Das soll es an dieser Stelle von hier gewesen sein. Vielen Dank für das Interesse am Liveticker. Glückwunsch an Monica Puig zur Goldmedaille, aber natürlich auch größten Respekt an Angie Kerber. Sie hat Deutschland auf eine schöne Reise in Rio mitgenommen und mit Silber veredelt.

Warum die vermeintliche Außenseiterin das Finale gegen Angelique Kerber 6:4, 4:6, 6:1 gewonnen hat? Weil die Weltranglisten-37. ihr Herz heute von Anfang bis Ende in die Hand genommen hat, Schläge mit viel Dampf und Präzision gespielt hat. Den ersten Satz begannen beide jeweils mit einem Break. Puig schaffte ein weiteres Break zum 5:4 und brachte den ersten Durchgang dann in trockene Tücher. Nach einer Pause ließ Kerber zunächst keine Zweifel am Satzausgleich zu, machte es beim zwischenzeitlichen 4:4 aber noch einmal spannend. Im dritten und letzten Satz fehlten der Deutschen einfach die richtigen Mittel gegen eine aggressiv und variabel spielende Kontrahentin. Sieben Asse und 31 Winner bei 25 Unforced Errors haben der 28-Jährigen heute einfach nicht gereicht. Ihre Gegnerin kam auf insgesamt 54 Gewinnschläge und 33 Fehler ohne Not.

Monica Puig holt Gold im Einzel der Tennis-Damen! Verdient gewinnt die 22-Jährige aus Puerto Rico die erste Goldmedaille für ihr Land und feiert einen Dreisatz-Sieg über die favorisierte Angelique Kerber. Nach 2:09 Stunden verwandelt Monica Puig ihren vierten Matchball und verewigt sich in den Geschichtsbüchern. Schon an dieser Stelle sei gesagt, dass eine sichtlich gerührte "Angie" Kerber hier und heute Silber gewonnen hat und eine Niederlage sicherlich überraschend, aber keine Sensation ist.

Längst nimmt dieses Endspiel ungeahnte Dimensionen an. Per Doppelfehler ermöglicht Puig der Deutschen eine weitere Chance zum Break. Und dann? Dann wehrt die 2w-Jährige diesen Breakball überragend ab.

Der Krimi in Rio scheint kein Ende nehmen zu wollen. Kerber schafft es leider - noch - nicht, einen Breakball zu nutzen und das Ganze vielleicht noch einmal auf den Kopf zu stellen. Es bleibt wohl spannend bis zur letzten Sekunde.

Zur Abwechslung profitiert Kerber von einem Netzkantenroller und wehrt so auch den dritten Matchball gegen sich ab.

Einstand! Wie eine Wand bringt Kerber in dieser Szene alle Bälle noch rüber. So ist es Puig, die das Spielgerät mit dem Rahmen ins Aus bugsiert.

Nach 0:40 holt sich Puig den zweiten Matchball! Respekt!

Es soll nicht sein! Breakball Nummer vier pulverisiert Monica Puig mit einem Inside-Out vom Feinsten. Das Publikum feiert diesen gelungenen Punktgewinn.

Es ist eine symptomatische Szene! Kerber hat bereits zwei Breakbälle vergeben und bekommt vorne am Netz dennoch die Chance zum 2:5. Leichtfertig legt sie den Volley ins Netz. Sofort lässt Kerber gefrustet den Kopf hängen. Das ist bitter!

0:40 und damit gleich drei Breakchancen für Angelique Kerber. Diese Willensstärke kann sich sehen lassen.

Deutschlands Nummer eins verzeichnet endlich den ersten Spielgewinn im finalen Durchgang. Dank eins starken Returns, führt sie im siebten Spiel immerhin mit 15:0.

Den nutzt der Youngster noch nicht. Vielleicht kann Kerber jetzt noch Motivation aus abgewehrten Matchbällen ziehen.

1:56 Stunden gespielt und Puig bekommt bei 30:40 den ersten Matchball...

Puerto Rico hat in seiner Olympia-Geschichte vor dem Finaleinzug von Puig erst acht Medaillen gewonnen, zwei Mal Silber und sechs Mal Bronze. Sollte die 22-Jährige das Finale gewinnen, schreibt sie ein weiteres Mal Sportgeschichte für ihr Land. Aus deutscher Sicht ist das natürlich nicht zu hoffen.

Aufgeben? Das ist für Kerber keine Option! Bis zum letzten Ball wird die Weltranglisten-Zweite hier alles geben. 30:15.

Das ist irre! Puig geht am Netz fast in den Spagat und zwingt die sonst so sichere Angelique Kerber zu einem Fehler beim Passierball. Die Kugel zappelt wieder im Netz. Im Prinzip spielt Puig so, wie es Kerber in den letzten Wochen und Monaten eindrucksvoll getan hat.

Warum Puig derzeit vorne liegt? Ihre krachenden Schläge gehen an oder genau auf die Linie, Kerbers Versuche landet zumeist knapp im Aus oder springen unglücklich von der Netzkante zurück. Puig spielt einfach aggressiver, präziser und sehr mutig. Unverdient ist diese Führung wahrlich nicht.

Schock für die deutschen Fans: Kerber will ihre Gegnerin mit einem Stopp austricksen, aber der Ball kommt viel zu flach und bleibt im Netz hängen. Kerber liegt nun mit 0:4 und zwei Breaks zurück. Auf geht´s! Kerber hat genügend Leidenschaft und Kampfgeist, das Ruder noch einmal herumzureißen.

Challenge! Doch auch das Hawk-Eye zeigt, dass der Ball im Aus gewesen ist. Kerber verlegt also den nächsten Spielball und es heißt wieder. Einstand! Puig gelingt in dieser heißen Phase fast jeder Schlag.

Einstand - und das von 40:15 für Kerber, die jetzt immer häufiger meckert und mit allem hadert. Das wird ihr hier und heute leider nicht helfen.

Kerber streut zu viele Fehler ein, spielt teilweise zu ungeduldig und findet kein probates Mittel gegen die aggressiv spielende Monica Puig. Das wird noch ein ganz heißer Tanz. 15:15.

Momentan fehlt Kerber auch ein wenig das Glück! Noch ist hier aber nichts gegessen. Kerber liegt weiterhin nur ein Break hinten. Zwei Breaks hat sie ja allein im zweiten Satz geschafft.

Was für ein Geschoss! Zwei Meter steht Puig hinter der Grundlinie und feuert einen diagonalen Ball mit ungeheurer Wucht ins Eck. Kerber wirkt genervt und hat wieder einen Spielball gegen sich.

Abgewehrt! Irgendwie kratzt Kerber die gelbe Filzkugel noch weg und Puig versucht es mit einem Hechtsprung - ohne Erfolg. Es geht über Einstand!

Per Ass verschafft sich Puig einen Spielball zum 3:0...

Ohne Worte! Frenetisch beklatschen die Zuschauer den nächsten Ballwechsel der Finalistinnen. Einmal mehr profitiert Monica Puig von der Netzkante. Sie führt mit 3:15 und könnte gleich auf 3:0 wegziehen.

Erneut bleibt der Ball an der Netzkante hängen und beschert Puig die 2:0-Führung mit Break. Was für ein Auf und Ab.

Breakball gegen "Angie" Kerber, die auch noch über den zweiten Aufschlag kommen muss...

Bis zu diesem Zeitpunkt gehen schon 18 Rückhand-Winner auf das Konto der Außenseiterin. Doch in diesem Moment ist es Kerber, die druckvoll durch einen Longline-Ball geht und mit 30:15 bei eigenem Aufschlag führt.

Das ist eine Ansage der Puerto-Ricanerin! Mit einem Ass zum Abschluss gewinnt Puig dieses Service-Game zu Null und führt mit 1:0 in der Reihe.

Druck gegen Überraschungen: So ließe sich diese Partie etwas überspitzt zusammenfassen. Während Monica Puig teilweise brutale Bälle spielt, kann Kerber immer wieder bereits verloren geglaubte Rallyes drehen und an sich reißen. Das Niveau ist sehr hochklassig.

Es geht in den dritten Durchgang! 51 Minuten hat dieser zweite Satz gedauert. Erst den fünften Satzball nutzt die klar favorisierte Weltranglisten-Zweite und motiviert sich im Anschluss mit einem Urschrei. Beide Finalistinnen geben hier alles und kämpfen aufopferungsvoll. Nach Winnern führt Puig mit 35:22. Allerdings gehen auch mehr Unforced Errors auf das Konto der Außenseiterin (24), Kerber steht bei 16 vermeidbaren Fehlern. Bis zum 4:3 mit Break hat alles nach einem leichten Satzgewinn für Kerber ausgesehen. Doch das plötzliche Re-Break zum 4:4 hat noch einmal richtig Spannung reingebracht. Konsequente Powerschläge haben der 28-Jährigen dann ebenfalls das Re-Break ermöglicht. Das 6:4 ist dann harte Arbeit gewesen.

Auch Satzball Nummer vier ist weg! Die nervenstarke 22-Jährige packt den Hammer aus und setzt den Ball longline gegen die Laufrichtung Kerbers. Einstand!

Nein, nein, nein! Wütend haut Kerber ihren Schläger auf den Boden. Drei Satzbälle hat die Deutsche - teilweise leichtfertig - vergeben. Monica Puig bleibt fokussiert und nervt Kerber so langsam aber sicher richtig.

Zwei Satzbälle bleiben der in Bremen geborenen Spielerin noch...

Bei 30:0 steht Kerber nur noch zwei Punktgewinne vom Satzausgleich entfernt! Das muss doch klappen!

In Manier einer Australian-Open-Siegerin gelingt Kerber das sofortige Re-Break. Die Linkshänderin reißt einen Ballwechsel sensationell an sich und befreit sich aus dem Cross-Duell. Nach dem gewonnenen Punkt schreibt die Deutsche die Anspannung aus sich heraus.

Doppelfehler! Wieder kann Kerber gleich also zum 5:4 breaken!

Weltklasse! Puig nagelt Kerber bei einer Cross-Rallye an der Linie fest und spielt nahezu jeden Ball mit vollem Risiko an die Linie. Dieser Mut wird belohnt: Es kommt zum zweiten Einstand im wichtigen neunten Spiel.

Vorteil Kerber! Lehrbuchmäßig hat die Deutsche einen Stopp erlaufen und longline den Punkt gemacht. Daumen drücken!

Den ersten Spielball zum 5:4 lässt Puig aus. Ihren gesäbelten Slice attackiert Kerber gekonnt mit der Vorhand und punktet entschlossen zum Einstand.

Glück für die von Torben Beltz trainierte Deutsche, dass Monica Puig eine Vorhand deutlich zu lang spielt. 30:30. Es ist ein enger Fight!

Mit viel Wut im Bauch versucht Kerber zu reagieren. Allerdings bleibt ihre Gegnerin ebenfalls druckvoll. 15:15.

Die Emotionen kochen über! Aus heiterem Himmel nimmt die Dame aus Puerto Rico der Wimbledon-Finalistin im Eiltempo das Service ab und stellt sozusagen auf der Zielgeraden alles auf Anfang. Jetzt ist Nervenstärke gefragt.

Ein Break trennt die beiden nur. Kerber muss sich jetzt vor allem auf ihren Aufschlag konzentrieren. Wenn sie ihn noch zwei Mal hält, geht es in den dritten Durchgang. Die Aufschlagquote der Deutschen liegt weiterhin bei 70 Prozent. In 16 von 24 Fällen hat sie bisher den Punkt gemacht, wenn der Erste gekommen ist.

Sicherlich ist diese Konstellation um Gold im Vorfeld nicht so zu erwarten gewesen, aber es ist ein mehr als würdiges Finale. Die Zuschauer bekommen viele hervorragend rausgespielte Punkte und intensive Rallyes zu sehen. So darf es gerne weitergehen.

Mühevoller als zunächst gedacht, aber Kerber bleibt bissig und holt sich mit einem weiteren Ass die 4:2-Führung. Damit rückt der Satzausgleich schon einmal näher.

Haarscharf ist ein Ball der Weltranglisten-37. wohl hinter der Grundlinie gelandet. Wieder zieht sie zur Kontrolle das Hawk-Eye herbei - dann bleibt ihr nur noch eine Challenge. Auch dieser Ball ist tatsächlich zu lang gewesen. 30:0 für Kerber.

Nein! Denn Puig packt nach wie vor tolle Schläge aus und donnert den Ball von der Grundlinie aus longline an die Linie. 2:3 aus Sicht der Außenseiterin, die als erste Frau eine olympische Medaille für ihr Land geholt hat. Silber ist ihr ja sicher. Ob es Gold wird?

Mit der Kombination aus Ass und Doppelfehler lässt Puig ihre Kontrahentin noch einmal zurückkommen. Kann sich Kerber den Vorteil schnappen?

Immer häufiger punktet die 28-jährige Australian-Open-Siegerin nun von der Grundlinie. Doch dann springt der Ball schon zum zweiten Mal heute von der Netzkante ins eigene Feld zurück. 30:30.

Mehr erste Aufschläge sind das Ziel gewesen - Kerber hat es zweifelsfrei erfüllt. Zwei weitere Asse sorgen für ein ungefährdetes Aufschlagspiel und die 3:1-Führung inklusive Break.

Riesenglück für die Nummer zwei der Welt! Von der T-Linie aus setzt Puig eine vermeintlich simple Rückhand ins Netz. Wenig später legt Kerber mit ihrem dritten Ass vor und führt 30:0.

Doch kein Doppelbreak für Kerber! Monica Puig zündet den Turbo und attackiert von der T-Linie aus. Kerber versucht es mit einem crossen Passierball, doch letztlich punktet die sechs Jahre jüngere Akteurin wieder über ihre starke Rückhand.

Wie eng das Match auch aktuell noch ist, beweist der zweite Einstand im dritten Spiel des zweiten Satzes. Nuancen machen in dieser Phase den Unterschied aus.

Knapp, aber trotzdem vorbei. Kerber wuchtet Puigs zweiten Aufschlag rechts neben die Grundlinie. Es geht also über Einstand.

30:40 - Breakball für Kerber...

Wahnsinn! Einfach nur Wahnsinn! Dass es um Gold geht, ist den Athletinnen bei jedem Schlag, jeder noch so kleinen Bewegung anzumerken. Eine Weltklasse-Rallye beendet Puig per Halbflug-Stopp zu ihren Gunsten. 30:15.

Zwei Asse in Serie bescheren Kerber nach dem Break ein einfaches Aufschlagspiel. Seit der Pause ist es Kerber, die längere Bälle spielt und die Gegnerin viel laufen lässt. 2:0 für die Deutsche im zweiten Durchgang.

Kerbers zweites Ass stellt auf 40:15. Der Zeitpunkt dafür hätte kaum besser sein können.

Überragend! Kerbers Halbflugball hat unheimlich viel seitlichen Drall. Der Ball springt von der Linie weg. Puigs Challenge greift nicht, da der Ball genau mittig auf der Linie gewesen ist, was das Hawk-Eye par excellence zeigt. 15.15.

Sofort kommt die Faust und die Fans stehen und feiern Kerber! Nach der Auszeit kommt die Deutsche gut in das Match und dürfte durch dieses frühe Break einiges an Selbstvertrauen und zusätzliche Kraft getankt haben.

Drei Breakbälle für die Favoritin. Doch den ersten wehrt Puig mit einem Rückhand-Cross sehenswert ab. 15.40.

Kerner ist zurück! Schnell sichert sie sich bei Aufschlag Puig zwei wichtige Punkte und hat alles in der eigenen Hand. 0:30.

"Angie" ist wieder zurück auf dem Platz. Sie hat ein Pokerface aufgesetzt und wird jetzt returnieren. Auf gehts in den zweiten Satz!

Natürlich hoffen vor allem die deutschen Fans, dass Kerber gesund wieder zurückkommt und auch weiter um Gold kämpfen kann. Natürlich steht aber die Gesundheit im Vordergrund.

70 Prozent erster Aufschläge sind gut, aber die Deutsche müsste aufgrund ihrer eher niedrigeren Service-Geschwindigkeiten noch einen Tick mehr auf Quote gehen. Acht Winner bei sieben Unforced Errors sind ebenfalls etwas zu wenig. Ihre Gegnerin kommt nämlich auf satte 18 Gewinnschläge und acht vermeidbare Fehler.

Die Stuhlschiedsrichterin Marija Cicak hat es bekannt gegeben, Kerber verlässt den Court und lässt sich in der Kabine behandeln. Hoffentlich ist es nichts Schlimmeres. Ratlose Gesichter auf dem Centre Court.

Während der Pause lässt sich Angelique Kerber im Bereich des Nackens und des Rückens behandeln. Vielleicht hat sie sich etwas verdreht. Das könnte vielleicht ihre etwas abgeflachte Leistung in den letzten Minuten erklären.

Da ist es passiert: Angelique Kerber verliert ihren ersten Satz in Rio! Nach 37 Minuten nutzt die aggressiv spielende Monica Puig aus Puerto Rico gleich ihren ersten von zwei Breakbällen. Kerber hat zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt deutlich schlechter als gewohnt aufgeschlagen und hat sich auch nicht ganz so gut bewegt.

15:40 und damit zwei Satzbälle für die Puerto-Ricanerin. Hoffnung macht, dass Kerber bereits gestern elf Breakbälle gegen sich abgewehrt hat...

Was für ein Ballwechsel! Die beiden jagen sich von rechts nach links, vor und zurück. Wieder erwischt die vermeintliche Außenseiterin das bessere Ende. 0:30 aus Sicht der favorisierten Kerber.

Erster Doppelfehler! von Kerber 0:15 und der Druck steigt.

Kein Grund zur Panik! Auch bei 5:4 für Monica Puig ist alles in der Reihe. Allerdings ist der Druck nun bei Kerber, die gegen den Satzverlust aufschlägt. Beide sind hier im olympischen Turnier übrigens ohne Tie-Break ausgekommen. Vielleicht gibt es ja gleich einen zu bestaunen.

Das ist bitter! Die gelbe Kugel tänzelt über die Netzkante und Feld in Kerbers Feld. Da gibt es natürlich rein Rankommen. 40:30 für Puig.

Glück für "Angie", dass ein Stopp ihrer Gegnerin flach im Netz landet. 30 beide.

Tolle Kombination! Beide entwickeln viel Druck von der Grundlinie. unerwartet unterbricht Puig die Rallye mit einem gefühlvollen Stopp. Diesen kann Kerber noch erlaufen und zurückspielen, aber am Netz macht die Puerto-Ricanerin den Sack zu. 15:0.

In der beginnenden Schlussphase zieht die Deutsche die Zügel an, verschärft das Tempo und bringt bessere Winkel rein. Sofort bringt sie ihr Service überlegen durch und gleicht zum 4:4 aus.

Zwar kommen weiterhin 80 Prozent ihrer ersten Aufschläge, aber über den ersten Aufschlag holt Kerber "nur" 65 Prozent der Punkte. Puig macht fast 75 Prozent der Punkte, wenn der Erste kommt. 30:15.

Glück gehabt! Bei 0:15 traut sich der Schützling von Juan Todero zu viel zu und returniert klar ins Aus. 15:15.

Auch die 22-Jährige gibt diesmal keinen einzigen Punkt bei eigenem Aufschlag ab. Insgesamt gewinnt Monica Puig ihre Service-Games jetzt etwas leichter als Angelique Kerber. Das liegt daran, dass die Dame aus Puerto einfach mehr Dampf macht. Ihre unangenehm langen Bälle zwingen Kerber zu halbherzigen Schlägen. Außerdem kann sich Kerber so nicht ideal zu den Bällen stellen und muss häufig weite Wege gehen.

Nach einem verpatzten Return ärgert sich Kerber lautstark. Tatsächlich begeht sie in den letzten Minuten ein paar leichte Fehler zu viel. Zudem hat ihre Gegnerin schon vier Winner mehr gesetzt. 30:0.

Na also! Clever serviert Kerber auf den Körper und profitiert von einem klassischen Returnfehler. 3:3.

Wieder returniert Monica Puig sehr lang, Kerber hat das Gewicht auf dem linken Bein und knickt bei ihrem gehockten Schlag weg. Hoffentlich hat sich Kerber dabei nicht verletzt! Das hat schon beim Zusehen etwas im Knie wehgetan.

Stark! Ansatzlos hämmert Kerber den crossen Return noch crosser zurück und knickt das Handgelenk dermaßen ab, dass der Ball in einem unmenschlichen Winkel daherkommt. 15:30.

Über den zweiten Aufschlag kommend, wird Kerber direkt unter Druck gesetzt und kann den Ball nur noch mittig ins Netz schlagen. Auch der nächste Versuch geht daneben. 0:30.

Dass sie spielen kann, stellt die 22-Jährige aus Puerto Rico heute nicht zum ersten Mal unter Beweis. Sie versucht, schnelle Punkte zu erzielen und sich gar nicht erst auf lange Rallyes mit der Melbourne-Gewinnerin einzulassen. 3:2 für den Underdog. Auffällig ist, dass beide unheimlich leidenschaftlich agieren und schön durch die Bälle gehen. Puig spielt aktuell vielleicht noch eine Nuance offensiver.

Schade! Mit dem 15:0 im Rücken riskiert Kerber beim Return des zweiten Aufschlags zu viel und spielt die Kugel ins Aus. Dann kratzt eine wuchtige Vorhand ihrer Gegnerin noch die Linie und stellt auf 30:15.

Zu Null! Mühelos serviert Kerber hier durch und veredelt dieses Aufschlagspiel sogar mit einem Ass. Langsam aber sicher sind beide Spielerinnen im Match angekommen und haben die Nervosität ein wenig abgelegt.

Bislang bringt die favorisierte Weltranglisten-Zweite 80 Prozent ihrer ersten Aufschläge ins Ziel. Diese sind natürlich eine Waffe. Früh gerät Monica Puig unter Druck und Kerber macht irgendwann über die Vorhand zu. 30:0

Kerber ist die erste Deutsche seit Steffi Graf, die es in ein Olympiafinale geschafft hat. Graf gewann 1988 in Seoul die Goldmedaille und vier Jahre später, in Barcelona, nochmals Silber.

Überraschend setzt Puig eine Rückhand nah an die Linie und schmettert den folgenden Notlob ihrer Konkurrentin cross ins Feld. Sekunden später nutzt sie ihre Chance bei 40:15 und bringt das Service-Game per Stopp durch.

An der Grundlinie stehend, geht Kerber fast in die Knie, um einen Ball noch zu verwerten. Zwar kann Puig den Longline-Schlag noch einmal kontern, aber gegen die sofort am Netz nachsetzende Kerber zieht sie dann den Kürzeren. 30 beide.

Puh! Monica Puig hat viel Glück, dass das Spielgerät noch von der Netzkante ins gegnerische Feld tropft. 30:15 für die Außenseiterin in diesem Finale.

Tatsächlich gelingt der 22-Jährigen direkt das Re-Break zum 1:1. Grundstein dafür ist ihr risikoreichen Spiel an die Linien gewesen. Dadurch werden die Winkel irgendwann auch für so laufstarke Spielerinnen wie Kerber zu extrem.

Plötzlich sieht sich die Favoritin zwei Breakbällen gegenüber. Puig dreht auf und spielt die Bälle mit viel Risiko.

Bislang präsentiert sich Angelique Kerber bärenstark. An diesem Eindruck ändert auch ein erfolgreicher Cross-Parade-Schlag ihrer Gegnerin nichts. 15:15.

Und da ist das Break! Von der ersten Sekunde an zeigt die Deutsche, dass sie heiß ist und jeden Ball erlaufen will und kann. Sehenswert ersprintet sie sich einen Stopp der Gegnerin und bugsiert den Ball dann longline ins Feld zurück. Hut ab!

Einstand! Und Kerber greift sofort wieder an. Ihre crossen Bälle treiben Puig weit raus. Letztlich schlägt diese die gelbe Filzkugel deutlich neben die Grundlinie.

Mit einem 171 km/h schnellen Aufschlag öffnet Puig das Feld gut und macht am Ende auch den Punkt. Bei30:30 ist wieder alles offen.

Stark! Gleich die ersten beide Punkte gehen an Kerber. Puig schlägt nicht konzentriert genug auf, sodass die Deutsche sofort attackieren kann. 0:30.

Und damit rein in das Damen-Finale um Gold im Einzel. Viel Spaß! Puig serviert, das hatte Kerber nach gewonnener Platzwahl so entschieden.

Unter großem Applaus haben so eben Monica Puig und dann Favoritin Angelique Kerber den rund 10.000 Zuschauer fassenden Centre Court - dem Maria Esther Bueno Court - betreten. Nach der obligatorischen Einschlagphase beginnt der Kampf um Gold, Deutschland hofft auf "Angie".

"Klar, ich habe eine Medaille sicher, aber ich will meinen Emotionen noch keinen freien Lauf lassen", stellte Kerber vor dem Finale klar, "jetzt kommt das wichtigste Spiel. Ich kämpfe um Gold, und das ist es, was ich mir vor einer Woche erträumt habe. Eigentlich träume ich schon seit meiner Kindheit davon, es ist ein spezieller Moment."

Vor wenigen Augenblicken hat sich Del Potro mit 5:7, 6:4, 7:6 (7:5) gegen Rafael Nadal durchgesetzt und steht im morgigen Finale. Dort geht es gegen Titelverteidiger Andy Murray. Nach einer kurzen Pause werden Kerber und Puig dann den Hexenkessel betreten. Auch hier darf Großes erwartet werden.

Nadal und Del Potro geben es sich weiterhin. Beim Stand von 4:5 im dritten und damit letzten Satz ist dem Spanier das Re-Break zum 5:5-Ausgleich gelungen. Ein paar Minuten dauert es also noch.

Vor wenigen Minuten hat sich Juan Martin del Potro den zweiten Satz gegen den spanischen Olympiasieger im Doppel, Rafael Nadal, gesichert. Die beiden gehen also in den finalen Durchgang. Angelique Kerber vs. Monica Puig muss also leider noch ein bisschen warten. Natürlich sind wir rechtzeitig dabei.

Kerber erlebt 2016 das bislang beste Jahr ihrer Karriere. Im Januar holte sie bei den Australian Open in Melbourne den ersten deutschen Grand-Slam-Titel seit 17 Jahren. Nach einem bitteren Erstrundenaus bei den French Open, schaffte es "Angie" ins Finale von Wimbledon. Dort verlor sie gegen die Weltranglistenerste Serena Williams, die in Rio bereits im Achtelfinale ausschied. Mit Gold würde sich Kerber endgültig in den Tennis-Olymp heben.

Die ungesetzte Monica Puig hat mit mindestens Silber die erste Tennis-Medaille für Puerto Rico eingefahren. Und nicht nur das: Es ist die erste Olympia-Medaille für eine Frau aus Puerto Rico. "Ich kann es noch gar nicht glauben. Vor dem Match bin ich in der Kabine auf die Knie gegangen und habe gebetet", sagte Puig nach dem historischen Triumph über die zweimalige Wimbledonsiegerin Petra Kvitova aus Tschechien (6:4, 1:6, 6:3): "Die Goldmedaille würde für mich die Welt bedeuten."

Kerber sagte im Vorfeld, sie wisse gar nicht so viel über ihre Gegnerin. Dann zuckte die 28-Jährige mit den Schultern: "Das Wichtigste ist sowieso, dass ich mich auf meine Stärken konzentriere." Natürlich hat sie damit Recht, aber ihre 22 Jahre alte Gegnerin ist keine Unbekannte auf der WTA-Tour. Aktuell ist die in San Juan geborene Akteurin die Nummer 37 der Weltrangliste. Ihren bislang einzigen Sieg auf der Tour feierte sie 2014 in Straßburg. Seit 2008 spielt der Schützling von Trainer Juan Todero in der puerto-ricanischen Fed-Cup-Mannschaft und weist dort eine Einzelbilanz von 16:5 auf.

"Ich war in dem Augenblick dermaßen erleichtert", erklärte Angelique Kerber kurz nach ihrem Halbfinale mit rotem Kopf: "Das Match war so eng, so hart." Tatsächlich war das 6:3, 7:5 über Madison Keys aus den USA mit mehr Arbeit verbunden als das Ergebnis vermuten lässt. Entsprechend gelöst feierte die deutsche Nummer eins den Finaleinzug wie eine Goldmedaille – sie ballte die Faust und ließ die Emotionen raus. Nach 1:12 Stunden hatte die Favoritin bereits vier Matchbälle, kassierte jedoch den 5:5-Ausgleich. "Das hätte leicht kippen können", sagte Kerber, die aber den passenden Plan parat hatte: "Einfach ruhig bleiben, sich gut bewegen, warten."

Angelique Kerber hält den deutschen Traum vom Tennis-Gold am Leben! Im Finale von Rio steht die Nummer zwei der Welt Monica Puig aus Puerto Rico gegenüber. Das Match soll laut Ansetzung nicht vor 20:00 Uhr deutscher Zeit auf dem Centre Court stattfinden. Da zuvor jedoch beide Halbfinalpartien der Herren ausgetragen werden, ist auch dieser Startzeitpunkt unrealistisch. Wahrscheinlich wird es wohl frühestens gegen 21:15 Uhr losgehen.