Das Tagesfazit: Heute ist der Zeitpunkt gekommen, zu gratulieren! Herzlichen Glückwunsch Christopher Froome zum zweiten Sieg bei der Tour de France. Obwohl der Brite die letzten beiden Tage insgesamt rund zwei Minuten auf seinen ärgsten Konkurrenten Nairo Quintana verloren hat, rettet er rund eine Minute Vorsprung ins Ziel. Da am letzten Tourtag traditionell nicht mehr attackiert wird, kann sich der Sky-Kapitän heute Abend feiern lassen. Er kann sich bei seinen Edelhelfern Thomas, Porte und Poels bedanken, die ihren Captain in den letzten Tagen immens wichtige Unterstützung gegeben habe. Hut ab auch vor den Leistungen von Thibaut Pinot und Nairo Quintana. Der Franzose sichert sich auf dem berühmtesten Berg der Tour de France den Etappensieg und wird überglücklich sein. Nairo Quintana hat am Ende zwar noch 1:12 Minuten Rückstand auf das Gelbe Trikot, doch seine Angriffslust war auch am letzten Bergtag schlichtweg beeindruckend und imposant. Auch der Zweite der Gesamtwertung ist hier wie ein großer Champion gefahren! Alejandro Valverde verteidigt seinen dritten Platz und komplettiert damit das Stockerl morgen in Paris. Das war's von heute mit der Tour de France. Morgen steht dann das fulminante Finale in Paris an.

Es gibt doppelten Grund zum Jubeln für die Mannen im Sky-Trikot. Ihr Kapitän Chris Froome holt sich nicht nur seinen zweiten Gesamtsieg, sondern erobert sich am letzten Anstieg auch das gepunktete Trikot des besten Bergfahrers zurück.

Der Mann in Gelb ist im Ziel! 1:36 Minuten ist am Ende der Rückstand auf Pinot. Was natürlich viel wichtiger ist: Er verliert zwar 1:17 Minuten auf Quintana, bleibt aber im Maillot Jaune. Die Tour de France ist damit entschieden.

Das ist der Sieg für den Mann im FDJ-Trikot. Thibaut Pinot wird Erster und lässt sich feiern. Zweiter wird Nairo Quintana, Dritter Ryder Hesjedal.

Gleich hat Thibaut es geschafft! Er eilt in Richtung Ziel!

Pinot holt das Letzte aus sich heraus. Er kann die 25 Sekunden Vorsprung auf Quintana wahren. Ein verdienter Sieger heute in Alpe d'Huez!

Immer wieder sind deutlich Buhrufe der Zuschauer zu hören, die dem Mann in Gelb gelten. Das hat Chris Froome nicht verdient. Auch, wenn er heute wieder Zeit verlieren wird: Er hat sich wieder gefangen und wird seinen Vorsprung ins Ziel retten.

2000 Meter sind es noch für den Führenden Thibaut Pinot. Er erreicht den etwas flacheren Abschnitt. Ein Sieg des Franzosen ist so gut wie sicher.

Nun ist der Kolumbianer schon Zweiter. Er überfliegt Ryder Hesjedal und hat den Etappensieg noch nicht abgeschrieben.

Jetzt zählt nur noch der Kampf Mann gegen Mann. Im Fernduell Quintana gegen Froome könnte es am Ende nur noch um Sekunden gehen. Wir dürfen uns auf das knappste Tour-de-France-Finale seit Jahren freuen.

2:38 Minuten lag Christopher Froome vor dem Start heute vor Nairo Quintana. Jetzt ist die erste Minute davon verloren. 3500 Meter muss sich der Brite noch quälen.

Die Führenden haben den abgesperrten Bereich erreicht. Pinot führt weiterhin, aber von hinten fliegt der Mann im Weißen Trikot heran. Zwischen den beiden liegt noch Ryder Hesjedal, der aber wohl nicht mehr als Sieger infrage kommen wird.

Nairo Quintana legt noch einmal zu und erhöht den Druck weiter auf Christopher Froome. Er verabschiedet sich von seinem letzten Helfer Winner Annacona und macht sich auf und davon. Wieviel wird er dem Mann in Gelb noch abnehmen können? Die Spannung ist greifbar bei den letzten 4000 Metern.

Noch hat Ryder Hesjedal Sichtkontakt zum Führenden. Aber der Abstand wird größer. Und von hinten rauschen ja Quintana und sein Kompagnon Annacona heran.

Die Menschenmassen feiert den Führenden! Thibaut Pinot liegt weiterhin in Front und hat jetzt sogar eine Lücke zu Ryder Hesjedal aufreißen können.

Wieder einmal rappelvoll ist es an der "Kurve der Niederländer". Viele junge Leute rennen den Fahrern hinterher, hoffentlich kommt es zu keinen Stürzen.

Sekunde für Sekunde holt Quintana im Moment auf den Mann in Gelb auf. Christopher Froome sollte schleunigst seinen Rhythmus finden, um nicht weiter an Zeit zu verlieren.

Immer wieder setzen sich die beiden Führenden Hesjedal und Pinaut gegenseitig unter Druck. Gerade liegt der Kanadier kurz vor dem Franzosen.

Winner Anacona kann Nairo Quintana noch unterstützen. Die beiden kämpfen nun unerbittlich um jede Sekunde gegen Christopher Froome. 25 Sekunden sind sie schon weg.

Es wird noch einmal kribbelig am Schlussanstieg! Nario Quintana hat eine größere Lücke reißen können! Von allen drei Sky-Fahrern macht ausgerechnet Froome den schwächsten Eindruck heute. Poels und Porte geben alles für ihren Kapitän. Der Toursieg ist hier noch nicht unter Dach und Fach.

Wir haben einen Führungswechsel! Thibaut Pinot ist ganz nach vorne gefahren! Unter großem Jubel der Franzosen am Streckenrand liegen aktuell zwei Landsleute an der Spitze.

Immer wieder der kleine Bergfloh aus Kolumbien! Nairo Quintana attackiert erneut. Die Edelhelfer Poels und Porte setzen sofort für Chris Froome nach. Der Brite selbst scheint einige Probleme zu haben, er kann die Lücke nicht direkt wieder schließen. Alberto Contador ist in dieser kleinen Gruppe ebenfalls noch dabei.

Der Tour-Dritte Alejandro Valverde geht aus dem Sattel und tritt an. Der spanische Meister hat zumindest schon zehn Sekunden zwischen sich und Froome gebracht.

Thibaut Pinaut und Ryder Hesjedal machen einen starken Eindruck. Sie sind heiße Eisen im Feuer jetzt, wenn es um den Tagessieg geht.

Auch der französische Publikumsliebling Thibaut Pinaut springt aus der Verfolgergruppe heraus. Er bildet mit Hesjedal nun ein Tandem. Pinaut fährt in derselben Mannschaft wie der Führende Geniez.

Aus der ersten Verfolgergruppe will es nun der Kanadier Ryder Hesjedal wissen. Er tritt an und hat nur noch 30 Sekunden Rückstand auf die Spitze.

Als bester Helfer entwickelt sich gerade Wouter Poels für den Mann in Gelb. Der Niederländer kontert die Attacken von Nairo Quintana stets als Erster und lässt keine großen Lücken aufkommen.

Quintana wurde erst wieder eingeholt, danach probiert er es direkt wieder. Der Kolumbianer ist sehr angriffslustig und will scheinbar erst einmal alle Froome-Helfer isolieren.

Der Mann im Weißen Trikot attackiert! Nairo Quintana reißt eine Lücke und schnellt aus dem Sattel. Richie Porte und Chris Froome setzen nach. Nichts zu sehen ist jetzt mehr von Vincenzo Nibali.

Der Führende Geniez wird in wenigen Kilometern gestellt sein. Die neunköpfige Verfolgergruppe kommt nun sehr schnell an ihn heran.

Das ist Ironie des Schicksals. Gestern profitierte Nibali noch von dem technischen Defekt bei Christopher Froome, heute erwischt es Vincenzo Nibali selbst. Er tauscht sein Rad aus. Drei Astana-Helfer lassen sich herausfallen und müssen ihren Captain nun schnell wieder anch vorne fahren.

Direkt zu Beginn kommen die ersten knallharten Rampen für die Fahrer! Die ersten zwei Kilometer sind bis zu zwölf Prozent steil.

Alexandre Geniez erreicht den Fuß des Anstieges. Das Finale Furioso beginnt! Hier werden jetzt alle Entscheidungen fallen!

L’Alpe d’Huez ist das Radsport-Mekka schlechthin! Hunderttausende Fans werden den Streckenrand säumen, hier wurden schon dutzende Schlachten geschlagen und Touren gewonnen oder verloren. 21 Kehren sind es hinauf in den Skiort, der sich auf 1850 Meter Meereshöhe befindet. 13,8 Kilometer ist der Anstieg insgesamt lang, bei einer durchschnittlichen Steigung von 8,1 Prozent. Die Bestzeit hinauf zum Gipfel gehört immer noch dem Italienier Marco Pantani, der 1997 37:35 Minuten brauchte. Neben den größten der Radsportzunft haben hier in den letzten Jahren auch immer wieder Ausreißer gewinnen können. 2006 zum Beispiel Frank Schleck, 2011 Pierre Rolland oder 2013 Christophe Riblon.

Die mittlerweile neunköpfige erste Verfolgergruppe nähert sich! Gleich sind es weniger als zwei Minuten, die Geniez noch auf die Poursuivants Vorsprung hat. Der Führende nimmt aktuell die Sprintwertung mit.

Die unglaublichen Menschenmassen könnten dem Träger des Gelben Trikots heute Probleme bereiten. Schon zweimal wurde Christopher Froome in den letzten Tagen von Zuschauern angegriffen. Vor rund einer Woche bewarf man ihn mit einem gefüllten Urinbecher, gestern dann gab es eine Spuckattacke! Wir wollen hoffen, dass heute alles sportlich fair bleibt. Das riesige Spektakel am Streckenrand ist nur sehr schwer von den Ordnungskräften in den Griff zu bekommen. So faszinierend diese Bilder mit hunderttausenden Radsportfans auch sind, sie bergen immer auch Gefahr. Toi, toi, toi, dass es keine Unfälle oder Unsportlichkeiten geben wird.

Auch die erste Verfolgergruppe um Lars Bak und Nicolas Edet schaut sich nach hinten um und wartet scheinbar auf die nächste Gruppe dahinter. Auch sie versprechen sich mehr davon, in einer größeren Gruppe in den Schlussanstieg hineinzufahren.

Schon jetzt wird es immer voller links und rechts am Straßenrand. Auf den besonderen Faktor der Zuschauermassen hoch nach Alpe d'Huez wird gleich noch detaillierter eingegangen.

Das hat der Führende einfach klasse gemacht! Auf der Abfahrt und auf dem Flachstück hat er den Vorsprung auf die Gruppe um Froome wieder auf über vier Minuten ausbauen können. Obwohl er ganz alleine unterwegs ist. Eine tolle Leistung des 126. der Gesamtwertung.

Der Litauer Ramunas Navardauskas hat die vorderen drei Fahrer - Geniez an der Spitze sowie Edet und Bak - ziehen lassen und hat auf die zweite Verfolgergruppe um Pinaut und Rolland gewartet. Mit diesen sechs Gefolgsleuten rechnet sich der Cannondale-Garmin-Mann mehr aus und steht nicht mehr alleine im Wind auf dem Flachstück.

Nach der welligen Abfahrt befinden sich die ersten Fahrer nun auf dem Flachstück nach Bourg d'Oisans. Hier findet der Zwischensprint statt, der aber keine Bedeutung mehr haben wird. Das Grüne Trikot befindet sich sicher auf den Schultern von Peter Sagan.

L'Alpe d'Huez wird auch der "Berg der Holländer" genannt. Dies liegt daran, dass hier schon achtmal ein Oranje-Fahrer siegreich war, was nach wie vor Rekord ist. Der letzte Sieg eines Niederländers datiert allerdings aus dem Jahr 1989, es war Gert-Jan Theunisse. Heute wird sich vor allem Robert Gesink aus der Lotto-NL-Mannschaft viel vorgenommen haben. Der Sechste der Gesamtwertung hinterließ bislang einen ordentlichen guten Eindruck in den Bergen und wird den tausenden niederländischen Fans Grund zum Jubeln bereiten wollen. Er ist mittlerweile wieder in die Gruppe um Christopher Froome hinzugestoßen.

Derweil wurde der erste Verfolger Ramunas Navardauskas wieder von Lars Bak und Nicolas Edet eingeholt. Die drei bilden nunmehr die erste Gruppe der Poursuivants.

Wieder hat sich zwischen dem Führenden Geniez und der Favoritengruppe eine weitere Verfolgergruppe gebildet. Hier fahren zum Beispiel Thibaut Pinaut und Pierre Rolland sowie der Kanadier Ryder Hesjedal. Sie liegen als Sechsergruppe somit hinter dem Führenden, dem ersten Verfolger Navardauskas und den zweiten Verfolgern Edet und Bak.

Das wird Chris Froome Auftrieb geben: Von hinten sind mittlerweile wieder vier Helfer in seine Gruppe gestoßen. Gut geschützt wird der Gesamtführende auf das Flachstück und dann die ersten Kilometer rauf nach Alpe d'Huez gehen können.

Der Rennführende Alexandre Geniez hält die Pace enorm hoch an der Spitze und baut seinen Vorsprung wieder etwas aus. Derweil stoßen in die Groupe Maillot Jaune immer mehr Fahrer von hinten hinein. Dies ist das übliche Prozedere bei Abfahrten.

Durch seinen siebten Platz auf dem Col de la Croix de Fer sammelt Christopher Froome genügend Punkte, um in der Bergwertung wieder die Führung zu übernehmen. Er liegt nun mit 95 Punkten fünf Zähler vor Romain Bardet, der keine Zähler sammeln konnte.

Der Solist an der Spitze kann den Vorsprung aktuell konstant bei 2:30 Minuten halten auf der Abfahrt. Die Ruhe vor dem großen Sturm in gut einer Stunde...

Die gegenwärtige Rennsituation: Geniez führt, danach kommt ebenfalls als Solist Navardauskas. Edet und Bak liegen dahinter, dann kommt die Favoritengruppe mit den ersten Vieren des Gesamtklassements.

Die erste Attacke ist abgewehrt. Mit viel Risikobereitschaft schließt Christopher Froome die Lücke, die sich zu Nairo Quintana aufgetan hatte. Das ist mehr als die halbe Miete auf dem Weg zum Gesamtsieg.

Nun versucht es auch Nibali. Der Italienier springt heraus, die Topfahrer sind nun allesamt isoliert. Auch Richie Porte als letzter Helfer ist herausgefallen. Vielleicht kommt er auf der Abfahrt noch einmal heran.

Der Gipfel ist erreicht am Croix de Fer. Geniez ist Erster oben, Zweiter wird Navardauskas. Derweil hat Alberto Contador Probleme, das Hinterrad von Froome zu halten.

Der Mann im Maillot Jaune bleibt noch recht gelassen. Er hat mit Richie Porte noch einen Helfer an seiner Seite, der auf das Tempo drückt. Der Anschluss an das Tandem Valverde / Quintana ist aber erst einmal verloren.

So wollten wir das als neutrale Beobachter des Geschehens sehen: Der Gesamtzweite und der -Dritte machen gemeinsame Sache, um den ersten Christopher Froome unter Druck zu setzen. Die beiden liegen rund 20 Sekunden vor einer Fünfergruppe, zu der auch Froome gehört. Die Spannung steigt jetzt, das Rennen ist voll in Gang.

Jetzt wird es heiß in den Alpen! Nairo Quintana greift das Gelbe Trikot an! Er muss am Croix de Fer attackieren, um überhaupt noch eine Chance auf den Gesamtsieg zu haben. Und er wagt es! Jetzt muss die Sky-Mannschaft reagieren.

Folgende Rennpositionen haben sich aktuell ergeben: Ganz vorne fährt weiterhin Geniez. Dahinter hat sich Navardauskas als Zweiter abgesetzt, vor den beiden Bak und Edet. Der Gesamtdritte Valverde folgt dahinter, dann kommt die Favoritengruppe mit noch 3:30 Minuten auf den Führenden.

Jetzt wird es ernst: Alejandro Valverde ist angetreten und hat eine Lücke zu den Konkurrenten herausgefahren. Derweil hat Sky-Edelhelfer Geraint Thomas den Anschluss an die Favoritengruppe verloren.

Die Mannschaft von Vincenzo Nibali übernimmt die Nachführarbeit. Der Italiener hat das Ziel ausgegeben, heute noch auf den dritten Platz in der Gesamtwertung fahren zu wollen. Dazu muss er rund 1:20 Minuten auf Alejandro Valverde aufholen.

Geniez kann eine Lücke aufreißen. Er liegt nun circa 30 Sekunden vor den drei Verfolgern.

Dem Ersten ist das Tempo zu langsam geworden. Der Franzose Alexandre Geniez ist aus dem Sattel gestiegen und ist aus der Spitzengruppe heraus gesprungen. Er setzt seinen Ausreißversuch damit erst einmal als Solist fort.

Mittlerweile fahren nur noch 50, 60 Fahrer in der Verfolgergruppe mit allen Favoriten mit. Alle abgehängten Fahrer werden versuchen, während der langen Abfahrt nach Bourg d'Oisans wieder in diese Gruppe hineinzufahren.

Die Top-Ten-Fahrer des Gesamtklassements haben allesamt im vorderen Teil des Feldes Position bezogen und liegen auf der Lauer. Noch lassen sie ihre Helfer die Verfolgungsarbeit verrichten. Ob es noch einen ersten Angriff vor dem Gipfel des ersten Berges geben wird?

Romain Bardet will es wissen. Der Mann im Bergtrikot lässt seine Teamkameraden weiter mächtig schuften an der Spitze des Pelotons. Das Hauptfeld wird immer kleiner, auch der Rückstand auf die Rennspitze verringert sich. Bardet will oben auf dem Col de la Croix de Fer möglichst viele Punkte sammeln, da er in Alpe d'Huez wohl nicht mehr sonderlich viele Zähler bekommen wird. Hier sind die Klassementfahrer stärker einzuschätzen.

Nach seinem Reifenwechsel hat Alexandre Geniez wieder zur Spitze aufgeschlossen. Das Tète de la Course besteht somit wieder aus vier Fahrern. Drei Minuten haben sie allerdings schon an Vorsprung eingebüßt.

Auch die Helfer von Chris Froome wagen sich jetzt an die Spitze des Hauptfeldes. Dem Mann im Maillot Jaune gefällt es natürlich, dass neben seiner Sky-Mannschaft auch die Kollegen von AG2R die Tempoarbeit machen.

Die äußeren Bedingungen sind heute ideal vor der Entscheidung um den Gesamtsieg. Es herrscht aktuell strahlender Sonnenschein bei 25 Grad Außentemperatur. Gestern hatte es hier noch ziemlich stark geregnet, davon ist heute nichts zu sehen.

Es sind nur noch 5:15 Minuten, die die Spitzengruppe vor der Gruppe mit den Favoriten fährt. Hinten im Hauptfeld fallen nun vielfach die Fahrer heraus, da das Tempo hier hoch gehalten wird. Eine Attacke eines Klassementfahrers haben wir noch nicht gesehen.

Das ist bitter! Der Mitführende Alexandre Geniez muss nach technischen Problemen anhalten und sein Vorderrad wechseln lassen. Das kostet rund eine halbe Minute. Damit sind es derzeit nur noch drei Fahrer an der Spitze.

Die zwölf Rennfahrer, die die Verfolgung aufgenommen hatten und ausgerissen waren, sind vom Peloton wieder gestellt worden. Die Nachführarbeit der AG2R-Mannschaft hat sich damit bereits ausgezahlt.

Die französische AG2R-Mannschaft hat sich an die Spitze des Pelotons gesetzt und organisiert die Verfolgung. Es ist der Rennstall von Romain Bardet, dem Träger des Bergtrikots. Dieser will sich heute endgültig das gepunktete Leibchen sichern und will den Rückstand auf Ausreißer Rafael Majka daher in Grenzen halten. Der Pole könnte Bardet noch einholen im Bergklassement.

Allmählich werden die ersten Sekunden vom Polster der Führenden abgeknabbert. Vorhin waren es noch runde acht Minuten Vorsprung, jetzt sind es noch 7:10 Minuten. Dazwischen liegen insgesamt zwölf Verfolger.

Schon am ersten Anstieg des Tages stehen viele Zuschauer am Wegesrand. Dies ist aber nur ein kleiner Vorgeschmack auf die Menschenmassen, die später an den Serpentinen hoch nach Alpe d'Huez auf die Radrennfahrer warten. Da wird es wieder in die hunderttausende gehen.

Aus dem Peloton sind einige weitere Fahrer ausgerissen. Unter anderem dabei: Majka, Barguil, Huzarski, Anacona. Vor allem der erstgenannte Pole ist eine wichtige Figur, da er ein Gefolgsmann von Alberto Contador ist.

Gleich sind auch die Favoriten am Fuße des ersten Berges. Belauern werden sich auch hier wieder der Mann im gelben Jersey, Christopher Froome, sowie der Tagessieger von gestern, Vincenzo Nibali. Der Italiener und Vorjahressieger der Tour zog sich gestern den Unmut Froomes auf sich. Nibali attackierte am Berg, als Froome gerade mit technischen Problemen anhalten musste. Nach der Zieleinfahrt knöpfte sich der Brite seinen Konkurrenten vor: "Ich habe ihm genau gesagt, was ich davon gehalten habe", so Froome später auf der Pressekonferenz. Nibali erklärend am Abend: "Ich wollte darauf nicht so kurz nach dem Rennen reagieren. Es ist besser, erst darüber nachzudenken und es zu reflektieren. Er ist ganz offensichtlich angepisst, aber das ist sein Problem. Als Contador stürzte, wussten wir das auch nicht sofort. Und auch heute bekamen wir keine Info über den Funk."

Die Führenden legen los mit den ersten Steigungsprozenten. Der Anstieg wird hoch zum Col de la Croix de Fer insgesamt 29 Kilometer lang sein und im Schnitt rund 5,2 Prozent steil. Nicht die großen Prozentpunkte - es macht eher die Länge hier die Gefahr aus.

Lassen Sie sich nicht vom teilweise fehlerhafen Etappenprofil oben in der Anzeige irritieren! Es geht nach dem Erdrutsch am 10. April diesen Jahres in den westlichen Alpen nicht über den Télegraphe und nicht über den Galibier, sondern zum zweiten Mal in diesem Jahr über den Croix de Fer.

Während die vier Fahrer an der Spitze vorgestellt wurden, haben sie ihren Vorsprung auf über sieben Minuten ausgebaut. Sie kommen damit durchaus als Etappensieger infrage. Hinten lautet weiterhin das Credo: Körner sparen für den Showdown in Alpe d'Huez.

Mit über vier Stunden Rückstand in der Gesamtwertung liegt der Litauer Ramunas Navardauskas auf Rang 147. der Gesamtwertung. Der Mann aus der amerikanischen Cannondale-Garmin-Mannschaft kann bei der Frankreich-Schleife schon zwei Etappensiege vorweisen (2011 und 2014). Er ist damit der erste und einzige Etappensieger aus seinem Heimatland und in Litauen eine echte Berühmtheit.

Alexandre Geniez, 26 Jahre alt, konnte bisher mit einigen Etappensiegen bei kleineren Rundfahrten wie der Österreich-Rundfahrt auf sich aufmerksam machen. Er fährt für den französischen FDJ.fr-Rennstall, tauchte in diesem Jahr noch nicht vorne bei Etappen auf.

Der 27-jährige Nicolas Edet wurde im letzten Jahr 77. der Gesamtwertung. 2013 holte er sich seinen größten Erfolg der Karriere, als er nämlich das Bergtrikot bei der Vuelta a España gewann. Er bestreitet seine dritte Frankreich-Rundfahrt.

Der Däne Lars Bak fährt für den Lotto-Soudal-Rennstall aus Belgien, ist somit Teamkollege von André Greipel. Ein Etappensieg bei der Tour de France bliebt dem guten Zeitfahrer bislang verwehrt. Beim Giro d'Italia schaffte er dieses Kunststück schon zweimal. Außerdem ist er vierfacher Landesmeister Dänemarks im Straßenrennen und Zeitfahren (2005, 2007-2009).

Die vier am Tète de la Course legen mächtig Tempo vor, während hinten im Peloton noch Ruhe herrscht. Als Konsequenz hat das Quartett bereits jetzt schon fast sechs Minuten Vorsprung herausgefahren.

Somit werden die Rennfahrer nicht den rund 2600 Meter hohen Galibier erklimmen, sondern wie eingangs beschrieben zum zweiten Mal den Croix de Fer. Viel einfacher wird aber auch das nicht werden.

Der Etappenverlauf von heute ist übrigens ein anderer als zunächst geplant. Eigentlich sollte es wie schon so oft heute zunächst über den Col du Télégraphe (1. Kategorie) und kurz danach über den Col du Galibier (Ehrenkategorie) gehen. Der Streckenverlauf musste aber kurzfristig geändert werden, da ein Tunnel auf dem Weg nach Alpe d'Huez nach einem Erdrutsch vor einigen Tagen einsturzgefährdet ist. Daher plante die Tourleitung um!

Die vier Cyclisten an der Rennspitze sind im Klassement allesamt weit abgeschlagen. Ihre Platzierungen: Bak ist 39., Edet 125. Geniez 126. und Navardauskas 147. in der Gesamtwertung.

Vorne in der Spitzengruppe sind nur Fahrer aus Mannschaften, die mit der Gesamtwertung nichts mehr zu tun haben. Daher werden sie auch von den Top-Teams losgelassen. Lars Bak fährt für Lotto Soudal, Nicolas Edet für Cofidis, Alexandre Geniez für FDJ und Ramunas Navardauskas für Cannondale-Garmin.

Doch nun rein in das Rennen: Es hat sich bislang eine vierköpfige Gruppe nach vorne abgesetzt, ohne bisher aber einen großen Vorsprung herausgefahren zu haben. Die Fahrer Bak (Dänemark), Edet (Frankreich), Geniez (Frankreich) und Navardauskas (Litauen) sind ausgerissen. Sie alle stellen im Gesamtklassement null Gefahr da. Alle liegen mindestens mit 1:51 Stunden zurück.

Nach einer ebenfalls recht langen Abfahrt bewegt sich das Fahrerfeld dann rund 20 Kilometer auf einem flachen Teilstück in westlicher Richtung. Hier besteht die letzte Chance für eventuell abgehängte Favoriten oder Helfer, noch einmal nach vorne zu kommen. In der Ortschaft Bourg d'Oisans kommt dann bei Kilometer 94,5 zum einzigen Zwischensprint des Tages, bevor dann der Mythos L'Alpe d'Huez einmal mehr über den Sieger der Tour de France entscheiden wird. Der Schlussanstieg wird später noch detaillierter beschrieben.

...anschließend geht es über 31 Kilometer lang hoch zum Col de la Croix de Fer. Da war doch was? Richtig, bereits gestern wurde dieser Berg erklommen, allerdings von der anderen Seite. Der heutige Anstieg wird nicht überall sehr steil sein, aber es geht eben über eine äußerst lange Distanz hinauf auf letztlich 2067 Meter Meereshöhe, was ordentlich Kräfte auffressen wird.

Lassen Sie uns einen Blick auf das Profil dieser alles entscheidenden Etappe werfen. Mit 110,5 Kilometern ist der 20. Tagesabschnitt ziemlich kurz. Allerdings hat er es wirklich in sich: Zunächst einmal wird es 25 Kilometer lang mit einigen Prozenten bergab gehen. Die Fahrer fahren von 1050 Metern Höhe auf 543 Meter hinab nach Saint-Jean-de-Maurienne. Dieses Städtchen ist schon zum dritten Mal nacheinander Etappenort in diesem Jahr...

Auf geht's! Das Rennen ist durch die Tourleitung offiziell freigegeben.

In jedem Fall wird es einen heißen Kampf um das gepunktete Trikot des besten Bergfahrers geben. Hier können sich quasi noch sieben Fahrer Hoffnungen auf einen Sieg in dieser Wertung machen, da allein der Erfolg auf dem letzten Berg heute stolze 50 Punkte einbringen wird. Seit gestern führt in der Wertung der Franzose Romain Bardet mit 90 Punkten vor Chris Froome mit 87. Auf den weiteren Plätzen folgen Joaquin Rodriguez mit 78, Jakob Fuglsang mit 64, Nairo Quintana mit 56, Serge Pauwels mit 55 und Pierre Rolland mit 54 Punkten.

Noch führt der Brite im Gesamtklassement mit 2:38 Minuten Vorsprung auf den Kolumbianer Nairo Quintana. Es ist nur schwer vorstellbar, dass sein Maillot Jaune noch einmal in Gefahr gerät, aber hoch nach Alpe d'Huez mit hunderttausenden jubelnden Fans am Streckenrand ist alles möglich! Auf Platz drei rangiert derzeit immer noch Alejandro Valverde mit 5:25 Minuten Rückstand. Neuer Vierter ist seit gestern der Etappensieger Vincenzo Nibali (6:44 Minuten zurück) vor Alberto Contador (7:56 Minuten zurück).

Eines ist vor den heutigen 110,5 Kilometern klar: Es wird heute eine Entscheidung geben! Mit großer Spannung geht es den wohl berühmtesten Berg im Tour-Plan hinauf, und das am finalen Alpentag! Und siehe da: Nach dem gestrigen Etappenfinale in La Toussuire haben wir Radsportfans sogar wieder ein wenig Dampf auf dem Kessel was die Konstellation im Gesamtklassement anbelangt. Zwar fährt Christopher Froome immer noch in Gelb, allerdings büßte er gestern 32 Sekunden auf Nairo Quintana ein, der am Schlussanstieg gestern nicht zu halten war.

Das noch aus 160 Fahrern bestehende Peloton wird sich um 13:10 Uhr in Bewegung setzen. Runde fünf Minuten später gibt es dann den neutralisierten Start in Modane.

Hallo und herzlich willkommen zur 20. Etappe der Tour de France 2015. Die letzte Bergetappe führt uns heute von Modane Valfréjus hoch nach L'Alpe d'Huez. Die Fahrer werden dabei 110,5 Kilometer zurücklegen.