Das heutige Tagesfazit muss dem Team Sky gelten! Selten hat eine Mannschaft eine Bergankunft bei der Tour de France in den letzten Jahren so dominiert wie die Sky-Mannschaft heute in La Pierre-Saint-Martin. Chris Froome fuhr als souveräner Etappensieger allen davon, auf Platz zwei landet sein Teamkollege Richie Porte nach bockstarken letzten zwei Kilometern. Auch der Brite Geraint Thomas erreicht eine Top-Ten-Platzierung, was das herausragende Teamresultat komplettiert. Viele Mitfavoriten haben heute die Tour fast schon verloren; denn die Rückstände sind einfach immens. Die größten Niederlagen am Col de Soudet erlebten Alberto Contador und Vincenzo Nibali als ehemalige Tour-de-France-Sieger. Nicht untergehen soll die Wertung um das Grüne Trikot. Ein dritter Platz im Zwischensprint reicht André Greipel, um wieder in das Maillot Vert zu schlüpfen. Das war's von heute von der Frankreich-Rundfahrt. Morgen wartet die zweite Pyrenäenetappe auf die Fahrer!

1. Chris Froome 2. Richie Porte + 0:59 3. Nairo Quintana + 1:04 4. Robert Gesink + 1:33 5. Chris Froome + 2:01

Tejay van Garderen, Alberto Contador, Vincenzo Nibali...viele direkte Konkurrenten verlieren heute sehr viel Zeit auf Chris Froome. Letzgenannter sogar mehr als vier Minuten.

Richie Porte distanziert Nairo Quintana auf den letzten Metern. Das bedeutet einen Doppelsieg für das Team Sky - bärenstark!

Unter großem Jubel erreicht Christopher Froome das Ziel! Etappensieg für Sky!

Froome hat sich bereits die Sonnenbrille abgesetzt. Er will sich der jubelnden Masse im Zieleinlauf präsentieren! Welch eine Demonstration des Champions von 2013 bei der ersten Bergetappe.

Flamme Rouge: Noch 1000 Meter für den Briten.

Der Australier Richie Porte hat Sichtkontakt zu Nairo Quintana. Schafft er noch den Doppelsieg für das Team Sky?

Etwas weniger als zwei Kilometer vor dem Ziel hat Chris Froome die Minute voll gemacht. Nairo Quintana wird in jedem Falle das Weiße Trikot erobern.

Froome führt, dahinter Quintana 55 Sekunden zurück, van Garderen 1:46 Minuten zurück, Contador 2:03 zurück.

Der flache Teil ist überhaupt kein Problem für den Mann im Gelben Trikot. Der Abstand bleibt konstant auf Quintana, auf die anderen weiter hinten nimmt er sogar noch zu. Nairo Quintana fährt ebenfalls ein sehr starkes Rennen, aber für Chris Froome reicht es einfach nicht ganz.

Es ist schon überraschend, wie klar der Brite seine Konkurrenten aktuell auf Distanz bringt. Es ist eine Machtdemonstration des Siegers von 2013.

Froome führt, dahinter fahren: Quintana 35 Sekunden zurück, van Garderen 1:15 Minuten zurück, Contador 1:41 Minuten zurück, Nibali 3:22 Minuten zurück.

Fünf Kilometer vor dem Ziel hat Froome den Zweiten Quintana auf 30 Sekunden distanziert. Er erreicht jetzt den Abschnitt, der nicht mehr so steil ist.

Der Mann im Gelben Trikot führt jetzt das Rennen an! Robert Gesink wurde gestellt. 16 Sekunden hinter ihm fährt Nairo Quintana, 41 dahinter Tejay van Garderen. 1:13 Minuten beträgt der Rückstand bereits von Alberto Contador. 2:40 zurück schon Vincenzo Nibali.

Jetzt legt der Brite Chris Froome los. In einem kleinen Gang setzt er in seinem typisch unruhigen Fahrstil die erste Attacke. Nur noch Nairo Quintana kann im Moment einigermaßen folgen.

Das ist die erste große Überraschung! Alberto Contador kann nicht mehr mithalten. Der Ex-Champion schert aus und verliert an Boden auf Chris Froome.

Der Niederländer Robert Gesink ist wieder alleine vorne. Rafael Valls lässt sich zurückfallen und ist bereits von der Favoritengruppe geschluckt.

Vorjahressieger Vincenzo Nibali liegt schon über eine Minute zurück. Das war es mit der Titelverteidigung für den Italiener!

Während Alejandro Valverde wieder gestellt wurde, sind es noch neun Fahrer in der Verfolgergruppe. Weiterhin führend sind Gesink und Valls mit einigen Sekunde Vorsprung.

Weiterhin ist Froomes Landsmann Geraint Thomas vor die Favoritengruppe gespannt und macht das Tempo. Bislang eine sehr starke Vorstellung des Achten der Gesamtwertung.

An einer Serpentine legt der Spanier Alejandro Valverde los. Er attackiert und zwingt die Sky-Mannschaft, zu reagieren.

Der heute schon gestürzte Warren Barguil lässt als nächstes abreißen.

Immerhin zwei Franzosen sind vorne noch mit dabei in der Favoritengruppe: Pierre Rolland und Tony Galoupin können dem hohen Tempo der Helfer von Sky und Movistar noch folgen.

Astana und Sky haben aktuell noch drei Fahrer vorne vertreten. Die Mannen von Chris Froome machen die Tempoarbeit in der Groupe Maillot Jaune.

Als nächstes hat es Joaquim Rodriguez erwischt, der in diesem Jahr bekanntlich schon eine Etappe gewinnen konnte.

Der Italienier Rafael Valls schließt zur Rennspitze auf. Er ist damit in diesem Jahr der beste Italienier in den Bergen bislang.

Richie Porte, Tejay van Garderen, Chris Froome, Alejandro Valverde oder Alberto Contador sind einige der 20 Fahrer, die dem Tempo von Nairo Quintana noch folgen können.

Weitere Favorten haben keine Chance mehr heute: Vincenzo Nibali fällt vorne raus, ebenso Rigoberto Urán.

Der Kolumbianer Nairo Quintana macht einen sehr starken Eindruck. Er hat noch zwei Helfer an seiner Seite, die die Tempoarbeit in der Favoritengruppe machen.

Der Niederländer Robert Gesink setzt die erste Attacke aus der Favoritengruppe. Er ist aktuell 15. im Klassement mit 2:52 Minuten Rückstand.

Auch der Franzose Thibaut Pinot muss abreißen lassen. Ebenso Michele Scarponi aus Italien.

Jetzt sind die Favoriten ganz vorne. Der letzte Ausreißer ist gestellt. Das war es für Pierrick Fédrigo.

Und weiter geht das Ausscheidungsrennen in der Gruppe der Favoriten. Andrew Talansky muss jüngst abreißen lassen. Eine kleine Überraschung. Auch Daniel Martin aus Irland ist schon rausgefallen.

Die ersten richtig steilen Rampen sind jetzt erreicht. Noch hat sich keiner der Favoriten zu einer Attacke hinreißen lassen. Die Gruppe wird immer kleiner.

Kenneth Vanbilsen verabschiedet sich. Er wurde gerade gestellt und wird sich jetzt nach hinten fallen lassen.

Auch Michal Kwiatkowski im Regenbogentrikot des amtierenden Weltmeisters lässt abreißen. Vorne im Peloton sind es noch etwa 50 Fahrer.

Fédrigo kämpft, aber es wird nichts nützen: Die Movistar-Mannschaft drückt mächtig auf das Tempo, allen voran Edelhelfer Alejandro Valverde.

Es ist nur noch ein Mann an der Spitze. Pierrick Fédrigo legt einen Zahn zu und schüttelt den Belgier ab.

Die ersten Dutzend Fahrer lassen sich bereits herausfallen. Unter ihnen auch Daniel Teklemainahot, Träger des gepunkteten Trikots.

Auch die amerikanische Cannondale-Garmin-Mannschaft hat sich heute einiges vorgenommen. Mit fünf Fahrern sind sie vorne dabei. Andrew Talansky (USA) ist ihr Kapitän und aktuell 19. im Klassement.

Jetzt hat auch der Mann im Maillot Jaune seinen Platz vorne im Peloton eingenommen. Vor ihm sind noch vier Teamkollegen aus der Sky-Mannschaft gespannt.

Der Belgier und der Franzose an der Spitze erreichen den Ort La Mouline. Der 15 Kilometer lange beschwerliche Weg nach La Pierre-Saint-Martin beginnt.

Es sind aktuell fünf, sechs Mannschaften, die sich im Peloton um die besten Plätze im Hauptfeld streiten. Alle Favoriten machen sich bereit. Christopher Froome befindet sich dabei sogar noch am weitesten hinten aktuell.

Von einst 13 Minuten Vorsprung sind für die beiden Ausreißer gleich am Fuße des Anstieges noch drei Minuten übergeblieben. Beide Fahrer gelten nicht als große Bergspezialisten. Es ist daher nicht mehr davon auszugehen, dass die beiden am Ende durchkommen werden.

An den Straßenrändern stehen nun immer mehr radsportbegeisterte Zuschauer. Dies ist aber nur ein kleiner Vorgeschmack auf das Spektakel, das gleich auf die Fahrer im Berg wartet.

In fünf Kilometern ist der Ort La Mouline erreicht. Die Spannung steigt immer weiter! Wer wird als erstes attackieren? Wer hat die besten Beine? Wer wird verlieren?

Auch die Bergwertung wird heute im Prinzip bei Null beginnen. Der bisherige Träger des gepunkteten Trikots, Daniel Teklehaimanot, weißt aktuell vier Zähler in der Bergwertung auf. Der Fahrer, der gleich als Erster ins Ziel kommen wird, bekommt dafür alleine schon 50 (!) Punkte gutgeschrieben. Die Verhältnismäßigkeit zu allen anderen bisherigen kleinen Anstiegen ist damit vielleicht etwas verloren gegangen. Aber es wird auch die Wichtigkeit des Schlussanstieges hervorgehoben. Für die weiteren Platzierungen wird es 40, 32, 28, 24, 20, 16, zwölf, acht und vier Punkte geben.

La Pierre-Saint-Martin ist im Winter ein beliebter Skiort. Direkt an der französisch-spanischen Grenze gelegen, sind die Straßen hier in sehr gutem Zustand. Das kommt den Fahrern natürlich entgegen.

Die führenden Kenneth Vanbilsen und Pierrick Fédrigo werden mit weniger als fünf Minuten die Anfahrt zum Berg der Hors Catégorie beginnen. Es ist ein Anstieg für Kletterspezialisten, die Tempowechsel und wechselnde Steigungsgrade mögen. Dies sind zum Beispiel Nairo Quintana oder auch der Mann im Gelben Trikot, Chris Froome. Der Amerikaner Tejay van Garderen gehört zum Beispiel zu den Fahrern, die es lieber gleichmäßiger mögen. Für die meisten Fahrer im Feld ist der Anstieg hoch zum Col du Soudet unbekannt, weil er in den letzten Jahren nie im Tour-Programm war. Einige Fahrer haben den Gipfel aber schon in der Vorbereitung auf die Tour de France einmal erklommen.

30 Kilometer sind es noch bis ins Ziel. 15 Davon noch flach, dann beginnt die Tour für die Favoriten auf den Gesamtsieg endlich von neu. Der Anstieg hoch zum Col de Soudet bis in den Ort La Pierre-Saint-Martin hat es in sich. 15,3 Kilometer wird es bergauf gehen, bei einer durchschnittlichen Steigung von 7,4 Prozent. Vor allem die ersten Kilometer haben es mit einigen Rampen über zehn Prozent in sich. Es ist daher davon auszugehen, dass mögliche Attacken direkt am Anfang gesetzt werden. Kilometer vier bis eins vor dem Ziel wird es etwas flacher, hier können die Kletterspezialisten noch einmal alle Kräfte bündeln für die letzten Meter, die dann noch einmal etwas steiler werden.

Auch den letzten kleinen Hügel holt sich der Belgier. Wieder ohne Gegenwehr von Fédrigo fährt Vanbilsen als Erster über den Côte de Montory.

Es geht weiter ratzfatz. Lediglich sechseinhalb Minuten liegt das jagende Hauptfeld noch hinter dem Ausreißerduo zurück. Damit konnte der Rückstand schon mehr als halbiert werden.

Eine tolle Leistung des Mannes vom Team Lotto Soudal. André Greipel wird nach dieser Etappe wieder mit dem Grünen Trikot ausgezeichnet werden. Während er gerade 15 Punkte eingesackt hat, waren es bei Peter Sagan lediglich deren neun. Somit konnte der Rostocker in der Punktewertung wieder auf Platz eins springen. Es steht nun 225:222 für Greipel gegen Sagan.

Der Deutsche André Greipel sichert sich den dritten Platz im Zwischensprint. Eventuell reicht das für die Rückkehr ins Grüne Trikot - je nachdem, welche Platzierung Peter Sagan erreicht hat.

Die vier "Großen" bei den diesjährigen Sprints machen sich bereit, um um die 15 Punkte für den Dritten zu kämpfen. Das sind Sagan, Greipel, Cavendish und Degenkolb.

Die Mannen von Sky, Movistar und FDJ haben weiterhin den ganz großen Gang eingelegt und setzen die Aufholjagd fort. In wenigen Minuten werden dann die Sprintermannschaften für einige Zeit übernehmen. Dann werden die Sekunden noch schneller dahinrinnen für die Ausreißer.

Den einzigen Zwischensprint heute gewinnt Pierrick Fédrigo. Wobei das Wort "Sprint" seinen Namen in diesem Falle nicht verdient hat, da um diese Wertung nicht gekämpft wurde.

Nun machen die Helfer der Spitzenfahrer ernst. Der Rückstand wurde auf unter zehn Minuten reduziert. Neben Movistar und Sky sind auch zwei Fahrer von FDJ an der Spitze mit dabei und leisten Nachführarbeit.

Etwas weniger als 50 Kilometer vor dem Ziel richten wir den Blick auf das verbleibende Teilstück: In einigen Kilometern steht der Sprint in Trois-Villes auf dem Programm. Während die beiden Fahrer am Tète de la Course diese Wertung ohne großen Kampf mitnehmen werden, wird es im Hauptfeld wieder gut zur Sache gehen. Es ist die einzige Möglichkeit für die Sprinter, einige Punkte für das Grüne Trikot zu verbuchen. Danach geht es relativ zügig hoch zum Côte de Montory. 1,8 Kilometer wird es dann im Schnitt 6,3 Prozent bergauf gehen – vierte Kategorie. Dann sind es noch 15 Kilometer bis zum Schlussanstieg, der noch ausführlicher vorgestellt wird.

Am französischen Nationalfeiertag lässt sich bislang festhalten: À la bonne heure, was die beiden Radrennfahrer an der Spitze bisher gezeigt haben. Weiterhin sind es mehr als elfeinalb Minuten, die Pierrick Fédrigo und Kenneth Vanbilsen vorne liegen. Wer von den beiden der bessere Bergfahrer ist, lässt sich vorab nicht sagen. Wenngleich der deutlich erfahrene Fédrigo als Favorit vor dem Schlussanstieg in 40 Kilometern gilt.

Seit rund zehn Kilometern hat sich der Vorsprung des Duos Fédrigo und Vanbilsen auf das Peloton nicht großartig verändert. Er hat sich bei etwas weniger als zwölf Minuten eingependelt.

Der gestürzte Alpecin-Kapitän Warren Barguil hat den Anschluss ans Peloton wieder hergestellt. Diese Aufholjagd hat allerdings viel Kraft gekostet, außerdem ist er gezeichnet von seinem Sturz vor gut einer halben Stunde.

Der nächste Sturz: Es hat Tom Leezer erwischt, der für das niederländische Team Lotto NL-Jumbo fährt. Drücken wir die Daumen, dass es auch für ihn weitergeht.

Die Cyclisten bewegen sich aktuell auf der Départementstraße 918 in Richtung Süden. Als nächstes steht die Durchfahrt durch das 1200-Seelen-Örtchen Chéraute auf dem Plan.

Sprinterkönig Mark Cavendish muss sich mit einem technischen Defekt aus dem Hauptfeld zurückfallen lassen. Das Problem kann aber schnell behoben werden, sodass es für den Briten weitergehen kann.

Während die beiden Spitzenfahrer Fédrigo und Vanbilsen allmählich mit der glühenden Sonne zu kämpfen haben, wird das Tempo im Hauptfeld peu à peu erhöht.

Ramon Sinkeldam hat sich nach hinten ans Arrière de la Course zurückfallen lassen, um seinem Kapitän Warren Barguil zurück ins Peloton zu verhelfen.

100 Kilometer sind die 183 Rennfahrer nun schon wieder unterwegs. Bei einem Schnitt von rund 43 km/h sind die Beiden an der Spitze dabei wirklich flott unterwegs.

Das spanische Team Movistar organisiert die Nachführarbeit effizienter als zuvor Sky. Allmählich kommen sie näher ran an die beiden Ausreißer, die aber immer noch einen großen Vorsprung von weit mehr als zehn Minuten haben.

Wieder sichert sich der Belgier Kenneth Vanbilsen ohne Gegenwehr den Bergpunkt auf dem Côte de Vielleségure.

Der Franzose setzt seine Fahrt vorerst weiter fort und wird nun mobil vom Tourarzt untersucht. Hingeschmissen hat es Warren Barguil übrigens kurz hinter der Verpflegungsstelle. Wahrscheinlich ist er über einen Essensbeutel oder eine Trinkflasche gestürzt.

Warren Barguil aus der deutschen Giant-Alpecin-Mannschaft ist schwer gestürzt. Er ist nach ersten Bildern voll auf die Knie und Hüfte gefallen, hat außerdem Schürfwunden an den Armen. Eigentlich ist er der Klassementfahrer seines Teams, liegt aktuell auf Platz zwölf.

Immer wieder sind es die Franzosen, die am 14. Juli besonders motiviert sind. Dies liegt daran, dass an diesem Datum der Nationalfeiertag des Landes ist. Allerdings liegt der letzte französische Etappensieg am 14. Juli schon lange zurück. 2005 war es David Moncoutie, dem dieses Unterfangen zuletzt glückte.

Weiter geht die Durchfahrt durch die vielen idyllischen und beschaulichen Dörfer entlang der westlichen Pyrenäen. In wenigen Augenblicken kommen die beiden Radrennfahrer an der Spitze durch die Ortschaft Vielleségure. Hier beginnt dann auch die Hinauffahrt zum zweiten Berg der vierten Kategorie, der bei Rennkilometer 90 seinen Gipfel hat.

Kurz vor Rennhalbzeit kann das große Hauptfeld den riesigen Rückstand auf die beiden Führenden erstmals um eine halbe Minute reduzieren.

Auch die Helfer von Nairo Quintana, dem stellvertretenden Träger des Weißen Trikots heute, haben sich mittlerweile an die Spitze des Pelotons gespannt. Die Fahrer aus dem Stall Movistar und von Sky leiten somit die Nachführarbeit, die allerdings alles andere als ernst angegangen wird bislang.

Unter den Franzosen galt Thibaut Pinot aus der FDJ-Mannschaft als Mann für das Gesamtklassement. Nach einigen technischen Defekten und einem Sturz liegt er in der Gesamtwertung nach einer Woche aber bereits abgeschlagen auf Platz 29. Vielleicht peilt er jetzt noch einen Etappensieg in den Bergen an: "Die erste Woche war lang für mich. Ich freue mich auf die Pyrenäen. Ich werde mein Bestes geben und sehen, wie meine Beine darauf reagieren. Ich will meinen Leistungsstand am ersten Berg dieser Tour herausfinden. Für viele von uns beginnt heute eine neue Tour, eine Tour der Kletterer und Angreifer. Ab jetzt wird es lustig", so Pinot vor dem Start.

Jetzt sind es schon 14 Minuten Vorsprung! Können Vanbilsen / Fédrigo bis zum Beginn des Schlussanstieges dieses Polster einigermaßen aufrecht erhalten, werden sie den Tagessieg wohl unter sich ausmachen können.

Ohne großen Sprint um den einen Bergpunkt fährt Kenneth Vanbilsen als Erster über die weiße Linie. Pierrick Fédrigo hat heute am französischen Nationalfeiertag anderes im Sinn als die kleinen Bergwertungen.

Das Duo Vanbilsen / Fédrigo befindet sich im Anstieg zum ersten Hügel heute. Circa 80 Höhenmeter sind zu überwinden.

Kurz vor dem ersten Anstieg ein Blick auf das Wetter. Aktuell sind es 25 Grad unterwegs. Das Thermometer wird noch auf 30 Grad heute hoch gehen. Oben im Zielort werden dann gegen 17 Uhr noch 16 Grad erwartet.

Bei 13 Minuten Rückstand organisiert die Mannschaft von Chris Froome nun die Nachführarbeit im großen Hauptfeld. Es haben sich mehrere Sky-Fahrer an die Spitze des Pelotons gesetzt.

Mittlerweile scheint Pierrick Fédrigo froh über die Unterstützung an der Spitze zu sein. Die beiden wechseln sich im Wind gerecht ab, so kommen beide Fahrer auch immer wieder in den Windschatten des anderen.

In fünf Kilometern beginnt also die Hinauffahrt zum Côte de Bougarber, einem Hügel der vierten Kategorie. 1,4 Kilometer geht es dabei bergauf bei einer durchschnittlichen Steigung von 6.2 Prozent.

Bei 12:30 Minuten steht der Vorsprung mittlerweile. Die beiden Fahrer an der Spitze bewegen sich weiter in zügigem Tempo durch das französische Baskenland. Es geht dabei weiter in südlicher Richtung immer dichter an die französisch-spanische Grenze heran. Anders als in einigen Jahren zuvor befahren die Sportler in diesem Jahr aber keinen spanischen Boden.

Zwölf Minuten hat das Hauptfeld auf den ersten 50 Kilometern auf das Spitzenduo verloren. Die beiden Ausreißer haben in der kommenden Stunde Durchfahrten durch viele kleine Ortschaften vor sich. Außerdem beginnt in 15 Kilometern die Hinauffahrt zur ersten Bergwertung.

Von nun an fahren die beiden Ausreißer Fédrigo und Vanbilsen gemeinsam um den Tagessieg. Bei rund zwölf Minuten Vorsprung kein unrealistisches Ziel mehr.

Allmählich knabbert Verfolger Kenneth Vanbilsen am Rückstand auf Pierrick Fédrigo. Zu zweit hätten die beiden wohl auch bessere Chancen, vor dem Hauptfeld hoch auf den Col de Soudet zu kommen, der noch runde 125 vor ihnen liegt.

Fédrigo fährt weiterhin wesentlich schneller als die 181 Konkurrenten im Peloton. Wenn es so weitergeht, knackt er gleich den Zehn-Minuten-Vorsprung. Dann scheint allmählich ein Tagessieg nicht mehr ausgeschlossen. Für alle Fans der Sky-Mannschaft sei zur Beruhigung gesagt: Als 113. in der Gesamtwertung beträgt der Rückstand von Fédrigo auf Froome satte 34:31 Minuten.

Auch der zweite Ausreißer soll kurz vorgestellt werden: Kenneth Vanbilsen, Jahrgang 1990, ist im belgischen Herk-de-Stad geboren. Er ist seit der Saison 2011 Profi, damals debütierte er für die Mannschaft Donckers Koffie-Jelly Belly. Seit 2015 fährt er nun für den französischen Traditionsrennstall Cofidis. Wir kennen Vanbilsen in diesem Jahr bereits von der sechsten Etappe, als er ebenfalls schon aus dem Feld ausgerissen war und als Letzter aus einer Spitzengruppe wieder eingeholt wurde. In diesem Jahr wurde er auch Zweiter beim Grand Prix Cycliste la Marseillaise.

Der Belgier Kenneth Vanbilsen hat Probleme, den eine Minute vor ihm fahrenden Pierrick Fédrigo einzuholen.

Der Führende der heutigen Etappe gehört zu den Alten Hasen im Peloton und kann auf eine tolle Tour-Bilanz verweisen. Pierrick Fédrigo hat insgesamt schon vier Tagessiege bei "Le Grand Boucle" auf seinem Konto, der erste stammt aus dem Jahr 2006. Bei der Tour 2009 siegte der 36-Jährige bei der Etappe nach Tarbes, dem heutigen Start- und damaligen Zielort. Weitere Erfolge des Fahrers vom Team Bretagne-Seche Environnement sind der Französische Meistertitel aus dem Jahr 2005 oder jüngst der Sieg bei Cholet-Pays de Loire.

Die Fahrer im großen Hauptfeld bereiten sich in aller Ruhe auf die vier bevorstehenden großen und kleinen Berge vor. Bei der Durchfahrt durch den Ort Morláas in einigen Kilometern werden es wohl schon mehr als fünf Minuten Rückstand sein.

Die Favoritenteams scheinen mit Pierrick Fédrigo als Ausreißer zufrieden zu sein und lassen den Franzosen deutlich gewähren. Sein Vorsprung wächst im Moment schnell an. Verfolger Kenneth Vanbilsen ist immer noch nicht an ihm dran.

Vorgestern setzte es für einen prominenten Fahrer im Peloton eine erschütternde Diagnose. Beim Italiener Ivan Basso, einstiger Podestfahrer der Tour und Edelhelfer von Alberto Contador im Team Tinkoff-Saxo, wurde Hodenkrebs diagnostiziert. Er hat daraufhin den Rennzirkus sofort verlassen und ist in seine Heimat gereist zwecks notwendiger Operationen. "Auf der fünften Etappe hatte ich mir bei einem Sturz meinen linken Hoden gequetscht. Da die Schmerzen nicht nachließen, habe ich mich heute im Krankenhaus untersuchen lassen. Da wurde mir diese Diagnose gestellt. Je nach Ergebnis der weiteren Untersuchungen werden wir entscheiden, wie es genau weitergeht", sagte Basso auf der einberufenen Pressekonferenz.

Aktuell scheint es, dass Pierrick Fédrigo sich tatsächlich absetzen kann. Der Belgier Kenneth Vanbilsen hat die Verfolgung aufgenommen und will ebenfalls zum Tète de la Course gehören. Beide Rennfahrer stellen indes überhaupt keine Gefahr für das Gelbe Trikot dar, weisen in der Gesamtwertung schon einen großen Rückstand auf.

Bartosz Huzarski fährt heute mit der roten Startnummer für den kämpferischsten Fahrer der achten Etappe. Die gelben Startnummern als Zeichen des besten Rennstalls tragen die Athleten des BMC-Racing-Teams um Tejay van Garderen.

Der Franzose Pierrick Fédrigo aus der Mannschaft Bretagne-Seche Environnement setzt die nächste Attacke. Er bringt derzeit rund 15 Sekunden zwischen sich und Hauptfeld. Die BSE-Mannschaft ist in den letzten Tagen ohnehin schon durch sehr viele und muntere Ausreißer aufgefallen.

In der Zwischenzeit hatte sich kurzzeitig eine siebenköpfige Ausreißergruppe formiert. Das große Hauptfeld hat sie Rennfahrer aber nicht davonziehen lassen und für einen schnellen Zusammenschluss gesorgt.

Das gepunktete Trikot des besten Bergfahrers hat nach wie vor Daniel Teklehaimanot aus Eritrea inne. Die Bergwertung beginnt heute jedoch quasi bei Null; denn am heutigen Tage werden mehr Punkte vergeben als in der gesamten ersten Tourwoche. In der Wertung des besten Nachwuchsfahrers führt ebenfalls Peter Sagan. Da er aber im Maillot Vert, also im Grünen, unterwegs ist, befindet sich das Weiße Trikot nicht auf seinen Schultern.

Kommen wir zu den Trägern der einzelnen Wertungstrikots und -nummern: Im Gelben Trikot des Gesamtführenden ist auch heute wieder Christopher Froome aus der Mannschaft Sky unterwegs. Er hat zwölf Sekunden Vorsprung auf den US-Amerikaner Tejay van Garderen aus der BMC-Racing-Mannschaft. In Grün fährt heute zum ersten Mal wieder Peter Sagan. Der Slowake konnte bisher im Gegensatz zu seinem ärgsten Widersache André Greipel zwar noch keine Etappe gewinnen, war aber permanent vorne mit dabei bei den Zeildurchfahrten. Ein sehr starker vierter Platz an der Mûr de Bretagne brachte ihm die Führung in der Punktewertung ein.

Das Fahrerfeld nimmt langsam den Arbeitstag auf. Noch hat sich keine Ausreißergruppe formiert.

Vor dem Schlussanstieg hoch über den Col de Soudet nach La Pierre-Saint-Martin geht es für die Vélofahrer zuvor schon über drei Hügel der vierten Kategorie. Bei Kilometer 66 wartet der Côte de Bougarber (257 Meter Höhe), bei Kilometer 90 der Côte de Vielleségure (255 Meter Höhe) und bei Kilometer 134 der Côte de Montory (374 Meter Höhe). Dazwischen folgt bei Kilometer 124 in Trois-Villes noch die einzige Sprintwertung des Tages.

Los geht's in Tarbes mit dem "Départ Réel", dem neutralisierten Start in das Rennen.

Mit Lars Boom aus der kasachischen Astana-Mannschaft hat ein weiter Fahrer die Frankreich-Rundfahrt abgebrochen. Der Niederländer litt seit zwei Tagen an Fieber und ist ausgestiegen. Damit sind es noch 183 Radrennfahrer auf dem Weg nach Paris von einst 198.

Die Frage nach einem Favoriten auf den heutigen Etappensieg lässt sich nur schwer beantworten. Schon am Samstag wurden alle Experten Lügen gestraft, als nämlich mit Alexis Vuillermoz ein relativer No-Name-Fahrer an der Mûr de Bretagne siegte und allen Favoriten entwischte. Hoch zum Col de Soudet ist heute zumindest mit offensiven Nairo Quintanas, Vincenzo Nibalis und Alberto Contadors zu rechnen. Alle drei haben sich im Gesamtklassement schon einige Sekunden Rückstand eingehandelt und stehen bereits etwas unter Zugzwang. Besonders Vorjahressieger Nibali muss mit 2:22 Minuten Rückstand auf Chris Froome im Gelben Trikot zulegen.

Wir erleben heute die erste von insgesamt drei schweren Bergetappen in den französischen Pyrenäen. Auch Mittwoch und Donnerstag stehen dem Hauptfeld noch weitere schwierige Gipfel bevor, danach geht es dann Richtung Alpen.

Der heutige Zeitplan sieht folgenden Verlauf vor: In diesen Minuten setzt sich das Peloton in Tarbes im Département Hautes-Pyrénées in Bewegung. Der neutralisierte Start wird dann in etwa zehn Minuten stattfinden. Bei mittlerer Geschwindigkeit um die 40 Kilometer pro Stunde werden die Fahrer dann gegen kurz vor vier den Ort La Mouline erreichen, von wo der Anstieg hoch nach La Pierre-Saint-Martin beginnt.

Heute werden die Klassementfahrer zum ersten Mal so richtig geprüft. Während die bisherigen Bergankünfte an der Mûr de Huy und der Mûr de Bretagne eher als Vorgeplänkel galten und "nur" als Anstiege der dritten Kategorie klassifiziert wurden, geht es am Schlussanstieg über den Col de Soudet heute in die Vollen! 15,3 Kilometer Anstieg warten auf die verbliebenen 184 Radrennfahrer bei einer durschnittlichen Steigung von 7,4 Prozent. Später noch weitere Details zu diesem knallharten Anstieg der Hors Catégorie (=Ehrenkategorie).

Hallo und herzlich willkommen zur zehnten Etappe der Tour de France 2015. Nach dem gestrigen Transfer befinden wir uns nicht mehr im beschaulichen Nordwesten Frankreichs in der Bretagne, sondern tief im Süden an der spanischen Grenze. Die heutige Etappe führt von Tarbes hinauf auf den Gipfel von La Pierre-Saint-Martin.