Vielen Dank für das Interesse am Liveticker und noch einen schönen Abend. Gleich geht es weiter mit dem Duell Kerber vs. Azarenka. Natürlich berichten wir auch live von dieser Partie. Viel Spaß!

Der Weltranglisten-Zweite bleibt auch nach der dritten von New York ohne Satzverlust und kommt nach weniger als 4:30 Stunden Spielzeit in die zweite Turnierwoche. Ausschlaggebend für den ungefährdeten Erfolg des Grand-Slam-Rekordchampions waren die konstanten Aufschläge. Sobald Federer gute Aufschläge gebraucht hat, sind sie gekommen. Sein Verhältnis von Winnern (27) und Unforced Errors (26) ist leicht positiv gewesen. Zudem haben ihm seine fünf Asse wichtige freie Punkte gebracht. Kohlschreiber ist in einigen Situationen zu passiv geblieben, obwohl er durchaus seine Chancen gehabt hätte. Letztlich hat Deutschlands Nummer eins alles versucht, aber Federer war klar der bessere Spieler. Glückwunsch an den Maestro, Hut ab auch vor Kohli. "Ich habe die wichtigen Punkte gewonnen und sehr gut serviert. Es hat mich überrascht, dass Kohlschreiber soweit hinten stand beim Return", erklärte Federer. "Ich bin froh, dass es in drei Sätzen geklappt hat. Ich habe viel mit ihm trainiert und Philipp ist ein sehr gut Spieler." Im Achtelfinale bekommt es Federer mit John Isner zu tun. Der US-Amerikaner schlug den Tschechen Jirí Veselý, der nach dem zweiten Satz aufgeben musste, mit 6:3, 6:4.

Spiel, Satz und Sieg: Roger Federer! Nach 1:32 Stunden verwandelt der Schweizer seinen zweiten Matchball und zieht zum 15. Mal in Folge in die Runde der letzten 16 bei den US Open ein. Kohlschreiber verliert das Match letztlich mit einem Vorhand-Forced-Error.

...den ersten wehrt der Deutsche mit einem sensationellen Rückhand-Winner von der Grundlinie ab.

So schnell kann Kohli gar nicht schauen, wie ihm geschieht. Drei Matchbälle für Federer...

Auf der Zielgeraden zieht der Favorit die Zügel an, findet die richtigen Antworten und holt sich das nächste Break!

Erstes Ass für Deutschlands letzten männlichen Vertreter im Wettbewerb. Daraufhin machen beide Spieler jeweils einen Fehler ohne Not: 30:15.

Zügig bringt der Mann aus Basel sein Service zum 4:4 durch. Seit geraumer Zeit verzichtet der Maestro dabei auf Serve-and-Volley. Komisch, denn Kohlschreiber steht sehr oft ziemlich weit hinter der Grundlinie und kann daher nicht ganz so viel Dampf beim Return machen. Auch Passierbälle sind so ungefährlicher.

Sobald mehr erste Aufschläge des siebenfachen Wimbledon-Champions ins Feld kommen, gestaltet sich die Angelegenheit für seinen Widersacher schwieriger. Dann gerät der Doha-Gewinner von 2013 in die Defensive und läuft der Entwicklung hinterher. 40:30.

Immer häufiger haben die Aufschlagspiele nun "Wimbledon-Charakter". Sehr schnell sind die Service-Games durch, da es meist nach dem Schema Aufschlag, Punkt geht! 24 Minuten sind im dritten Durchgang absolviert. Wer hier als erstes wackelt und ein Break kassiert, dürfte große Probleme bekommen. Aus deutscher Sicht ist es gut, dass der Schweizer bei eigenem Aufschlag längst nicht mehr unantastbar wirkt. Insbesondere der zweite Aufschlag ist angreifbar.

Clever, ganz, ganz clever! Ohne viel Tempo serviert Philipp Kohlschreiber zweimal auf den Körper. Zweimal wird die Rückhand des Schweizers zu lang und es steht nach wenigen Sekunden 30:0. So darf es gerne weitergehen.

Am Ende sind es zwei weitere vermeidbare Fehler des Außenseiters, die hier das 3:3 zulassen. Spielerisch ist der Deutsche längst voll dabei. Federer muss bei eigenem Aufschlag deutlich mehr tun und spürt ein wenig Druck. Diesen muss Kohli nun dazu nutzen, mit unangenehm langen Bällen und extremen Winkel, schnelle Punkte zu erzielen.

Doppelfehler des Olympia-Zweiten und dann ein starker Volley des Deutschen! 30 beide und Spannung pur.

Schade! Erst öffnet der deutsche Fed-Cup-Spieler das Feld mit einer Vorhand-Longline mustergültig und hat nach Federers Rückhandslice alle Zeit und vor allem allen Platz der Welt. Doch aus dem Halbfeld heraus will Kohlschreiber es zu präzise machen und verfehlt die Linie seitlich um ca. zehn Zentimeter. 30:0.

Ein weiterer idealer Angriff sichert dem Underdog zunächst die 3:2-Führung. Sein Passierball gerät zwar etwas zu mittig, reicht in dieser Situation allerdings. Federer versucht nun zu häufig, nach mäßigen Schlägen ans Netz zu stürmen. Natürlich hat das ein Topspieler wie Kohlschreiber längst erkannt und nutzt Lobs sowie Passierbälle zunehmend häufiger.

Den Slice nach rechts ahnen, sprintet Kohlschreiber sofort los, stellt sich schön zum Ball und pfeffert eine knallharte Rückhand-Longline an die Linie. Hier ist kein Kraut gegen gewachsen. 40:0.

Ass Nummer fünf beschert dem Publikumsliebling den Ausgleich zum 2:2. Längst ist das größte Stadion der Anlage gut gefüllt. In der Mittagshitze sehen die Zuschauer eine intensive Partie, in der der Deutsche oftmals etwas zu hektisch agiert und in wichtigen Momenten Nerven zeigt.

Seit einiger Zeit hat der 34-Jährige etwas mit seinem Service zu kämpfen. Entsprechend kann sein Gegner mit mutigen Returns und weiteren Angriffsschlägen viel Schaden verursachen. 15:30.

Zwei Schritte vorwärts, mindestens einen zurück! Leider trifft dieser Spruch genau auf Philipp Kohlschreiber zu! Aufgrund von Unkonzentriertheiten bringt sich der letzte deutsche Spieler der Männer um sein hart erarbeitetes Break. Nach neun Minuten im dritten Satz ist alles wieder in der Reihe. Nach der kurzen Pause und dem Seitenwechsel wird der 17-fache Grand-Slam-Turniersieger aufschlagen. Federer gewann in Flushing Meadows von 2004-2008 durchgehend, stand ein weiteres Mal im Finale und letztes Jahr immerhin im Semifinale. Kohlschreibers bestes Ergebnis bei den US Open war das Erreichen des Achtelfinales (2012-2014).

Unfassbar! Erneut macht Kohli zwei Doppelfehler in Serie. Bei 0:40 gibt es drei Chancen für Federer zum Re-Break!

Dass sich der Favorit das Break sofort zurückholen will, macht er mit einem wuchtigen Volley aus dem Halbfeld klar. Danach begeht Kohlschreiber einen Doppelfehler und steht mit dem Rücken zur Wand. 0:30.

Das Hawk-Eye zeigt, dass Kohlschreibers Return noch haarscharf die Grundlinie gekratzt hat. Damit verliert er neben der Challenge auch sein ersten Aufschlagspiel im dritten Satz und muss einem Rückstand hinterherlaufen.

Nach einem verpatzten Volley mit der Vorhand, muss Federer drei Breakchancen gegen sich hinnehmen. Keine einfache Aufgabe.

Plötzlich geht ein Raunen durch das Stadion! Frei von der Leber weg macht der Deutsche weiter, nutzt die Kulisse und zaubert zwei brutale Schläge ins gegnerische Feld. Vor allem sein Halbvolley aus vollem Lauf kurz hinter die Netzkante ist schon aller Ehren wert. 0:30.

Unbeeindruckt vom 0:2-Satzrückstand serviert Kohlschreiber bissig und sucht seine Chance. Ohne Punktverlust geht er - wie schon im zweiten Satz - zunächst mit 1:0 in Front.

Diesmal hat es 33 Minuten gedauert, bis Roger Federer den Satz für sich entscheidet. Damit steht es nach exakt 59 Minuten nach Sätzen 2:0 für den Mann aus Basel. Warum? Weil Federer wesentlich mehr freie Punkte und Winner (20) bei relativ wenigen Fehlern ohne Not (18) erzielt. Kohlschreiber hat seine Fehlerquote etwas runtergeschraubt und hat 16 Unforced Errors begangenen, aber auch deutlich weniger Winner (13). Zudem macht "FedEx" 82 Prozent der Punkte beim ersten Aufschlag, wohingegen es beim Deutschen "nur" 74 Prozent sind. Insgesamt hat man das Gefühl, Federer kann noch ein paar Gänge hochschalten und Kohli befindet sich bereits am Limit.

Aufschlag zur Seite, Vorhand-Longline! Mit dieser Kombination hat der drei Jahre ältere Spieler bereits häufiger Punkte erzielt. Auch nach zwei eigenen Fehlern bleibt der an Nummer zwei gesetzte Schweizer cool und holt sich nach einem Rückhand-Volley den ersten Satzball.

Fast an der T-Linie nimmt Federer einen zweiten Aufschlag Kohlschreibers als Halbvolley und macht auch mit Hilfe der Netzkante den Punkt zum 15:40. Jedoch verkürzt der Augsburger wenige Sekunden später er Rückhand-Winner auf 4:5.

Erneut lässt der 87-fache Turniersieger auf der ATP-Tour es bei diesem Returnspiel ruhig angehen und spart sich seine Kräfte. Dank des Breaks im Rücken, kann er dies auch tun. 40:0 und drei Spielbälle für den Deutschen.

Zu Recht applaudiert das Publikum bei diesem Spielgewinn des Maestros! Einem spektakulären Rückhand-Volley gegen die Laufrichtung lässt er ein Ass durch die Mitte folgen. 5:3 und wohl mehr als die halbe Miete für den zweiten Durchgang.

Ein Ass sowie ein erzwungener Fehler des Gegners machen aus dem zwischenzeitlichen 0:30 ein 30 beide. Immer wieder kann der Schweizer mit freien Punkten davonziehen. Diese Möglichkeit fehlt dem an Position 29 gesetzten Spieler vollkommen.

Obwohl Kohlschreiber durch einen Kickaufschlag weit nach rechts rausgetrieben wird, kann er so returnieren, dass der am Netz stehende Federer seinen Volley neben die Linie setzt. 0:15.

Gleich zweimal ahnt Kohlschreiber Federers Chip-and-Charge-Versuche und kann ihn durchaus elegant passieren. Ein eigener Volleywinner des Augsburgers bringt drei Spielbälle. Das ist mal eine Ansage! Diesmal stimmten Kraftaufwand und Ertrag bei diesem Service-Game. Weil auch Federer nicht viel investiert hat, prügelt Kohli das Aufschlagspiel ohne Punktverlust durch und verkürzt auf 3:4. Trotzdem trennt die beiden noch ein Break.

Leicht und locker zieht der große Favorit auf 4:2 davon. Im zweiten Satz sind 22 Minuten gespielt.

Vorhand-Inside-Out, Rückhand-Kurz-Cross: Bei Roger Federer klappt derzeit beinahe alles. 30:0 und ein sichtbar angefressener Philipp Kohlschreiber.

Verdient breakt der Schweizer den unkonzentrierter werdenden Deutschen erneut! Nicht nur, dass der fünfmalige US-Open-Champion aus größter Bedrängnis gegen die Laufrichtung abziehen und teilweise unmögliche Winner schlagen kann, er ist auch noch lange nicht am Limit. Dagegen wirkt der Schützling von Stephan Fehske so, als gebe er Vollgas. Natürlich muss er sein bestes Tennis auspacken, um zum ersten Mal gegen Federer gewinnen zu können. Allerdings darf dieser Versuch nicht zu Lasten der Präzision gehen. Zu viele Unforced Errors gegen die Nummer zwei der Welt sind tödlich.

Im Stile eines Weltklasse-Spielers rettet sich Federer aus einer extremen Defensivsituation mit einem giftigen Slice an die Grundlinie. Kohlschreiber steht zu nah am Ball, hat deshalb einen suboptimalen Winkel und verschlägt. 30:40 und damit Breakball Federer.

Sobald er auf der Vorhandseite unter Druck gerät, macht er Fehler! Kohlschreiber haut gleich zwei Vorhände ins Aus und gerät bei 15:30 unter Druck. Derzeit wechselt das Momentum offenbar zugunsten der Returnspieler.

Re-Break! Eiskalt nutzt der 31-Jährige gleich die erste von vier Breakchancen. Zu null verliert Roger Federer sein erstes Aufschlagspiel in diesem Match! Bleibt nur zu hoffen, dass der Deutsche durch dieses Spiel genug Selbstvertrauen gewonnen hat.

Ohne Rücksicht auf Verluste geht Kohlschreiber gegen das drohende Serve-and-Volley des Schweizers vor und schlägt aus dem Halbfeld zwei krachende Vorhand-Winner an die Linie. 0:30.

Am Ende knallt die Peitsche! Frei nach diesem Motto holt sich Federer auch im zweiten Durchgang ein frühes Break! Federer returniert kurz, Kohlschreiber macht mit einem zu harmlosen Angriffsball eine Seite komplett auf. Natürlich hat der Schweizer den Braten längst gerochen, steht schon auf der Vorhandseite und wuchtet locker ein.

Zwar greift Kohlschreibers Challenge und er darf noch einmal den ersten Aufschlag versuchen, aber dieser landet im Netz. Sein zweiter Aufschlag wird von Federer angegriffen und so gibt es eine weitere Breakchance für den Favoriten. Doch auch diese lässt er wieder liegen. Seine Mischung zwischen Spin, Aggressivität und Länge stimmt in den letzten Minuten nicht mehr hundertprozentig.

...abgewehrt. Im Halbfeld will Roger Federer zu viel und verlegt eine Rückhand. Glück für den Deutschen!

So kommt es, wie es kommen muss! Kompromisslos returniert Federer einen weiteren Schwachen Aufschlag des Deutschen und zwingt ihn nach zwei, drei soliden Schlägen zum Fehler mit der Rückhand! Breakball für den Maestro...

Puh! Kohlschreiber mit dem Doppelfehler - und das gleich zweimal hintereinander. So wird aus einem knallhart erarbeiteten 30:0 ein 30 beide.

Kohlschreiber startet vielversprechend mit einem Winner in dieses Returnspiel. Am Ende bringt es jedoch der Weltranglisten-Zweite souverän durch. Größter Pluspunkt für den Schweizer ist, dass er unheimlich variabel ist. Manchmal hämmert er den Ball durch die Mitte und bleibt auf der Linie, manchmal geht es direkt zu Serve-and-Volley und immer wieder streut er den Kickaufschlag nach außen ein.

Sehr schnell ist das zweite makellose Service-Game des Deutschen perfekt! Mal sehen, wie er gleich beim Returnspiel agieren wird. Zu risikoreich darf er gegen den sicheren Federer nicht spielen. Er muss versuchen, ihn mit seiner einhändigen Rückhand von links nach rechts zu schicken. Entscheidender als genug Power in den Schlägen sind hier erst einmal die Winkel.

Schön! Wie aus dem Lehrbuch feuert Kohlschreiber einen zu unplatzierten Return mit der Vorhand die Linie runter und erzielt das 30:0. Es muss ein Ziel sein, so lange wie möglich vorneweg zu servieren. Nur so kann er Federer unter Druck setzen.

Spiel und erster Satz: Roger Federer! Verdient sichert sich der 34-jährige Schweizer nach 26 Minuten den ersten Durchgang. Standesgemäß tut er dies mit einem krachenden Smash von der T-Linie. Bis zum 3:0 hat der Schweizer den Deutschen überrollt und ihn nicht ansatzweise ins Spiel kommen lassen. Nach und nach hat sich die Nummer 29 der Welt durch lange Grundlinienschläge ins Match gekämpft und bei einem Service-Game keine Federn gelassen. Insgesamt macht Kohlschreiber etwas mehr Fehler ohne Not (neun bei fünf Winnern) als sein Gegner (sieben bei elf Winnern).

Seinen dritten Doppelfehler macht er mit einem Ass sowie einem lässigen Service-Winner vergessen. 30:15 für den Baseler.

Aufgrund des halbfertigen Daches, muss einer der beiden immer wieder zwischen Licht und Schatten hin und her wechseln. Gut für den Deutschen, dass es den gleich servierenden Federer wieder trifft. Vielleicht geht so was. Nach dem Turbostart zum 3:0 kann der Maestro nicht mehr weiter wegziehen.

Bisher spielen beide Akteure erstklassiges Tennis! Auf beiden Seiten stimmen Länge und Kraft in den Schlägen. Größter Unterschied zwischen beiden Spielern ist sicherlich der Aufschlag. Zwar kann Deutschlands letzter Vertreter bei den Männern mit Kick nach außen das Feld öffnen, aber gänzlich freie Punkte sind Mangelware. Immerhin steht es nach einem ungewohnten Vorhand-Fehler Federers 30:15.

In neun Duellen mit dem Grand-Slam-Rekordsieger gewann der Augsburger lediglich zwei Sätzchen. Vor zweieinhalb Monaten war Kohlschreiber in Runde eins beim Rasenturnier in Halle (Westfalen) ziemlich nah dran am großen Coup, doch Federer gewann den dritten Satz im Tiebreak. Am Ende musste sich Kohlschreiber dem Rasenkönig nach 2:11 Stunden mit 6:7 (8:10), 6:3, 6:7 (5:7) geschlagen geben.

Klassisches Serve-and-Volley! Drei Meter hinter der Grundlinie stehend, returniert Deutschlands Nummer eins durchaus aggressiv, aber sein Gegner setzt sofort nach und legt die gelbe Filzkugel genau gegen die Laufrichtung. Beim nächsten Ballwechsel ist Kohlschreiber zu einem Fehler gezwungen, weil der Schweizer einfach zu gut durch den Ball geht und diesen brutal beschleunigt. 5:2 nach 21 Minuten.

Nach einem Forced Error mit der Rückhand sowie Doppelfehler Nummer zwei, steht es 30 beide. Vielleicht ergibt sich nun die Chance für den Deutschen. Beide trennt lediglich ein Break.

Es bleibt das Match der Aufschläger. Nach einem guten Return des Deutschen, sprintet Federer direkt seitlich ans Netz vor und täuscht einen Crossball an. Tatsächlich zimmert er einen Inside-In wie an der Schnur gezogen ins gegnerische Feld. 30:0.

Zu null sichert sich der vermeintliche Außenseiter das Spiel zum 2:4. Bleibt Kohlschreiber mit seiner Rückhand so konsequent und vor allem lang, könnte Federer Schwierigkeiten bekommen.

Was ist denn hier los? Rückhand-Longline, Vorhand-Cross oder mit Gewalt durch die Mitte: Wie von der Tarantel gestochen legt der Augsburger los und zieht blitzschnell auf 40:0 weg. Wahnsinn!

Ein weiterer Vorhand-Winner von Roger Federer macht das 4:1 nach genau einer Viertelstunde perfekt. Bereits jetzt fällt auf, dass der Schweizer sehr von seine Trainer Stefan Edberg geprägt ist. Serve-and-Volley ist für die Nummer zwei der Welt immer wieder ein probates Mittel, um freie Punkte zu erzielen. Weiterhin führt "FedEx" mit einem Break.

Auch Breakball Nummer zwei nutzt Philipp Kohlschreiber nicht! Dabei hat er sich diese Chance so toll erarbeitet. Ein exzellenter Halbvolley, den er noch weit vor dem T-Feld angenommen hat, überlobt den ans Netz vorrückenden Federer. Der rettet sich jedoch nicht nur in den Einstand, sondern sichert sich mit einem Rückhand-Winner gleich den Vorteil.

Spätestens jetzt ist der Weltranglisten-29. in der Partie. Immer häufiger kann er die Rallyes nun dank konsequent langer Schläge diktieren. Zudem erschweren Tempoverschleppungen seinem Gegenspieler die Orientierung. Leiderlässt Kohli eine Chance zum Break aus, Federer knallt eine Inside-In-Vorhand punktgenau auf die Linie und so geht es über Einstand.

Per Ass geht der Baseler zunächst mit 15:0 in Front. Freie Punkte sind auf Hartplatz immer viel wert. Übrigens hat Kohlschreiber von seinen sechs Turniersiegen auf der Tour nur einen einzigen auf Hartplatz geholt (2008 in Auckland).

Hut ab! Kurz vor der T-Linie stehend, unterbricht der aktivere Deutsche eine crosse Rallye mit einem sehenswerten Stopp. Die gelbe Filzkugel springt gar nicht mehr hoch, weshalb Federer den Ball nicht erreichen kann. Anschließend tütet Kohlschreiber mit einem schönen Ball die Linie entlang den ersten Spielgewinn ein, weil Federer die Kugel nicht mehr zurückbringt.

Ärgerlich! Per Doppelfehler bringt der sechsfache ATP-Turniersieger seinen Kontrahenten wieder ins Spiel. Weil er dann auch noch eine Rückhand ins Aus legt, steht es 30:30.

Na also, es geht doch! Schöner Service-Winner des Deutschen. Beim nächsten Ballwechsel begeht Federer einen Forced Error mit der Rückhand. 30:0 So darf es gerne weitergehen.

Im Eiltempo bringt "King Roger" sein zweites Aufschlagspiel durch. Nach gerade einmal sechs Minuten liegt der Schweizer mit 3:0 in Führung. Kohlschreiber fehlen bei Vor- und Rückhand sowohl Länge als auch Winkel. Normalerweise schafft der Augsburger es mit seiner strammen sowie glatt durchgezogenen Rückhand sonst, den Gegner unter Druck zu setzen. Das ist bis dato noch gar nicht der Fall.

Aufschlag zur Seite, Vorhand-Cross und dann mit der einhändigen Rückhand raustreiben: Roger Federer startet stark ins Spiel. Sein Gegenüber drängt er mit schön durchgezogenen Schlägen aus der Komfortzone. Entsprechend viele Fehler begeht Kohlschreiber. 30:0.

Und da ist das extrem frühe Break für den 34-Jährigen! Den ersten Breakball hat Kohlschreiber noch abwehren können, doch beim zweiten geht nichts mehr. Federer zwingt "Kohli" mit einem unangenehm langen Ball an die Grundlinie zu einem Fehler mit der Rückhand. Schade!

Beim Stand von 15:40 gibt es die ersten zwei Breakchancen für den fünffachen US-Open-Sieger...

Eieiei! Gleich zu Beginn seines Aufschlagspiels wackelt der Deutsche. Zunächst setzt er seine Vorhand und wenig später seine Rückhand ins Aus, dann verkürzt er per Vorhand-Winner immerhin auf 15:30.

Das ging ja fix! Obwohl der Deutsche dank eines Doppelfehlers des Favoriten den ersten Punkt bekommt, bringt Federer sein erstes Service-Game problemlos durch. Drei Winner, unter anderem mit Serve-and-Volley, bringen den Schweizer schnell auf den richtigen Weg.

Bei gut 25 Grad Außentemperatur haben die beiden Kontrahenten den größten Platz der Anlage betreten. Unter dem halbfertigen Dach machen selbst noch halbleere Ränge eine ohrenbetäubende Stimmung. Nach der obligatorischen Einschlagphase geht es dann endlich zur Sache.

"Ich konnte noch nie gegen Roger gewinnen, aber es gibt immer ein erstes Mal", meinte Kohlschreiber - und schob schnell hinterher: "Aber die Chancen sind schon sehr gering. Ich muss richtig gut spielen, und er muss sich verzaubern."

"Philipp hat alles, was man braucht, um Top-Spieler zu schlagen. Mich erwartet gegen ihn ein gefährliches Match. Der Respekt vor ihm ist von meiner Seite sehr hoch", erklärte Federer, der häufiger mit dem Deutschen trainiert. "Im Training ist Roger nicht der, der er im Match ist", sagte der deutsche Davis-Cup-Spieler. "Aber was er kann, ist umzuswitchen. Im Spiel hat er dann nicht mehr diese Lustphasen wie im Training", meinte Kohlschreiber weiter: "Er ist der super Gentleman. Ich habe Respekt vor seiner Leistung."

Im letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres 2015 kämpfen die besten Tennisspielerinnen und Tennisspieler der Welt nicht nur um wichtige Punkte, sondern auch um jede Menge Geld. Dieses Jahr werden in New York 34,3 Millionen Dollar (25,84 Millionen Euro) an Preisgeld ausgeschüttet. Die Sieger im Einzel erhalten in diesem Jahr jeweils 2,6 Millionen Dollar (1,96 Millionen Euro) und damit immerhin 700.000 Dollar mehr als in der vergangenen Saison. Für den Einzug ins Achtelfinale gibt es neben 180 Punkten für die Weltrangliste schon 213.575Dollar (ca. 190.000 Euro).

Gleich in der ersten Runde des letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres kam es zu einem deutschen Generationen-Duell. Auf Court sechs setzte sich der 31-jährige Kohlschreiber gegen den 18-jährigen Hamburger Alexander Zverev in fünf Sätzen mit 6:7 (0:7), 6:2, 6:0, 2:6, 6:4 durch. Der an Position 29 gesetzte Augsburger präsentierte sich beim 7:6 (7:4), 6:2, 6:2 in 1:53 Stunden gegen Lukas Rosol aus Tschechien einmal mehr in starker Verfassung. Heute muss Kohlschreiber zeigen, dass er auch gegen die ganz großen Namen den Sprung unter die letzten 16 in New York schaffen kann. "Ich will gewinnen und werde alles dafür tun", sagte Kohlschreiber, der alle bisherigen neun Duelle gegen Federer verloren hat.

In Runde eins überzeugte der Mann aus Basel beim 6:1, 6:2, 6:2 gegen den Argentinier Leonardo Mayer. Auch die zweite Runde stellte den fünfmaligen US-Open-Champion aus der Schweiz vor keinerlei Probleme. Der Weltranglistenzweite blieb auch beim 6:1, 6:2, 6:1 gegen Steve Darcis aus Belgien ohne Satzverlust. Für den klaren Sieg vor 23.771 Zuschauern im ausverkauften Arthur-Ashe-Stadium benötigte Federer nur 80 Minuten. Für den 34-Jährigen war es der 29. Sieg bei einer der legendären Night Sessions in Flushing Meadows. Damit überholte er Andre Agassi, der zwischen 1988 und 2006 28 Mal ein Nacht-Match gewonnen hatte. Mit seinem sechsten Triumph könnte Federer zum alleinigen Rekordsieger der US Open avancieren - vor Pete Sampras und Jimmy Connors (beide USA mit jeweils fünf Titeln). Der letzte seiner insgesamt 17 Major-Erfolge liegt jedoch bereits über drei Jahre zurück (Wimbledon 2012).

Guten Abend und ein ganz herzliches Willkommen, liebe Tennis-Freunde, zu einem wahren Leckerbissen in der dritten Runde der US Open 2015. Rekord-Grand-Slam-Champion Roger Federer bekommt es mit Deutschlands Nummer eins Philipp Kohlschreiber zu tun. Während der Maestro aus der Schweiz nach seinem sechsten Triumph, und damit dem alleinigen Rekord, in Flushing Meadows greift, will der Deutsche erneut ins Achtelfinale einziehen. Allerdings müsste er Federer hierzu zum ersten Mal in seiner Karriere besiegen.

Philipp Kohlschreiber hält in der Männerkonkurrenz die deutschen Fahnen hoch und bekommt es nun mit Roger Federer zu tun. Wir berichten live von dieser Partie.