Durch diesen Triumph klettert Wawrinka am Montag in der Weltrangliste auf Rang 3, die höchste Platzierung, die er jemals erreichte. Nadal hat zwar seinen 14. Grand-Slam-Sieg verpasst, prangt aber nach wie vor mit riesigem Abstand an der Topposition. Sowieso werden seine ersten Gedanken jetzt der Regeneration gelten. Bleibt zu hoffen, dass der Spanier seine Verletzung schnell auskuriert und den Tennisfans in den kommenden Monaten weiter Freude bereitet. Am heutigen Tag hat aber vor allem Wawrinka Freude bereitet, der im ersten Satz - als es noch ein reguläres Match war - den Auftritt seines Lebens bot. Herzlichen Glückwunsch, Stanislas Wawrinka! Das war es von hier, schönen Sonntag!

Am Ende roch es doch noch ein bisschen nach einem hochklassigen Finale. Unter dem Strich war es das jedoch nicht. Zu schwer angeschlagen war der Weltranglistenerste Rafael Nadal, der sich über weite Strecken des Matches aufgrund von Rückenproblemen nicht richtig bewegen konnte. Zwischenzeitlich brachte das Wawrinka aus dem Konzept. Er kam nicht damit zurecht, dass sein Gegenüber auf destruktive Weise versuchte, die Ballwechsel abzukürzen und sich so irgendwie den dritten Durchgang sicherte. Am Ende bekam Wawrinka seine Nerven und sein Spiel wieder in den Griff und zog sein Ding durch.

Der Australian-Open-Sieger 2014 heißt Stanislas Wawrinka! Der Schweizer schlägt Rafael Nadal erstmals in seiner Karriere und feiert den größten Erfolg seiner Laufbahn! Nach vier teilweise kuriosen Sätzen ist Stan the Man der verdiente Titelträger!

Game, Set and Match Stanislas Wawrinka!

Dritter Service-Winner in Folge, drei Matchbälle für den Schweizer!

Noch ein Service-Winner hinterher, 30:0, zwei Punkte noch bis zum großen Sieg!

So muss man in so einer Situation servieren: Knallhart über die Außen, Service-Winner, 15:0!

Break Wawrinka! Und das könnte richtig wichtig werden! Denn jetzt serviert der Schweizer zum Satz, zum Match - zur Championship!

Nadal geht ans Netz, Wawrinka legt ihm die Filzkugel so stark für die Füße, dass der Spanier den nicht mehr rüber bekommt. 15:40, wieder zwei Breakmöglichkeiten!

Bei 15 beide liefern sich die beiden eine lange Grundlinienrallye, an deren Ende Wawrinka die Rückhand longline durchzieht und Nadal zum Fehler zwingt. 15:30, wieder wackelt der Spanier.

Mittlerweile sind auch die Sympathien im Publikum wieder etwas verteilter, nachdem die Stimmung zwischenzeitlich klar pro Wawrinka war. Seitdem die Zuschauer aber gemerkt haben, dass Nadals Medical Timeout keine taktische Maßnahme war, sondern der Spanier wirklich schwer angeschlagen ist, hat sich die Stimmung wieder zum Normalzustand gedreht.

Das direkte Rebreak ist perfekt! Dieses Match ist noch (lange) nicht vorbei! Nadal bringt den zweiten Aufschlag von Wawrinka nur halbgar zurück, der geht mit einem Vorhand-Longline-Schlag volles Risiko - und setzt ihn seitlich ins Aus! Alles wieder in der Reihe, 4:3 Wawrinka, Nadal ist am Zug.

Wahnsinn! Drei Breakchancen für Nadal, weil Stan einen Vorhandschlag mit dem Rahmen trifft und Richtung Tribüne bolzt!

Ein Unforced Error, ein Forced Error - und plötzlich steht es 0:30! Erstmals in diesem Satz muss auch Wawrinka bei eigenem Service eine Krise überstehen. Schafft er das?

Die Tür zum Grand-Slam-Sieg ist weit aufgestoßen! Wawrinka peitscht eine Vorhand die Linie entlang genau ins Eck und holt sich das Break! 4:2, Stan ist kurz vor dem großen Sieg!

Wieder zwei Breakbälle für Wawrinka, weil Nadal mit einem Vorhandschlag am Netz scheitert!

Megastarke Vorhand-Peitsche! Longline drischt der Schweizer eine durchgeschwungene Vorhand genau an die Grundlinie zum 0:15. Den folgenden Ballwechsel hat eigentlich auch schon im Sack, doch er setzt den finalen Vorhandschlag hinter die Linie.

Zu 15 holt sich der Schweizer das Spiel. Er ist bei eigenem Aufschlag sehr konzentriert und ehrlich gesagt ist Nadal so weit von einem Break entfernt, wie man nur irgendwie von einem Break entfernt sein kann. Jetzt muss der Spanier wieder einmal sein Service durchdrücken.

Auch beim Return ist Nadal lange nicht mehr so passiv wie am Ende des zweiten und über weite Strecken des dritten Satzes. Er geht auf den ersten Punkt direkt drauf und holt ihn sich auch mit dem Vorhandwinner. Wawrinka antwortet jedoch mit zwei Assen, 30:15.

Einfache Aufschlagspiele sind dem Weltranglistenersten jetzt nicht vergönnt, da ist sein Gegenüber knallhart. Nadal muss über 40:30 gehen, macht dann aber mit dem Service-Winner das Spiel.

Während einer langen Rallye wird der Schweizers verdächtig lang. Der Aus-Ruf bleibt jedoch aus, also hebt Nadal den Finger und zieht die Challenge. Der Verdacht bestätigt sich: Das Ding war zu lang, 40:0.

Wawrinka geht bei einer Vorhand von der Grundlinie Risiko und wird zu lang, 30:0.

Ganz starkes Service-Game des Schweizers! Mittlerweile sieht das Match wieder etwas ansehnlicher aus. Auch der Eidgenosse scheint sich bei diesen etwas "normaleren" Ballwechseln deutlich wohler zu fühlen. Er serviert, nimmt den Return dann mit vollem Risiko aus dem Halbfeld, rückt ans Netz vor und versenkt den Volley dann souverän. 2:1 im Vierten für Stan the Man.

Mit 213 km/h serviert Wawrinka bei 15 beide durch die Mitte. Nadal kommt zwar noch dran, bringt die Filzkugel aber nicht mehr übers Netz. Es folgt ein Vorhandwinner von Wawrinka zum 40:15.

1:1! Plötzlich sehen die Bewegungen des Spaniers immer normaler aus. Er schlägt nun auch mal hart durch die Mitte auf und geht dynamisch zum Netz durch. Zwei Breakbälle abgewehrt, Aufschlagspiel durchgebracht, alles in der Reihe. Stan ist wieder dran.

Nadal serviert mit 182 km/h und schlägt so den Service-Winner. Bei Einstand setzt er noch einen Service-Winner drauf. Vorteil Aufschläger!

Einen eigentlich vermeintlich einfachen Rückhandreturn setzt Wawrinka ins Netz. Eine Möglichkeit bleibt...

"Come on!" Wawrinka pusht sich, mit einer Vorhand-Peitsche die Linie entlang holt er sich im ersten Aufschlagspiel des Gegners direkt zwei Breakbälle!

Langsam aber sicher nähern sich die ersten Aufschläge des Spaniers der Normalgeschwindigkeit. Er haushaltet zwar noch sehr mit seinen Kräften, aber die ganz heftigen Schmerzen vom Ende des zweiten Satzes sind wohl weg. Dennoch muss er jetzt direkt kämpfen: 15:30 bei eigenem Aufschlag.

Bei seinem ersten Aufschlagspiel hat Stan jedenfalls keine Probleme - er holt es sich zu Null! Es ist sicherlich, vor allem beim körperlichen Zustand Nadals, ein Vorteil für den Schweizer, dass er jetzt immer vorlegen darf. Dann kann er Nadals Aufschlag umso aggressiver attackieren. Jetzt wird er erstmals die Möglichkeit haben.

Wer hätte das gedacht beim Anblick der Bewegungen von Rafael Nadal? Auch wenn der Spanier sich kaum noch bewegen kann, geplagt von Rückenschmerzen, hat er sich noch einen Durchgang gesichert. Im vierten Satz darf nun aber Wawrinka vorlegen. Wenn der Schweizer seine Nerven wieder in den Griff bekommt, dürfte er dieses Match dennoch gewinnen. Man darf gespannt sein.

Und diesmal haut der Schweizer den Return ins Netz! Wahnsinn! Nadal holt sich den dritten Durchgang und verkürzt den Satzrückstand auf 1:2!

Wieder wird Stan mit der Rückhand zu lang. Zweiter Satzball für den Weltranglistenersten...

Der Schweizer behält die Nerven und vor allem die Geduld! Er bereitet einen Punkt vor und vollendet mit der crossgeschlagenen Vorhand zum Einstand.

Wawrinka drischt eine Rückhand deutlich zu lang. Und plötzlich hat Nadal Satzball!

Und noch ein Returnfehler des Schweizers, der jetzt wild gestikuliert! Einstand.

Der Spanier serviert wieder mit 171 km/h durch die Mitte, Wawrinka setzt das Ding ins Netz, 30:40.

Er bekommt sie! Und zwar doppelt! Zwei Breakmöglichkeiten für Wawrinka, weil Nadal eine Rückhand seitlich neben die Linie setzt!

Nach einer verschlagenen Vorhand von Nadal steht es jetzt 15:30. Bekommt Wawrinka die Chance, in den Satz zurück zu kommen?

Jetzt muss Stan natürlich attackieren - und das tut er! Beim ersten Ballwechsel bereitet er einen Angriff sauber vor und zieht schließlich auch die Vorhand longline durch, mit der er den Punkt holt.

Es wirkt so, als würde Nadal die Aufschlagspiele seines Gegners mittlerweile abschenken. Er geht kaum noch richtig hin und so gewinnt Wawrinka das Game auch im Eiltempo zu Null. Jetzt darf Nadal jedoch mit neuen Bällen zum Satzgewinn servieren.

Doch irgendwie lässt sich der Spanier hier nicht unterkriegen! Und plötzlich kommt der Aufschlag auch wieder schneller: Nadal serviert bei 40:30 immerhin wieder mit 171 km/h - und holt sich mit dem Service-Winner das Spiel zum 5:2. An Kuriosität ist dieses Finale derzeit kaum zu überbieten. Wawrinka war die ganze Zeit der klar bessere Spieler, Nadal ging körperlich völlig auf dem Zahnfleisch und doch steht der Weltranglistenerste kurz davor, auf 1:2-Sätze zu verkürzen.

Hammer! Langer Ballwechsel, dann hat der Schweizer zum ersten Mal viel Zeit, um seine Rückhand durchzuschwingen - und wie er das macht! Cross schlägt das Ding aber sowas von genau ein! 15:30!

Eine lange Rallye beendet Nadal mit einer Rückhand, die er seitlich ins Aus setzt. Danach springt Wawrinka jedoch die Filzkugel beim Return an den Rahmen und segelt ins Aus, 15 beide.

Wawrinka hält dagegen und macht sein Aufschlagspiel mit zwei Vorhandwinnern in Folge zu. Nun muss wieder der schmerzgebeutelte Nadal ran.

Es ist völlig kurios und verrückt - aber Nadal schlägt hier aus der Not heraus einen Wahnsinnswinner mit der beidhändigen Rückhand zum 15:30! Man weiß nicht so richtig warum, aber der verletzte Spanier ist plötzlich wieder voll drin im Match.

Dann erzwingt der Spanier noch einen Vorhandfehler, hat bei 40:15 zwei Spielbälle - und nutzt den ersten direkt mit einem Vorhandwinner! 4:1 Nadal, Wawrinka findet momentan kein Mittel, obwohl der Gegner nach wie vor sichtlich angeschlagen ist. Ist das der große Respekt vor dem letzten Schritt zum Megaerfolg?

So ein bisschen was geht (manchmal) doch noch beim Spanier - aber auch nur, wenn er die Ballwechsel ganz bewusst abkürzt und auf den Winner geht. Mit einem Vorhand- und einem Rückhandwinner dreht er ein 0:15 zu einem 30:15.

Mit dem nächsten Ass trocken durch die Mitte macht der Schweizer sein Service-Game zu. Jetzt ist Nadal wieder an der Reihe. Kann Stan the Man den Verlegenheitsaufschlag des Spaniers nun angreifen?

Beim Aufschlag des Schweizers geht Nadal jetzt komplett in den Schonmodus. Das sieht so aus: Ass Wawrinka, Returnwinner Nadal, Ass Wawrinka, Service-Winner Wawrinka. 40:15 und Nadal hat sich dabei kaum bewegt.

In der Rod Laver Arena trauen die Leute beim Blick auf die Anzeigetafel ihren Augen nicht: Wawrinka haut einen Return ins Netz, es steht 3:0 für Nadal im dritten Durchgang!

Es ist nun ein seltsames Match. Es macht fast betroffen, sich das mit anzuschauen, da es wirklich irreguläre Bedingungen sind. Und trotzdem ist Nadal im Match. Wawrinka mit dem Vorhandfehler, 40:30.

Obwohl Nadal beim Ersten (!) mittlerweile nur noch mit 140 bis 150 km/h serviert, findet Wawrinka plötzlich kein Mittel mehr. Sind das die Nerven? 30:0 bei Aufschlag für den Spanier.

Was ist denn jetzt los? Wawrinka drischt eine Vorhand von der Grundlinie ohne Not ins Netz - und er gibt sein Service-Game tatsächlich ab! Plötzlich führt Nadal mit 2:0 im Dritten! Das ist ja völlig verrückt!

Was für eine Vorhand-Peitsche! Zwar bewegt sich Nadal noch immer nicht gut, aber seine Grundschläge funktionieren plötzlich wieder! Er drischt eine Vorhand die Linie entlang zum 15:40! Zwei Breakchancen, die erste wehrt Wawrinka mit einem Ass ab...

Lässt sich Stan nun doch beeinflussen? Er startet mit einem Doppelfehler in sein Service-Game! Anschließend erzwingt Nadal einen Fehler und - schwupps - schon steht es 0:30!

Und den nutzt er! Wawrinka wird mit einem Grundschlag zu lang und das Spiel geht an Nadal! 1:0 im Dritten! Nach wie vor sehen die Bewegungen der Nummer 1 sehr unrund aus, doch wer weiß, was hier noch passieren kann. Ein Comeback wäre ein Wunder!

Mit zwei Unforced Errors vergibt der Eidgenosse seine Chancen. Danach schlägt Nadal einen richtig starken Vorhandwinner. Plötzlich hat der angeschlagene Spanier Spielball.

Der Spanier bewegt sich kaum noch, Wawrinka nutzt das aus und holt sich zwei Breakmöglichkeiten.

Man weiß nicht, ob es falscher Stolz ist oder ob er einfach seinem Gegner einen "richtigen" Sieg gönnen will, aber Nadal macht tatsächlich weiter. Eine wirkliche Chance hat er so aber sicherlich nicht. Bei eigenem Aufschlag läuft er direkt wieder einem 0:30 hinterher.

Zumindest geht der Spanier nicht direkt zum Netz und gibt seinem Gegenüber die Hand. Baut er jetzt auf die Zeit, die es dauert, bis seine Schmerztablette wirkt? Fakt ist: Wenn der Bewegungsapparat des Mallorquiners auch im dritten Satz noch so eingeschränkt ist und er nicht 100 Prozent bringen kann, wird er keine Chance haben. So oder so: Wawrinka steht ganz, ganz kurz vor seinem großen Triumph!

Mit einem Ass holt sich der Schweizer die 2:0-Satzführung! Und jetzt wird's spannend! Macht Nadal weiter?

Wawrinka zeigt auch seine mentale Stärke dadurch, dass er sich jetzt von der Verletzung seines Gegenübers nicht aus dem Konzept bringen lässt. Er serviert gut, schlägt weiter Vorhandwinner und holt sich bei 40:15 zwei weitere Satzbälle.

Immerhin: Mit einem Service-Winner bringt Nadal zumindest dieses Aufschlagspiel durch. Wawrinka kann gleich zur 2:0-Satzführung servieren und es spricht nichts dafür, dass er beim körperlichen Zustand seines Gegenübers Probleme damit haben wird. Spannend wird es erst nach diesem Durchgang: Quält sich Nadal weiter oder wird dieses Grand-Slam-Finale tatsächlich durch Aufgabe entschieden? Es wäre jammerschade!

Und den wehrt Nadal sachlich ab: Aufschlag über die Außen, dann die Rückhand ins freie Feld. Bei Einstand zwingt er den Eidgenossen zu einem Vorhandfehler. Der Spanier hat noch einmal Spielball.

Beide Satzbälle kann Nadal abwehren, den ersten mit einem Netzangriff, den zweiten vergibt Wawrinka mit einem Returnfehler. Der Schweizer erzwingt jedoch einen dritten Satzball.

Ganz ehrlich: So macht dieses Finale nicht mehr viel Spaß! Nadal bringt nur noch zweite Aufschläge und stellt sich auch zu den Grundschlägen nicht richtig. Zwei Satzbälle für Wawrinka. Gibt Nadal gleich schon auf?

Mit einem Rückhandwinner macht Wawrinka auch dieses Aufschlagspiel zu und führt nun 5:1 im Zweiten. Jetzt ist wieder der schwer angeschlagene Nadal an der Reihe und serviert gegen den Satzverlust.

Dadurch darf und will sich Wawrinka nicht aus dem Konzept bringen lassen. Er serviert hart durch die Mitte, Ass, Vorteil!

Aus 40:0 macht Nadal trotz seiner Verletzungsschwierigkeiten noch einmal Einstand.

Bei einem Return hat Nadal noch einmal Glück mit der Netzkante, dann legt der Spanier noch einen Rückhand-Return-Winner drauf. Er geht jetzt alles oder nichts, 40:30.

Der Schweizer startet mit zwei Assen in Folge in sein Service-Game. Gegenwehr? Fehlanzeige!

Wawrinka holt sich das Doppelbreak! So richtig emotional kann er das aber irgendwie gar nicht feiern. Zu einfach scheint das jetzt alles. Nadal kann sich kaum noch bewegen, geht völlig auf dem Zahnfleisch. Leider spricht gerade vieles dafür, dass der Spanier nach einem verlorenen zweiten Satz aufgeben wird. So oder so: Wawrinka ist Stand jetzt bereits auf der Zielgeraden zu seinem ersten Grand-Slam-Titel!

Schon an der Aufschlagbewegung des Spaniers ist zu sehen, dass überhaupt nichts mehr geht. Er belastet den Rücken überhaupt nicht mehr und serviert nur noch aus dem Arm. Wawrinka nutzt das aus und holt sich zwei Breakbälle, 15:40.

Mit einem Ass macht er das Spiel schließlich zu. 3:1 für Wawrinka - und Nadal wirkt erneut völlig frustriert. Er scheint wirklich schwer angeschlagen zu sein. Bleibt zu hoffen, dass dieses Endspiel nicht verletzungsbedingt entschieden wird, sondern dass es bis zum Matchball durchgezogen wird.

Spätestens jetzt hat Wawrinka das gesamte Publikum hinter sich. Und er eröffnet sein Aufschlagspiel mit zwei Service-Winnern und einem Ass, schnelles 40:0.

Hui, die Stimmung ist jetzt feindselig in der Rod Laver Arena! Nadal wird bei seiner Rückkehr ausgepfiffen und ausgebuht!

Wawrinka steigert sich richtig rein! Er ist völlig angespannt und auf 180! Jetzt kommt Nadal zurück. Bleibt aus Sicht des Schweizers nur zu hoffen, dass ihn diese furchtbare Aufregung nicht aus dem Rhythmus bringt.

Der Schweizer ist stinksauer, weil der Schiedsrichter ihm nicht sagt, warum sich Nadal behandeln lässt. Er wittert eine taktische Maßnahme des Spaniers. Es ist natürlich auch aus seiner Sicht ein ungünstiger Zeitpunkt: Er war gerade voll im Spiel und hatte Nadal da, wo er ihn haben will. So eine Pause kann ein Momentum im Tennis völlig drehen.

Natürlich gefällt das Wawrinka zu diesem Zeitpunkt gar nicht. Er diskutiert heftig mit dem Stuhlschiedsrichter.

Medical Timeout! Rafael Nadal muss behandelt werden - und zwar offenbar nicht an der Blase in der Handinnenfläche, sondern am Rücken! Der Spanier verlässt den Platz und nimmt eine dreiminütigen Behandlungspause!

Mit Hängen und Würgen holt sich Nadal sein Service-Game dann doch noch. Die Nummer 1 der Welt wirkt erstmals in diesem Turnier ratlos! Die große Überraschung liegt hier in der Luft - auch wenn man Nadal nie abschreiben sollte, bevor der allerletzte Punkt gespielt ist...

Jetzt hadert Nadal auch zunehmend mit sich selbst. Bei 40:15 schlägt er eine einfache Vorhand von der Grundlinie ohne Not ins Netz. Es ist die komplette Verunsicherung. Ihm gegenüber steht ein Stan Wawrinka, dessen Brust so breit ist, dass sie beinahe platzt! Und so zwingt er Nadal zu einem Fehler, Einstand.

Wenige Zentimeter setzt Wawrinka einen Rückhand-Cross ins Aus. 30:15.

Natürlich traut sich Stan jetzt auch, so richtig viel Risiko zu gehen. Immer geht das aber auch nicht gut. Er setzt eine durchgezogene Rückhand knapp hinter die Grundlinie. In der nächsten Rallye ist es dann aber Nadal, der zu lang wird. 15 beide bei Aufschlag für den Spanier.

Momentan weiß Nadal nicht so wirklich, wie ihm geschieht. Wawrinka spielt eines der besten Matches seines Lebens, er bringt sein Aufschlagspiel zu 30 durch und führt nun mit 2:0 im zweiten Satz.

Standesgemäß eröffnet er sein eigenes Aufschlagspiel dann auch noch mit einem trockenen Ass durch die Mitte! Wenn jetzt auch noch der Erste kommt, kann Wawrinka hier Großes erreichen!

Unglaublich! Ohne Worte! Wawrinka haut dem Spanier den Return mit der beidhändigen Rückhand cross um die Ohren und breakt die Nummer 1 der Welt zu Null! Stan the Man greift nach den Sternen und führt auch im zweiten Durchgang mit Break!

Drei Breakchancen für Wawrinka! Wieder zieht er mit der Vorhand voll durch, diesmal ist es nicht der Winner, aber der erzwungene Fehler zum 0:40.

Verrückt, wie dieser Schweizer sich hier präsentiert! Die nächste Vorhand-Peitsche, diesmal cross zum 0:30! Nadal zittert sofort bei eigenem Aufschlag.

Nadal eröffnet den zweiten Durchgang mit eigenem Service. Der erste Ballwechsel ist direkt der längste der bisherigen Partie - und er geht an Wawrinka, der die Rallye mit einem Vorhand-Longline-Winner beendet, 0:15.

Erstmals in seiner Karriere gewinnt Wawrinka einen Satz gegen Rafa Nadal - und das ist hochverdient! Der Schweizer ist der aktivere der beiden Spieler, schlug 12:6 Winner bei einer Bilanz von 8:7 Unforced Errors. Zwar kommt der Erste noch nicht wirklich gut (38 Prozent im Feld, dagegen 73 Prozent bei Nadal), aber er ist deutlich effizienter beim Zweiten (56 Prozent gewonnene Punkte) als sein Gegenüber (nur 17 Prozent).

Ass! Wahnsinn! Mit einem Ass über die Außen macht Wawrinka den ersten Satz zu!

Service-Winner mit dem Zweiten! Ganz wichtiger Punkt für den Schweizer, der alle drei Breakbälle abwehrt und nun bei Einstand wieder die Trümpfe auf seiner Seite hat. Mit einem Service-Winner holt er sich dann sogar den Satzball...

Ein Unforced Error von Nadal, ein Service-Winner von Wawrinka - und schon ist es nur noch eine Breakmöglichkeit...

Wahnsinn! Was ist dieser Rafael Nadal für ein Stehaufmännchen? Auch in dieser Rallye ist Nadal eigentlich schon aus dem Spiel, doch er gibt keinen Ball verloren, kämpft sich zurück - und macht den Punkt am Ende mit dem Vorhandwinner! 0:40, drei Breakchancen für den Weltranglistenersten!

Eigentlich hat Wawrinka den Punkt schon im Sack, dann trifft er die Filzkugel an der T-Linie allerdings mit dem Rahmen und drischt sie so auf die Tribüne. Anschließend spekuliert Nadal beim Return - und setzt ihn mit der Vorhand genau an die Grundlinie! 0:30, es wird eng!

Zu 15 holt sich Nadal seinen Aufschlag. Aber jetzt gilt es für Wawrinka. Zum ersten Mal in seiner Karriere kann er einen Satz gegen Rafael Nadal gewinnen. Er muss "nur" noch sein Service durchbringen.

Und noch einer hinterher zum 30:0. Dann schlägt der Spanier aber bereits seinen zweiten Doppelfehler der Partie. Sowieso verheerend bisher: Jedes Mal wenn Nadal über den Zweiten gehen musste, verlor er bislang den Punkt (0 von 5).

Jetzt serviert Nadal mit neuen Bällen gegen den Satzverlust. Und er eröffnet sein Aufschlagspiel direkt mit einem Service-Winner.

Natürlich kann Nadal auch Winner schlagen - und wie! Aus der Mitte des Feldes drischt er einen Vorhand cross und unerreichbar für seinen Gegner ins Eck. Davon lässt sich Wawrinka aber nicht unterkriegen: Mit einem Service-Winner macht er das Game zum 5:2 zu.

Die Winnerstatistik dieser Anfangsphase sagt alles: Wawrinka schlug bislang elf direkte Gewinnschläge, Nadal erst zwei. Zwei Spielbälle bei 40:15 für den Schweizer.

Jetzt macht Wawrinka auch die schnellen Punkte! Erst ein Service-Winner, dann Serve-and-Volley zum 30:0.

Zwar tut sich Nadal schwer, doch er bringt sein Service-Game irgendwie durch. Mit einem Vorhandwinkel zwingt er seinen Gegner zum Fehler und kann erstmal durchatmen. "Nur" noch 2:4 aus Sicht des Mallorquiners.

Bei Einstand will Stan dann doch etwas zu viel, als er die Rückhand die Linie entlang drischt und knapp ins Aus setzt. Vorteil Aufschläger.

Nächster Breakball für den Schweizer! Was ist denn hier los? Wawrinka zwingt den Spanier in die Defensive, rückt dann ans Netz vor und spielt den Punkt konsequent zu Ende, 30:40.

Wow! Die Rückhand funktioniert! Ganz stark, wie Wawrinka Nadal in diesem Ballwechsel mit der Rückhand dominiert. Erst bleibt er drei, vier Schläge cross, dann kommt die Longline-Peitsche zum 30 beide!

Jetzt ist Nadal gefordert. Er muss etwas tun, um den Satz nicht frühzeitig abzugeben. Immerhin gelingen ihm schon einmal zwei schnelle Punkte zum 30:0.

Und noch eins hinterher! Wieder ab durch die Mitte, ganz genau auf die T-Linie! Bei 40:15 spielt er Serve-and-Volley aus dem Lehrbuch und macht das Spiel zu. 4:1, wer hätte mit so einem furiosen Start des "Stanimal" gerechnet?

Erstes Ass der Partie! Bei 15 beide zieht Wawrinka von der Vorteilsseite aus glatt durch die Mitte zum 30:15. Stark!

Das Break! Wahnsinn! Wawrinka ist voll drin in seinem ersten Grand-Slam-Finale! Er diktiert das Tempo in einer langen Rallye, drischt dann eine Vorhand cross ins Eck. Nadal bringt die Filzkugel nicht mehr über das Netz. 3:1 für den Eidgenossen!

Tatsächlich! Da ist die erste Breakchance für Wawrinka! Nadal rückt ans Netz vor, bringt einen Rückhandvolley aber nur halbgar ans T-Feld. Der Schweizer zieht die Rückhand aus vollem Lauf longline durch und zwingt Nadal zum Fehler. 15:40!

Hört, hört! Erstmals in diesem Match bringt Nadal einen Ersten nicht ins Feld - und er macht sogar einen Doppelfehler draus. 15:30, wird das die erste Chance für Stand the Man?

Der Spanier wird mit einem Stopp zu lang. Wawrinka hat das geahnt, stürmt nach vorne und drischt die einhändige Rückhand cross ins Feld! 0:15.

Zu 15 macht der Schweizer das Spiel zu. Bis jetzt läuft es trotz des schwachen Ersten. Das ist aber eine Stellschraube, an der Wawrinka schnell drehen sollte - dann hat er hier eine realistische Chance!

Nach wie vor bringt der Schweizer kaum erste Aufschläge ins Feld. Der Druck von der Grundlinie ist bislang stark, er darf sich da jedoch nicht zu sehr drauf verlassen. Bei 30:0 bleibt er mit einem Grundschlag an der Netzkante hängen. Macht nichts, er lässt nämlich einen Vorhandwinner zum 40:15 folgen.

Liegt das an der Nervosität oder einfach am geringeren Risiko? In seinem ersten Aufschlagspiel bringt Nadal vier von vier Ersten ins Feld (Wawrinka eben nur einer von fünf) und holt es sich zu Null.

Erstmals darf nun der Mallorquiner servieren - und er beginnt direkt mit einem Service-Winner zum 15:0.

Noch keine freien Punkte für den Schweizer in seinem ersten Service-Game. Die Nervosität ist ein wenig zu spüren, der Erste kommt noch überhaupt nicht. Ob er das ganze Match die Grundlinienrallyes gegen Nadal für sich entscheiden kann, ist fraglich. Bis jetzt klappt es aber noch ganz gut. Er holt sich das Spiel zu 15, auch weil Nadal drei (!) Unforced Errors schlägt.

Schon der erste Ballwechsel dieses Matches lässt auf Großes hoffen! Es entwickelt sich eine lange Grundlinienschlacht, in der Wawrinka immer offensiver wird und Nadal schließlich so zu einem Fehler zwingt. 15:0.

Wie kommt Wawrinka ins Match? Das wird sein erstes Service-Game jetzt zeigen! Auf geht's!

Beiden Akteuren steht die Vorfreude ins Gesicht geschrieben. Eines der schönen Dinge am Tennis ist einfach, dass es ein Gentleman-Sport ist. Wawrinka und Nadal wünschen sich mit einem Strahlen im Gesicht ein gutes Match. Der Schweizer wird gleich das Match mit seinem eigenen Service eröffnen.

Langsam kribbelt es so richtig! Die Spieler betreten unter dem Applaus der Zuschauer die Rod Laver Arena. Noch fünf Minuten Einschlagphase, dann geht's los in Melbourne!

Mit seinem potenziell 14. Grand-Slam-Sieg könnte Rafa Nadal nicht nur Pete Sampras gleichziehen und damit Zweiter hinter Roger Federer werden. Er wäre auch der erste Spieler der Open Era (seit 1968), der jeden Grand Slam mindestens zwei Mal gewonnen hat!

Durch seinen Finaleinzug klettert Wawrinka am Montag in der Weltrangliste erstmals auf eine höhere Platzierung als Landsmann Roger Federer. Rang 5 wird es in der kommenden Woche mindestens sein für Stan. Im Falle eines Sieges könnte er sich sogar noch an David Ferrer und Juan Martin Del Potro vorbei schieben und auf Platz 3 klettern. Nadal bleibt selbstverständlich Weltranglistenerster - mit einem fast unmenschlichen Vorsprung auf Novak Djokovic.

Trotz aller widrigen Vorzeichen will "Stan the Man" die Chance, die er eigentlich nicht hat, nutzen. Doch was sind die Schlüssel zum Sieg? Grundsätzlich schwierig gegen einen kompletten Spieler wie Nadal. Wichtig für den Schweizer wird sein, dass seine einhändige Rückhand-Peitsche gut kommt, er den anfälligen zweiten Aufschlag von Nadal konsequent attackiert und vor allem sein größter Trumpf sticht: das Service. Im bisherigen Turnierverlauf hat Wawrinka fast doppelt so viele Asse geschlagen wie der Spanier (62 gegenüber 32). Derzeit ist der Eidgenosse sicherlich einer der besten Aufschläger auf der Tour.

Auf dem Papier ist Nadal nicht nur wegen seiner Finalerfahrung haushoher Favorit, auch die direkte Bilanz gegen Wawrinka spricht für den Mallorquiner: Nach zwölf Duellen hat der 27-Jährige nicht nur eine 12:0-Matchstatistik, sondern sogar auch ein 26:0 nach Sätzen!

Der Tag des großen Kräftemessens ist gekommen. Das erste Grand-Slam-Finale des Jahres - ein ganz besonderer Tag für jeden Tennisfan. Für Rafael Nadal ist es beinahe schon Routine: Der Spanier spielt bereits sein 19. Major-Endspiel, nur Federer (24) bestritt mehr. Wawrinka dagegen dürfte da schon angespannter sein, schließlich sind erstmals die Augen der Tenniswelt bei einem solchen Event auf den Schweizer gerichtet.

Herzlich Willkommen zum Finale im Herreneinzel bei den Australian Open 2014! Für den Schweizer Stanislas Wawrinka ist es das erste Grand-Slam-Endspiel seiner Karriere. Das erhoffte Schweizer Finale allerdings wurde es doch nicht ganz, da die Nummer 1 der Welt, Rafa Nadal, etwas dagegen hatte. Der Spanier besiegte Federer im Halbfinale erbarmungslos und könnte seinen 14. Titel in einem Major klarmachen. Ab 9:30 Uhr berichten wir am Sonntagmorgen live!