Fazit:
Deutschland gewinnt mit 33:23 gegen Brasilien. Das ist nicht nur standesgemäß, sondern ein wirklich gelungener Auftakt für die Spieler von Coach Martin Heuberger. Natürlich darf nicht vergessen werden, dass Brasilien nicht das Maß der Dinge ist, aber trotzdem haben die DHB-Spieler gezeigt, dass der Umbruch keineswegs alle WM-Hoffnungen zerstört hat. Nach einer teilweise desolaten ersten Halbzeit haben die Deutschen sich unheimlich gesteigert und mit zunehmender Spieldauer das Tempo angezogen sowie die Wurfquote nach oben geschraubt. Auf der Leistung der zweiten Halbzeit lässt sich sicherlich aufbauen. Nach 40 Minuten ist die Messe gelesen gewesen, da der Favorit auf sechs Tore weggezogen ist. Im Anschluss hat sich gezeigt, dass Deutschland in einer anderen Liga spielt und die Akteure vom Zuckerhut nicht die Luft für 60 Minuten hochklassigen Handball haben. Gelungener Auftakt des Weltmeisters von 2007, der mit breiterer Brust an die nächsten Aufgaben herangehen kann. Brasilien fiebert dem Klassiker gegen Argentinien entgegen und muss dort auf Punkte hoffen.

Niemanden der deutschen Fans hält es noch auf den Sitzen. Frenetisch werden die Nationalspieler gefeiert. Zurecht!

Tooor für Deutschland, 33:23 durch Tobias Reichmann

Tooor für Brasilien, 32:23 durch Oswaldo Guimares

Tooor für Deutschland, 32:22 durch Patrick Wiencek

Wer hat noch nicht, wer will nochmal? Es wird munter durchgehechelt und so ist es nicht verwunderlich, dass nahezu jeder Spieler mal ein Tor werfen darf. Das tut den Jungs gut. Nach der ersten Halbzeit ist mit so einer Leistungssteigerung nicht zu rechnen gewesen.

Tooor für Deutschland, 31:22 durch Steffen Fäth

Tooor für Brasilien, 30:22 durch Arthur Patrianova

Tooor für Deutschland, 30:21 durch Christoph Theuerkauf
Deutschlands 30. Tor hat für Theuerkauf einen Kasten Bier zur Folge.

Tooor für Brasilien, 29:21 durch Oswaldo Guimares
Von halbrechter Position überrascht Guimares die 6:0-Deckung mit einem Schlagwurf. Wie an der Schnur gezogen kracht das Leder in das Gehäsue, das mittlerweile von Carsten Lichtlein bewacht wird. Angesichts des Spielstandes ist der Treffer nicht schmerzhaft.

Tooor für Deutschland, 29:20 durch Kevin Schmidt
Selbst in Unterzahl klappt es. Fünf Buden kann er auf seinem Konto verbuchen.

Tooor für Brasilien, 28:20 durch Gil Pires
Pires lässt sich nicht lumpen und nutz die Überzahlsituation. Mehr als Ergebniskosmetik ist das allerdings nicht.

2 Minuten für Martin Strobel (Deutschland)
Gute sechs Minuten vor Ende des Aufeinandertreffens muss Heubergers Mannschaft in Unterzahl ran. Eigentlich stört dass niemanden.

Überragend wehrt Heinevetter einen Wurf von Kreisläufer Guilhermo Gama ab, der ohne Bedrängnis zum Wurf gekommen ist. Silvio Heinevetter hält den Kasten hinten alles in allem gut sauber, auch wenn ein paar wenige unglückliche Aktionen dabei gewesen sind.

Tooor für Deutschland, 28:19 durch Kevin Schmidt

Tooor für Deutschland, 27:19 durch Adrian Pfahl
Kleiner Befreiungsschlag für Pfahl, der in den ersten Minuten des Spiels gleich viermal erfolglos geblieben ist.

Tooor für Brasilien, 26:19 durch Arthur Patrianova
Ärgerlicher Gegentreffer. Viel zu passiv agiert die Abwehr der DHB-Auswahl. Auch Heinevetter sieht unglücklich aus.

Tooor für Deutschland, 26:18 durch Patrick Wiencek

Quasi im Sekundentakt fallen die Tore abwechseln auf beiden Seiten. Deckungsverhalten ist bei beiden Nationen eher zur Nebensache geworden. Hinten hat man sich wohl stillschweigend auf körperloses Spiel geeinigt. Im Angriff probieren beide Teams dagegen einiges aus. Allzu viel hat Brasilien nicht mehr entgegenzusetzen. Den Spielern vom Zuckerhut geht die Puste aus. Wahrscheinlich endet das Spiel mit einem deutlicheren Sieg der deutschen Mannschaft als nach den ersten 30 Minuten zu erwarten gewesen ist.

Tooor für Deutschland, 25:18 durch Christoph Theuerkauf

Tooor für Brasilien, 24:18 durch Lucas Candido
Sehr verwunderlich, dass dieser Treffer zählt. Ganz klar ist der Wurf abgestanden gewesen.

Tooor für Deutschland, 24:17 durch Tobias Reichmann

Tooor für Brasilien, 23:17 durch Felipe Ribeiro Borges
Wenn Ribeiro Borges loslegt, scheppert es richtig. Ohne mit der Wimper zu zucken, zieht er Heinevetter einen Scheitel.

2 Minuten für Thiago Santos (Brasilien)
Eigentlich ist die Zeitstrafe zu schmeichelhaft. Dafür hat es in anderen Spielen auch schon mehr gegeben....

Tooor für Brasilien, 23:16 durch Guilhermo Gama
Auf halblinker Position täuscht Gama eine Bewegung nach innen an, geht aber blitzschnell gegen die Hand und bugsiert das harzige Spielgerät in die gegnerische Bude. Heinevetter kann nichts ausrichten.

Tooor für Deutschland, 23:15 durch Martin Strobel
Kompromisslos haut sich Strobel mit allem was er hat in die Lücke zwischen eins und zwei. Aus vollem Lauf katapultiert er die Pille in den linken Winkel. Nach und nach wird es deutlicher.

Gute 15 Minuten vor Spielende scheint es deutlich zu werden. Deutschland wirft sich warm und schraubt die Quote hoch. Konsequent wird von Angriff auf Abwehr umgeschaltet. Im Gegensatz zur ersten Hälfte werden klare Aktionen gesucht, weshalb Brasilien nicht dazu kommt, einfache Tore aus schnellen Gegenstößen mitzunehmen. Auch die WM-Neulinge kommen mit dem Wurf in´s kalte Wasser super klar.

Tooor für Deutschland, 22:15 durch Steffen Weinhold
Wie viele Treffer kann er heute noch erzielen. Weinhold macht eine bärenstarke Partie. Merklich fällt auch der letzte Rest Anspannung ab. Das sollte auch dem Spielfluss zu Gute kommen.

Tooor für Brasilien, 21:15 durch Guilhermo Gama
Und täglich grüßt das Murmeltier. Wie zu Beginn der Begegnung pennen die deutschen Spieler in der Abwehr und versäumen es, Gama rechtzeitig anzugehen.

Tooor für Deutschland, 21:14 durch Kevin Schmidt

Heuberger fordert noch mehr Leidenschaft von seinen Mannen. Sie sollen zur Not einen Scheitel ziehen und alles geben, was sie können. Mit der Defensivarbeit ist der Nationaltrainer recht zufrieden, da das Konzept der Ballgewinne in der Abwehr und anschließenden einfachen Toren zunehmend besser aufgeht.

Team-Timeout (Brasilien)

Tooor für Deutschland, 20:14 durch Dominik Klein

Tooor für Deutschland, 19:14 durch Steffen Weinhold
Wie von der Tarantel gestochen verwandelt Weinhold einen Wurf nach dem anderen. Neben Heinevetter avanciert er heute wohl allmählich zum Matchwinner. Bei neun Würfen ist er sechsmal erfolgreich gewesen. Das ist für einen Halben eine durchaus gute Quote.

Tooor für Brasilien, 18:14 durch Thiago Santos

Tooor für Deutschland, 18:13 durch Steffen Weinhold
Fünf Tore gehen bereits auf sein Konto. Heute scheint er sich einiges vorgenommen zu haben. Zwischenzeitlich lassen die Deutschen handballerische Kabinettstückchen aufblitzen.

Tooor für Brasilien, 17:13 durch Felipe Ribeiro Borges
Knappe Kiste. Im Getümmel schafft der Brasilianer es, die Kugel irgendwie im Gehäuse unterzubringen.

Tooor für Deutschland, 17:12 durch Patrick Groetzki
Schnelligkeit zahlt sich eben aus. Heinevetter fischt hinten einen halbherzigen Wurf und schickt den startenden Groetzki direkt. Der lässt sich nicht zweimal bitten und haut eine unhaltbare Granate in die Bude von Luiz Ricardo Nascimento, der zusammenzuckt, weil der Ball so hinten einschlägt.

Zu Beginn von Halbzeit zwei ist ordentlich Tempo und Feuer in der Partie. Mittlerweile haben die Trefferquoten auf beiden Seiten zugenommen.

Tooor für Brasilien, 16:12 durch Fernando Jose Pacheco

Tooor für Deutschland, 16:11 durch Christoph Theuerkauf
Technisch exzellenter Wurf. Aus dem Handgelenk dreht er Nascimento das Ding über den Kopf.

Tooor für Brasilien, 15:11 durch Gustavo Cardoso

Tooor für Deutschland, 15:10 durch Sven-Sören Christophersen
Das ist die ganz alte Schule! Manchmal sind die einfachsten Dinge eben doch die besten. Konsequent spielen die Akteure der deutschen Mannschaft die alte Überzahl zu Ende und können am Ende erfolgreich auf fünf Treffer erhöhen. Damit kommen sie langsam aber sicher in den Bereich der Standesmäßigkeit.

2 Minuten für Alexandro Pozzer (Brasilien)
Zurecht sieht Pozzer die Zeitstrafe. Beim vorausgegangenen Wurf hat er Weinhold an den Hals gepackt. Jetzt muss das Team vom Zuckerhut dem Rückstand in Unterzahl hinterherlaufen. Hoffentlich kann die DHB-Auswahl den Platz nutzen.

Tooor für Deutschland, 14:10 durch Steffen Weinhold
Selbst im Fallen und mit einer Hand eines Südamerikaners am Hals trifft er noch. Stark! So kann das neu formierte DHB-Team die Kastanien rechtzeitig aus dem Feuer holen.

Tooor für Deutschland, 13:10 durch Steffen Weinhold
Gleich nach Wiederanpfiff rappelt es in der Kiste. Da ist einer der geforderten leichten Treffer gewesen. Ohne Gegenwehr kann sich Weinhold aus halblinker Position durchsetzen, weil er mit Schwung auf die Nahtstelle stößt. Drei Tore liegen die Deutschen in Front, so kann es weitergehen.

Das Schiedsrichtergespann aus Kroatien gibt die zweiten 30 Minuten frei.

Halbzeitfazit:
Deutschland geht mit einer knappen 12:10-Führung gegen Brasilien in die Kabine. Zwar sind die Heuberger-Jungs nicht im roten Bereich, aber weit entfernt vom bekannten grünen Bereich. Wahnsinnig nervös haben die DHB-Spieler in den ersten 30 Minuten der Partie agiert. Unzählige Fehlwürfe gehen auf das Konto beider Mannschaften, weil sie einfach zu hektisch abgeschlossen haben. Kurz vor Ende des ersten Durchgangs kann sich Deutschland mit ein wenig Glück mit zwei Toren absetzen. Insgesamt fehlt jeglicher Spielfluss, weder das Einlaufen der Außen an den Kreis noch die geplanten Kreuzbewegungen klappen beim deutschen Nationalteam. Brasiliens Abwehr ist mit einer 4:2-Deckung größtenteils weniger offensiv als gedacht. Defensiv ist auf beiden Seiten viel Luft nach oben. Für den Ausgang der Partie wird entscheidend sein, wer besser in die zweiten 30 Minuten starten kann. Zudem wird es am Ende auch eine Frage der Kraft und der Konzentration sein.

Tooor für Deutschland, 12:10 durch Kevin Schmidt
Bei diesem Siebenmeter sieht Keeper Luiz Ricardo Nascimento ganz alt aus. Wie ein F-Jugenspieler wird er von Schmidt vorgeführt und getunnelt.

Tooor für Deutschland, 11:10 durch Kevin Schmidt
Cool, cooler, Schmidt. Eiskalt täuscht er eine Wurfbewegung bei diesem Siebenmeter an, sodass der Torhüter sich zuerst bewegt. Danach ist der Trickwurf um das Standbein reine Formsache. So abgezockt muss man erstmal sein.

2 Minuten für Thiagus Santos (Brasilien)
Jetzt sind die Deutschen in Überzahl. Nun muss noch einer draufgepackt werden. Brasilien muss nun mit einer defensiven 5:0-Abwehr agieren. Vielleicht kann sich das DHB-Team vor der Pause ein wenig absetzen und so Selbstvertrauen tanken.

Tooor für Brasilien, 10:10 durch Fernando Jose Pacheco
Kunstwurf von Pacheco, der Heinevetter überrascht, weil er über den sog. falschen Fuß wirft. Somit ist der deutsche Schlussmann auf der falschen Fährte gewesen. Super Tor.

Es ist wahrlich kein großes Spiel der deutschen Mannschaft. Aber für eine verbale Hinrichtung ist es nach gut 25 Minuten noch reichlich früh. Trotzdem sollte Heuberger seine Mannen in der Pause ordentlich den Kopf waschen. Teilweise ist die Leistung des Weltmeisters von 2007 desolat gewesen.

Tooor für Deutschland, 10:9 durch Christoph Theuerkauf
Tief in der ersten Hälfte geht der Favorit endlich in Führung. Lange genug hat es gedauert, jetzt ist es endlich so weit. Christoph Theuerkauf legt alles was er hat in diesen Wurf und ist erfolgreich. Nun müssten die DHB-Akteure dranbleiben und erhöhen. Immerhin kann es nicht das Ziel sein, dass in der zweiten Halbzeit die Hektik wieder losgeht.

Gute sieben Minuten sind in der ersten Halbzeit noch zu absolvieren. Momentan findet keine der beiden Mannschaften auch nur annähernd einen Fluss. Unfassbar viele freie Würfe werden vergeben. Brasiliens Torwart wird aus allen Lagen angeschossen und kommt so ohne eigenes Zutun zu jeder Menge gehaltener Bälle. Auf der anderen Seite ist Heinevetter bei zehn Paraden angelangt. Auch wenn er schon einige Eier kassiert hat.

Team-Timeout (Brasilien)

Tooor für Deutschland, 9:9 durch Steffen Weinhold
Endlich! Sie können es doch. Sobald Bewegung im Spiel ist, kommen die Deutschen leichter zu Toren. Weinhold stößt parallel schön auf die Nahtstelle, dreht sich blitzschnell gegen die Hand und schweißt das Ding oben rechts ein. Für den Keeper gibt es dort nichts zu halten.

Gelbe Karte für Thiago Santos (Brasilien)

Tooor für Deutschland, 8:9 durch Sven-Sören Christophersen
Sven-Sören Christophersen zündet den Turbo und fackelt eine Granate wie aus dem Lehrbuch ab. Mit Karacho schlägt das Geschoss hinten ein. Torwart Luiz Ricardo Nascimento darf erneut hinter sich packen. Schon ist Deutschland wieder bis auf einen Zähler dran. Sehr ansehnliches Tor.

Heuberger ermahnt seine Mannen zu mehr Disziplin. Das Umschalten von Angriff auf Abwehr muss besser funktionieren. Außerdem soll vorne ruhiger aufgebaut werden und in die Tiefe gegangen werden. Bei einem 5:1-System wie es die Brasilianer nutzen, müssen beim Stoßen auf die Nahtstellen zwangsläufig Lücken entstehen.

Team-Timeout (Deutschland)

Tooor für Brasilien, 7:9 durch Arthur Patrianova

Tooor für Brasilien, 7:8 durch Vinicius Teixeira
Erneut gelingt es den Brasilianern Vinicius Teixeira am Kreis freizuspielen. Und er macht das 8:7. Die Jungs von Trainer Heuberger übernehmen den Kreisläufer nicht rechtzeitig. Bis hierhin geht das Abwehrverhalten deutlich in die Hose.

Tooor für Deutschland, 7:7 durch Patrick Groetzki
Jawoll, da ist der Ausgleich! Groetzkis dritter Treffer bringt den Ausgleich und egalisiert den Rückstand. Jetzt gilt es, weiter nach vorne zu gehen.

Viel zerfahrener kann ein Spiel wohl kaum sein. Bislang geht so gut wie nichts zusammen. Zahlreiche Ballverluste, Lustwürfe und halbherzige Aktionen prägen das Spielbild. Auch die Zuschauer in der Halle scheinen wenig angetan vom dem Stolpre-Start der Nationen. Wahrscheinlich braucht alles ein wenig Ruhe und Zeit. Es kann nur besser werden.

Tooor für Deutschland, 6:7 durch Steffen Weinhold
Erneuter Anschlusstreffer für unser Nationalteam. Mit viel Einsatz und schöner Dynamik bugsiert Weinhold den Ball in die gegnerische Bude. Nascimento zeigt, dass er als Torhüter nicht gerade zur Weltspitze gehört.

Die große Chance für Brasilien hier durch einen Tempogegenstoß auf drei Treffer davon zu ziehen: Aber Heinevetter zeigt eine tolle Parade und lenkt den Ball mit dem Fuß ab. Katzenartig reißt er das Bein nach oben und fischt den Wurf vom vollkommen freistehenden Hubner weg. Klasse Aktion.

Tooor für Brasilien, 5:7 durch Gustavo Cardoso
Nach drei Versuchen ist die Kugel letztlich doch im Tor. Zuvor ist der Wurfversuch stets im Block der Deutschen gelandet, bis das Spielgerät über Umwege irgendwie hinter die Linie rollt. Es ist ein Indianer-Handball, wie er im Buche steht. Schön anzusehen ist das alles nicht.

Tooor für Deutschland, 5:6 durch Michael Haaß

Tooor für Brasilien, 4:6 durch Gustavo Cardoso
Die Brasilianer holen Cardoso im langen Kreuz und der Halblinke trifft mit einem verdeckten Unterhandwurf zum 6:4

Tooor für Deutschland, 4:5 durch Patrick Groetzki
Patrick Groetzki erzielt den Anschlusstreffer. Wieder wird das Tor eingeleitet durch eine Parade von Heinevetter.

Tooor für Brasilien, 3:5 durch Arthur Patrianova
So frei darf ihn die Abwehr einfach nicht zum Wurf kommen lassen. Vollkommen frei kann Patrianova an der Freiwurflinie hochsteigen und den Keeper in aller Ruhe ausgucken. Ohne Rücksicht auf Verluste knallt er die Pille in die rechte Ecke. Natürlich ist der Schlussmann bei so einer Rakete vollkommen chancenlos. Langsam aber sicher sollten die DHB-Spieler aufwachen.

Ein wenig Zielwasser hätte dem DHB-Team heute morgen nicht schaden können. Adrian Pfahl hat bereits viermal verworfen.

Tooor für Brasilien, 3:4 durch Fernando Jose Pacheco
Da ist die Führung für den Underdog! Der Kapitän der Südamerikaner fasst sich kurzerhand ein Herz und wemmst die Pille in den linken Giebel. Wieder stehen die Deutschen hinten zu statisch und lassen die Brasilianer nahezu unbedrängt aus neun Metern werfen. Noch ist das alles nicht dramatisch, aber allzu sehr sollte man Brasilien nicht gewähren lassen.

Hektischer Beginn in Granollers. Der Beginn erinnert stark an das Auftaktspiel der Deutschen gegen Brasilien im Jahre 2007. Viele Bälle werden unnötig weggeworfen und Angriffe verschenkt. Bisher ist das alles noch nichts Richtiges. Mehr als 70 Prozent der Würfe landen neben dem Tor. Daran gilt es schnellstmöglich zu arbeiten.

Tooor für Brasilien, 3:3 durch Gustavo Cardoso

Tooor für Deutschland, 3:2 durch Patrick Wiencek
Da ist die erste Führung der Deutschen. Patrick Wiencek trifft vom Kreis. Solche Aktionen muss die DHB-Auswahl öfters starten.

Tooor für Deutschland, 2:2 durch Patrick Groetzki
Patrick Groetzki schließt den erweiterten schnellen Gegenstoß erfolgreich per Trickwurf ab. Souverän dreht er den Keeper die Kugel um das Standbein herum. Eingeleitet worden ist diese Aktion durch eine Riesenparade von Heinevetter, der die Bude bislang zunagelt.

Tooor für Brasilien, 1:2 durch Fernando Jose Pacheco

Tooor für Deutschland, 1:1 durch Stefan Kneer
Kneer setzt sich schön aus Halblinks durch und überlistet den Schlussmann Brasiliens.

Tooor für Brasilien, 0:1 durch Vinicius Teixeira
Und schon klingelt es im Kasten. Ansatzlos wuchtet Teixeira die harzige Kugel in die Maschen der Deutschen. Bei dieser Granate ist Torwart Silvio Heinevetter machtlos. Die Abwehr der Deutschen hat den Kreisläufer aus den Augen verloren.

Die Schiedsrichter kommen aus Kroatien und geben die Partie frei. Los geht´s.

Die Hymnen beider Nationen erklingen in mäßig gefüllter Halle. Freuen wir uns auf ein hoffentlich faires, unterhaltsames und gutes Match. Auf geht´s Deutschland, kämpfen und siegen. Viel Spaß beim Spiel!

Die Bilanz der beiden Nationen dürfte die Fans des DHB-Teams ungemein beruhigen. In sieben Begegnungen gewann sieben Mal Deutschland, dreimal bei einer WM, zweimal bei Olympia, zweimal in Testspielen. Das Torverhältnis steht bei 216:144 zugunsten der Deutschen. Einem Sieg und der damit verbundenen Grundsteinlegung für den weiteren Turnierverlauf sollte eigentlich nichts im Wege stehen. Mit einem Sieg gegen die klaren Underdogs soll die DHB-Maschinerie ins Rollen kommen. Alles andere als ein Sieg es viermaligen Weltmeisters wäre überraschend und blamabel. Auch bei der Handball-Weltmeisterschaft 2007, wo sich die deutsche Mannschaft im eigenen Land die Krone aufsetzen konnte, startete das deutsche Kollektiv gegen die Spieler vom Zuckerhut...

Bei Deutschland selbst ist gegen die beweglichen, aber wenig wurfstarken Brasilianer mit der klassischen 6:0-Abwehr zu rechnen, die über Ballgewinne den Gegenstoß forcieren soll. Im Angriff muss gegen die erwartete wilde Deckung mit viel Laufarbeit ohne Ball Bewegung ins Spiel gebracht werden. Einlaufen über die Außen und Auflösen aus dem Rückraum sind dafür probate Mittel, mit denen den ersten zwei Punkten nichts im Wege stehen sollte. „Wir müssen über eine stabile Abwehr zu leichten Toren über den Gegenstoß kommen. Dann müssen wir uns im Angriff nicht so abmühen. Wir sind in der Breite gut aufgestellt und können über 60 Minuten richtig Power machen.“, erläutert Heuberger die Offensivpläne.

Allerdings weiß auch niemand so richtig, mit welchem Spielsystem die Südamerikaner gegen die Deutschen auflaufen werden. Erwartet wird eine sehr offensive Deckung der Spieler von Trainer Jordi Ribera, die man in der Vorbereitungsphase leider nicht simulieren konnte, da sowohl Schweden als auch Rumänien die gewohnten 6:0- oder 5:1-Deckungen spielten. "Es steht ja gar nicht fest, dass die Brasilianer eine offensive Deckung spielen", meinte Christoph Theuerkauf etwas trotzig im Gespräch mit SPORT1 und fügte an: "Wir sind jedenfalls auf alles vorbereitet, ob 3:2:1, 5:1 oder 6:0." "Wir müssen mit einer offensiven Deckung rechnen, aber mir ist deshalb nicht bange. Im Training haben wir das gut gemacht, nun müssen wir es auch unter Wettkampfstress hinbekommen!“, so der Bundestrainer zum Thema.

Unter normalen Voraussetzungen sollte das erste Gruppenspiel mit deutscher Beteiligung am heutigen Nachmittag, neben einem Sieg, vor allem eine Stärkung des Selbstbewusstseins der jungen, unerfahrenen Truppe bringen. Brasiliens beste Platzierung bei einer Handball-Weltmeisterschaft war der 16. Platz in Ägypten 1999. Trotzdem sollten die Mannen von Heuberger das Spiel gegen den zweifachen Panamerikameister nicht auf die ganz leichte Schulter nehmen. Denn wo die Deutschen eigentlich stehen, das weiß niemand so genau. Doch vielleicht ist es genau diese Unberechenbarkeit der DHB-Truppe, die sich an einigen Stellen als Stärke herausstellen könnte.

Auch Oliver Roggisch, der Kapitän der DHB-Auswahl und einer von vier verbliebenen Weltmeistern von 2007, beantwortet die Frage nach Erfolgsaussichten eher zurückhaltend: ,,Erfolg muss man erst einmal definieren. Ich wäre zufrieden, wenn wir einen Schritt nach vorne machen. Wir reden nicht vom Halbfinale oder von Medaillen, sondern über das Achtelfinale“

Etwas mehr als eine Woche zuvor hatte das Team von Heuberger gegen den Olympiazweiten und Rekord-Europameister Schweden in Hamburg ein 28:28-Unentschieden erkämpft. Zuvor hat Deutschland in Växjö die nicht für die WM qualifizierten Schweden deutlich mit 26:20 schlagen können. Trotzdem stapelt man im deutschen Lager ziemlich tief. "Ich möchte nur acht Wochen zurückerinnern. Da hatten wir eine ganz schmale Brust", verwies Heuberger auf die verheerende 31:27-Heimniederlage in der EM-Qualifikation gegen Montenegro Anfang November: "Deshalb werden wir sicher nicht Flügel bekommen, weil wir eine ordentliche Vorbereitung gehabt haben."

Vorbei ist die Zeit des Kaffeesatzlesens, jetzt wird es ernst. Sekt oder Selters, alles oder nichts. Frei nach diesem Motto könnte es für die Jungs von Nationaltrainer Martin Heuberger bei der diesjährigen Handball-WM in Spanien laufen. Gleich sieben WM-Neulinge sind mit der deutschen Nationalmannschaft auf Reise gegangen. Gensheimer, Hens, Glandorf und weitere Stars werden nicht dabei sein. Wohin die Reise gehen wird ist ungewiss. Gleichwohl dürfte die Brust der Spieler nach dem vor drei Tagen errungenen Erfolg in der Vorbereitungsphase ein wenig breiter geworden sein. Immerhin fuhr das Nationalteam einen 35:25-Kantersieg gegen Rumänien ein. Als zweitklassiger Aufbaugegner kam der mittlerweile tief gefallene viermalige Weltmeister gerade rechtzeitig.