Cameron Norrie forderte den besten deutschen Spieler heraus und klaute ihm erstmals in einem ATP-Duell zwei Sätze. Der fünfte Durchgang zeigte aber den Unterschied der beiden, insbesondere der Tiebreak, den Zverev mit 10:3 für sich entschied. Der Brite scheiterte letztlich an seiner großen Fehlerzahl im fünften Satz, machte 26 Unforced Errors und hatte nicht die nötige Ruhe, um ein durchwachsenes Zverev-Spiel zu bestrafen. Der Weltranglisten-Sechste konnte nicht an seine Form aus der vorangegangenen Runde anknüpfen, wirkte in mehreren Phasen der Partie zu passiv und hielt den 28-Jährigen im Match. Am Ende dieser Achtelfinal-Begegnung holte Zverev dennoch deutlich mehr Punkte (166) als Norrie (153) und sicherte sich das Viertelfinal-Ticket.

Der erste Matchball sitzt! Zverev musste für diesen Erfolg extrem hart arbeiten, zeigte im Tiebreak aber die Klasse, die er besitzt und gewinnt sein zweites Fünf-Satz-Match in diesem Turnier.

Norrie schleppt seine hohe Fehlerquote durch den Tiebreak, schleudert eine weitere Vorhand in das Netz und erlaubt sich deutlich zu viele leichte Fehler. Es gibt sechs Matchbälle für Zverev.

Rückhand-Longline, Rückhand-Volley, 7:2-Führung Zverev. So schnell kann es gehen.

Zverev macht es bei eigenem Service besser und gibt Norrie mit seinem Stoppball einen Wink mit dem Zaunpfahl. Der Brite lässt das anscheinend an sich ran und verschenkt mit einem Doppelfehler den nächsten Punkt.

Hat Norrie da übertrieben und sich einen Fehler zu viel erlaubt? Der Brite versucht es wieder mit einem Vorhand-Stopp, den er allerdings nicht über die Netzkante bringt. Das sind zwei immens wichtige Punkte in Folge für den deutschen Top-10-Spieler.

Norrie bringt sich in Folge eines zweiten Aufschlages von Zverev in den Ballwechsel und schnappt sich den verlorenen Service mit einem fantastischen Vorhand-Stopp ins freie Feld zurück. Immerhin das 2:1 sichert sich der Deutsche mit seinem 15. Ass im Match.

Mutig bestreitet Zverev den ersten Ballwechsel, macht ein paar Schritte ins Feld und beginnt mit einem ersten Mini-Break.

Unter aller größtem Druck bleibt Zverev eiskalt und serviert fehlerlos. Mit dem Rücken zur Wand gibt der Weltranglisten-Sechste keinen Punkt ab und schiebt sich in den Tiebreak.

Wie stark sind die Nerven vom Olympiasieger? Den Einstieg gestaltet Zverev zwei Mal mit einer erfolgreichen Vorhand-Longline sehr positiv.

Zverev spielt einen Return in die Hände seines Gegenübers, der mit einem Schlag gegen die Laufrichtung des Deutschen antwortet. Der gebürtige Hamburger versucht Alles, hechtet entgegen seiner Bewegung, doch kann das unvermeidbare nicht aufhalten: Norrie hat den Tiebreak sicher.

Mutig spielt der Brite beim Stand von 15:30 einen zweiten Aufschlag so, dass er hinterhergehen kann und mitten im Feld eine Rückhand-Cross zum Ausgleich unterbringt.

Norrie beginnt sein Service-Game mit einem leichten Fehler und bleibt seiner Linie im fünften Satz treu. Der zweite Punkt endet ebenfalls mit einer Vorhand ins Seitenhaus. Der Linkshänder macht weiterhin immens viele Fehler und hat im fünften Durchgang bereits 20 Unforced Errors auf dem Zettel.

Der Deutsche zeigt all seine Erfahrung, kämpft sich aus dem Doppelfehler heraus und erledigt seine Pflichtaufgabe.

Während der nächsten Rallye kann der Olympiasieger seinen Schlägen mehr Länge verleihen und abwarten, bis Norrie eine Rückhand im Netz unterbringt. Im Anschluss übernimmt erneut der Brite die Initiative, scheitert jedoch mit einer Vorhand ins Aus.

Zverev darf sich keinen Fehler erlauben, sonst verlässt er das Turnier noch vor dem Viertelfinale. Ein Doppelfehler ist alles andere als ein vielversprechender Start in sein Aufschlagspiel.

Wieder und wieder ist Norrie der aktivere Spieler. Er verwandelte im fünften Satz acht seiner neun Punkte am Netz. Abgeklärt geht der Brite mit 5:4 im fünften Satz in Führung.

Eigentlich sollte Zverev diesen fünften Satz deutlich mehr dominieren. Cameron Norrie spielte deutlich zu viele Unforced Errors (14). Zumindest das vierte Aufschlagspiel bringt der Weltranglisten-Sechste durch und hat mit 29:23 Punkten in diesem Durchgang deutlich mehr Ballwechsel für sich entschieden.

Aus irgendeinem Grund geht Zverev bei den Ballwechseln zu selten in die Offensive, überlässt dem Briten damit die Kontrolle über die Rallye und trauert nach mehreren Schlägen ins Netz einer vergebenen Chance hinterher.

Das siebte Spiel des fünften Satzes zieht sich weiter in die Länge. Nach mehr als acht Minuten gibt es den dritten Gleichstand.

Diese vergebenen Möglichkeiten zeigen Wirkung bei Zverev, der erstmals etwas schonungsloser Selbstkritik übt. Norrie erhält einen Spielball, kann diesen gegen einen beweglicheren Top-10-Spieler allerdings nicht durchbringen und muss danach einen weiteren Breakball abgeben.

Der erste Aufschlag von Norrie landet im fünften Durchgang wieder deutlich häufiger im Netz. Zur Zeit macht der Brite wieder Fehler, bringt nur noch 63 Prozent seiner ersten Aufschläge ins Feld unter. Damit erlaubt er Zverev eine Break-Chance, doch der Deutsche verpasst mehrfach den Moment, in der Rallye aktiv zu werden und vergibt beide.

Ein aggressiver Return von Zverev setzt den Briten unter Druck, der Probleme hat, seinen Service zu verteidigen. Beim Stand von 0:30 muss er über den zweiten Aufschlag gehen.

Das Match nähert sich der 3,5-Stunden-Marke und die Strapazen in diesem Duell waren hoch. Das knabbert an der Konzentration, wie Norrie mit einem leicht vergebenen Punkt am Netz unter Beweis stellt. Ohne Punktverlust bringt Zverev sein Aufschlagspiel über die Bühne.

Zwei Fehler von Norrie öffnen Zverev erneut die Tür zu einem Break. Etwas glücklich bringt der Brite beim folgenden Ballwechsel die Filzkugel auf die Linie, spielt im Anschluss ein erfolgreiches Serve and Volley und schraubt das Ergebnis auf 3:2 im fünften Durchgang.

Sehr guter Beginn für Zverev in sein zweites Aufschlagspiel. Der Weltranglisten-Sechste spielt zunächst einen nicht retournierbaren Service in die Rückhand-Ecke des Briten und zwingt seinen Gegner danach zu einem fehlerhaften Lob. Den dritten Punkt markiert der Deutsche mit einer perfekten Vorhand, die er in offener Körperhaltung auf der Seitenlinie platziert. Ohne Punktverlust behauptet Zverev seinen Service.

Norrie befindet sich mittlerweile in einer Art Flow-Zustand, macht wenig Fehler und gefährdet einen Viertelfinal-Einzug von Zverev. In Folge des erfolgreichen Re-Breaks bleibt der fünfte Satz in der Reihe.

Zverev bricht als Erster aus einem Cross-Duell aus und kann mit seiner unerwarteten Vorhand-Longline zum wiederholten Male bei gegngerischem Aufschlag in Führung gehen.

Nachdem der ehemalige Weltranglisten-Achte auch den zweiten Punkt gewinnt, muss Zverev wieder auf der Hut sein. Der Olympiasieger hält dagegen, wehrt in einem ausgeglichenen Ballwechsel den ersten Breakball ab, verzweifelt beim Zweiten jedoch ein seiner zweiten Vorhand im Ballwechsel, die er nicht über die Mittellinie bringen kann.

Norrie unterstreicht seine neuen Fähigkeiten am Netz. Er bringt sich beim ersten Punkt gegen Zverev in gute Position, sprintet nach vorne und ordert mit einem zielgenauen Volley die Führung im Service-Game des Deutschen.

Zverev kann sein zweites Fünf-Satz-Match im ersten Grand-Slam des Jahres 2024 nicht verhindern. Ebenso wenig kann er Norrie im ersten Service-Game aufhalten. Der Brite übersteht einen schwierigen Moment und geht mit einem Ass 40:30 in Führung. Bis hierhin gewannen beide Spieler exakt 120 Punkte.

Zverev hebt sein Return-Spiel an und verdient sich seinen ersten Breakball im fünften Satz. Norrie kann in diesem Moment seinen ersten Aufschlag nicht ins Feld feuern und steigert damit die Spannung. Den zweiten Service hält der Deutsche im Spiel und darf nach einer Norrie-Vorhand ins Netz jubeln.

Norrie zeigte sein gutes Gefühl für dieses Spiel und servierte unter Druck hervorragend. Der Brite gewann 81 Prozent seiner ersten Aufschläge und zeigte sich mehr als solide beim zweiten Service (70 Prozent). Zudem gestaltete der 28-Jährige das Fehlerverhältnis der beiden Spieler ausgeglichen (8:8) und war im entscheidenden Moment zur Stelle, als Zverev zum ersten Mal im vierten Satz mit seinem Aufschlag haderte.

Mit über 200 km/h serviert Zverev sein zwölftes Ass nach außen. Er erlaubt sich jedoch zwei teure Fehler mit der Vorhand und teilt zwei Satzbälle an den agilen Norrie aus. Der ist natürlich angestachelt und verdient sich den Ausgleich in Sätzen durch einen offensiven Auftritt sowie dem abschließend erfolgreichen Volley am Netz.

Zverev serviert jetzt gegen den Satzverlust und wird alles daran setzen, einen fünften Satz zu verhindern.

Die beiden Spieler nähern sich der entscheidenden Phase des vierten Satzes und ihr jeweiliges Aufschlagspiel ist in diesem Durchgang kaum zu stoppen. Wie zuvor bereits Zverev, offenbart Cameron Norrie in seinem Service-Game keine Fehler und überlasst seinem Kontrahenten nur einen Punkt. Nach diesem Spiel ist jede Menge Entschlossenheit im Gesicht des Briten zu erkennen.

Zverev strahlt bei seinem Service große Überzeugung aus, erarbeitet sich erneut eine 40:0-Führung. Norrie gibt sich jedoch nicht geschlagen, geht beim folgenden Service von Zverev offensiv in den Ball und zwingt dem Deutschen einen Fehler auf. Mehr ist in diesem Spiel nicht drin für den Briten.

Das nächste Spiel beginnt mit dem ersten (!) Doppelfehler des Briten, der sich damit eine schwierige Ausgangslage schafft. Zverev kämpft sich in diesen Durchgang rein und kann sich bis zum, 30:40 gut halten, ehe Norrie den Sack zu macht. Bis zu diesem Zeitpunkt gewinnen beide Spieler über 70 Prozent ihrer ersten Aufschläge.

Ähnlich wie Norrie spult Zverev ein brillantes Service-Game ab, erzielt zwei Asse und erlebt bis zum 40:0 ein entspanntes Service-Game. Einen Punkt gibt er noch ab, mehr aber nicht.

Norrie beißt sich im vierten Satz fest, gewinnt 78 Prozent seiner ersten Aufschläge und kann auch sein drittes Service-Game behaupten. Während des fünften Spiels gibt der 28-Jährige keinen einzigen Punkt an Zverev ab.

Ein völlig verunglückter Return von Norrie gibt Zverev die 40:15-Führung beim eigenen Service und erlaubt dem Olympiasieger mal einen Punkt. Der riskiert danach viel, zu viel, denn er muss den fünften Doppelfehler hinnehmen. Den letzten Punkt kann der Deutsche mit einer Topspin-Vorhand auf der Grundlinie platzieren.

Der Olympiasieger versucht daraus ein Momentum zu kreieren und kann mit einem Rückhand-Winner den ersten Punkt in Norries Aufschlagspiel erzielen. Danach kann Norrie sich mit sicheren Aufschlägen in den meisten Fällen einen Ballwechsel ersparen und mit 2:1 im vierten Satz die Führung übernehmen.

Zverev übersteht die erste Herausforderung im vierten Satz, spielte druckvoll und aktiv, weshalb er zwei Breakbälle abwehren konnte und sein Aufschlagspiel durchbringen konnte. Ein ganz wichtiges Spiel für den Favoriten.

Das Aufschlagspiel von Zverev wird etwas schwieriger. In einer Rallye mit 20 Schlägen spielt Norrie mit weichem Handgelenk einen kurzen Stoppball und überspielt Zverevs Antwort mit einem Lob, den der Deutsche nicht mehr im Spiel hält. Danach stellt Norrie auf 40:15 beim Service-Game des gebürtigen Hamburgers.

Zu Beginn des vierten Satzes ist Norrie gefordert und muss seinen Aufschlag durchbringen. Zverev macht es ihm schwer, knöpft dem Briten mit seinem Rückhand-Passierball den ersten Punkt ab. Ansonsten bleibt der 28-Jährige unbeeindruckt und holt sich das erste Spiel.

Zverev knüpfte wieder an seine Leistung aus dem ersten Satz an und formte ein fantastisches Verhältnis von Winnern zu Unforced Errors (13:4). Zudem konnte sich der Deutsche wieder auf seinen Aufschlag verlassen, brachte 25/29 erste Aufschläge ins Feld und gewann hervorragende 80 Prozent dieser Ballwechsel. Norrie hingegen konnte das hohe Niveau nicht mitgehen und brachte nur 56 Prozent seiner ersten Aufschläge ins Spiel.

Trotzdem holt sich Zverev den dritten Satz und begibt sich auf die Siegerstraße. Ein kräftiger Schrei ins Stadion bestätigt, wie wichtig dieser Durchgang für den Favoriten war.

Zverev vergibt drei Satzpunkte in Serie! Norrie treibt den Deutschen extrem viel über das Feld, sodass der Olympiasieger kurzfristig ordentlich durchpustet.

Norrie erfüllt seine Pflichtaufgabe und verteidigt seinen Aufschlag. Zverev dürfte das nicht großartig interessieren, denn er kann jetzt zum Satzgewinn servieren. Nach zwischenzeitlichen Schwierigkeiten ist der Aufschlag des Deutschen im dritten Satz wieder ein großes Plus und der gebürtige Hamburger gewann 17/23 erste Aufschläge.

Entschlossen rückt der Olympiasieger bei seinem folgenden Aufschlagspiel ins Feld, zeigt sich mutig und vollendeten seinen dritten Schlag im Ballwechsel mit einem Volley. Zverev ist beim Service voll da und darf nach einer verschlagenen Vorhand Inside-Out vom Briten auf 5:2 stellen.

Zverev sprintet in höchstem Tempo zu einem Stoppball ans Netz und retourniert mit einer sehr kurzen, diagonalen Rückhand zum Punktgewinn. Letztlich vergibt der Deutsche Top-Spieler diese Möglichkeit zum zweiten Break.

Den Breakball retourniert Zverev allerdings ins Netz und kommt beim anschließenden Aufschlag von Norrie nicht in die Rallye.

Jetzt ist der 28-Jährige gefordert. Zverev zeigt sein Gefühl für die Situation und kann nach langer Zeit endlich mal wieder einen aggressiven Return spielen und auf 30:30 stellen.

Zverev hält seine Spannung beim folgenden Aufschlagspiel, serviert sehr fokussiert und gibt keinen einzigen Punkt ab. Im Gegensatz zu den vorherigen Breaks, kann er im dritten Satz sein Break ohne Probleme bestätigen.

Den ersten Ball serviert Norrie sehr souverän nach außen. Danach muss er jedoch zum zweiten Aufschlag greifen und zieht in der Rallye mit einer Vorhand ins Netz den Kürzeren.

Das Publikum bekommt ein vorsichtiges "Come on, Come on" von Zverev zu hören, als dieser sich eine herausragende Möglichkeit beim gegnerischen Aufschlag erarbeitet und drei Breakbälle erhält.

Zumindest findet Zverev zu seinem Aufschlagspiel zurück. Nachdem er acht seiner neun ersten Aufschläge gewonnen hat, stellt er im dritten Satz auf 2:1.

Norrie serviert vermehrt nach außen und hat damit Erfolg. Im Gegensatz zum ersten Durchgang, wo der Brite nur 20 Prozent seiner zweiten Aufschläge gewann, hat er im zweiten Satz auf einmal knapp 70 Prozent für sich entschieden. Sein erstes Service-Game im dritten Satz knüpft daran an (67 Prozent zweite Aufschläge).

Zverev schüttelt den unglücklichen zweiten Satz aus den Knochen, diktiert sein erstes Service-Game und wird wieder aggressiver. Ein Doppelfehler lässt Norrie nochmal auf 30:40 rankommen, aber der abschließende Aufschlag ist ein mustergültiges Ass nach Außen.

Zverev ließ im zweiten Durchgang merklich nach, konnte nur noch 61 Prozent seiner ersten Aufschläge gewinnen und fabrizierte fast doppelt so viele Unforced Errors wie sein Kontrahent (13:7). Der Deutsche positionierte sich zunehmend tiefer und wirkte in mehreren Momenten zu passiv. Der Brite dankt es ihm und darf seinen ersten Satzgewinn gegen den Weltranglisten-Sechsten auf Tour-Ebene feiern.

Das neunte Spiel im zweiten Satz geht hin und her. Beide Spieler können das Spiel einfach nicht beenden, bis Norrie sich einen Satzball holt und sehr stark von einem Netzroller profitiert. Den Satz hat Zverev verschenkt.

Der Brite zeigt erste Nerven, kann Zverev nicht von der Grundlinie bewegen und vergibt mit einem Schlag ins Netz. Danach bewegt sich der Deutsche wieder deutlich besser, kommt ans Netz und erarbeitet sich Breakball Nummer drei in diesem Spiel. Sein Return beim zweiten Aufschlag von Norrie spielt dem servierenden in die Karten, der eine Vorhand gezielt einsetzt und das Service-Game verlängert.

Der Weltranglisten-Sechste übernimmt in einem Grundlinien-Duell die Initiative und erkämpft sich zwei Breakbälle. Allerdings bleibt der gebürtige Hamburger zu passiv, bewegt sich nicht gut genug und überlässt Norrie stattdessen zwei Satzbälle.

Der Brite kann seine Volleys am Netz nicht konsequent ins gegnerische Feld drücken und muss nach einem weiteren verschlagenen Ball am Netz ein 0:30 aufholen.

Es folgt ein weiterer Breakball. Diese Aufgabe kann der Olympiasieger nicht lösen und streut nach einem Return von Norrie einen Fehler ein, gibt sein zweites Aufschlagspiel in Serie ab.

Das Aufschlagspiel des besten Deutschen Spielers leidet aktuell und er serviert beim 15:30 einen Doppelfehler, der seinem Gegenüber zwei Breakbälle ermöglicht. Den ersten wehrt Zverev durch einen Aufschlag mit viel Slice nach außen und der nachfolgenden Vorhand auf die offene Seite ab. Beim Zweiten bleibt der Return von Norrie an der Netzkante hängen. Seit dem ersten Break in diesem Satz hat Norrie deutlich mehr Punkte (12:5) als Zverev gesammelt.

Die Aufschlagspiele werden für beide Akteure etwas schwieriger und es entwickeln sich vermehrt längere Ballwechsel. Norrie bleibt aber stabil, spielt seinen Service offensive, rückt ans Netz nach und beendet das Spiel mit einem sauberen Ass auf die Außenlinie.

Zverev kann das Break nicht bestätigen, denn Norrie leistet größten Widerstand bei diesem Service-Game. An der ein oder anderen Stelle fehlte Zverev vielleicht der Mut, aber es lief auch wirklich vieles richtig für Norrie, der hart für das Re-Break arbeitete.

Jetzt zeigt Norrie seine Nehmerqualitäten und ringt dem Deutschen mit größter Mühe nach 13 Schlägen den ersten Punkt ab. Auch beim zweiten Ballwechsel behält der Brite die Oberhand und profitiert von einer Zverev-Vorhand ins Netz.

Es hatte sich über das gesamte Spiel angedeutet: Zverev kriegt einen Breakball und kann mit einem super Return das Aufschlagspiel vom 28-Jährigen abnehmen. Aus der Bewegung zieht der Deutsche eine Rückhand in letzter Sekunde und ausgestreckten Armen durch. Das überrascht Norrie, der die Antwort verfehlt.

Tatsächlich gehört der erste Punkt dem Deutschen, nachdem er einen Passierball mit der Vorhand am vorstürmenden Briten vorbei spielt. Norrie präsentiert sich jetzt alles andere als souverän und kann sich bei zwei Fehlern von Zverev bedanken, dass es noch 30:30 steht.

Zverev lässt seinem Herausforderer absolut keine Chance beim Service, spaziert in 95 Sekunden durch sein Aufschlagspiel und gibt keinen einzigen Punkt ab. Kann er den Service des Briten erneut gefährden?

Ein wirklich kluger Überraschungs-Ball von Norrie gibt dem Briten einen Vorteil. Nach einem Return von Sascha beim zweiten Service streut der 28-Jährige einen Stoppball mit der Rückhand in die Nähe des Netzes ein, den Zverev trotz all seiner athletischen Möglichkeiten nicht mehr erreicht. So übersteht der vermeintliche Außenseiter eine erste kritische Phase im zweiten Durchgang.

Norrie zeigt, dass er kein natürlicher Serve and Volley Spieler ist, sondern sich diese Fähigkeit mit harter Arbeit antrainiert hat. Er lässt einen offenen Volley am Netz liegen und gerät beim nächsten Ballwechsel durch eine Rückhand-Volley aus vollem Lauf von Zverev in Rückstand.

Zverev serviert weiterhin hervorragend, erarbeitet sich viele freie Punkte, feuert sein viertes Ass ab und legt mit einem Schmetterball nach. Den ersten Spielball zum 1:1 markiert der Weltranglisten-Sechste mit seinem zweiten Ass in diesem Service-Game.

Norrie lässt sich von dem kleinen Rückschlag nicht aus der Fassung bringen und startet mit einem sehr souveränen Aufschlagspiel in den zweiten Satz.

Zverev machte im ersten Durchgang etwas mehr Punkte als sein britischer Kontrahent (37:31), hatte leichte Vorteile bei der Verteilung der Winner (13:10), sowie den Unforced Errors (10:12). Ein entscheidender Faktor war zudem der zweite Aufschlag des 28-Jährigen Briten, der davon nur 38 Prozent gewinnen konnte. Letztlich reichte Zverev ein spätes Break, um den ersten Satz unter Dach und Fach zu bringen.

Auch den zweiten Satzball muss Zverev mit dem zweiten Aufschlag angehen, diesmal macht er es besser und verleitet den Briten zu einem Return ins Netz. Das 1:0 ist in der Tasche und es gibt die erste geballte Faust des Deutschen!

Ein Break zu bestätigen ist in vielen Fällen schwerer als man es vermuten mag, so auch in diesem Fall. Zverev muss ebenfalls einen Breakball abwehren, macht das mit einem wuchtigen Schlag auf die Linie und kann sich im Anschluss den ersten Satzball erarbeiten. Norrie kann einen cleveren Return spielen, legt viel Spin in den Ball und wehrt den ersten Satzball gegen sich ab.

Die Vorhand von Cameron Norrie ist eigentlich sein Paradeschlag, doch damit erlaubte er sich bereits acht Fehler, während Zverev nur einen Unforced Error mit seiner Vorhand spielte. Der Weltranglisten-Sechste muss dennoch seinen ersten Breakball gegen sich ertragen.

Kann Zverev seine Nerven beisammen halten, serviert er jetzt zum Satzgewinn. Den ersten Punkt erhält der Deutsche nach einer zu langen Vorhand vom Briten.

Wieder spielt Zverev in einer Rallye über 16 Schläge die besseren Bälle und ergattert sich zwei Breakbälle. Den ersten vergibt der Deutsche noch, doch beim zweiten ist er zur Stelle, spielt den Ballwechsel mit viel Spin und forciert von Norrie einen Schlag ins Netz. Das erste Break in diesem Match geht somit an den Olympiasieger!

Zum ersten Mal in diesem ersten Satz ist ein Aufschlagspiel der beiden Akteure wirklich gefährdet. Zverev geht energisch auf den Winner und schnappt sich die 30:0-Führung beim Aufschlag von Norrie, der wieder den ein oder anderen zweiten Aufschlag benötigt.

Tauschen Zverev und Norrie mindestens fünf Schläge in einer Rallye aus, hat der Deutsche offensichtlich das bessere Waffenarsenal (9:4). Dazu kommt es beim zehnten Spiel jedoch kaum, denn der gebürtige Hamburger präsentiert sich sehr entschlossen, spielt ein Ass, macht Punkte am Netz und demonstriert sein Selbstvertrauen.

Sofern die beiden Kontrahenten ihren ersten Service ins Feld bringen, kratzen sie an einer Winning-Percentage von 90 Prozent und lassen dem Return-Spieler kaum eine Möglichkeit. Allerdings zeigt Norrie bei seinem zweiten Service (20 Prozent Winning-Percentage) massive Schwierigkeiten. Sein fünftes Aufschlagspiel entscheidet der Brite dennoch mit einem Ass durch die Mitte für sich.

Sobald sich zwischen Zverev und Norrie ein Grundlinien-Duell entwickelt, hat der Deutsche klare Vorteile, macht etwas weniger Fehler (4:6) und feuert mehr Winner auf den Court (9:7). Sein Aufschlag bleibt hochprozentig und das dritte Ass führt ihn auf die Siegerstraße. Ein problemloses Service-Game für den Favoriten.

Auf der anderen Seite muss der Deutsche seinen zweiten Doppelfehler aushalten, lässt sogar den dritten Service in Serie ins Netz fliegen. Danach liefert Zverev Maßarbeit und kann einen Schlag auf die Grundlinie platzieren. Seine Konzentrationsphase vor dem Service wirkt etwas länger als üblich, doch es hilft: Der Weltranglisten-Sechste gibt auch bei seinem dritten Service-Game nur einen Punkt ab.

Sein britischer Konkurrent vertraut weiterhin seinem Netz-Spiel, versucht es erneut mit einem Serve and Volley, scheitert allerdings am Netz. Trotzdem bestätigt der 28-Jährige damit seine neu erarbeitete Spielweise. Der kleine Fehler bringt ihn überhaupt nicht aus der Ruhe. Norrie gewinnt alle folgenden Punkte und bleibt bei eigenem Service Unbeschadet.

Die Quoten für den ersten Service sind auf beiden Seiten nahezu Perfekt. Zverev gewann 7/7 seiner ersten Aufschläge, Norrie macht es ihm mit 11/12 nahezu Gleich. Mit seinem zweiten Ass bringt der Brite sein Aufschlagspiel durch und ballt die Faust.

Danach marschiert der Deutsche weiter durch den eigenen Service zum 40:0 und lässt nach seinem ersten Doppelfehler ein Ass folgen, welches er unerreichbar in die äußere Ecke unterbringt. Ein ganz starker Auftakt für den Weltranglisten-Sechsten.

Auch das zweite Aufschlagspiel beginnt Zverev sehr fokussiert, rückt nach einem gut platzierten Service ans Netz und beantwortet den hohen Return vom Briten mit einem punktgenauen Schmetterball.

Zverev lässt dem Linkshänder im eigenen Service-Game keine Chance, wirkt sehr fokussiert. Sein erstes Ass bringt ihn mit 40:0 in Führung, danach holt sich der Weltranglisten-Sechste ohne Punktverlust das Spiel.

Norrie streut unterschiedliche Schläge ein, spielt gleich zwei erfolgreiche Stoppbälle mit gutem Touch, die zu seinen ersten beiden Punkte im zweiten Aufschlagspiel führen. Danach kann Zverev zwei Mal in Folge nicht retournieren und geht ohne Punktgewinn aus dem dritten Spiel.

Da zeigt Norrie dem Publikum bereits im ersten Spiel seine neue Waffe, taucht beim letzten Punkt am Netz auf und gewinnt damit sein Aufschlagspiel. Im Anschluss ballt der Brite seine Faust und demonstriert dem gebürtigen Hamburger sein Selbstvertrauen.

Zverev fordert den Briten erstmals mit einer längeren Rallye und stellt nach einer lang gezogenen Vorhand auf 30:30.

Cameron Norrie beginnt das Match mit seinem Aufschlagspiel.

Nur noch wenige Minuten trennen die beiden Spieler vom Start in dieses Achtelfinale.

Cameron Norrie erlebte einen entspannten Auftakt in den ersten Grand Slam des Jahres und siegte mit 3:0 (6:4, 6:4, 6:2) gegen Juan Pablo Varillas. Danach hatte der Brite deutlich größere Schwierigkeiten und kam nach einem 0:2-Rückstand gegen den Qualifikanten Zeppieri zurück. Im Anschluss überraschte er mit seinem offensiverem Spielstil gegen den an Position elf gesetzten Casper Ruud, gewann mit 3:1 und löste damit das Ticket für das Achtelfinale gegen Zverev.

Der erfolgreiche Auftakt beim United Cup (4:1-Siege) erhöhte die Erwartungen an Alexander Zverev. Diesen konnte die Deutsche Nummer eins in den ersten beiden Runden der Australian Open nicht gerecht werden, als er in vier Sätzen gegen Koepfer (3:1) und dann sogar fünf Durchgängen gegen den mutigen Qualifikanten Lukas Klein (3:2) ran musste. In seinem Drittrunden-Match steigerte sich der gebürtige Hamburger deutlich und strahlte bei seinem 3:0-Sieg gegen Michelsen deutlich mehr Souveränität aus, gab insgesamt nur 10 Spiele aus der Hand.

Beide Spieler kennen sich gut aus ihrer Wahl-Heimat Monaco, wo sie Teile ihrer Vorbereitung auf derselben Anlage verbrachten. Dementsprechend zeigte sich Zverev in seinem Interview vorbereitet: "Ich habe ihn also jeden Tag gesehen. Das Netzspiel ist genau das, woran er gearbeitet hat".

In diesem Jahr hat Cameron Norrie seinem Spiel jedoch eine weitere Facette hinzugefügt. Der Brite tauchte bei seinem etwas überraschendem Sieg gegen Casper Ruud 56 Mal am Netz auf und verwandelte fast drei Viertel dieser Punkte. Diese Spielweise tauchte zuvor nicht in seinem Repertoire auf und könnte dem heutigen Duell eine gewisse Würze verleihen.

Reiht sich das heutige Match in die vorangegangenen Aufeinandertreffen zwischen Zverev und Norrie ein, ist das Viertelfinal-Ticket für den Deutschen nur eine Frage der Zeit. Bislang trafen die beiden Kontrahenten vier Mal aufeinander, stets mit dem besseren Ende für den Weltranglisten-Sechsten. Ebenfalls interessant: Zverev verlor zuvor noch keinen einzigen Satz gegen Norrie.

Guten Morgen! Das heutige Achtelfinale zwischen Alexander Zverev und Cameron Norrie bietet dem Deutschen die Möglichkeit, erstmals seit 2021 das Viertelfinale der Australian Open zu erreichen.