Nach diesem Desaster kann sich Danka Kovinic nun auf die Doppelkonkurrenz konzentrieren, wo die Montenegrinerin zusammen mit der Spanierin Paula Badosa antritt. Ash Barty hingegen wartet noch auf ihre Zweitrundengegnerin. Die heißt entweder Sara Sorribes Tormo oder Daria Gavrilova. Von dieser Stelle soll es das gewesen sein. Nach dem kurzen Vergnügen gilt es, auf andere Matches zu verweisen, die wir derzeit live begleiten. Viel Spaß dabei!

In knapp einer Dreiviertelstunde stürmt Ashleigh Barty in die 2. Runde der Australian Open. Gegen Danka Kovinic gewinnt die Weltranglistenerste mit 6:0 und 6:0. Ganz so leicht hat sich die Australierin ihre Auftaktaufgabe gegen die Nummer 82 der Welt ganz sicher nicht vorgestellt. Bei der Montenegrinerin lief aber auch gar nichts zusammen. Vier Spiele lang blieb die 26-Jährige völlig ohne Punkt. Und die Hoffnungen auf wenigstens einen Spielgewinn zerschlugen sich letztlich auch. Entsprechend verheerend gestalteten sich die Zahlen. Ganze zehn Punkte gingen in diesem Match an Kovinic – kümmerliche drei davon durch Gewinnschläge.

Mit dem Mute der Verzweiflung stürmt Kovinic ans Netz, doch schon der Angriffsball mit der Vorhand gerät zu lang. Das Debakel ist perfekt, es setzt einen "Double Bagel".

Diese ständigen Patzer aber bekommt die Montenegrinerin nicht abgestellt. Und dann ist es ein Doppelfehler, mit dem sie der Gegnerin zwei Matchbälle anbietet.

Kovinic steht daher schon mit dem Rücken zur Wand. An den Matchgewinn ist längts nicht mehr zu denken. Aber sie möchte doch wenigstens ein Spiel für sich entscheiden. Jetzt serviert sie gegen den Matchverlust.

Es sollte ihr einziger Punkt in diesem Spiel bleiben. Den Rest erledigt Barty mit ihrem variablen und druckvollen Spiel, bleibt somit völlig ungefährdet und zieht auf 5:0 davon.

Aus dem Spiel heraus gelingt Kovinic soeben der erste Winner - mit der Rückhand. Es ist der insgesamt dritte, zuvor waren ihr zwei Asse geglückt.

Ausnahmsweise wird Kovinic mal in einen Fehler gezwungen. Mit dem gibt sie ihr Service einmal mehr zu Null ab.

Kovinic beißt in den Schläger, schaut dabei völlig ratlos drein. Und Sekunden später legt die 26-Jährige der Kontrahentin erneut drei Breakbälle auf.

Mittlerweile stellt sich die Frage, ob Kovinic heute überhaupt ein Spiel gewinnt. Insgesamt steht die Montenegrinerin derzeit bei acht Punkten, Barty hat 38. Und so wie sich das weiter entwickelt, werden bei der Außenseiterin nicht mehr so viele dazukommen.

Was auch immer Kovinic probiert, es funktioniert nichts. Derzeit braucht Barty wieder nur auf die Patzer der Konkurrentin zu warten. Als dann ein Rückhandreturn im Netz zappelt, liegt Barty mit 3:0 vorn.

Anschließend diktiert Barty den längeren Ballwechsel - bis Kovinic die Vorhand ins Netz wuchtet und ihr Service wieder abgibt.

Bei der Montenegrinerin staut sich eine Menge Frust auf. Der bricht jetzt hervor, als ihr der erste Doppelfehler unterläuft. Auch das noch, wird sie sich denken. Wieder sieht sich die 26-Jährige einem Breakball gegenüber.

Damit hat Kovinic tatsächlich ihren allerersten Spielball, vermag den allerdings nicht zu nutzen, weil der Fehlerteufel wieder zuschlägt.

Kovinic bietet einmal mehr eine Breakchance an. Anschließend aber verzieht Barty eine Vorhand völlig unbedrängt. Danach gelingt Kovinic das zweite Ass.

Plötzlich unterlaufen Barty zwei Fehler ohne Not in Folge. Vier sind das jetzt insgesamt im Match. Als Reaktion hält die Australierin den Ball danach länger im Spiel. Dann dauert es meist nicht lang, bis die Montenegrinerin den Fehler macht.

Und obwohl Barty nicht gefordert wird, zeigt die Australierin hin und wieder ihre Klasse. Diese Vorhand hat eine gute Länge. Kovinic bringt die Filzkugel nicht zurück.

Über Aufschlagstärke erledigt Barty das in knapp einer Minute. Mit einem weiteren Ass zieht die Nummer 1 der Welt das wiederholt zu Null durch.

Nun eröffnet Barty den 2. Satz, tut das mit ihrem vierten Ass. Die 24-Jährige steckt nicht zurück, bleibt konzentriert.

Gerade einmal 19 Minuten dauert es, da hat Ashleigh Barty den ersten Durchgang im Sack, musste beim 6:0 aber praktisch keine Gegenwehr überwinden. Vier Spiele lang verbuchte Danka Kovinic überhaupt keinen Punkt. Kümmerliche vier Zähler sind es noch geworden. Für die Montenegrinerin ist das ein Albtraum, es läuft so gar nichts zusammen.

Den ersten wehrt Kovinic ab, weil Barty ein Vorhandreturn misslingt. Den zweiten Satzball aber nutzt die Australierin mithilfe der Kontrahentin, die mit einer Rückhand an der Netzkante hängen bleibt.

Dann jedoch machen ihr diese unerzwungenen Fehler zu schaffen - insgesamt zwölf sind das schon an der Zahl. Und noch einer hinterher. Das beschert Barty zwei Breakbälle, die zugleich Satzbälle sind.

Gelangt Kovinic im 1. Satz noch auf die Anzeigetafel? Wenn das gelingen soll, dann muss die 26-Jährige jetzt ihr Service halten. Das erste Ass bildet einen guten Auftakt.

Letztlich bringt es Barty mit ihrem dritten Ass zu Ende und zieht auf 5:0 davon.

Und gleich noch einer! 30 beide - erstmals geht es mal etwas enger zu. Plötzlich bekommt Barty Gegenwehr, das scheint die Australierin zu überraschen. Es gibt einen sehr langen Ballwechsel. Kovinic scheitert dann aber am Netz.

Dann hat Barty ein Erbarmen, verschlägt eine Rückhand ohne Not und beschert der Widersacherin den ersten Zähler überhaupt in diesem Match.

Nicht zu glauben! Kovinic ist völlig von der Rolle. Jetzt segelt ein Rückhand-Slice ins Aus. Noch immer ist die Montenegrinerin ohne jeglichen Punkt und blickt völlig konsterniert drein.

Ab und an streut Barty einen Winner ein - wie jetzt mit einer cross gespielten Rückhand, die genau hinten ins Eck fällt. Schon wieder liegen drei Breakbälle bereit.

Es stellt sich nun die Frage, wann Kovinic beginnt, Tennis zu spielen. Doch die 26-Jährige reiht Fehler an Fehler - jetzt auch zwei völlig ohne Not.

Und Barty macht munter weiter. Die Australierin spielt praktisch fehlerlos. Dann kommt der Aufschlag auch noch immer besser. Erst ein Service-Winner, dann das erste Ass - auch das dritte Spiel des Matches holt sich die Australierin zu Null.

Kovinic bekommt noch überhaupt keinen Fuß auf den Boden, verzieht noch eine Rückhand und gibt ihr Aufschlagspiel zu Null ab.

Danach gerät Kovinic eine Vorhand zu lang. Der anschließende Vorstoß ans Netz ist auch keine gute Idee. Da setzt es den cross gespielten Rückhandpassierball von Barty. Drei Breakbälle!

Noch immer warten wir auf den ersten Punkt der Montenegrinerin, die jetzt ihrerseits den Weg ans Netz sucht und den Rückhandvolley in die Maschen setzt.

Dieses Spiel wiederholt sich. Diesmal aber bekommt Kovinic die Vorhand nicht hin. Zügig und zu Null braust Barty zum ersten Spielgewinn.

Dann kommt erstmals der Erste. Barty sucht sofort den Weg nach vorn, übt Druck aus und treibt die Kontrahentin in den Rückhandfehler. Drei Spielbälle!

Es ist angerichtet. Ash Barty eröffnet das Match. Der erste Aufschlag gerät zu lang. Über zweiten Versuch gelangen wir in den Ballwechsel, den Kovinic mit einer verschlagenen Rückhand beendet.

Nach einigen Handgriffen der Vorbereitung trifft man sich zur Wahl am Netz. Die Münze fällt zugunsten von Barty, die sich für Aufschlag entscheidet. Anschließend spielen sich beide noch vier Minuten ein.

Jetzt ist es soweit. Soeben betreten die Spielerinnen den Platz. Natürlich wird Ash Barty von den zugelassenen Zuschauern euphorisch empfangen. Ein Lächeln huscht über das Gesicht der Australierin.

Die Night Session beginnt in der Rod Laver Arena pünktlich - abgesehen von der üblichen kleinen Verzögerung. Und da unser Match gleich ganz oben auf der Liste steht, wird es in Kürze losgehen. Wir warten minütlich auf das Erscheinen der Protagonistinnen.

Ein direkter Vergleich hat zwischen den beiden Damen noch nicht stattgefunden. Es kommt also zum allerersten Aufeinandertreffen. Auch solch eine Premiere gibt es doch immer mal wieder - selbst bei Spielerinnen, die schon einige Jahre auf der Tour unterwegs sind.

Bei den Australian Open ist die ungesetzte Montenegrinerin zum vierten Mal dabei. Hier wie generell bei Grand-Slam-Turnieren war die 2. Runde das höchste der Gefühle. Das gilt mit einer Ausnahme auch für die WTA-1000-Turniere. Einzig in Rom 2020 schaffte es Kovinic mal in die 3. Runde. Barty bestreitet ihren achten "Happy Slam", stand vor einem Jahr im Halbfinale und zeigte seit dem Debüt 2012 eine stetige Steigerung. Auf Grand-Slam-Ebene schlug sich die Australierin einzig in Roland Garros noch besser, wo sie 2019 den Titel holte.

Danka Kovinic war ebenfalls in der letzten Woche in Melbourne tätig, schied bei der Gippsland Trophy aber in der 2. Runde aus. Zuvor in Abu Dhabi kam die Montenegrinerin ebenfalls nicht weit, bestritt lediglich ein Match. Die aktuelle Nummer 82 der Welt hat auf der WTA-Tour zwar zwei Endspiele erreicht, konnte im Einzel aber noch keinen Turniersieg erringen. Ihre beste Karrierephase hatte die Rechtshänderin 2015/16. Damals wurde die 26-Jährige mal auf Position 46 geführt. Höher hinaus ging es nie.

Als Nummer 1 der Welt ist Ash Barty beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres natürlich topgesetzt. Dabei ließ die Rechtshänderin nahezu die komplette Saison 2020 aus. Nach den Australian Open spielte die 24-Jährige im Februar noch in Katar, dann beendete die Corona-Pandemie den Spielbetrieb. Und das war letztlich auch der Grund, warum sich Barty scheute, auf die Tour zurückzukehren. Erst in diesem Jahr gab die Australierin ihr Comeback beim Yarra Valley Classic, einem der Vorbereitungsturniere in Melbourne, welches sie in der vergangenen Woche prompt gewann. Es war ihr neunter Karrieretitel.

Herzlich willkommen zum zweiten Tag der Australian Open! In Melbourne sind wir weiterhin mit der 1. Runde der Einzelkonkurrenzen beschäftigt. Dabei erleben wir heute den ersten Auftritt von Ashleigh Barty. Australiens Liebling bekommt es um 9:00 Uhr MEZ mit Danka Kovinic zu tun.