Fazit:
Wenn hier eine Mannschaft den Sieg verdient gehabt hätte, dann die Mannschaft aus Tschechien. Von Italien war über die kompletten 90 Minuten überhaupt nichts in der Offensive zu sehen. Am Ende stehen 7:0 Schüsse auf das Tor zugunsten der Gastgeber. Genutzt hat es ihnen nichts. Auch eine gut 20-minütige Überzahl, nachdem Mario Balotelli Gelb-Rot gesehen hatte, konnte man nicht für einen Treffer nutzen. Vor allem Gianluigi Buffon war einmal mehr der große Rückhalt der Azzurri. Mit diesem 0:0 behaupten die Italiener ihren ersten Platz vor Bulgarien, direkt dahinter folgt Tschechien. Spannend bleibt es aber allemal, schließlich sind noch vier Spiele zu absolvieren. Schönen Abend noch!

Kolář links vorbei!! Die Tschechen dreschen die Kugel nur noch nach vorne, Kolář kommt aus dem Getümmel heraus aus 18 Metern zum Schuss und setzt sie haarscharf am linken Pfosten vorbei. Buffon stand da wie angewurzelt auf der Linie. Das wäre die große Chance auf das späte 1:0 gewesen.

Gelbe Karte für Riccardo Montolivo (Italien)
Montolivo schlägt den Ball weg - Gelb!

Der Weltmeister von 2006 spielt das jetzt clever, nimmt über lange Passstaffetten viel Zeit von der Uhr. Das ist zum einen demotivierend für die Tschechen und zum anderen wichtig, um das Ergebnis über die Zeit zu bringen.

Die Zeit rennt, Tschechien rennt an. Eigentlich wäre ein Tor für die Hausherren nicht nur verdient, sondern längst überfällig. Italien macht nichts, aber wirklich überhaupt nichts für das Spiel und hält derzeit mit mehr Glück als Verstand das 0:0.

Jiráček hat sich bei seinem Schussversuch an der Leiste verletzt und muss raus. Kolář ersetzt ihn in den letzten Minuten.

Jiráček donnert die Kugel an den Pfosten!! Wieder Glück für Italien. Plašil tritt den Freistoß an den linken Pfosten. Dort kommt Jiráček völlig freistehend angerauscht, setzt die Kugel aber im Fallen volley ans Aluminium. Buffon wäre da nie und nimmer rangekommen. Was für ein Pech für die Tschechen.

Barzagli bringt Václav Kadlec rechts am eigenen Strafraum zu Fall, sodass es eine gefährliche Freistoßposition für die Hausherren gibt...

Natürlich rühren die Italiener nun Beton an. Da gibt es für die aufopferungsvoll nach einer Lücke suchenden Tschechen kaum ein Durchkommen. Das Spiel verlagert sich dementsprechend fast ausschließlich in die Hälfte der Gäste.

Cesare Prandelli nimmt dagegen den Altmeister Andrea Pirlo runter. Alberto Aquilani soll mit seiner Größe nun dazu beitragen, das Ergebnis über die Zeit zu retten.

Michal Bílek reagiert auf die Überzahl seiner Mannschaft und bringt mit Václav Kadlec einen Vollblutstürmer für Vladimír Darida.

Etwas mehr als eine Viertelstunde haben die Tschechen nun noch die Möglichkeit, in Überzahl in Führung zu gehen. Dass dies möglich ist, haben sie bereits bewiesen. Wenn aber eine Mannschaft leidenschaftlich verteidigen kann, dann sind es die Italiener.

Gelb-Rote Karte für Mario Balotelli (Italien)
Das "Enfant Terrible" hat mal wieder zugeschlagen. Im Luftduell mit Gebre Selassie schlägt Balotelli dem Verteidiger mit voller Absicht die Hand ins Gesicht. Dafür kann man auch glatt Rot zeigen. Schiedsrichter Moen zeigt sich aber gnädig und schickt den Stürmer "nur" mit Gelb-Rot vom Feld.

Eine Führung für die Tschechen wäre inzwischen hochverdient. Dass die Azzurri aber gerade in solchen Spielen für unerwartete Wenden gut sind, dürfte jedem bestens bekannt sein.

Gelbe Karte für Mario Balotelli (Italien)
Balotelli hat die Faxen dicke und senst seinen Gegenspieler resolut an der Mittellinie um. Klare gelbe Karte.

Buffon zum Zweiten gegen Kozák!! Tschechien gegen Italien - es steht 6:0. Zumindest, wenn man nach Schüssen direkt auf das gegnerische Tor geht. Dass auf der Anzeigetafel aber noch ein 0:0 prangt, das haben die Gäste mehr und mehr ihrem Schlussmann zu verdanken. Kozák setzt sich technisch fein gegen De Rossi durch, zieht schließlich aus 17 Metern wuchtig ab, aber Buffon kann mit einer tollen Flugparade abwehren. Entsetzen auf den Rängen.

Gelbe Karte für Vladimír Darida (Tschechien)
Wegen Meckerns sieht Darida die erste gelbe Karte des Spiels.

Es ist eine Partie, die sehr deutlich von Schüssen aus weiter Entfernung geprägt ist. Darida versucht sich nun auf Seiten der Hausherren aus etwa 25 Metern. Doch auch der geht meilenweit vorbei.

Auf der anderen Seite bekommen die Italiener, wenn sie mal zum Schuss kommen, nur Distanzschüsse zustande. Montolivo ist es nun erneut, der abzieht. Aus 30 Metern verzieht er aber erneut deutlich. Noch immer wartet man auf ein Lebenszeichen in der Offensive des Weltmeisters von 2006.

Kozák scheitert an Buffon!! Die erste Riesenchance des Spiels! Rosický schickt den Stürmer von Lazio Rom mit einem langen Steilpass überragend steil. Alleine taucht Kozák links vor Buffon auf, doch der kommt gut aus seinem Kasten, verkürzt den Winkel und kann schließlich mit einer Glanzparade klären. Klasse gemacht vom Routinier im Tor der Azzurri. Das hätte eigentlich die Führung für Tschechien sein müssen.

Riccardo Montolivo hat 25 Meter vor dem Tor viel Platz, verfehlt sein Ziel mit seinem Flachschuss aber um gut einen halben Meter. Petr Čech durchlebt bislang einen doch sehr ruhigen Abend.

Schlampige Flanke von Giovinco. Links im Mittelfeld hat der neue Mann mal Platz, nachdem er Suchý gekonnt ins Leere hat rutschen lassen. Die Flanke zu Marchisio im Strafraum gerät dann aber in dessen Rücken. Schlecht gespielt.

Leonardo Bonucci und Libor Kozák geraten nach einem hitzig geführten Zweikampf aneinander. Aus der Liga kennen sich die beiden ja bereits bestens. Schiedsrichter Moen aus Norwegen behält aber die Rühe und zieht die beiden Streithähne auseinander.

Der Ball liegt im Netz der Italiener, aber aufgrund einer richtig erkannten Abseitsposition von Tomáš Sivok wird der Treffer nicht gegeben. Nach einem Freistoß steht der Verteidiger links im Sechzehner einen Schritt zu weit vorne. Seine Hereingabe per Kopf drückte Petr Jiráček schließlich über die Linie. Im Stadion jubelte aufgrund des frühen Pfiffes aber kaum noch jemand.

Kleine Korrektur: Nicht Riccardo Montolivo ist draußen geblieben, sondern Stephan El Shaarawy. An der Einwechslung von Sebastian Giovinco hat sich nichts verändert. Da auf dem Feld nichts los ist, kann man das auch mal getrost korrigierend erwähnen.

Wieder legen die Tschechen gut los. Nach einer Ecke irrt Buffon im Strafraum umher. Jiráček kommt aus 16 Metern zum Kopfball, kann ihn aber nicht in Richtung Tor drücken, sodass die Kugel am halbwegs leeren Kasten vorbeifliegt. Da war mehr drin!

Weiter geht's! Cesare Prandelli reagiert auf die Offensivflaute seiner Mannschaft und bringt Sebastian Giovinco für den völlig wirkungslosen Stephan El Shaarawy.

Halbzeitfazit:
Tschechien begann sehr engagiert, ließ den Favoriten aus Italien in den ersten 20 Minuten mehrmals alt aussehen, konnte sich aber keine zwingenden Chancen erspielen. Danach verflachte die Partie mehr und mehr, ohne dass es auch nur den Ansatz von gefährlichen Aktionen zu sehen gab. Kurz vor der Pause bot sich den Gästen schließlich doch noch die Chance zur Führung, aber Balotelli vergab diese äußerst eigensinnig. Es kann nur besser werden. Bis gleich!

Da war er wieder, der Eigensinn des Mario Balotelli. Kurz vor der Pause haben die Azzurri tatsächlich noch eine große Chance. Am tschechischen Strafraum bindet der Stürmer des AC Mailand drei Verteidiger, rechts steht Montolivo völlig blank, doch anstatt abzugeben, versucht es Baloteli lieber selbst gegen drei Mann und verliert das Leder schließlich ziemlich kläglich. Cesare Prandelli ist außer sich.

Wenige Minuten noch bis zur Pause. Allem Anschein nach wird es mit einem torlosen Unentschieden in die Kabinen gehen. Das sieht schon fast nach einem Nichtangriffspakt aus in den letzten Minuten.

So eine Szene ist dann schon das Höchste der Gefühle. Chiellini kommt aus 14 Metern mit dem Hinterkopf zum Abschluss und setzt ihn meilenweit vorbei. Eine ganz schwache Partie. Italiens Offensivleute verstecken sich kollektiv.

Nein, viel ist nicht mehr los in Prag. Michal Kadlec zieht nun mal von der linken Seite in die Mitte und schießt vom Strafraumeck. Einen Meter vorbei. Der Mann von Bayer Leverkusen ist nun mal kein Torjäger.

Das Pulver der Hausherren scheint erst einmal verschossen zu sein. Die Zuschauer sind auch nicht mehr ganz so lautstark wie noch vor ein paar Minuten. Die Folge: Italien bringt das Spiel mehr und mehr unter seine Kontrolle. Torchancen sind aber noch immer Mangelware.

Nach schwungvollen Anfangsminuten, für die hauptsächlich die Tschechen verantwortlich waren, ist die Partie inzwischen völlig verflacht. Italien scheint das mehr zu nützen als den Gastgebern. Immerhin haben die Azzurri zum ersten Mal über eine längere Phase Ballbesitz.

Buffon ist stinksauer im Tor der Azzurri. Der Grund ist simpel: Kozák gibt den achten Torschuss für die Hausherren ab. Zwar kommt dieser wieder aus 25 Metern harmlos zum Abschluss, aber bei nur zwei Schussversuchen der Gäste ist die Aufregung des Kapitäns nur legitim.

Wieder Jiráček, wieder drüber. Diesmal allerdings aus fast 30 Metern. Und die Italiener? Die machen weiterhin gar nichts. So kann das nichts werden.

Petr Jiráček gibt den nächsten Schuss für seine Farben ab. Das Problem ist nur, dass das alles nicht zwingend genug ist. Aus 20 Metern linker Position stellt er Buffon nicht vor Probleme.

Die Partie nimmt sich in diesen Minuten eine kleine Auszeit. Am Drücker bleiben aber weiterhin die Gastgeber. Italien bleibt bisher vieles schuldig. Cesare Prandelli wirkt an der Seitenlinie auch alles andere als zufrieden.

Bitter für Tschechien: David Limberský hat sich verletzt und muss früh in der Partie vom Feld. Für ihn ist nun Marek Suchý von Spartak Moskau dabei.

Eckballvariante der Hausherren. Plašil sieht Rosický am rechten Strafraumeck, der es mit einer Mischung aus direkter Flanke und Schuss versucht. Ohne Berührung eines anderen Spielers rauscht die Kugel links vorbei. Auch hier musste Buffon nicht eingreifen.

Die Tschechen sind viel in Bewegung, wollen die bärenstarke Defensive der Italiener mit allen Mitteln verwirren. Bislang konnte sich diese aber meist gefahrenlos aus der Affäre ziehen. Lediglich einmal, als Rosický links im Strafraum frei auftauchte, war man unachtsam.

Die Azzurri kommen dagegen nur mit Standards nach vorne. Nach einem Foul an Balotelli auf dem rechten Flügel gibt es Freistoß Italien. Pirlo flankt die Kugel in die Mitte, aber Čech ist ja nun auch nicht gerade eine Amateurkeeper. Mit Leichtigkeit fängt der Schlussmann des FC Chelsea ab.

Wieder die Hausherren! Abate pennt bei einem Pass von Plašil auf Rosický. Links im Sechzehner kommt der Ex-Dortmunder freistehend zum Schuss, jagt das Leder aber rechts vorbei. Buffon wäre da wohl nicht mehr rangekommen. Dicke Chance!

Es bleibt dabei: Tschechien ist die deutlich aktivere Mannschaft. Rosický setzt den Mann von Lazio Rom, Libor Kozák, gekonnt links im Strafraum ein. Dessen Schuss kann Gigi Buffon aber mit Leichtigkeit halten.

Nun aber die Italiener. Freistoß für die Azzurri aus 22 Metern halblinker Position. Eine Spezialität für Andrea Pirlo. Der Altmeister von Juventus Turin läuft an, schlägt die Kugel aber in die Mauer. Das kann er besser.

...Plašil tritt die Kugel mit Schnitt zum Tor in Richtung Buffon. Sivok kommt aus fünf Metern zum Kopfball, stand aber deutlich im Abseits. Sein Versuch war zwar brandgefährlich, wurde aber erstens glänzend vom Schlussmann der Italiener pariert und zweitens hätte es ja ohnehin nicht gezählt.

Mario Balotelli mit seiner ersten Aktion. Es ist ein Foul am eigenen Strafraum gegen Vladimír Darida. Gute Freistoßposition vom linken Flügel für die Tschechen...

Italien hat keines der letzten 22 WM-Quali-Spiele verloren, die letzten vier Partien wurden allesamt gewonnen. Wer soll die Azzurri nur stoppen? Die Tschechen beginnen jedenfalls mutig und suchen den Weg nach vorne. Plašils Schuss aus gut 25 Metern fliegt aber weit über Buffons Kasten. Keine Gefahr.

Der Ball rollt. Die Farbaufteilung ist schnell mitgeteilt. Die Hausherren spielen ganz in Weiß, die Gäste komplett in Blau.

Die Mannschaften kommen auf's Feld! Nachdem die Nationalhymnen ertönt sind, geht es dann auch los. Freuen wir uns auf eine hoffentlich spannende Partie.

Schiedsrichter der Partie ist der Norweger Svein Moen. Seine Assistenten heißen Kim Haglund und Frank Andås.

Spielort ist die Generali Arena in Prag mit einem Fassungsvermögen von ca. 20.000 Plätzen. Da sich das Stadion nahe der stark überschwemmungsgefährdeten Moldau befindet, stand das Spiel lange Zeit in der Schwebe. Die Lage hat sich inzwischen aber etwas entspannt und so kann auch in gut 15 Minuten der Ball rollen.

Die Elf von Italien ist dagegen gespickt mit vielen Stars. Lediglich drei Vereine stellen die komplette Elf der Azzurri. So stammen sechs Akteure aus den Reihen von Meister Juventus Turin (Buffon, Barzagli, Bonucci, Chiellini, Pirlo, Marchisio), vier Spieler spielen beim AC Mailand (Abate, Balotelli, El Shaarawy, Montolivo) und ein Spieler hält die Fahne von Pokalfinalist AS Rom hoch (De Rossi). Trainer Cesare Prandelli vertraut also auf die Eingespieltheit einzelner Mannschaftsteile, denn auf die womögliche höhere individuelle Stärke einiger Reservespieler.

Viele Spieler aus der Bundesliga tummeln sich im Aufgebot von Tschechiens Nationalcoach Michal Bílek. Der Bremer Theodor Gebre Selassie und Leverkusens Michal Kadlec stehen in der Verteidigung in der Startelf, genauso wie Hamburgs Petr Jiráček im Mittelfeld. Auf der Bank findet man mit Jaroslav Drobný (ebenfalls Hamburg) und Tomáš Pekhart (Nürnberg) weitere bekannte Gesichter.

Dreimal trafen das östliche Nachbarland Deutschlands und Italien bisher aufeinander. Bei der EM 1996 gelang der "Goldenen Generation" rund um Pavel Nedved und Karel Poborsky ein 2:1-Erfolg gegen die Azzurri. 2004 trennte man sich nach einem Freundschaftsspiel im sizilianischen Palermo mit 2:2, ehe es bei der WM 2006 einen italienischen 2:0-Sieg gab. Die Bilanz ist also ausgeglichen. Wenn man diese Statistik aber so interpretieren möchte, dann wartet Tschechien nun schon seit 17 Jahren auf einen Erfolg gegen die Mannen vom Stiefel.

Die Ausgangslage ist klar: Tschechien muss gewinnen, um an den heute spielfreien Bulgaren vorbeizuziehen. Bei zudem derzeit fünf Punkten Rückstand auf Tabellenführer Italien könnte man auch das Rennen um den direkten WM-Platz noch einmal so richtig spannend machen. Der Weltmeister von 2006 hat natürlich etwas gegen diese Pläne und möchte mit einem Dreier einen großen Schritt in Richtung Brasilien machen. Bei möglichen sechs Zählern Vorsprung auf Rang zwei wäre das Ticket schon fast gelöst.