Fazit:
Verdient gewinnt MKB-MVM Veszprém mit 31:27 gegen einen offensiv schwachen THW Kiel und zieht zum zweiten Mal nach 2002 ins Endspiel der Champions League ein. Dort trifft der ungarische Meister auf den FC Barcelona ein. Gleichzeitig beenden die Ungarn ihre Negativserie gegen den deutschen Rekordmeister und holen sich im vierten Aufeinandertreffen den ersten Sieg. Nach der ersten Viertelstunde haben die Zebras die Zügel aus der Hand gegeben und sind an der aggressiven Veszprém-Abwehr nach und nach verzweifelt. Nach Wiederanpfiff haben die Roten nicht nachgelassen und zeitweise wie am Fließband getroffen. Kiels Abwehr ist in der zweiten Halbzeit oftmals zu unkonzentriert gewesen. Vorne sind Vujin, Duvnjak und Jícha zusammen auf vier Tore gekommen - mehr gibt es nicht zu sagen.
Glückwunsch an Veszprém zum Finaleinzug. Es bleibt spannend, wer das morgige Endspiel gewinnt. Vielen Dank für das Interesse und noch einen schönen Abend.

Tor für MKB-MVM Veszprém, 27:31 durch

30 Sekunden vor dem Abpfiff feiern Spieler und Fans. Kiel schleicht mit gesenkten Köpfen über den Boden.

Tor für MKB-MVM Veszprém, 27:30 durch Máté Lékai

Tor für THW Kiel, 27:29 durch Christian Sprenger

Eine Minute vor dem regulären Spielende nimmt Antonio Carlos Ortega die Grüne Karte. Ein erfolgreicher Angriff soll den Deckel endgültig draufmachen. Kiel hofft auf eine schnelle Balleroberung sowie schnelle Buden. Das kann nur mit einer offensiven Manndeckung geschafft werden.

Nein! László Nagy wirft neben die Kiste, Palicka macht den Ball schnell und Jícha scheitert aus kürzester Distanz an Mirko Alilović. Jetzt ist der Kuchen gegessen. In gut zwei Minuten werden die Zebras bei Ballbesitz der Roten nicht mehr drei Tore aufholen können. Selbst das Minimalziel Verlängerung ist passé.

Tor für THW Kiel, 26:29 durch Marko Vujin
Drei Minuten vor Spielende trifft Marko Vujin aus knapp neun Metern in unnachahmlicher Manier.

Tor für MKB-MVM Veszprém, 25:29 durch Gergő Ivancsik
Sein Siebenmetertor lässt die Kieler Euphorie abflachen. Vier Buden sind durchaus eine Hausnummer, zumindest gegen die Ungarn.

Domagoj Duvnjak wird von László Nagy im Gesicht getroffen. Wieder wird die Aktion nicht geahndet. Ebenso wenig wie ein Fußspiel Veszprém im Angriff. Eieiei! Die letzten vier, fünf Aktionen sind alle gegen den THW Kiel entschieden worden.

Tor für MKB-MVM Veszprém, 25:28 durch Momir Ilić
Aus zehn Metern steigt die Nummer 13 gefühlte drei Meter hoch und schraubt das Leder in den Winkel. Allerdings hätte zuvor längst ein Zeitspiel gepfiffen werden müssen. Im direkten Gegenzug bekommen die Kieler einen klaren Siebenmeter nicht. Hoffentlich werden die mazedonischen Unparteiischen nicht das Zünglein an der Waage.

Tatsächlich scheint MKB-MVM Veszprém "die finale Luft" zu fehlen. Rodriguez Vaquero und Co. pumpen, weshalb das Offensivspiel lahmt.

Tor für THW Kiel, 25:27 durch Christian Sprenger
Rodriguez Vaquero begeht ein Offensivfoul und dann beginnt die Ekstase. Technisch sehenswert verwandelt Sprenger von Rechtsaußen. Plötzlich hauen sich die Kieler wieder rein und gewinnen auch hinten Zweikämpfe.

Auszeit MKB-MVM Veszprém

Tor für THW Kiel, 24:27 durch Joan Cañellas
Roland Mikler kann weiterhin keinen Wurf für die Ungarn halten. Sicher verwandelt Cañellas einen Siebenmeter. Die Halle steht und wird zum Tollhaus.

Allmählich scheinen die Ungarn ins Grübeln zu kommen. Seit ein paar Minuten ist die Leichtigkeit verschwunden. Es deutet sich eine erbitterte Schlacht auf der Platte an. Derweil hat sich Steffen Weinhold bei einer Abwehraktion gegen Jose Maria Rodriguez Vaquero verletzt und muss zunächst draußen behandelt werden.

Tor für THW Kiel, 23:27 durch Aron Pálmarsson

7-Meter verworfen von Momir Ilić (MKB-MVM Veszprém)
Unglaublich! Torwart-Oldie Steinar Ege hält mit seinen 43 Jahren einen vielleicht ganz wichtigen Strafwurf.

Tor für THW Kiel, 22:27 durch Aron Pálmarsson
Einzig und allein der zukünftige Veszprémer hält den 19-fachen deutschen Meister auf Tuchfühlung. Es ist sein neunter Treffer an diesem Abend.

Die Rechnung ist ganz einfach. Nach zehn Minuten haben die Kieler ihren offensiven Schwung verloren, weil die Ungarn durch ihre aggressive Abwehr den Spielfluss der Zebras zum Erliegen bringen. Auch nach Wiederanpfiff verliert Kiel einen Ball nach dem anderen, wohingegen sich Veszprém keine Fehler leistet.

Auszeit THW Kiel

Tor für MKB-MVM Veszprém, 21:27 durch Renato Sulic

Tor für MKB-MVM Veszprém, 21:26 durch Renato Sulic

Die Nordlichter haben mit ihrem Eigengewächs Alexander Williams einen Profivertrag bis 2017 abgeschlossen. Der 18 Jahre alte Rückraumspieler trägt seit der C-Jugend das Trikot des Bundesliga-Tabellenführers, er ist parallel mit einem Zweitspielrecht für den Drittligisten TSV Altenholz ausgestattet worden.

Tor für MKB-MVM Veszprém, 21:25 durch Gergő Ivancsik
Steffen Weinhold entscheidet sich gegen einen Parallelpass und für einen schwachen Wurf aus neun Metern. Alilović hält die Kugel und leitet sofort de Gegenstoß ein. Ivancsik fängt den Pass und tunnelt Palicka.

Tor für THW Kiel, 21:24 durch Patrick Wiencek

Tor für MKB-MVM Veszprém, 20:24 durch László Nagy
Stark, stärker, László Nagy! Selbst zwei Bewacher reichen nicht, um ihn zu stoppen. Allerdings funktioniert die Kieler 6:0-Abwehr auch nicht sonderlich gut. Palicka ist an dem Geschoss dran, kann den Einschlag dennoch nicht verhindern.

"Veszprem ist auch nicht schwächer als Barcelona“, so THW-Manager Thorsten Storm. "Je nach Spielverlauf kann man es nicht unbedingt als riesige Enttäuschung werten, gegen Veszprem auszuscheiden“, hat sich Kretschmar zu einer möglichen Pleite der Kieler geäußert.

Tor für THW Kiel, 20:23 durch Christian Sprenger

Tor für MKB-MVM Veszprém, 19:23 durch Gergő Ivancsik

Tor für THW Kiel, 19:22 durch Joan Cañellas
Filip Jícha blockt nach einem Freiwurf zwei Mann weg. Cañellas versenkt dank seiner Erfahrung einen unvorbereiteten Wurf halbrechts im Gehäuse.

Etwas mehr als eine Viertelstunde bleibt den Schwarz-Weißen noch, um das Ruder rumzureißen. Derweil fischt Palicka einen schwachen Abschluss nach einem Tempogegenstoß von Zeitz. Auf der Gegenseite rettet Alilović gegen Dahmke. Diese Abwehrschlacht entwickelt sich längst zu einem Torhüter-Duell...

Tor für MKB-MVM Veszprém, 18:22 durch Momir Ilić

2 Minuten für Aron Pálmarsson (THW Kiel)
Wieder kommt er zu spät gegen den wendigen Andreas Nilsson und kassiert eine grenzwertige Zeitstrafe.

Vujins Rückgabe aus dem Rückraum wird mit einem starken Tempogegenstoß bestraft. Ohne Not schließt Ivancsik nach einem Schlenker in die Mitte zu überhastet ab und vergibt einen Matchball. Sein Wurf klatscht an die Latte und geht drüber.

Patrick Wiencek und László Nagy geraten am Kreis aneinander. Weiterhin halten die Ungarn die Aggressivität derart hoch, dass Deutschlands Rekordmeister oftmals sehr zahnlos agiert und angeschlagen scheint.

Tor für THW Kiel, 18:21 durch Aron Pálmarsson
Beim Wurf bekommt er den Ellenbogen von Zeitz an den Kopf. natürlich weiß der Ex-Kieler, dass der zukünftige Veszprém-Spieler den THW am Leben hält. Dafür hätte es eine Strafe geben müssen.

Tor für MKB-MVM Veszprém, 17:21 durch Christian Zeitz

Tor für MKB-MVM Veszprém, 17:20 durch Momir Ilić
Diesen Siebenmeter setzt der Champions-League-Torschützenkönig des letzten Jahres knapp neben Palickas linkem Bein auf.

"Beim Final Four entscheiden Tagesform und der größere Wille", so THW-Kapitän Jícha: "Wir sind schon einmal als Riesenfavorit nach Köln geflogen und endeten auf Platz vier."

Tor für THW Kiel, 17:19 durch Joan Cañellas
Nilsson steht viel zu weit hinten und kann nur zuschauen, wie Cañellas einen klassischen Stemmwurf im linken Winkel versenkt.

Joan Cañellas und René Toft Hansen bilden in der neuen 6:0-Abwehr der Gislason-Auswahl den Mittelblock. László Nagy wird versuchen, im Eins-gegen-Eins mit seinen 115 Kilogramm Körpergewicht zu punkten.

Tor für THW Kiel, 16:19 durch Aron Pálmarsson

Tor für MKB-MVM Veszprém, 15:19 durch Gergő Ivancsik

Tor für THW Kiel, 15:18 durch Joan Cañellas
Haarscharf wuchtet Cañellas einen Strafwurf am Kopf von Mirko Alilović vorbei in die Maschen.

Schon jetzt ist der Weg für die Zebras ins Finale der Königsklasse mehr als steinig. László Nagy pflügt wie ein Messer durch die Butter und lässt die Kieler Abwehr alt aussehen. Sobald Kiel vorne kreuzt und alle in die Nahtstellen stoßen, fallen die Buden. Bislang fahren die Schwarz-Weißen noch zu viele Einzelaktionen.

Tor für MKB-MVM Veszprém, 14:18 durch Gergő Ivancsik

Tor für MKB-MVM Veszprém, 14:17 durch László Nagy

Tor für THW Kiel, 14:16 durch Rune Dahmke

Auszeit THW Kiel

Was für ein schlechter Start der Kieler in den zweiten Durchgang. 0:3 steht es aus Sicht der Norddeutschen nach Wiederanpfiff. Während Veszprém vorne scheinbar immer leichter trifft, kommen Duvnjak und Co. kaum noch durch...

Tor für MKB-MVM Veszprém, 13:16 durch Momir Ilić

Tor für MKB-MVM Veszprém, 13:15 durch László Nagy
Zum richtigen Zeitpunkt stößt der Rückraumrechte mit voller Geschwindigkeit in die Lücke und hämmert den Ball in den rechten Giebel.

László Nagy wird gelockt, dann gehen die Kieler an den Arm und überraschen den Kapitän. Dieser hat zuvor verzweifelt den Kreisläufer gesucht. Auf der Gegenseite lassen die Kieler Ballgeschwindigkeit und klare Aktionen vermissen. In der Mitte blockt Christian Zeitz einen weiteren Wurf.

Domagoj Duvnjak scheitert bei angezeigtem Zeitspiel an Mirko Alilović, der bis dato 28 Prozent der Würfe gehalten hat. Bei Andreas Palicka sind es derzeit 37 Prozent.

Tor für MKB-MVM Veszprém, 13:14 durch Momir Ilić
Zunächst hält Andreas Palicka zum zweiten Mal einen Siebenmeter von Momir Ilić, der sich dann jedoch gegen René Toft Hansen durchsetzt und seinen Nachwurf im Kasten unterbringt.

2 Minuten für Aron Pálmarsson (THW Kiel)

Und damit rein in den zweiten Durchgang. Es wird sich zeigen, ob Kiel aus seiner soliden Abwehr heraus endlich wieder die Offensivmaschinerie ans Laufen bekommt. Fünf Minuten vor dem Pausentee hat die Lage der Kieler nichtunbedingt rosig ausgesehen. Zu viele Ballverluste haben es Veszprém leicht gemacht...

Halbzeitfazit:
Zur Pause trennen sich der THW Kiel und MKB-MVM Veszprém mit 13:13. Nach nur neun Minuten haben die zu Beginn dominanten Kieler mit 5:2 gegen die Ungarn geführt und die Zügel fest im Griff gehabt. Veszprém ist zunächst überhaupt nicht mit der 3:2:1-Deckung der Zebras zurecht gekommen und hat hinten selbst zu behäbig gewirkt. Nach und nach haben die Roten den Gegner aggressiver attackiert und viele Tempogegenstöße fahren können. Der THW hat zwischenzeitlich zu viele Ballverluste verzeichnet, weshalb das Match nun vollkommen offen ist.

Tor für THW Kiel, 13:13 durch Aron Pálmarsson

Tor für MKB-MVM Veszprém, 12:13 durch Renato Sulic

Tor für THW Kiel, 12:12 durch Aron Pálmarsson
Aron Pálmarsson wirft die harzige Pille vom eigenen Kreis in das verwaiste Tor der Ungarn.

Auszeit MKB-MVM Veszprém

2 Minuten für László Nagy (MKB-MVM Veszprém)

Tor für THW Kiel, 11:12 durch Rune Dahmke
Stark! Palicka hält gegen den vollkommen blanken Nilsson und schickt Rune Dahmke auf die Reise. Der bleibt vorne cool gegen Alilović!!

Kiel ist von der Rolle. Bleibt nur zu hoffen, dass der THW in den letzten zwei Minuten nicht noch weiter ins Hintertreffen gerät.

Tor für MKB-MVM Veszprém, 10:12 durch Andreas Nilsson
Domagoj Duvnjak und Patrick Wiencek haben den Kreisläufer eigentlich fest. Jedoch beißt sich die Nummer 18 durch und dreht den Ball nach einer Drehung um die eigene Achse über den Kopf des Keepers. Das ist in einem Champions-League-Halbfinale schon frech.

Erneut kompensiert der ungarische Meister die Unterzahl mit einem zusätzlichen Feldspieler - das Gehäuse ist leer...

Tor für THW Kiel, 10:11 durch Joan Cañellas
Im Fallen nach vorne verwandelt Routinier Cañellas einen wichtigen Strafwurf und verkürzt so auf einen Zähler.

2 Minuten für Mirsad Terzić (MKB-MVM Veszprém)

Tor für MKB-MVM Veszprém, 9:11 durch Andreas Nilsson
Zum ersten Mal gehen die Ungarn mit zwei Hütten in Front.

Mittlerweile verzeichnet Mirko Alilović immer mehr Paraden, weil die Kieler nicht zusammen, sondern einzeln spielen. Diesmal scheitert Bundesliga-Torschützenkönig Vujin. Jeder Akteur will abschließen. Allerdings sind die Schwarz-Weißen im Kollektiv wesentlich effektiver.

Tor für MKB-MVM Veszprém, 9:10 durch Momir Ilić
Ohne Rücksicht auf Verluste zieht der Ex-Kieler Palicka einen Scheitel. Glücklich donnert sein Wurf vom Querbalken hinter die Linie.

2 Minuten für René Toft Hansen (THW Kiel)
Zweite Zeitstrafe. Beim nächsten Mal heißt es: Ab unter die Dusche. Jose Maria Rodriguez Vaquero hat vor dem Foul allerdings zu viele Schritte gemacht. Leider ändert auch das an der Entscheidung nichts. Die Schiris bleiben ihrer sehr harten Linie treu.

Tor für THW Kiel, 9:9 durch Aron Pálmarsson

"Wir attackieren gut", so Veszpréms Trainer Antonio Carlos Ortega in der Auszeit-Ansprache. Tatsächlich machen die Roten es den Zebras sehr, sehr schwer. Dank vieler Balleroberungen sind die Ungarn nun in der Partie.

Auszeit THW Kiel

Tor für MKB-MVM Veszprém, 8:9 durch László Nagy
Domagoj Duvnjak vertändelt das Leder, László Nagy schnappt es sich und sprintet das Feld entlang. Frei durch ist der erfolgreiche Abschluss reine Formsache.

Rote Karte für Renato Sulic (MKB-MVM Veszprém)
Böses Foul von ihm an Rune Dahmke! Dafür kassiert er seine dritte Zeitstrafe und das macht bekanntlich Rot!

Tor für MKB-MVM Veszprém, 8:8 durch Gergő Ivancsik
Ausgleich in Köln! Wieder verliert der Champion von 2012 die Harzkugel, weil vorne einfach das Tempo fehlt. Über zwei Stationen gelangt das Ding zu Gergő Ivancsik, der den Tempogegenstoß mit einer Bude unten links krönt. Jetzt wird es ernst.

Tor für MKB-MVM Veszprém, 8:7 durch Momir Ilić
Aller guten Dinge sind drei. Ilić verwandelt den ersten Siebenmeter für MKB-MVM Veszprém.

Auszeit MKB-MVM Veszprém

Glück für Kiel! Joan Cañellas gehen vor der gegnerischen Deckung die Schritte aus und eine Anspielstation fehlt auf. Wegen eines leichten Schubsers bekommt die Nummer 21 einen Freiwurf. Doch kurze Zeit später ist die Murmel mal wieder weg. Der THW begeht nun zu viele Fehler, was auch der knallharten Abwehr geschuldet ist.

2 Minuten für Renato Sulic (MKB-MVM Veszprém)

2 Minuten für René Toft Hansen (THW Kiel)
Der Kieler bekommt von Renato Sulic einen Schlag dorthin, wo ihn kein Mann hinhaben möchte. Anschließend wechselt er mit dem Übeltäter ein paar ganz nette Worte. Für beide Hitzköpfe geht es auf die Bank.

Gelbe Karte für Alfred Gislason (THW Kiel)
Wegen Meckerns sieht der Isländer die Gelbe Karte.

Tor für THW Kiel, 8:6 durch René Toft Hansen

Alfred Gislason bringt Domagoj Duvnjak für den in den letzten Minuten glücklosen Filip Jícha. Der Welthandballer 2013 ersetzt den Welthandballer des Jahres 2010.

Langsam aber sicher zünden die Ungarn den Turbo. Zunehmend häufiger gerät die Kieler Offensivabteilung ins Stocken. Hinten packen die Roten knallhart zu und überraschen den Bundesligisten immer wieder mit schnellen Mitten und die erste sowie zweite Welle. Kiel muss schneller zurücklaufen.

Tor für MKB-MVM Veszprém, 7:6 durch Gergő Ivancsik

Tor für MKB-MVM Veszprém, 7:5 durch Momir Ilić

Tor für THW Kiel, 7:4 durch Steffen Weinhold
Unfassbarer Wurf des ehemaligen Flensburgers. Als Linkshänder setzt sich Weinhold links an den reis ab und trifft aus einem eigentlich unmöglichen Winkel aus dem Handgelenk. Gänsehaut pur!

Tor für MKB-MVM Veszprém, 6:4 durch László Nagy

2 Minuten für Rune Dahmke (THW Kiel)

Tor für THW Kiel, 6:3 durch Rune Dahmke
Zehntes Champions-League-Tor für den jungen Akteur.

7-Meter verworfen von Gašper Marguč (MKB-MVM Veszprém)
Auch Marguč zeigt Nerven und kann die Pille nach zwei Wurftäuschungen nicht im Kasten unterbringen.

Filip Jícha begeht in der Überzahl ein Offensivfoul beim Eins-gegen-Eins. Nach nun zwölf Minuten melden sich zum ersten Mal die rund 2000 ungarischen Fans zu Wort und peitschen ihre Truppe nach vorne. Jetzt muss Kiel schnell den Ball erobern und versuchen, Kapital aus der Überzahl zu schlagen.

2 Minuten für Renato Sulic (MKB-MVM Veszprém)
Weil er Pálmarsson am Trikot zieht und umreißt, muss er für zwei Minuten auf die Bank.

Tor für MKB-MVM Veszprém, 5:3 durch László Nagy
Aron Pálmarsson pennt und bleibt zu lange am Kreis kleben. Das lässt sich der 2,09-Meter-Riese nicht entgehen und packt den Hammer aus. Seinen Gewaltwurf aus neun Metern kann kein Torwart der Welt parieren.

Tor für THW Kiel, 5:2 durch Filip Jícha
Erneut machen die Kieler das Spielgerät schnell. Beim Tempogegenstoß muss der Tscheche eigentlich nur spazieren und vollendet ganz souverän halbhoch ins lange Eck. Ein nahezu perfekter Start des dreifachen Champions-League-Siegers. Vielleicht bleibt es dabei, dass Kiel im Halbfinale nie gegen ein Team verliert, das von einem Spanier trainiert wird...

7-Meter verworfen von Momir Ilić (MKB-MVM Veszprém)
Nach drei erfolgreichen Paraden von Andreas Palicka ist die Nummer 13 nervös. Mit Karacho hämmert Ilić die harzige Lederkugel an die Latte.

Gelbe Karte für Niclas Ekberg (THW Kiel)

Tor für THW Kiel, 4:2 durch Filip Jícha

Tor für MKB-MVM Veszprém, 3:2 durch László Nagy

Bereits in den Anfangsminuten steht die Halle und auch die Kieler Wand. Andreas Palicka und die 3:2:1-Deckung der Zebras ziehen den Roten schnell den Zahn. Insbesondere Nagy reibt sich immer wieder auf. Auch der Ex-Kieler Momir Ilić hängt völlig in der Luft.

Tor für THW Kiel, 3:1 durch Aron Pálmarsson
Sensationelle Kreuzung der Nummer 24. Volles Pfund geht er nach einem kurzen Wechsel mit Filip Jícha parallel zur Deckung. Bei acht Metern springt der Isländer hoch und fackelt eine Granate ins rechte Eck. Bei diesem Strich gibt es für den gegnerischen Schlussmann nichts zu halten. Starker Wurf.

Tor für MKB-MVM Veszprém, 2:1 durch Renato Sulic
Eine schnelle Mitte leitet den ersten Treffer der Ungarn ein. Renato Sulic verwandelt eiskalt.

Tor für THW Kiel, 2:0 durch Marko Vujin

Da kommt die Faust! Der so oft kritisierte THW-Keeper Andreas Palicka fischt einen halbherzigen Wurf aus dem Rückraum weg. Dann ist die Unterzahl der Kieler abgelaufen. Jetzt gilt es.

In dieser Überzahlsituation geht alles nur über László Nagy, der trotz zahlreicher Kreuzbewegungen allerdings den Ball verliert.

2 Minuten für Steffen Weinhold (THW Kiel)
Eieiei! Bereits nach zwei Minuten kassiert der Ex-Flensburger die erste Zeitstrafe. Schiedsrichter des Duells sind übrigens die Mazedonier Nachevski und Nikolov.

Tor für THW Kiel, 1:0 durch Aron Pálmarsson

Vor 19.500 Zuschauern starten die Kieler in weißen Trikots von rechts nach links. Veszprém agiert in Rot entsprechend von links nach rechts und beginnt mit einer 6:0-Deckung.

Und damit rein in die Partie. Mal sehen, ob Kiel den "Heimvorteil" nutzen kann und zum vierten Mal gegen die Ungarn gewinnen kann.

Champions-League-Sieger hat der Bundesligist en masse. Filip Jicha, Aron Palmarsson, Christian Sprenger, Andreas Palicka, Henrik Lundström und der verletzte Dominik Klein sind bereits 2012 dabei gewesen, als der deutsche Rekordmeister nach 2007 und 2010 seinen dritten und bislang letzten Triumph in der internationalen Königsklasse gefeiert hat. Domagoj Duvnjak hat 2013 mit dem HSV Hamburg triumphiert, und Steffen Weinhold kreuzt als letzter Titelverteidiger auf.

In wenigen Minuten geht es hier auf der Platte zur Sache. Freuen wir uns auf ein packendes Match mit schönen Buden. Viel Spaß!

Nach einer spektakulären Eröffnungsshow mit Licht- und Lasereffekten, betritt THW-Kiel-Kapitän und Welthandballer 2010 Filip Jícha als erster Akteur die Platte. Es folgt Veszpréms 2,09 Meter großer Kapitän László Nagy.

Isländer Gislason will mit den Schleswig-Holsteinern gewinnen und hat fast alle Akteure an Bord. Nur Klein (Kreuzbandriss) und Johan Sjöstrand (Malta-Fieber) fehlen. Duvnjak indes hat sich nach einer Augen-Operation zurückgemeldet. "Ich kann nun besser sehen als je zuvor", erklärte der kroatische Rückraum-Shooter.

"Wir haben keine Angst, das Lehrgeld haben wir schon im letzten Jahr bezahlt", versicherte MKB-MVM Veszpréms Laszlo Nagy. Der ungarische Meister setzt mit seinem spanischen Trainer Antonio Carlos Ortega und seinem spanischen Spielmacher Jose Maria Rodriguez Vaquero auf iberische Taktik-Elemente. Zudem ist die Veszprém ökonomisch sehr potent. Immerhin kauften die Ungarn von den Zebras 2013 Momir Ilić, im vergangenen Sommer folgte Christian Zeitz und nach dieser Saison geht auch Aron Pálmarsson zum Konkurrenten.

Von großer Heimstärke getragen, haben sich die Ungarn erneut in die Vorschlussrunde der Champions League gekämpft. "Veszprem ist eine sehr abwehrstarke Mannschaft. Während der Saison waren sie in der Champions League schon der Geheimfavorit", erklärte Ex-Nationalspieler Stefan Kretschmar. Im Viertelfinale setzten sich die Rot-Weißen um Star-Linkshänder Laszlo Nagy gegen PSG durch und gewannen nach einem 24:24 mit 34:28. In der Abwehr packen die Ungarn gut zu und der Rückraum ist eine Klasse für sich.

Seine Gruppe gewann der THW Kiel mit neun Siegen und bloß einer Pleite deutlich vor Paris St. Germain, räumte Flensburg mit insgesamt 14 Toren Vorsprung im Achtelfinale aus dem Turnier und drehte im Viertelfinale ein 29:31 gegen Pick Szeged mehr als souverän um. In diesem Jahr will der THW zum vierten Mal nach 2007, 2010 und 2012 die Königsklasse gewinnen. Zum vierten Mal bei der fünften Austragung ist der deutsche Meister in Köln dabei.

Deutschlands Rekordmeister THW Kiel, der nach diesem Wochenende in den Endspurt um die 20. Meisterschaft geht, bekommt es mit einem alten Bekannten zu tun. Bereits im Vorjahr kam es zu dieser Paarung in der Vorschlussrunde, die die "Zebras" mit 29:26 für sich entschieden. Im Finale verloren die Kieler dann das Nordderby gegen die SG Flensburg-Handewitt, die mit einem 30:28-Erfolgs zum ersten Mal die Champions League gewann. Der Sieger des zweiten Halbfinales bekommt es mit dem FC Barcelona, der mit 33:28 gegen KS Vive Tauron Kielce gewonnen hat.

"Das diesjährige Final Four ist das vielleicht stärkste in der Geschichte", meinte THW-Trainer Alfred Gislason. "Alle vier Halbfinalisten haben ihre Gruppen gewonnen, und alle haben in der Vergangenheit bereits Erfahrung in Köln gesammelt." Tatsächlich stehen mit dem FC Barcelona, MKB Veszprém, KS Vive Kielce sowie dem THW Kiel die größten Handball-Schwergewichte der letzten Jahre in der Runde der letzten Vier. Auch ausgeschüttete Prämien in Höhe von 950.000 Euro deuten die ökonomische Relevanz des Wettbewerbs an.