Das soll es an dieser Stelle von hier gewesen sein. Natürlich sind wir morgen auch live beim Finale der Frauen dabei. Sonntag geht es dann los zum Showdown zwischen Rafael Nadal und seinem ärgsten Herausforderer Novak Djokovic. Vielen Dank für das Interesse und noch einen schönen Abend. Bis zum nächsten Mal!

Was für eine Kampfansage des Titelverteidigers! Natürlich dürfte auch sein Finalgegner am kommenden Sonntag, Novak Djokovic, diese Demonstration wahrgenommen haben. Gleich von Anfang an ist der Branchenprimus hellwach gewesen. Seine Vorhand hat blendend funktioniert, die Beinarbeit war exzellent und von Rückenbeschwerden war nichts zu sehen. Alles in allem hat Murray nicht den Hauch einer Chance gehabt. Zu müde wirkte er nach zwei Fünf-Satz-Spielen. Trotzdem Hut ab vor dem Schotten, der sich nicht aufgegeben hat. Am heutigen Tage ist der Mallorquiner einfach ein paar Nummer zu groß gewesen. Zum neunten Mal steht der Stier aus Manacor im Finale von Roland Garros. Zum neunten Mal könnte er hier siegen.

Spiel, Satz und Sieg: Rafael Nadal! Nach 1:40 Stunden macht der Sandplatzkönig seinen 20. Finaleinzug bei einem Grand-Slam-Finale perfekt. Damit kommt es am Sonntag zum Kampf der Giganten und um den Wettlauf um die Nummer eins der Tenniswelt. Zu keinem Zeitpunkt hat Rafa seinem Kontrahenten eine Chance gelassen. Souverän hat er seinen Stiefel runtergespielt und auch im dritten Durchgang nicht locker gelassen. Nach einem frühen Break hat er zwei Service-Games zu null durchgebracht und Murray früh den Zahn ziehen können. 40 Ballwechsel hat der Mallorquiner mehr gewannen als sein Gegenüber.

Nach 99 Minuten gibt es den ersten Matchball für den 28-Jährigen. Vorausgegangen ist ein Unforced Error des Underdogs.

Offensichtlich muss noch einmal die Seite gewechselt werden. Dank eines Rückhandslices auf die Grundlinie holt sich Murray die 40:30-Führung.

Sensationeller Return-Punkt des spanischen Profis. Insgesamt ist Murrays zweiter Aufschlag am heutigen Tage einfach zu schwach, gerade für den Sandspezialisten par excellence. 15:30 und vielleicht die Möglichkeit für den Spanier, das Match direkt einzutüten.

Ganz abgeklärt treibt Nadal seinen Gegner per Kick-Aufschlag nach außen und vollendet mit der Vorhand. Damit dürfte Nadals 20. Grand-Slam-Finale nichts im Wege stehen.

Keine einzige Breakchance hat der Brite bislang gehabt. Nun geht es erstmals über Einstand. Doch Nadal holt sich nach einem Service-Winner in die Vorhandseite den Vorteil auf seine Seite.

Fast zum ersten Mal hämmert der Rechtshänder einen Rückhand-Cross gegen die Laufrichtung des Paris-Königs. 15:30 aus Sicht des Spaniers, der nach einem Service Winner wieder ausgleichen kann. Nach Belieben kann er hier aufdrehen, das ist ganz großes Tennis.

Frenetisch beklatschen die Zuschauer den ersten Punkt des Underdogs bei Aufschlag der Nummer eins. Vielleicht geht ja doch noch etwas. Allerdings beseitigt Rafa per Smash von der T-Linie jegliche Zweifel an einem glatten Aufschlagspiel.

Nach 23 Minuten geht Murray mit einem 1:4-Rückstand auf die Bank. Wieder ist der Mann aus Mallorca eine Klasse für sich, diktiert nahezu jeden Ballwechsel. Allzu lange wird dieses zweite Halbfinale der Herren wohl nicht mehr gehen. Nadal, der in diesem Jahr seine schlechteste Sandplatzsaison gespielt hat (drei Niederlagen) ist heiß auf ein Treffen mit dem Djoker. Der hatte sich bereits zuvor gegen Gulbis durchgesetzt. Dann könnte sich der Spanier für die Finalpleite in Rom revanchieren.

Wieder macht der ein Jahr jüngere Spieler einen vermeidbaren Fehler mit der Rückhand. 15:40 und zwei weitere Breakbälle für den spanischen Ausnahmeathleten.

Schon jetzt freut sich der Schotte über jeden Punkt, den er bekommt. Natürlich wird er nicht aufgeben, aber eine Chance hat er heute einfach nicht. Dafür agiert Nadal zu gnadenlos.

Atemberaubender Ballwechsel auf dem Court Philippe Chatrier. Nach einer unfassbaren Cross-Rallye duellieren sich beide am Netz. Zwischendurch nutzt der Brite noch die Netzkante und hätte den Punkt beinahe gewonnen. Letztlich darf aber, wie so oft am heutigen Nachmittag, jubeln. 0:30.

Einmal auf den Körper, einmal zur Seite. Das Aufschlagspiel ist unheimlich schwer zu lesen. Zweimal hintereinander bringt er sein Service-Game also zu null durch. Viel hat Murray dem nicht entgegenzusetzen.

Da es für den Linkshänder 30:0 steht, ist der Kuchen wohl gegessen. Wieder Break vor für den großen Turnierfavoriten aus Manacor. Insgesamt hat der Schützling von Toni Nadal über 30 Punkte mehr gemacht als sein Gegenspieler. Sieben Return-Punkte stehen weiterhin nur auf dem Konto Murrays, der in diesem Satz noch keinen hat machen können.

Zwar ahnt Murray diesen Volley, aber das ändert nichts daran, dass der Spanier sich erneut das Break holt. Bis dato hat er alle Breackchancen sofort genutzt. Dass er nach dem Pleiten in Rom und Barcelona heiß auf seinen nächsten Titel auf Sand ist, ist ihm deutlich anzumerken. Bemerkenswert ist auch seine außergewöhnliche Athletik, insbesondere seine enorme Schnelligkeit und Beweglichkeit, die es ihm erlaubt, auch schwierige Bälle auf der Rückhandseite zu umlaufen und seinen variableren Vorhandschlag einzusetzen

Haarscharf kratzt Nadal mit einem beispiellosen Inside-In noch die Linie und erwischt seinen Kontrahenten auf dem falschen Fuß. Nur ein Service-Winner hält den schwach wirkenden Briten ein wenig drin. 30:15.

Souverän sichert sich der dominante und bessere Spieler den direkten Spielausgleich im dritten Durchgang. Für den Außenseiter müsste schon ein vielzitiertes Wunder her, um den größten Erfolg bei Roland Garros doch noch zu erreichen.

Im gesamten Match sind Murray nur sieben Punkte bei Aufschlag Nadal gelungen. Das spricht Bände. 30:0.

Wie schon im vorherigen Satz macht Murray auch im dritten Durchgang das erste Spiel. Einmal treibt er Rafa per Halbvolley fast an die rechte Bande und legt die Vorhand longline rein. Nach wie vor fehlen aber mindestens 60 Prozent, um dem achtfachen French-Open-Champion annähernd Paroli bieten zu können. Wenn er eine Chance haben will, muss der Brite versuchen, Nadal bei eigenem Aufschlag zum Wackeln zu bringen.

Er sucht, aber findet nicht. Immer wieder spielt der 27-Jährige dem Titelverteidiger in die Rückhandseite. Jedes Mal umläuft der spanische Athlet diese aber und macht selbst den Punkt. Murray macht lediglich jeden vierten Punkt, wenn er über den ersten Aufschlag gehen muss.

Dreimal spielt Nadal in Murrays Rückhand, bevor er nach einer Kreuzbewegung mit den Beinen zum tödlichen Inside-Out ansetzt. 15:15 und weiterhin jede Menge Arbeit für den Underdog. Kleine Info am Rande: Von Nadals Rückenproblemen ist nichts zu spüren. Aber der Schotte wirkt kraftlos.

Zumindest das Publikum hat der schottische Akteur nun auf seinen Seiten. Selbstverständlich wollen die Zuschauer hier mehr Tennis vom Feinsten sehen. Dass die Angelegenheit hier so deutlich würde, hatte niemand erwartet.

31 Minuten hat dieser zweite Satz bloß gedauert. Zu keinem Zeitpunkt bekommt Murray auch nur ansatzweise einen Zugriff auf das Spiel gegen den Spanier, der mit aller Macht Richtung Finale strebt. Weil der Brite oftmals zu kurz spielt, kann sich Nadal nach Belieben richtig positionieren. Dabei wäre es für den Schotten ratsam, nach einem Inside-Out von Nadal schnell und weit zurückzuschlagen. Immerhin steht die Nummer eins der Welt nicht selten bis zu drei Meter neben und hinter dem Feld. Aber an diesem Tag soll es wohl einfach nicht sein. Gibt es tatsächlich wieder das Giganten-Finale Djokovic - Nadal? Oder luchst Murray dem Linkshänder noch drei Sätze ab? momentan sieht es nicht danach aus...

Es ist eine Demonstration! Während Murray meistens viel zu kurz spielt, setzt der Spanier eine Vorhand nach der anderen genau in die Ecken. Beispielhaft für die Kräfteverhältnisse ist eine Szene, in der Nadal per "Lassoschwung" einen eigentlich unmöglichen Ball noch in das Feld zieht. 40:0 und drei Satzbälle...

Die nackten Zahlen sprechen klar für den Weltranglistenersten. Von 80 Ballwechseln hat Murray lediglich 30 gewonnen. Mit zwei Breaks liegt der Favorit nun in Front, weil Murray einen Slice meilenweit ins Aus setzt. Nun kann der Mann aus Manacor den zweiten Satz bei eigenem Aufschlag ins Ziel bringen. Alles spricht für ihn! Doch natürlich ist Tennis immer erst mit dem letzten Ballwechsel entschieden. Die Körpersprache verrät, dass Murray selbst nicht mehr an einen Erfolg glaubt.

Da hat er viel Spin in die Vorhand geben wollen. Leider trifft der schottische Spieler die Kugel nur mit dem Rahmen und gerät bei 25:10 mächtig ins Schwitzen.

Augen auf beim Eierkauf! Beim Stand von 0:15 lässt er bei einem Inside-Out eine dicke Möglichkeit zum vielleicht vorentscheidenden 0:30 aus. Ärgerlich.

24 Minuten sind im zweiten Durchgang vorbei. Objektiv sieht es nicht danach aus, als hätte Andy Murray eine reelle Chance über fünf Sätze. Mittlerweile flucht der 27-Jährige wegen seiner zahlreichen Unforced Errors recht ordinär. Kein gutes Zeichen...

Seine bisher größten Erfolge sind der Gewinn der Einzelturniere der US Open 2012 und der Wimbledon Championships 2013 , sowie der Olympiasieg im Einzelturnier der Olympischen Sommerspiele 2012. Er ist der einzige unter den aktuellen Top-Spielern, der noch keinen Titel auf der roten Asche holen konnte.

Mit 184 km/h serviert der Branchenführer zur Seite und nutzt seinen Linkshändervorteil beim Service. Jedoch macht er seine Führung durch einen Doppelfehler zunichte. 15:15. Alles in allem wirkt der Titelverteidiger bereiter sowie mental und körperlich fitter. Welche Pfeile hat Murray noch im Köcher?

Glücklich und eigentlich nur aufgrund von Fehlern des Favoriten, bringt der Brite dieses durchwachsene Service-Game durch. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, als hinge das Schicksal des Schotten von der Konzentration seines Gegenübers ab. Sobald das spanische Kraftpaket einen Gang runterschaltet, ist die Chance für den zweifachen Grand-Slam-Turniersieger durchaus gegeben.

Ist es denn zu fassen? Nach einem Aufschlag steht Rafa mindestens drei Meter rechts von der Grundlinie, um mit der Vorhand zu returnieren. Einen einfachen Longline-Schlag legt Murray aber ins Aus. Nur noch 40:30.

Spektakulärer Schlag des vermeintlichen Außenseiters. Einen seitlich verspringenden Rückhandslice kontert er mit einem Vorhand-Drive, der so gerade in der Luft liegt, dass man die Beschriftung lesen kann. Urplötzlich macht Nadal nun Fehler und ist zum ersten Mal nicht dominierend. Ist das die Chance für den ehemaligen Lendl-Schützling?

Cool, cooler, Rafael Nadal! Hochkonzentriert spielt er seinen Stiefel runter. Natürlich profitiert er auch davon, dass Murray wahnsinnig viele Return-Fehler macht. Es ist schon zu spüren, dass er besser drauf ist als in Monte Carlo und Rom.

Nach einem nur 143 km/h schnellen zweiten Aufschlag durch die Mitte, nutzt Murray die Gunst der Stunde. Der 27-Jährige schießt ein wahres Pfund auf die Grundlinie und zwingt Nadal zu einem Fehler. Starker Ball! 30:15.

Zum wiederholten Male funktioniert die Kombination aus crossem Aufschlag und Inside-In auf die Linie. 30:0 nach nur wenigen Augenblicken.

Sollte Nadal seinen neunten French-Open-Titel gewinnen, hätte er den nächsten Rekord in Reichweite. Es wäre sein 45. Sandplatztitel (Einzel). Nur der Argentinier Guillermo Vilas (46 Titel) steht in dieser Statistik noch knapp vor dem Spanier.

Am heutigen Tage scheint der US-Open-Champion von 2012 dem achtfachen French-Open-König nicht das Wasser reichen zu können. Wieder schnappt sich der Linkshänder das frühe Break. Es ist schon beeindruckend, wie der spanische Topgesetzte nach einem Kreuzschritt zum Inside-Out ansetzt. Gegen diese harten Schläge ist kaum ein Kraut gewachsen. Kommt Murray zurück oder wird der zweite Satz eine ähnlich schnelle Angelegenheit?

Zwei Breakchancen für den Branchenprimus.

Mein lieber Onkel Otto! Nadal wird nach einem brutalen Aufschlag weit nach hinten gedrängt. Murrays flach durchgezogene Vorhand bereitet einen Volley am Netz optimal vor. Der Brite will gegen die Laufrichtung spielen. Doch der Spanier riecht den Braten und bleibt stehen. wie an der Schnur gezogen passiert er den ratlos am Netz stehenden Underdog. Was für ein Hammer!

Immer wieder knallt der Mallorquiner, der im Schnitt mit 173 km/h bei diesem Turnier serviert hat, eine Vorhand aus dem Ärmel. Wie Schüsse scheppern diese in das gegnerische Feld. Heute schlägt Rafa mit durchschnittlich über 180 km/h auf. Zum Vergleich: Murray bringt momentan "nur" 170 km/h zustande. Das ist zu wenig.

Diese schnellen Fehler aus der Mitte heraus dürfen ihm einfach nicht passieren. Wieder bringt sich der an Position sieben gesetzte Profi um einen möglichen guten Einstieg in den Durchgang. Nach zwei Unforced Errors und einem Winner Nadals steht es 40:0.

Ohne Punktverlust geht Andy Murray nach seinem ersten Aufschlagspiel im zweiten Satz in Führung. Ausschlaggebend ist gewesen, dass der Brite härter und länger schlägt. Er steht jetzt enger an der Grundlinie und nimmt die hoch abspringenden Bälle sehr früh, um den Druck zu erhöhen. Dadurch kann Rafa nicht so viele Rückhände umlaufen und muss sich umorientieren. Das könnte vielleicht die Chance für den Außenseiter sein.

Eieiei! Gleich zweimal säbelt Nadal einen machbaren Ball aus dem Halbfeld ins Netz. Sofort ist sein Gegner zur Stelle und feuert sich an. Aufgegeben hat sich Murray längst nicht. 30:0.

Am 5. Februar 2013 kehrte Nadal nach 222 Tagen Verletzungspause auf den Tennisplatz zurück. Beim Sandplatztunier in Viña del Mar nahm er sowohl am Einzel- als auch am Doppelturnier teil und kam jeweils ins Finale. Bei den Brasil Open in São Paulo gewann Nadal am 17. Februar das Endspiel gegen den Argentinier David Nalbandian. Es war acht Monate nach den French Open 2012 sein erster Titelgewinn nach der Verletzungspause und sein erster im Jahr 2013. Nach dem Gewinn der US-Open wurde er wieder die Nummer eins der Welt und will es offensichtlich auch bleiben...

Durch das frühe Break hat Nadal schnell die Weichen auf Satzgewinn gestellt. Nach nur 34 Minuten verwandelt er seine erste Chance zum Satzgewinn mit einem Vorhand-Winner. Vor allem zu Beginn des Matches hat Murray kraft- und ratlos gewirkt. Zu vorhersehbar ist sein Spiel für den spanischen Linkshänder. Erst ab Mitte des Satzes ist es dem Briten gelungen, wenigstens bei eigenem Service sicherer aufzuspielen. Insgesamt geht der erste Satz vollkommen verdient an den derzeit besseren Akteur auf dem Sand bei Roland Garros. Nadal ist hellwach und bereit, alles zu geben. Murray muss sich reinbeißen.

Super Return von Murray, der lang in die Vorhandecke des Spaniers geht. Der legt aber noch eine Schippe drauf und knüppelt die Kugel eiskalt zurück auf die Linie und holt sich das 30:15. Nach einem Unforced Error des weiterhin kraftlos wirkenden Schotten, gibt es zwei Satzbälle für den Branchenführer.

Drei Meter steht der Stier von Manacor hinter der Grundlinie und unterbricht eine Cross-Rallye mit einer Vorhand die Linie entlang. Auch durch einen weiten Ausfallschritt kann sein Kontrahent das Spielgerät nicht mehr erreichen. Dank eines Rückhandslices knapp hinter das Netz gleicht Murray aber vorerst zum 15:15. aus.

207 km/h stehen bei diesem krachenden Ass auf der Tafel. Damit verkürzt der britische Davis-Cup-Spieler zunächst auf 3:5. Trotzdem hat er bei eigenem Service deutlich größere Probleme als sein Gegenüber. Mal sehen, wann bei ihm der Knoten Platz. Dass er die Anlagen hat, zu gewinnen, weiß er selbst. Auf Sand ist Rafael Nadal aber eben noch einmal eine Klasse für sich. Es bleibt spannend...

Cross ist gegen den Weltranglistenersten nicht cross genug. Nach einer Rückhand-Longlinie des Spaniers, feuert Murray einen crossen Schlag an die Linie. Allerdings reicht das nicht und der Titelverteidiger spielt einen Halbflug-Stopp. Klasse! 30 beide.

Schöner Service-Winner des schottischen Spielers. Jedoch verfällt er bei der anschließenden Rallye wieder in alte Muster und verpasst es, im entscheidenden Moment nachzusetzen. Natürlich weiß er, dass Nadal gute Passierbälle schlagen kann. Deshalb traut sich Andy Murray noch nicht wirklich ans Netz. Bei eigenem Aufschlag kann er das Ganze immerhin offener gestalten. 30:15.

Klare Ansage von Nadal! Sein perfektes Service-Game veredelt er am Ende mit einem Ass. Bis zum jetzigen Zeitpunkt fliegt der Schützling von Toni Nadal durch seine Aufschlagspiele. Im Gegensatz dazu muss der Wimbledonsieger viel tun, um halbwegs in der Partie zu bleiben. Es ist wohl der letzte Seitenwechsel in diesem Satz. Normalerweise lässt sich das der Linkshänder nicht mehr nehmen. Dafür sind die Bedingungen heute zu gut.

"Keine Beine", ruft Murray verärgert. Damit hat er das größte Problem auf den Kopf getroffen. Sobald er in Rafas Mühle gerät, wird es für ihn ganz düster. Durch den extremen Spin Nadals, hat der Spanier seinerseits genügend Zeit, sich mittig am Feld zu platzieren. Dagegen steht Murray zu oft im Niemandsland. 40:0.

Stark spielt der 27-Jährige einen Stoppball und erarbeitet sich das 40:15. Zwischendurch punktet Nadal zwar noch mit einer kraftvollen Rückhand longline. Am Ende verbucht Murray per Winner in die Vorhandseite das zweite Spiel im ersten Satz. Weiterhin liegt er ein Break zurück.

Zum ersten Mal lässt sich die Nummer sieben bedingungslos auf einen Ballwechsel ein. Nach jeweils starken Aufschlägen diktiert er nah an der Grundlinie stehend, das Geschehen und lässt Nadal von links nach rechts sprinten. Ein Defensivlob des Weltranglistenersten landet im Aus. 30:0.

Weiterhin läuft Andy Murray dem ersten Break hinterher. Wegen eines Return-Fehlers schenkt er das Spiel an den aufschlagenden Nadal ab. Es ist deutlich zu sehen, dass sich der French-Open-Halbfinalist von 2011 bemüht, aber mit dem extremen Topspin nicht zu Rande kommt. Außerdem wird man den Eindruck nicht los, als wäre der Mann aus Glasgow nicht ganz fit. Zu Beginn der Partie hat er sich an den hinteren Oberschenkel gefasst...

Dank beeindruckender Beinarbeit kann er das wichtige 40:15 erzielen. Eigentlich hat er per Inside-In den Punkt schon sicher. Doch wie aus heiterem Himmel gräbt der Rechtshänder das Ding per Slice aus und trifft die Netzkante. Doch Nadal bleibt cool und verwandelt per Halbvolley. Spielball zum 4:1.

"Ich muss aggressiv und geduldig spielen. Da er so gut verteidigt, darfst du den Punkt gegen ihn nicht erzwingen wollen. Seine Reichweite ist unheimlich", so Murray vor dem Match. Bis dato hat er tatsächlich arge Probleme mit der spanischen Nummer eins.

Nach 15 Minuten gibt es das erste Spiel für den Außenseiter. Damit hat sich der Schotte zumindest ein wenig aus der Klemme befreit. Erst kürzlich hat Ferrer gegen die spanische Dampfwalze erfahren, was es heißt, überrollt zu werden. Insgesamt fehlt Murray aber die Spritzigkeit. Zudem kommen seine Grundlinienschläge nicht konsequent genug.

Innerhalb kürzester Zeit machen sich große Unterscheide beider Athleten bemerkbar. Währen Nadal die zu kurzen Schläge des Gegenspielers direkt zum Punktgewinn nutzt, macht der Schotte viele Fehler. Allerdings hat der an Nummer sieben gesetzte Akteur Glück, dass Rafa einen Slice viel zu langsam spielt. An der T-Linie kann sich der flinke Wimbledonsieger die Ecke aussuchen und schlägt einen sicheren Passierball die rechte Seite entlang. 30:15.

Das ist zu leicht. Nach einem soliden zweiten Aufschlag, spielt "Andy" lediglich halbherzig in die Mitte zurück. Natürlich lässt sich das die Nummer eins der Welt nicht nehmen und wuchtet einen weiteren Inside-Out auf die Linie. 15:15.

Andy Murray hat das dritte Achtelfinale von Philipp Kohlschreiber in Paris verhindert. Der Augsburger unterlag im fünften Satz 10:12. Die Partie war am Abend beim Stand von 6:3, 3:6, 3:6, 6:4, 7:7 wegen Dunkelheit abgebrochen worden. Auch im Viertelfinale musste er über die volle Distanz gehen und stand insgesamt über vier Stunden mehr auf dem Platz als sein spanischer Gegenspieler. Momentan macht sich das bemerkbar.

Aufschlag nach außen - Vorhand-Longline - Punkt! Wie ein Schweizer Uhrwerk spult der achtfache Roland-Garros-Champion sein Programm ab. Im Vergleich zum Viertelfinale gegen Ferrer ist er schon jetzt voll dabei. Noch wirkt der Schotte vollkommen verloren. Nach gerade einmal zehn Minuten steht es 3:0 für den 28-Jährigen.

Mit seiner RPM-Saite prügelt der Linkshänder eine unmenschlichen Inside-Out-Schlag gegen die Laufrichtung des Gegners. Durch seinen wahnsinnigen Unterarmzug holt er sich das 30:15.

Nadals Spielweise ist durch ein kraftvolles und aggressives Grundlinientennis geprägt. Seine Vor- und Rückhandschläge spielt er dabei mit einem äußerst starken Topspin den er unter anderem mit Hilfe eines extremen Vorhandgriffs und einer starken Beschleunigung des Schlägerkopfes erreicht. Dadurch rotiert der Ball bei Nadals Vorhandschlägen mit 3000 bis 4000 Umdrehungen pro Minute. Durch den extremen Spin springen die Bälle des Spaniers, insbesondere auf Sand, hoch ab, sodass der Gegner die Bälle oftmals auf Kopfniveau verarbeiten muss. Trockene, sonnige Bedingungen kommen dem Spin des 28-Jährigen entgegen, wohingegen er bei Regen, aufgrund nasser und schwerer Bälle, mehr kämpfen muss.

Nach sechs Minuten ist es bereits soweit! Nach einem schönen Winner in die Vorhandecke kann der spanische Branchenführer das erste Break auf seinem Konto verbuchen. Murrays Spiel wirkt ein wenig kraftlos. Allerdings muss auch gesagt werden, dass Rafas Bälle unheimlich hoch abspringen, sodass der Brite sie nur deutlich über dem Kopf annehmen kann.

15:40 und zwei Breakchancen für den Favoriten...

Zwei Meter hinter der Grundlinie stehend, wischt Rafa in unnachahmlicher Art und Weise über die gelbe Filzkugel, als gäbe es keinen Morgen. Murray ist nach seinem Angriffsschlag schon auf dem Weg ans Netz gewesen und wird böse passiert. 15:30.

Lange wartet Murray, was Nadal macht. Weil er sieht, dass der Linkshänder bereits die Rückhand umläuft, zieht er gnadenlos gegen die Laufrichtung durch. Punktgenau klatscht seine cross geschlagene Vorhand nah an die Linie. 15:0.

Für den 13-maligen Grand-Slam-Champion war der Viertelfinalerfolg in Roland Garros gegen Ferrer der 33. Sieg in Folge und der 64. Erfolg im 65. Match in Paris seit 2005.

Clever serviert der Favorit dem Schotten genau auf den Körper, sodass der Return im Netz landet. Im Anschluss bringt dem König von Paris ein Unforced Error seines Gegners die Führung im ersten Satz. Schon jetzt ist es ein Spiel auf hohem Niveau. Wahnsinn!

Ohne Rücksicht auf Verluste hämmert der Weltranglistenerste einen Inside-Out genau auf die Linie. Daraufhin kann Murray einen Vorhandslice lediglich mittig in das T-Feld bugsieren. Ein anschließender Vorhand-Cross macht das 30:15 perfekt.

Was für ein Ballwechsel. Gleich die erste Rallye gibt einen kleinen Vorgeschmack auf das, was den Tennis-Fans an diesem Nachmittag bevorsteht. Nach einem unangenehmen Slice in die Rückhandseite des Spaniers, rückt Murray ins Feld und vollendet mit der Rückhand longline die Linie entlang. Doch Dann holt sich der Mallorquiner mit einer Vorhandpeitsche wie aus dem Lehrbuch das 15:15.

Allerdings nur beim Münzwurf. Nadal serviert und Murray returniert. Auf geht es...

Gleich ist es angerichtet. Übrigens: Mit 28 Grad ist es der heißeste Tag hier in Paris. Das dürfte dem Spanier definitiv entgegenkommen.

Das gestrige Training hat der 28-Jährige aus Manacor mehrfach unterbrechen müssen. Ein paar Mal fasste er sich an den Rücken, der wohl seit dem Australian-Open-Finale gegen Stan Wawrinka schmerzt. Allerdings will Rafael Nadal nichts davon wissen und redet nicht gerne über dieses Problem. Fakt ist, dass die Sandplatzsaison für seine Verhältnisse nicht optimal läuft. Erstmals seit 2004 ist er im April ohne Titel auf der Tour geblieben.

Die beiden heutigen Kontrahenten spielten bisher 18 Mal gegeneinander. 13 Mal hatte Nadal die Nase vorn, während der Brite fünf Siege verbuchen konnte. Allerdings hat der Mallorquiner kein einziges Duell auf Sand verloren. Viermal musste er sich auf Hartplatz, einmal auf Rasen geschlagen geben. Zuletzt gewann Rafa im Viertelfinale beim Masters in Rom mit 1:6, 6:3, 7:5.

Bei bestem Tenniswetter haben die beiden Spieler den Platz betreten. Die Einschlagphase läuft. In wenigen Minuten geht´s los. Freuen wir uns auf ein Traum-Halbfinale.

Beide Spieler kommen nun auf den Court Philippe Chatrier und werden frenetisch von den Zuschauern begrüßt. Die Stimmung ist klasse.

Der an Position sieben gesetzte Brite besiegte kämpfte Lokalmatador Gael Monfils aus Frankreich nach einer Achterbahnfahrt der Gefühle in 3:15 Stunden mit 6:4, 6:1, 4:6, 1:6, 6:0 nieder. Damit steht der 27-Jährige zum zweiten Mal nach 2011 in der Vorschlussrunde von Paris. Gleichzeitig platzte der Traum der "Grande Nation" auf den ersten Heimtriumph in Roland Garros seit dem Coup von Yannick Noah im Jahre 1983. Bereits 2011 stand Murray im Halbfinale der French Open. Damals verlor er gegen seinen heutigen Gegner glatt mit 4:6, 6:7 (4:7), 4:6. Mal sehen, ob sich der Rechtshänder heute dafür revanchieren kann.

Aufgrund der Spielverzögerung durch den Regen, kam der Stier von Manacor zunächst nicht in die Partie. Besonders die 15 Unforced Errors von Rafael Nadal sprangen sofort ins Auge und spielten Ferrer in die Karten. Ein anschließendes glattes 6:0 und kein einziger Unforced Error in nur 26 Minuten reichten für die 2:1-Satzführung. Auch danach gab sich der Mallorquiner keine Blöße und fertigte die Nummer vier der Welt mit 6:1 ab. "Das war nicht einfach heute. David gehört zu den besten Spielern der Welt, ich musste mich steigern, um am Ende zu gewinnen", sagte Nadal gewohnt bescheiden.

Im Viertelfinale am Bois de Boulogne besiegte der topgesetzte Branchenführer aus Spanien den ungesetzten Dusan Lajovic aus Serbien im Eiltempo mit 6:1, 6:2, 6:1. "Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung. Ich habe mir nicht viele Fehler erlaubt und das Spiel von der Grundlinie kontrolliert", sagte "Rafa", der nach nur 1:33 Stunden seinen ersten Matchball mit einem Vorhandwinner eiskalt nutzte. Einen Tag nach seinem 28. Geburtstag bezwang der topgesetzte Spanier seinen Landsmann David Ferrer in 2:55 Stunden mit 4:6, 6:4, 6:0, 6:1 und gab beim diesjährigen Turnier erstmals einen Satz ab.

Hallo und ein ganz herzliches Willkommen, liebe Tennis-Freunde, zum zweiten Halbfinale der Herren bei den French Open in Paris. Andy Murray, amtierender Wimbledonsieger und US-Open-Champion 2012, fordert den 13-fachen Grand-Slam-Sieger und achtmaligen French-Open-Sieger, Rafael Nadal, zum Tanz. Allein die Namen versprechen ein gigantisches Tennis-Duell. Wer zieht in das Endspiel am Sonntag gegen den Serben Novak Djokovic ein?

Sandplatzkönig Rafael Nadal arbeitet weiter an der Mission Titelverteidigung in Roland Garros. Gegen seinen Landsmann David Ferrer gab der Spanier zwar erstmals im Turnierverlauf einen Satz ab, am Ende zog er aber problemlos ins Halbfinale ein. Dort trifft Nadal auf Wimbledonsieger Andy Murray. Der Brite siegte im Viertelfinale nach einer wahren Achterbahnfahrt gegen Lokalmatador Gael Monfils in fünf Sätzen. Wir sind live bei diesem Duell dabei!