Morgen früh berichten wir für Sie live vom 2. Halbfinale der Männer, wo der Finalgegner von Stanislas Wawrinka ermittelt wird. Vielen Dank für das Interesse und noch einen schönen Tag. Bis zum nächsten Mal.

Morgen kämpfen Rafael Nadal und Roger Federer um das verbleibende Ticket ins Finale der Australian Open. Sollte Rekord-Grand-Slam-Sieger Federer den Spanier besiegen, gäbe es ein reines Schweizer Match. Gegen Nadal beträgt die Bilanz aus Sicht Wawrinkas 0:12 und gegen Federer 1:13. Viele Fans sehnen sich ein Duell der besten Schweizer Tennisspieler herbei.

Verdient zieht Stanislas Wawrinka nach einem spannenden 3:6, 7:6 (7:1), 6:7 (3:7), 6:7 (7:4) gegen Tomas Berdych ins Finale des ersten Grand-Slam-Turniers des Jahres ein. Über weite Strecken ist es ein Duell auf Augenhöhe gewesen, doch in den entscheidenden Momenten ist der Schweizer einfach cleverer und vor allem konsequenter gewesen. Im dritten Durchgang hat der Tscheche die etwas größeren Möglichkeiten gehabt, diese aber durch Unforced Errors und Doppelfehler zunichte gemacht. Am Ende hat ein aggressives und unberechenbares Grundlinienspiel den Ausschlag für die Nummer acht der Welt gegeben. Wawrinka steht zum ersten Mal in seiner Karriere im Finale eines Grand Slam Turnieres.

Und dann ist es soweit! Berdych setzt den Return ins Aus und befördert Wawrinka ins Finale der Australian Open 2014!

Doppelfehler von "Stan the man". 6:4 und noch zwei Matchbälle. Allerdings würde bei 6:5 Berdych servieren.

Drei Matchbälle für den 28-jährigen Schweizer, der schon jetzt frenetisch vom Publikum gefeiert wird. Zum ersten Mal könnte er ins Finale eines Grand-Slam-Turniers einziehen!

Glatt durch die Mitte serviert Wawrinka. und erhöht auf 5:2. In einem spannenden Duell serviert er Ass Nummer 18. Berdych hat 21 geschlagen.

Eieiei! Über die Einstandsseite bekommt Berdych nicht genug Kick in den Aufschlag und begeht einen Doppelfehler. Auch das Hawk-Eye belegt, dass der Ball gute acht, neun Zentimeter die Linie verfehlt hat. Über die Vorteilseite hat er weniger Probleme, weil die Strecke länger ist. 2:4 aus Sicht des Davis-Cup-Spielers aus Tschechien.

Zu lang ist auch der nächste Rückhand-Versuch des 2013 titellosen Spielers. Ein Vorhand-Winner betreibt Schadensbegrenzung. Es steht 3:1 für Wawrinka, der nun zweimal aufschlagen darf.

Was macht er denn da? Nach einem mittelmäßigen Angriffsball hat Berdych am Netz alle Möglichkeiten, einfach zum 1:0 einzuschieben. Leichtsinnig verlegt der Tscheche den Ball, der deutlich über Netzkantenniveau gelegen hat. 2:0 Wawrinka.

Aller guten Dinge sind drei! Es gibt auch im vierten Durchgang einen Tie-Break. Der erste ist an Berdych gegangen, den zweiten hat sich der Schweizer gesichert. Nun könnte gleich der erste Finalist der Australian Open 2014 feststehen.

Aus vollem Lauf säbelt Berdych bei seinem Rückhand-Volley zu sehrunter das Spielgerät. Deutlich verspringt die Kugel links ins Aus. Klasse spekuliert er beim zweiten Aufschlag des Gegners aber und erzielt durch den Return das 30:30, weil er gewusst hat, dass Wawrinka bei engem Spielstand nach außen serviert.

Mein lieber Onkel Otto. Allem Anschein nach will der Djoker-Bezwinger die Chancen auf ein reines Schweizer Finale wahren. Bedingungslos legt er den Fokus auf die Grundlinienschläge, die wieder aggressiver werden. Selbstverständlich hält der nach Sätzen zurückliegende Berdych voll dagegen und will in den fünften Satz einziehen.

Kleine Verbrüderung der Spieler gegen den Schiedsrichter, der einen Aufschlag von Berdych wegen eines Zwischenrufes wiederholen lässt. Das Ganze beim Stand von 40:0 für den Tschechen, der mit einem Vorhand-Cross sicher im Tie-Break ist. Abgesehen von diesem "Zwischenfall" läuft die Partie seht geordnet ab und auch, das sei an dieser Stelle erwähnt, der Schiedsrichter macht einen super Job. Das ein oder andere Mal hat er korrekterweise eine Entscheidung eines Linienrichters überstimmt.

Game Wawrinka! Durch dosierte Grundlinienschläge kann der Schweizer dem Kontrahenten seinen Stempel aufdrücken. Mit weniger Schwung, dafür aber mehr Spin kann die Nummer acht der Welt sein Service ohne Gegenwehr durchbringen. Alles deutet stark auf Tie-Break Nummer drei hin.

Die zeitweise Dominanz der Aufschläger ist fast schon beängstigend. Schade ist nur, dass die Stimmung unter den kurzen, wenn auch eigentlichen spannenden Ballwechseln, leidet. Zu gerne sehen die Zuschauer lange Ballwechsel wie es beispielsweise beim Duell Nadal - Djokovic im Finale der US Open 2013 oder der Australian Open 2012 der Fall gewesen ist. Heute Abend sieht das Publikum in Melbourne solide Service-Games, ohne allzu große Gänsehaut-Momente.

Zu spät trifft Berdych diese Rückhand-Longline, wodurch ein paar Zentimeter fehlen. Das 17. Ass von Wawrinka führt das 4:4 herbei.

Genau 3:05 Stunden stehen auf der Uhr. Beide kochen zurzeit ein wenig auf Sparflamme. Es werden deutlich weniger Inside-Out-Schläge gespielt. Das heißt, dass die Rückhand seltener umlaufen wird, um mit der Vorhand einen Winkelball zu spielen. Das kostet nämlich viel Kraft.

Unerwartet kurz segelt ein Verteidigungslob des Schweizers in das gegnerische Feld. Prompt packt Berdych den Hammer aus und knüppelt den Ball ins rechte Halbfeld. Geschenkter Punkt für den Aufschlagriesen, der dank eines Unforced Errors des Gegners mit 4:3 führt.

Aus der sicheren Stellung heraus verteilt der Schweizer die Bälle gekonnt und gleicht zum 3:3 aus. Er macht sein Spiel mit einem klasse angesetzten Vorhand-Cross klar.

Technisch perfekt setzt die Nummer acht der Welt dem Finalteilnehmer in Bangkok eine Topspin-Vorhand die Linie entlang. Da hilft selbst beim 1,96m großen Profi kein Strecken. Dieser Ball bleibt unerreicht.

Es deutet sich ein ähnlicher enger Durchgang wie in den Sätzen zuvor an. Aktuell ist kaum zu sagen, wer am Ende die Nase vorn haben wird. Gleich sind drei Stunden absolviert. Inwieweit Wawrinka gegen den "Djoker" Kräfte gelassen hat wird sich allmählich zeigen.

Zusammen kommen beide Spieler alleine heute auf 36 Asse. In dieser Statistik hat der Riese aus Tschechien knapp die Nase vorn, dafür hat sich "Iron Stan" mehr Service-Winner erarbeitet. Zwei Asse in Serie lassen Berdych beim Stand von 40:30 am Spielgewinn schnuppern. Dabei hat er gerade auf der Einstandseite über den zweiten Aufschlag oft gewackelt.

Intensives Netzduell der beiden Halbfinalisten! Die gelbe Filzkugel wird hin und her geschoben, bis Wawrinka aus dem Unterarm zu einem harten Passierschlag ansetzt und dem Tschechen eng am Körper vorbeispielt, weswegen er den Arm gar nicht erst richtig ausfahren kann. Nach wenigen Augenblicken steht es auch schon 2:2. Wawrinka holt alle Punkte in seinem zweiten Aufschlagspiel.

Vollkommen unbeeindruckt haut der Ferrer-Bezwinger voll drauf. Seine Aufschläge rutschen fast alle über die Linie weg, weshalb sich sein Gegenüber gar nicht richtig positionieren kann. Im Gang nach vorne muss die Nummer sieben der Welt lediglich abtropfen lassen, um das Spiel unter Dach und Fach zu bringen. Breaks sind weiter eine Seltenheit in dieser Partie. 24 Minuten sind in Satz Nummer vier gespielt.

Ganz genau hat der Schweizer gesehen, dass sich Tomas Berdych auf den Vorhand-Return eingestellt hat. Kurzerhand serviert er auf die andere Seite und bringt viel Drall in den Ball. Davon überrascht schlägt Berdych die Kugel deutlich ins Aus, was den Ausgleich bedeutet.

Zum wiederholten Male kann der fünffache ATP-Titelträger im Einzel einen 0:30-Rückstand in eine 40:30-Führung ummünzen. Konsequentes Spiel am Netz und harte Aufschläge bringen gefühlt jederzeit den gewünschten Erfolg.

Obwohl die Anzahl seiner Doppelfehler inzwischen auf sechs hochgeschnellt ist, kann Bredych das so wichtige erste Aufschlagspiel im ersten Durchgang für sich entscheiden. Mehrfach hat er sich gegen ein drohendes Break stemmen müssen und Wawrinka in die Schranken weisen können. Mehr als zehn Minuten hat sein Service gedauert und sicherlich viel Kraft geraubt.

34 Unforced Errors gehen auf das Konto des beidhändigen Rückhandspielers. Sogar 36 Fehler ohne Not hat der Profi aus Lausanne begangen. Im ersten Aufschlagspiel des vierten Satzes gibt es den vierten Einstand. Das Ganze dauert nun fast neun Minuten. In der letzten Viertelstunde hat Berdych wichtige Punkte durch drei Doppelfehler verschenkt. Wie im ersten Satz returniert Wawrinka cross, was dem Gegenspieler erhebliche Probleme bereitet. Sechster Einstand zu Beginn des viersten Satzes.

Nur 152 km/h stehen beim zweiten Service des Weltranglistensiebten auf der Tafel. Natürlich versucht sein Gegenspieler Chip and Charge. Auf der Vorteilseite kann Berdych einen Breakball wieder mit einem glatten Aufschlag-Cross abwehren. Zwar challenged der Schweizer den Hammer de28-Jährigen noch. Sowohl Schiedsrichter als auch das gewünschte Hawk-Eye zeigen, dass die Kugel ins Ziel gekommen ist. Für den gerade erst begonnenen Durchgang steht Wawrinka eine Challenge zur Verfügung.

Zwei, drei Meter hinter der Grundlinie muss Berdych den Ball nach einem Defensivslice seines Kontrahenten spielen und trifft nur das Netz. Hochkonzentriert geht der in Valašské Meziříčí geborene Spieler seinen Aufschlag an und kann mit Serve-and-Volley-Spiel wichtige Punkte erbeuten. 30:30.

Erleichterung bei Magnus Norman, Enttäuschung bei Tomas Krupa. Tief sitzt die Enttäuschung beim Tschechen, während der diesjährige Chennai-Champion Oberwasser hat. Ein frühes Break könnte einen entscheidenden psychologischen Vorteil bedeuten.

Macht die Nummer acht der Welt den Sack im vierten Satz zu oder kommt der im dritten Durchgang eigentlich stärkere Tscheche zurück? Grandios hat Wawrinka das viel zitierte Momentum genutzt und zum richtigen Zeitpunkt seine Leistung abgerufen. Klar ist, dass ein Fünf-Satz-Match insbesondere dem Schweizer zusetzen wird. Immerhin hat er gut vier Stunden gegen Djokovic im Viertelfinale ackern müssen.

Aus dem Nichts produziert Tomas Berdych im Tie-Break zwei Doppelfehler und schenkt damit Satz Nummer drei ab. Wawrinka ist im dritten Durchgang nicht der bessere Spieler gewesen. Jedoch hat er gegen Ende die Nerven behalten und ruhig auf seine Möglichkeiten gewartet. Zu sehr wollte der Tscheche den dritten Satz übers Knie brechen und erleidet eine schmerzliche Bruchlandung. Wenn er, wie schon 2012 in Wimbledon, wieder in ein Grand-Slam-Finale einziehen möchte muss er über fünf Sätze gehen.

Drei Satzbälle für Wawrinka beim Stand von 6:3. Der zweite Satzgewinn der Partie ist zum Greifen nah.

"Marathon-Stan" lockt seinen Mitstreiter mit einem Slice ans Netz. Dort kann die Nummer sieben der Welt den Halbvolley nicht nutzen. Hinter der Grundlinie stehend, setzt Wawrinka zu einem Lob an, der deutlich missglückt. Problemlos kann Berdych schmettern und den Punkt holen. Allerdings macht er sich diesem Spielzug durch seinen insgesamt dritten Doppelfehler kaputt. Wenn sich das nicht noch rächt! 4:2 für den Schweizer.

Bei diesem Rückhand-Schlag ist der Tscheche zu weit aus seiner Komfortzone gekommen. Sofort kann der Weltranglistenachte am Netz mit einem Halbflugball punkten. 2:1 Wawrinka.

7:1 ging der erste Tie-Break zugunsten von Berdych aus. Nun ist Wawrinka mit einem Ass bereits 1:0 in Führung gegangen. Mal sehen, wie er sich im dritten Satz schlägt...

Aufschlag, Vorhand-Cross - Aufschlag, Vorhand-Longline! Gegen die "Berdych-Mühle" kann sich der Schweizer kaum wehren. Ohne Gnade hämmert der achtfache Titelträger die gelbe Filzkugel in irren Winkel über das Netz. Ein weiteres Ass bringt den Tie-Break.

Allgemein ist "Stan the man" ein offensiver und kraftvoller Spieler, der meist von der Grundlinie aus agiert. Wenn er vom Gegner unter Druck gesetzt wird, schafft er es mit einem Slice sehr oft, seine Gegner an der Grundlinie zu halten und das Tempo aus dem Spiel zu nehmen. Doch heute muss er noch mehr tun. Mittlerweile kommt er kaum noch zu seinem variablen Spiel, weil sein Gegenüber präzise sowie aggressiv spielt. Doch durch die Asse Nummer 13 und 14 und konsequentem Spiel kann er ein 0:30 drehen und vorab das Ticket für den Tie-Break lösen.

Wunderbar nutzt er nun jede kleine Ungenauigkeit seines Gegenspielers. Eines ordentlich hinten an die Linie gesetztes Rückhandslice beantwortet der 28-Jährige aus Valašské Meziříčí mit einem humorlosen Vorhand-Winner die Linie entlang. Unbarmherzig legt er unheimlich viel Power in seine Grundlinienspiele und zwingt dem Gegner so sein Spiel auf. Souverän spielt er seinen Stiefel runter.

Ungläubig starrt Tschechiens Nummer eins nach unten. Doch tatsächlich hat Wawrinkas Rückhand-Longline noch die Linie gekratzt. Zuvor hat Berdych den Ball nur mit dem Rahmen getroffen und so nicht genug Kraft auf die Kugel geben können.

Am Ende knallt die Peitsche. Rechtzeitig konzentriert sich der Chennai-Sieger zu Beginn des Jahres und geht mit 5:4 in Front. Nach nun etwas mehr als zwei Stunden Spielzeit lastet der Druck auf den Schultern des Weltranglistensiebten.

Nun ist es doch so weit. Eine durchgezogene Vorhand nach einer Rally von 20 Schlägen bringt ihm die erste Breakchance. Doch mit Kick kann Wawrinka seinen zweiten Service retten. Da muss elbst Berdych lachen und klatscht anerkennend.

0:30 aus Sicht der aufschlagenden "Schweizer der Jahres 2013", der sich mit einem Ass wieder in das Service-Game reinfuchst. Konstant spielt er dem Ferrer-Bezwinger auf die Rückhand. Lange lässt der Fehler ohne Not nicht auf sich warten. Von der Grundlinie aus haut Berdych das Spielgerät in die Maschen und es steht 30:30. nach wie vor hat es noch keine Breakchance für Tschechiens Nummer eins gegeben.

Im Eiltempo prügelt der München-Gewinner von 2009 seinen Aufschlag durch. Ohne Punktverlust kann er Wawrinka seine Grenzen aufzeigen. Zwischenzeitlich kann der Tscheche die unangenehmen Rückhand-Cross-Schläge seines Gegners gut verarbeiten.

Am 21. Oktober 2012 gewann Tomas Berdych sein letztes Turnier auf der ATP Tour. 2013 bliebt er in den Top Ten ohne einen Titel zu holen. 2012 gewann er in Stockholm gegen Jo-Wilfried Tsonga mit 4:6, 6:4, 6:4.

Guter erster Aufschlag von Wawrinka, der direkt einen zwei, drei Schritte Richtung T-Linie sucht. Locker kann er das schwachen Passierschlag per Halbvolley seinerseits zum Punktgewinn nutzen. Gerade einmal 26 Minuten ist der dritte Satz alt.

Ganz schnell geht das Game an den Spieler mit der beidhändigen Rückhand. Zu wenig Spin hat sein Gegenspieler gleich zweimal hintereinander in eine Vorhand gelegt, weshalb gegen die wuchtigen Grundlinienschläge des Wimbledonfinalisten nichts auszurichten ist.

Ballwechsel über 20 oder gar 30 Schläge wird man am heutigen Abend in Melbourne vergebens suchen. Dafür forcieren beide Spieler zu sehr schnelle, kurze Ballwechsel. Einen zu mittig platzierten Return kann Berdych am Netz longline verwandeln und so das 15 beide erzielen. Nach einem harten ersten Aufschlag kann er aus dem Halbfeld mit der Vorhand nachlegen und auf 30:15 erhöhen. Immer wieder ist es das druckvolle Kombinationsspiel, das die schnellen Punkte einbringt.

Im zweiten Halbfinale der Herren trifft morgen der Weltranglistenerste Rafael Nadal aus Spanien auf den Rekord-Grand-Slam-Turniersieger Roger Federer aus der Schweiz. Sollte Wawrinka heute gewinnen, wäre ein reines Schweizer Finale am 26. Januar möglich. Doch sowohl Berdych als auch Nadal werden dies verhindern wollen.

Wawrinka serviert bombensicher. 14 Service-Winnern sprechen eine deutliche Sprache. Auf einen Stopp reagiert der Schweizer mustergültig und setzt einen Rückhand-Cross genau auf die Grundlinie. Eine anschließende Vorhand-Longline, die voll einschlägt beendet das Spiel.

Wie ein heißes Messer durch die Butter pflügt der Riese durch dieses Aufschlagspiel. Momentan ist er auf dem aufsteigenden Ast und keineswegs mehr im Hintertreffen, wie vielleicht noch im ersten Satz.

Natürlich drängt sich auch in dieser Phase des Spieles die Frage auf, wieviel Kraft das Fünf-Satz-Match gegen Djokovic im Viertelfinale gekostet hat. Berdych hat bis dato die deutlich kürzeren Matches gespielt.

Es gibt neue Bälle. Entsprechend wechselt Berdych bei eigenem Aufschlag den Schläger.

Obwohl das Match bereits im dritten Durchgang läuft, ist es erst 99 Minuten alt. Das dürfte Tomas Krupas Spieler in die Karten spielen. Berdych ist stets bemüht, die Spiele kurz zu halten.

Und täglich grüßt das Murmeltier. Offensichtlich hat der Mann aus Lausanne seine kleine Schwächephase überwunden. Ebenfalls ohne Punktverlust holt er sich das zweite Spiel im dritten Satz. Beide haben zu diesem Zeitpunkt 70 Punkte geholt.

Unfassbar stark diktiert der Tscheche immer mehr die Ballwechsel. Hat im ersten Durchgang noch der Achte der Setzliste mehr freie Punkte gemacht, ist es nun der Weltranglistensiebte, der Schläge wie aus dem Lehrbuch auspackt. Zu Null beendet er sein Service und gleicht aus.

Im Eiltempo ist das 1:0 geschafft. Weit hinter der Grundline spielt Wawrinka eine Rückhand-Longline, mit der sein Gegner nicht mehr gerechnet hat. Die Verärgerung Wawrinkas über den verspielten zweiten Satz ist ihm anzumerken. Vielleicht lässt er das Spiel nun weniger laufen.

Wawrinka eröffnet den dritten Durchgang und wird versuchen, durch ein frühes Break wieder in den Spielfluss zu finden. Seine Lieblings-Spielunterlage ist der Sandplatz, auf dem er acht seiner vierzehn Finalteilnahmen bestritt und davon drei gewinnen konnte. Das bringt den Vorteil, dass er neben flachen harten Bällen auch einen fast "nadalartigem" Topspin spielen kann. Auf dem schneller gewordenem Belag in Melbourne fruchtet das natürlich etwas weniger.

Deutlich geht der zweite Satz im Tie-Break (7:1) an Tomas Berdych. Damit bleibt es also bei der Tie-Break-Allergie von Stanislas Wawrinka, der als einer der wenigen Topspieler eine äußerst negative Bilanz hat. Insgesamt Berdych gegen Ende des zweiten Durchgangs der willensstärkere Spieler gewesen. Neben unzähligen Assen kommt endlich auch seine Vorhand. Zunehmend kann er auch bei längeren Ballwechseln Erfolge verbuchen. Letztlich wird das Ganze auch eine mentale Frage sein. Hier ist Wawrinka zuletzt nicht besonders stark gewesen.

Beim Stand von 1:5 muss er über den zweiten Aufschlag gehen, der postwendend angegriffen wird. Mittlerweile geht Wawrinka bei freien Schlägen nicht mehr voll drauf. Deswegen gibt es nun bei 6:6 Berdych zahlreiche Satzbälle für den gegen Ende es Durchgangs stärkeren Spieler.

Magnus Norman ist auf der Tribüne sichtlich angespant. Er will nicht, dass sein Schützling den zweiten Satz verliert. Doch allmählich zieht der Wimbledonfinalist von 2010 da Tempo an. Nach einer harten Rückhand die Linie entlang kann er mit der Vorhand-Cross das 5:1 erzielen. Weiter Weg für die Nummer acht der Welt...

Viel spannender kann ein Match kaum sein. Seinen zweiten Aufschlag bringt Wawrinka mit viel Kick über das Netz, woraufhin Berdych nach einer Rückhand-Cross an die T-Linie rückt. Im Halbfeld stehend, kann Wawrinka seinen unsauber getroffenen Vorhandschlag nicht zurück ins Feld bringen. Nun steht es 4:1 für Berdych.

Der ist gut gewesen! Und auch das Hawk-Eye bestätigt das. Irgendwie findet der Lob des Schweizers den Weg an die Linie. Auch am Ende des zweiten Satzes gibt es also keinen Breakball für den Tschechen. Stattdessen kommt es zum Tie-Break. Dort steht es zwischen den beiden Akteuren 3:3.

Was soll man da nur machen? Selbst mit "nur" 178 km/h kann die Nummer acht der Welt den Gegner mit extremen Winkelbällen und angeschnittenen Assen unter Druck setzen. Jederzeit kann er freie Punkte erzielen und hat zusätzlich den Variantenreichtum in den Schlägen. 40:30 für den einhändigen Rückhandspieler.

Damit steht Berdych seinerseits im Tie-Break, Wawrinka muss noch nachziehen. Kompromisslos sucht der Tscheche nun immer mehr den brutalen ersten Aufschlag. Sein zweiter ist sehr konteranfällig. Er setzt alles auf eine Karte und fährt im zweiten Durchgang gut damit. Jetzt ist sein Gegenüber gefordert.

Gnadenlos haut "Marathon-Stan" ein Ass und einen Service Winner nach dem anderen raus. Beim Stand von 40:0 macht er übermotiviert den insgesamt 23. Unforced Error, indem er da Spielgerät zu weit links der Linie platziert. Zum 5:5 reicht es allemal.

Ohne Grund lässt der in Lausanne geborene Spieler den Weltranglistensiebten in den Ballwechsel kommen. Statt den Punkt mit einem Longline-Schlag perfekt zu machen, will er es mittels Rückhandslice ganz schön machen. Doch auf diese Aktion hat der Tscheche gelauert und knallt eine Topspin-Rückhand die Linie entlang. Obwohl der Druck groß gewesen ist, bringt der 28-Jährige das Service zu Null durch und könnte nun mit seinem ersten Break sogar den Satz holen.

Bei den Olympischen Sommerspielen 2012 in London startete Berdych im Einzel und im Doppel für Tschechien. Im Einzel schied er bereits in der Auftaktrunde gegen den Belgier Steve Darcis aus. Im Doppel überstand er mit Radek Štěpánek die erste Runde, verlor aber das Achtelfinale gegen Marcelo Melo und Bruno Soares mit 6:1, 4:6 und 22:24.

Sicher? Sicher! Wawrinka fragt beim Schiedsrichter nach, weil ein Aufschlag von ihm im Aus gesehen worden ist. Dabei belässt er es und zieht nicht das Hawk-Eye heran. Wieder hilft ihm ein Ass dabei, auszugleichen. Bislang hat Wawwrinka fünf Asse geschlagen. Berdych kann 14 auf seinem Konto verbuchen.

Weiterhin bleibt alles in der Reihe. Unsauber trifft der Djokovic-Besieger einen Rückhandslice und schlägt die gelbe Filzkugel in das Netz. Damit kann sein Kontrahent den Kopf aus der Schlinge ziehen und abermals in Führung gehen. Nun lastet der Druck auf den Schultern des letztjährigen US-Open-Halbfinalisten, der auf keinen Fall zu diesem Zeitpunkt ein Break kassieren sollte. Denn dann wäre der zweite Satz höchstwahrscheinlich weg.

Längere Rallys gehen meistens nicht gut aus für den Tschechen. Von den Tempowechseln profitiert der Schützling von Trainer Magnus Norman. Einen zweiten Aufschlag kann Wawrinka cross zurückbringen und direkt den Punkt erzielen. Doch per Ass wehrt Berdych den Breakball ab. Es bleibt spannend.

"Iron-Stan" bleibt bei einem langen Grundlinienduell zu harmlos. Etwas glücklich kann er letztlich mit dem Vorhand-Cross punkten. Allerdings hat er zuvor mehrere Möglichkeiten verpasst, den Sack mit einer longline geschlagenen Vorhand zuzumachen. 40:30 für Berdych.

Gegen ihn gibt es kaum ein Mittel. Nach dem Aufschlag steht der Schweizer hinten rechts an der Grundlinie. Berdych ist bereits ans Netz vorgerückt und kann den Versuch eines Passierschlages locker abtropfen lassen. Zwar versucht die Nummer acht der Welt noch, die Kugel zu erlaufen, doch der Stopp ist zu präzise gespielt. 30:15 für den tschechischen Profi.

Was für ein Ballwechsel in der Rod-Laver-Arena! Weit hinter der Grundlinie kann Wawrinka eine Rückhand-Cross des Gegners mit einem Inside-In-Schlag mustergültig kontern und den vorentscheidenden Punktgewinn zum 40:30 machen. Danach ist es ein Vorhand-Winner, der den erneuten Ausgleich bringt.

Ein Ass reiht sich an das andere. Langsam aber sicher kommt der zweifache Davis-Cup-Sieger in Fahrt. Aufgrund des hohen Ballwurfes und des perfekten Treffpunktes, ist es für den Gegner unheimlich schwierig. Eine saubere Topspin-Vorhand setzt er hinten auf die Grundlinie und geht sofort vor ans Netz. Dort beendet ein Volley-Stoppball das Service-Game.

Fast ohne Probleme gleicht der 28-jährige Schweizer zu Beginn des zweiten Durchgangs aus. Viel Übersicht und konsequent lange Bälle ermöglichen ihm es, das Spiel zu diktieren. Jetzt müsste ihm nur etwas bei Service Berdych einfallen.

Siebtes Ass für Berdych, der diese freien Punkte dringend braucht. Sobald der erste Aufschlag nicht kommt, kann der Kontrahent durch Chip-and-Charge-Spiel dominieren. Hierbei antwortet der Rückschläger auf den Aufschlag direkt mit einem Angriffsball (chip) und rückt anschließend sofort ans Netz auf (charge). Diesmal bringt das aber nichts. 2:1 Berdych.

214 km/h ist das Ass durch die Mitte schnell. Mit dem Vorteil im Rücken punktet die Schweizer Nummer zwei mit einem Kick-Aufgschlag. Auch mit dem hat der Mann aus Valašské Meziříčí so seine Schwierigkeiten und bugsiert eine Rückhand ins Netz. 1:1 im zweiten Satz.

Zwischenzeitlich überzeugt der einhändige Rückhandspieler mit sehenswertem Serve-and-Volley-Spiel. Aus der Defensive heraus ist der Gegner nicht in der Lage, die Ballverteilung an der T-Linie zu verhindern. Entsprechend kann sich Wawrinka die Seite aussuchen. Doch mit eisernem Willen erkämpft sich der Tscheche zumindest den Einstand.

Genau die richtige Antwort des Ferrer-Bezwingers. Nach knapp drei Minuten ist das Service zum 1:0 eingefahren. Zusammen mit seinem Trainer hat er viel an der Schulterrotation und dem Slice an der Einstand-Seite gearbeitet. Immer wieder kann er durch seine Service-Varianten einfache und wichtige Punkte erzielen. Probleme bereiten ihm an diesem Abend in Melbourne lediglich die längeren Ballwechsel. Berdych ist bisher darauf bedacht gewesen, möglichst schnell weiterzukommen.

Anlässlich des Achtelfinalspiels in Wimbledon 2009 zwischen Wawrinka und Andy Murray, äußerte sich der ehemalige Weltranglistenerste John McEnroe zum Schweizer. Er meinte, dass er eine der besten Rückhänd habe, die er je gesehen habe. Das bestätigt sich auch heute. Immer wieder kann er mit dem Rückhand-Cross oder dem Slice punkten.

Verdient holt sich die Nummer sieben der ATP-Weltrangliste den ersten Satz. Insgesamt ist der 28-Jährige der konstantere Spieler gewesen. Nahezu durchgängig hat man den Eindruck, als könne der Schweizer sogar noch zwei, drei Schippen drauflegen. Zwar spielt auch Berdych längst nicht am Limit, doch zunehmend verliert der Dvis-Cup-Spieler den Faden. Insbesondere die druckvollen Grundlinienschläge Wawrinkas machen ihm zu schaffen.

Elf Unforced Errors stehen auf beiden. Seiten. Größter Unterschied bislang: Wawrinka macht deutlich mehr freie Punkte. Weil ein Angriffsball des Schweizers zu harmlos ist, kann Berdych mit einem Passierschlag zunächst auf 30:30 ausgleichen. Doch nach einer Rückhand-Cross wie aus dem Lehrbuch gibt es nun Satzball Wawrinka.

Aus! Eigentlich ist der Ball in idealer Höhe und Berdych steht fast perfekt. Trotzdem versiebt er einen einfachen Volley. Deutlich rauscht das Spielgerät an der linken Seitenlinie vorbei, sodass Wawrinka ohne Dazutun das Break mitnimmt. Bei eigenem Aufschlag sollte ihm der erste Satz also nicht mehr zu nehmen sein.

Nach einem Fehler ohne Not gibt es jetzt zwei Breakbälle für die Schweizer Nummer zwei!

Eieiei! Vollkommen ohne Not verzieht der 1.96m große Davis-Cup-Spieler eine Vorhand von der Grundlinie und liegt mit 0:30 hinten. Vielleicht kann sein Gegenüber die Gunst der Stunde nutzen. Per Drivevolley verkürzt der Aufschläger auf 15:30.

Auch für den an Nummer acht gesetzten Spieler mit der einhändigen Rückhand ist das Service kaum ein Problem. Abgesehen von einem kleinen Wackler, der allerdings auch der Klasse des Kontrahenten geschuldet gewesen ist, gerät der Halbfinalist der US Open 2013 nicht in die Bredouille und erspielt sich die 4:3-Führung. Noch keinen Breakball in diesem Duell...

Starke Vorhand-Longline von Berdych. Zuvor ist die Nummer sieben der Setz- und Weltrangliste per Inside-Out-Schlag enorm unter Druck gesetzt worden. Aus größter Bedrängnis kann er die gelbe Filzkugel aber genau auf der Linie platzieren und holt sich das 15:15. Technisch ist das ein extrem anspruchsvoller Schlag gewesen.

Egal ob Drive, Topsin oder Slice. Natürlich hat der Schützling von Trainer Tomas Krupa alle Schläge im Angebot. Leicht und locker bringt er das Service zu 15 durch und zeigt sich weiterhin entspannt. Durch seine Lockerheit verschafft sich der beidhändige Rückhänder viele Möglichkeiten auf dem Court. Zusammen mit der richtigen Technik kann er brutale Bälle spielen.

Diese Spiel zeichnet ihn aus. "Stan the man" verteilt die Bälle nicht nur mit Schnitt von er Grundlinie, sondern kann auch druckvoll am Netz agieren. Da Berdych sein Glück mit einem Stopp versucht, sprintet der 28-Jährige ans Netz. An der T-Linie kann er mit einem Halbflugball gegen die Laufrichtung des 13 Zentimeter größeren tschechischen Profis punkten. Ein anschließender Slice sichert das 3:2.

..doch so einfach lässt sich der Wimbledon-Finalist von 2010 nicht breaken. Knallhart prügelt er einen Aufschlag durch die Mitte. Danach schüttelt er ein Ass mit 216 km/h aus dem Ärmel. Oftmals sieht es so aus, als stünde der Schweizer beim Aufschlag des Riesen nicht weit genug hinten, sodass er das Spielgerät nicht richtig erwischen kann.

Sensationeller Ballwechel. Nach einer Rally von mehr als zwölf Schlagen darf Wawrinka am Ende jubeln. Der Djokovic-Bezwinger knallt einen Inside-Out-Schlag von der Grundlinie direkt an die Seitenlinie und kann anschließend sogar mit einem Passierball mit 30:15 bei Aufschlag Berdych in Führung gehen. Jetzt könnte es spannend werden...

Erst Novak Djokovic, dann Victoria Asarenka – nach den Herren bekommen auch die Damen bei den Australian Open einen neuen Champion. Die Weißrussin musste sich Agnieszka Radwanska aus Polen mit 1:6, 7:5, 0:6 geschlagen geben. Damit sind bei den Australian Open erstmals seit Einführung des Profitennis beide Titelverteidiger im Viertelfinale ausgeschieden.

Auf einen zu harmlosen Rückhandslice reagiert der ans Netz gestartete Tscheche hervorragend mit einer cross gespielten Rückhand gegen die Laufrichtung seines Gegners. Doch mit einem Volley kann die Nummer acht der Welt das Service-Game noch eintüten und mit 2:1 in Front gehen. Nach wenigen Minuten ist klar, dass sich beide Spieler nichts schenken werden. Insbesondere wird es darauf ankommen, den Aufschlag des Gegners zu lesen. Beide punkten viel durch Service-Winner. Vor allem Berdych fegte bis zu diesem Zeitpunkt durch das Turnier.

Beide Spieler haben bereits vier Unforced Errors auf ihren Konto. Nach einem Vorhand-Cross deutet sich kleinere Probleme für den Schweizer an: 40:30.

Fast tadellos gleicht Berdych mit einem Ass aus. Sein extrem hoher Ballwurf ermöglicht es ihm, extreme Winkel beim Service zu spielen. Auch beim 1:1 serviert er kraftvoll nach Außen und lässt Wawrinka nicht den Hauch einer Chance. Bei Wind ist der höchste Ballwurf unter den ATP-Spielern allerdings gefährlich. Doch aktuell spricht nichts dagegen.

Auch beim Weltranglistensiebten läuft es bislang rund. Lange Grundlinienschläge und sichere Topsin-Vorhände zwingen seinen Gegenüber zu ärgerlichen Unforced Errors. Glatt durch die Mitte kann Berdych mit über 200 km/h leichte Service-Winner einfahren. 40:15 für den Tschechen.

Souverän bringt Wawrinka seinen Aufschlag durch. Auch über den zweiten Aufschlag kann der eigentliche Sandplatzspezialist punkten. Berdych versucht sein Glück mit aggressiven Returns, hat aber noch nicht ganz die richtige Länge gefunden. Nun muss der Tscheche nachziehen.

...allerdings nur die Platzwahl. Er entscheidet sich dafür, als Erster aufzuschlagen. Insgesamt trafen beide Kontrahenten zwölfmal aufeinander. Dabei spricht die Statistik mit 7:5 für den an Nummer acht gesetzten Schweizer. Die letzten drei Spiele gewann Wawrinka. Zuletzt begegnete man sich im Achtelfinale der US Open 2013. Dort gewann Wawrinka 3:6, 6:1, 7:6 (8:6), 6:2. Auch beim Masters in Madrid siegte "Stan the man" im Halbfinale 6:3, 4:6, 6:4. Dafür entschied der Wimbledonfinalist von 2010 das Match im Davis Cup für sich. Berdych triumphierte im März Februar 2013 6:3, 6:4, 3:6, 7:6 (7:5) in Runde eins.

In der noch nicht komplett gefüllten Rod-Laver-Arena werden die beiden Profis euphorisch von den Zuschauern empfangen. Bei immer noch knapp 27 Grad sollte es ohnehin ein heißer Tanz werden.

Die Gladiatoren betreten den Court und spielen sich gleich ein. Dann kann es im Melbourne Park also losgehen. Bald wird sich zeigen, wer als erster Spieler ins Finale einzieht und dann am 26. Januar auf den Sieger der morgigen Partie Nadal vs. Federer trifft.

Nach ziemlich genau vier Stunden schaffte der 1985 in Lausanne geborene Profi das Unerwartete. Vor rund 16.000 Zuschauern in der Rod-Laver-Arena beendete er den Auftritt des eigentlichen Turnierfavoriten, dessen Experiment mit Trainer Boris Becker nun früh zu scheitern droht. "Ich habe immer gekämpft, ich habe es immer versucht. Und heute Nacht habe ich gewonnen. Ich könnte kaum glücklicher sein", freute sich der fünffache ATP-Titelträger nach dem gelungenen Halbfinaleinzug.

Noch beeindruckender gestaltete sich hingegen der Turnierverlauf von Stanislas Wawrinka. In einem hochdramatischen Viertelfinale musste sich der Weltranglistenzweite und vierfache Australian-Open-Sieger, Novak Djokovic, am Ende mit 6:2, 4:6, 2:6, 6:3, 7:9 gegen ihn geschlagen geben. Damit sorgte der Schweizer für einen wahren Paukenschlag. Immerhin hatte der Serbe das Hartplatzturnier die letzten drei Jahre in Serie gewonnen, 14 Mal in Folge erreichte er bei einem Grand Slam zumindest das Halbfinale und hatte seit der Finalniederlage bei den US Open gegen Nadal keine Begegnung mehr verloren.

Nach 3:04 Stunden besiegte der achtfache ATP-Turniersieger Berdych etwas überraschend den Weltranglistendritten Ferrer. Mit 6:1, 6:4, 2:6, 6:4 sicherte sich der 1,96m große Schützling von Trainer Tomas Krupa das Ticket für die Runde der letzten Vier. In den Jahren 2011 bis 2013 schaffte der Spieler mit einer Karrierebilanz von 430 Siegen zu 240 Niederlagen stets "nur" den Sprung ins Viertelfinale. Berdych, der seit 2002 Profi ist, hat viel Turniererfahrung. Sowohl bei den French Open (2010) als auch bei den US Open (2012) kam er bis ins Halbfinale.

Es ist ein Halbfinale mit dem wohl die wenigsten Experten gerechnet haben. Der Weltranglistenachte aus Tschechien spielt gegen die Nummer acht der Setz- und Weltrangliste. Nach der Auslosung hatte man an dieser Stelle nahezu einstimmig das Duell David Ferrer vs. Novak Djokovic erwartet. Entsprechend neugierig wird man das erste Halbfinalmatch genau unter die Lupe nehmen. Insbesondere die möglichen Finalgegner Rafael Nadal oder Roger Federer.

Guten Morgen und ein ganz herzliches Willkommen, liebe Tennis-Freunde, zum 1. Halbfinale der Männer bei den Australian Open 2014. Bei der 102. Ausführung des ersten Grand-Slam-Turnieres des Jahres trifft Tomas Berdych auf den Schweizer Stanislas Wawrinka. Im zweiten Halbfinale der Herren trifft morgen der Weltranglistenerste Rafael Nadal aus Spanien auf den Rekord-Grand-Slam-Turniersieger Roger Federer aus der Schweiz.

Sowohl Tomas Berdych als auch Stanislas Wawrinka stehen im ersten Australian-Open-Halbfinale ihrer Karriere. Der Tscheche Tomas Berdych setzte sich im Viertelfinale gegen den spanischen Dauerläufer David Ferrer durch und der Schweizer Stanislas Wawrinka rang in fünf spannenden Sätzen Titelverteidiger Novak Djokovic nieder. Ab 9.30 Uhr sind wir live dabei, wenn der erste Finalist der Australian Open 2014 ermittelt wird!