtastphase.

Jetzt muss der belgische Keeper schon etwas energischer eingreifen und einen langen Ball in Richtung Mario Mandžukić vor dem Bayer klären.

Immerhin gehört der erste Abschluss aber den Hausherren: Über links vorbereitet kommt Ivan Perišić zum Abschuss, verfehlt den Kasten von Thibaut Courtois aber um gute zwei Meter.

Rein in die Partie vor etwa 12.000 Zuschauern! Kroatien hat ja in den letzten beiden Spielen die Direktqualifikation mit nur einem Punkt quasi verspielt und dazu passend gibt sich die Kulisse heute eher verhalten.

Die Leitung der Partie übernimmt kein geringerer als Howard Webb, der von seinen englischen Landsleuten Mike Mullarkey und Darren Cann an den Seitenlinien unterstützt wird.

Mit Vincent Kompany fällt bei den Gästen ebenfalls der Kapitän aus, ansonsten sind die Premier-League-Stars aber vollzählig und man darf unter anderem gespannt sein, wie sich die namhafte Offensive um Hazard, De Bruyne, Fellaini und Lukaku heute verkauft.

Auch der heutige Gastgeber hat klangvolle Namen zu bieten, allen voran Luka Modrić und Mario Mandžukić, ein Selbstläufer wird es für die roten Teufel also heute bei weitem nicht. Die "Feurigen" müssen allerdings heute den ausfall ihrer Stamminnenverteidigung kompensieren: Sowohl Kapitän Darijo Srna als auch Josip Šimunić fallen gesperrt aus und unter anderem mit Domagoj Vida aus Genua stellt man einen recht unerfahrenen Akteur gegen das belgische Dauerfeuer. Ebenfalls von Beginn an dabei ist der Wolfsburger Perišić und der Ex-Schalker Rakitić.

Die Kroaten selbst stehen auf einem sicheren zweiten Platz in dieser insgesamt eher schwächeren Gruppe und mit 17 Zählern läuft man auch nicht Gefahr, als schlechtester Gruppenzweite die Playoff-Phase nicht zu erreichen. Trotzdem braucht man für eine rechnerische Sicherheit noch den ein oder anderen Zähler, um sich am letzten Spieltag in Schottland nicht durchzittern zu müssen.

Ausgerechnet Kroatien konnte den Westeuropäern im Hinspiel im heimischen Brüssel aber einen Punkt abluchsen und eben Jene stehen auch heute dem Team von Marc Wilmots beim vorzeitigen Erreichen der Endrunde im Weg. Heute geht es für das junge Team in Osteuropa auch um eine Art Reifeprüfung: Man kann den letzten Schritt gehen und da stellt sich schon die Frage, wie cool die in dieser Hinsicht vollkommen unerfahrene Truppe bleibt.

Ein Blick auf die Marktwerte zeigt sogar, dass man hinter Portugal und Brasilien weltweit auf Rang drei liegt, vor Favoriten wie Spanien und Deutschland. Die Euphorie im eigenen Land ist groß und gemessen an den Ergebnisse berechtigterweise: In der WM-Qualifikation steht nur ein Punktverlust zu Buche, ansonsten glitt man durch die Gruppe wie ein heißes Messer durch Butter.

Belgien gilt derzeit als die aufstrebende Nation in Richtung WM 2014 und die "roten Teufel" können heute mit nur einem Zähler die erste Endrundenteilnahme seit 2002 unter Dach und Fach bringen. Eine konsequente Jugendarbeit macht sich bezahlt und vor allem in der Premier League gehören Nationalspieler wie Marouane Fellaini, Eden Hazard, Vincent Kompany und Thomas Vermaelen längst zum festen Inventar.