Eine Stunde und drei Minuten hat Angelique Kerber nur gebraucht, um Misaki Doi mit 6:3 6:1 in die Schranken zu verweisen. Es war ein extrem temporeiches Match mit vielen packenden Grundlinienrallys. Die Japanerin hatte am Ende mit 20 Winnern sogar drei mehr als die Deutsche, aufgrund der 25 unforced errors war für die Nummer 49 der Welt aber nicht viel zu holen. Angie Kerber breakte ihre Gegnerin jeweils gleich zu Beginn des Satzes und ließ sich die Führung dann nicht mehr nehmen. Insgesamt gestattete sie Doi nur zwei Breakbälle. Die Kielerin hält also die deutsche Fahne hoch und bekommt es im Viertelfinale nun mit Simona Halep oder Madison Keys zu tun. Sollte sie dort genau so auftreten wie heute, ist für 28-Jährige in Wimbledon noch einiges möglich. Das soll es für heute gewesen sein. Noch einen schönen Montag!

Dann ist Schluss! Nach einer atemberaubenden Grundlinienrally in der Misaki Doi immer wieder zurückkommt, spielt Kerber der Japanerin die Kugel mit der Vorhand gegen die Laufrichtung und darf anschließend jubeln. Sie steht im Viertelfinale!

Angie Kerber "is serving for the match", wie es in der Tennissprache heißt. Bei 15:30 muss sie ganz nah ans Netz, um den Ball noch spielen zu können. Mit der Rückhand drückt sie das Ding cross weg und beweist anschließend Balance, denn bevor die Kugel zum zweiten Mal aufspringt, darf sie das Netz nicht berühren.

Die 25-jährige Japanerin holt sich das Ehrenspiel im zweiten Satz. Erst schickt sie die Kugel zum Winner mit der Rückhand die Linie runter, dann profitiert sie von einem Kerber-Fehler.

Misaki Doi steckt nicht auf und stemmt sich mit aller Kraft gegen die drohende Niederlage. Mit ihren knallharten Grundschlägen zwingt sie Angie Kerber zu zwei Fehlern. Damit sind die Matchbälle erstmal weg. Einstand.

Angelique Kerber spielt heute aber auch nah am Optimum! Aus der Defensive heraus zaubert sie den nächsten Vorhand-Cross-Winner aus dem Schläger und holt sich damit nach gerade mal 58 Minuten zwei Matchbälle. 15:40

Stark, Angie! Mit einem Rückhand- und einem Vorhand-Winner bestätigt die deutsche Nummer eins auch das zweite Break und zieht mit 5:0 davon. Jetzt muss sie das Match nur noch zumachen!

Die Deutsche darf sich trotz der komfortablen Führung aber nicht zu sicher sein. Doi hat jetzt nichts mehr zu verliern und erspielt sich einen Breakball. Aber wie so häufig macht der Japanerin die Vorhand einen Strich durch die Rechnung. Einstand.

Das war dann wohl die Vorentscheidung! Mit dem Mut der Verzweiflung läuft die kleine Japanerin nach vorne, um dort einen Rückhand-Volley zu verschlagen. Damit besiegelt sie das zweite Break für Angie Kerber.

Misaki Doi kann sich im Anschluss zwar einen Spielball organisieren, doch sie vergibt ihn mit einem leichten Vorhandfehler. Ein darauffolgender Doppelfehler beschert Kerber die nächste Breakmöglichkeit.

Mittlerweile dominiert sogar die Deutsche einen Großteil der Ballwechsel. Mit beeindruckender Präzision visiert sie die Linien an und bringt Doi damit in Bedrägnis. Bei 30:15 kann Kerber aufrücken und den Ball mit der Vorhand ins Rückhandeck der Japanerin dreschen.

Bei eigenem Aufschlag gibt sich die gebürtige Bremerin mit polnischen Wurzeln anschließend keine Blöße. Mit nur einem Punktverlust drückt sie das Spiel überzeugend durch und bestätigt das Break. 3:0 im Zweiten. Kann Doi jetzt nochmal zurückkommen?

Jawoll, stark Angie! Doi setzt Kerber mit einem starken Vorhand-Cross-Schlag eigentlich gut unter Druck, doch die deutsche Nummer eins zeigt, warum sie sich Grand-Slam-Siegerin nennen darf. Mit einem noch besseren Vorhand-Cross-Ball lässt sie die Japanerin alt aussehen und holt sich das erste Break in Satz zwei.

Gegen die druckvollen Grundschläge der quirligen Japanerin verteidigt Angie Kerber herausragende. Sie gibt keine Ball verloren und bringt sich immer wieder zurück in die Rallys. Irgendwann kommt dann der Fehler von Doi, sodass sich die Deutsche direkt zwei Breakbälle erarbeitet.

Die Deutsche legt zu Beginn des zweiten Durchgangs vor und bringt ihr Aufschlagspiel zu 30 über die Bühne. Wie so oft macht Doi am Ende den entscheidenden Fehler, sodass Kerber die Bälle eigentlich nur im Spiel halten muss.

Nach nur 35 Minuten geht der erste Satz verdient mit 6:3 an Angelique Kerber. Die Deutsche musste gegen eine stark aufspielende Misaki Doi um jeden Punkt kämpfen, profitierte letztlich aber oftmals von den Fehlern der Gegnerin. Bei der Japanerin stehen am Ende zwölf unforced errors zu Buche, bei der Kielerin nur ganze drei. Im zweiten Satz gilt es nun das Niveau zu halten, denn wenn Doi ihre Fehler abstellt, ist sie eine ganz gefährliche Gegnerin für die Nummer vier der Welt.

Und dann ist der erste Satz durch! Die Japanerin kann mit zwei direkten Punkte nochmal auf Einstand stellen, verballtert dann aber wieder eine Vorhand. Am Ende steht die 25-Jährige bei einem harten Grundschlag von Kerber zu nah am Ball und trifft die Kugel nur noch mit dem Rahmen. Mit 6:3 holt sich die Deutsche also Durchgang eins!

Die 1,59m-Frau serviert bei 15:15 zunächst einen Doppelfehler, um danach eine weitere Vorhand völlig ungezwungen weit hinter die Grundlinie zu schießen. Es gibt die ersten beiden Satzbälle für Angie Kerber!

Am Ende ist es wieder eine Fehler von Misaki Doi, der Angelique Kerber den Aufschlaggewinn zum 5:3 einbringt. Nun liegt es an der Japanerin, ob die Deutsche in diesem Satz nochmal servieren muss.

Mit einem Service-Winner stellt die deutsche Nummer eins auf 30:30, nachdem das Hawk-Eye zuvor einen Aus-Ball von ihr bestätigte. Bislang bringt Kerber nur gut 60% ihrer ersten Aufschläge ins Feld, eine Statistik die durchaus steigerbar ist.

Die 25-jährige Japanerin macht zwar einige Fehler, demgegenüber stehen aber auch schon zehn Winner. Bei Spielball rückt Doi auf, nimmt den Ball direkt aus der Luft und drischt ihn mit der Vorhand unerreichbar in Kerbers Vorhandeck. Nur noch 3:4 aus Sicht der Japanerin.

Großes Tennis! Die beiden Linkshänderinnen duellieren sich in einer temporeichen Vorhand-Cross-Rally, bis Doi zu kurz wird und Kerber den Ball in Dois Rückhand wagt. Die flinke Japanerin ist aber zur Stelle und schießt die Kugel cross zum Winner ins Rückhandeck der Deutschen. 40:30

Den ersten Spielball kann die Australian-Open-Siegerin noch nicht nutzen, sie bekommt aber eine weitere Chance und schlägt zum perfekten Zeitpunkt ihr erstes Ass. Das Break hat also weiterhin Bestand, 4:2 Kerber.

Weltklasse-Schlag von Angie Kerber! Die Deutsche wird auf der Rückhandseite weit nach außen getrieben und bekommt dann einen Slice tief in die Vorhand gelegt. Mit letzter Kraft läuft die 28-Jährige zum Ball und packt aus vollem Lauf eine unfassbaren Vorhand-Cross-Passierschlag aus. Vorteil Kerber.

Mit einem Doppelfehler und einem einfachen Rückhandfehler ist Kerber schnell mit 0:30 im Hintertreffen. Dann vergibt Doi aber zwei Elfmeter aus Halbfeld, das waren unforced error Nummer neun und zehn. Unglaublich, was die 25-Jährige hier liegen lässt. 30:30

Mit einem Rückhand-Longline-Winner bringt die Achtelfinal-Debütantin aus Japan ihr Aufschlagspiel dann souverän über die Bühne. Sie verkürzt wieder auf 2:3, liegt aber weiterhin mit einem Break hinten.

Kerber verschätzt sicht! Bei 15:15 rückt die Kielerin nach einer Vorhand inside-out ans Netz vor, spielt den Volley aber nicht, weil sie den Ball ins Aus fliegen wähnt. Der Rückhandball Dois hat jedoch genug Spin und fällt genau auf die Grundlinie. 30:15

Doch das Spiel geht am Ende wieder an Angie Kerber, weil sie von den Fehlern ihrer Gegnerin profitiert. Schon acht unforced errors stehen auf dem Konto von Misaki Doi, die Deutsche hat hingegen noch keinen einzigen gemacht. So darf's gerne weitergehen!

Das Kraftpaket aus Yokohama ist jedoch wild entschlossen, sich das Spiel direkt wieder zurückzholen. In einer langen Rally treibt sie Kerber auf dessen Rückhandseite weit nach außen, um die Filzkugel anschließend mit einer klasse Länge in der anderen Ecke unterzubringen. 15:30

Und anschließend holt sich die Nummer vier der Welt das erste Break! Misaki Doi geht mit ihren wuchtigen Grundschlägen doch eine Menge Risiko und streut dabei vermehrt Bälle ins Aus. So auch beim Breakball, als Dois Vorhand-Longline-Schuss neben der Linie landet.

Das Hawk Eye beschert Kerber den Spielgewinn! Eine Rückhand von Doi tropft hauchzart neben die Seitenauslinie, der Ball wird zunächst gut gegeben, doch die Deutsche bemüht die erste Challenge. Die zeigt, dass die Kugel im Aus war. Das Spiel geht an Kerber.

Mit einer enorm guten Länge und viel Tempo schnürt Doi ihre Gegnerin weit hinter der Grundlinie fest. Ein krachener Winner in Kerbers Vorhandecke bringt ihr dann den ersten Breakball. Doch beim anschließenden Return ist die Japanerin erneut ein Stück zu lang. Einstand.

Angelique Kerber wird in ihrem ersten Aufschlagspiel gleich mal unter Druck gesetzt und kassiert zwei Winner zum 15:30. Anschließend legt Doi aber den Return hinter die Grundlinie´.

Kerber kann zwar nochmal auf 40:30 verkürzen, dann wird sie aber zu kurz, sodass Doi aufrücken und die Filzkugel sicher in der Rückhandecke der Deutschen unterbringen kann. Das erste Spiel geht also an die Japanerin.

Mit druckvollen Grundschlägen diktiert Doi zu Beginn die Ballwechsel und zwingt Kerber dadurch zu Fehlern. Schnell geht die Nummer 49 der Welt mit 40:15 in Führung.

Und nun rein in's Match! Die kleine Japanerin eröffnet mit dem Aufschlag. Das Wetter über London verwöhnt die Zuschauer heute übringes mit Sonnenschein und einem fast wolkenlosen Himmel.

Misaki Doi und Angelique Kerber stehen mittlerweile auf dem satten Grün und schlagen sich ein. Gespielt wird auf dem Court No. 2, auf dem die Deutsche gestern noch ihr Match gegen Carina Witthöft bestritt. Besonders beliebt ist dieser drittgrößte Platz der Anlage bei Kerber trotzdem nicht, hat sie hier im letzten Jahr doch in der dritten Runde gegen French-Open-Siegerin Garbine Muguruza verloren und dabei eine 6:2-Führung im Tiebreak des ersten Satzes verspielt.

Die an Position vier gesetzte Deutsche weiß also nicht zuletzt aus dem Match in Down Under, wie gefährlich ihr das kleine asiatische Energiebündel werden kann: "Ich erwarte ein sehr enges Match. Ich weiß, dass sie eine starke Gegnerin ist. In Australien hatte ich Matchball gegen mich, aber ich werde versuchen, nicht darüber nachzudenken, gegen wen ich spiele." Fest steht, dass das Duell wohl auch dieses Mal über lange, ermüdende Grundlinienrallys entschieden wird, da die Japanerin aufgrund ihrer geringen Körpergröße mit dem Aufschlag nicht allzu viel ausrichten kann.

Angelique Kerber, die es im Südwesten Londons 2012 ins Halb- und 2014 ins Viertelfinale schaffte, geht natürlich als klare Favoritin ins Match, dafür spricht auch der direkte Vergleich. Vier Duelle hat es bislang zwischen ihr und der Japanerin gegeben, alle vier konnte sie gewinnen. Zweimal ging es dabei über drei Sätze, 2010 in Birmingham auf Rasen und Anfang des Jahres beim besagten Australian-Open-Match auf Hartplatz. "Wenn ich an Melbourne denke, dann denke ich natürlich auch immer an dieses Spiel", sagte Kerber im Vorfeld, "es gehört zu der ganzen Story einfach dazu."

Misaki Doi, Nummer 49 der Weltrangliste, steht zum ersten Mal in ihrer Karriere in der Runde der letzten 16 bei einem Grand-Slam-Turnier. Zuvor war die Japanerin nur einmal über die zweite Runde hinausgekommen – 2011 ebenfalls in Wimbledon, als sie in Runde drei gegen Sabine Lisicki unterlag. Auf Rasen scheint sich Doi, die wie Kerber Linkshänderin ist, also durchaus wohl zu fühlen, zumal sie in der zweiten Runde die an Position 15 gesetzte Karolina Pliskova aus dem Turnier genommen hat. Überhaupt ist die 1,59m-Frau noch ohne Satzverlust, daran konnte zuletzt auch Anna-Lena Friedsam nichts ändern.

Nachdem Kerber als amtierende Grand-Slam-Siegerin dem erhöhten Erwartungsdruck bei den French Open noch nicht gewachsen war und in der ersten Runde ausschied, scheint sich die gebürtige Bremerin beim Rasenklassiker an der Church Road wieder voll fokussieren zu können. Nach zwei ungefährdeten Siegen gegen Laura Robson (GB) und Varvara Lepchenko (USA) schaltete die Nummer vier der Welt zuletzt Landsfrau Carina Witthöft mit 7:6 6:1 aus. Dabei musste Kerber im Tiebreak des ersten Durchgangs vier Satzbälle abwehren, ehe sie das Match nach zwei Regenpausen und 99 Minuten Spielzeit beendete.

Gegen jene 25-jährige Japanerin hatte die deutsche Nummer eins bei den Australian Open Anfang des Jahres kurz vor dem Erstrundenaus gestanden. Doch Doi vergab ihren Matchball im Tiebreak des zweiten Satzes und verlor am Ende in drei Sätzen. Der Rest der Geschichte ist bekannt: Kerber marschierte bis ins Finale durch, wo sie Serena Williams bezwang und zur ersten deutschen Grand-Slam-Siegerin seit Steffi Graf aufstieg. Zudem ist die Linkshänderin bis heute die einzige Spielerin, die ein Major-Turnier nach Abwehr eines Matchballs in der ersten Runde gewann.

Einen schönen guten Tag und herzlich willkommen, liebe Tennis-Fans, zum Achtelfinale von Angelique Kerber bei den diesjährigen All England Championships in Wimbledon! Die 28-jährige Kielerin kämpft heute als letzte Deutsche in der Einzelkonkurrenz um einen Verbleib im Traditionsturnier, nachdem Annika Beck und Alexander Zverev gestern ihre Segel streichen mussten. Die Hürde auf dem Weg ins Viertelfinale heißt Misaki Doi, ist mit 1,59m zwar nicht besonders groß, aber dennoch brandgefährlich.