Für Mischa Zverev ist also schon wieder Schluss. Nach seinem Triumph in Eastbourne wirkte er mitunter unkonzentriert, teilweise unmotiviert und vor allem körperlich unfit. Herbert hatte zweieinhalb Sätze lang alles im Griff und war insbesondere beim Return klar überlegen. Aber auch die Ass-Statistik (13:1) spricht klar für den Franzosen. Erst im letzten Satz hielt Zverev besser dagegen, profitierte aber auch von Herberts plötzlich einsetzender Angst vor dem Gewinnen. Im Endeffekt halfen Zverev und die bessere Tagesform dem verdienten Sieger, der in Runde Zwei jetzt auf den Australier Alex De Minaur. In diesem Sinne: Tschüss, auf Wiedersehen und bis zum nächsten Mal!

Hinten raus wacklig, letztlich aber hochverdient: Mit einem Service-Winner kegelt Herbert Zverev aus dem Turnier.

Noch ist nicht Feierabend: Herbert will die Partie am Netz nach dem Aufschlag eintüten, doch Zverev jagt die Kugel longline mit der Rückhand an ihm vorbei. Der Weltranglisten-72. zeigt dann aber mehr Konsequenz und platziert den Rückhandvolley auf den Court. Zweiter Matchball.

Break- oder Matchball? Zverev schiebt eine Rückhand aus dem Lauf im Halbfeld cross an Herbert vorbei. Die Antwortet lautet dann: Matchball! Zverevs Return ist eigentlich prima, verhaut die Vorhand dann aber krass.

Jetzt geht es aber ausnahmsweise nicht mit einem Doppelfehler los - sondern mit dem 13. Ass. Dann aber verreißt er eine Longline-Vorhand ziemlich leichtfertig neben die Linie. Zverev wird daraufhin jedoch zu lang mit der Rückhand und hilft dem nun schwächelnden Franzosen - 30:15.

Gut gemacht, jetzt braucht Zverev ein weiteres Break. Ohne Mühe positioniert sich der Sieger von Eastbourne am Netz und volliert dort zum 4:5 in den Games. Wiederum darf Herbert zum Matchgewinn aufschlagen - das lief ja schon einmal nicht so gut.

Zverev bleibt dran. Bei Herbert scheint die Spannung mehr oder weniger verloren zu sein. Schnell geht der 30-Jährige mit 30:0 in Front, ehe Herbert mit einer Vorhand punkten kann. Dennoch bedeutet ein Aufschlag-Winner dann zwei Spielbälle.

Zu Null und mit einem überragenden Vorhandlongline-Return nimmt der gebürtige Moskauer Herbert den Aufschlag ab. Jetzt serviert er gegen den Matchverlust.

So sehr Herbert auch mit Assen glänzen mag - so viele Doppelfehler produziert er auch. Ein solcher beschert Zverev das 15:0, ein weiterer tatsächlich auch das 30:0. Schon zehn Doppelfehler stehen auf der Habenseite des Franzosen. Anschließend verlegt er dann auch noch einen Vorhand-Inside-Out. Drei Breakbälle für Zverev, was ist denn hier los?

Das dürfte es dann endgültig gewesen sein. Herbert bringt etwas unkonventionell das Spielgerät nach dem Kickaufschlag durch die Mitte zurück. Zverev donnert seine Vorhand dann longline ins Netz. Jetzt serviert Herbert für die zweite Runde.

Trotzdem schlägt Zverev in dieser Situation sein erstes Ass des Matches, ehe ihm eine Rückhand deutlich ins Aus fliegt. Breakball Nummer 16 insgesamt in dieser Partie für den Franzosen.

Zwei Aufschlag-Winner durch die Mitte bringen Zverev zumindest den Einstand. Aber so wirklich Bock scheint der Deutsche nicht mehr zu haben: Ein Doppelfehler bringt den neuen Breakball.

Wie reagieren beide Spieler auf diese kleine Überraschung? Erstmal beide unglücklich: Herbert erwischt den Ball bei einer Vorhand nur mit dem Rahmen und scheucht ihn in die Zuschauer. Dann begeht Zverev einen Doppel- und kurz darauf einen leichten Vorhandfehler aus dem Halbfeld. Bei 15:30 wird Zverev wiederum mit der Vorhand zu lang. Zwei Re-Breakbälle.

Da weiß er selbst nicht, wie das passieren konnte. Zverev schunkelt ein wenig mit dem Schläger umher und schaut wenig enthusiastisch. Sollte ihm aber Auftrieb geben: Herbert ist noch nicht durch!

12:0 Asse - allein diese Statistik spricht Bände. Mit einem solchen egalisiert Herbert seinen Doppelfehler und legt einen Service-Winner drauf. Obwohl Zverev dann am Netz angreift und den absehbaren Passierball abschenkt, hämmert Herbert die Kugel cross ins Aus - da hat der Deutsche eigentlich ziemlich viel Raum gelassen. Herbert spielt dann einen Doppelfehler. So gibt es kurioserweise Breakball für Zverev.

Dann ist es doch passiert. Herberts Return landet an der Grundlinie, seine folgende Rückhand hat ebenfalls eine tolle Länge. Davon scheint Zverev völlig überrascht zu sein und schießt das Rund nur ins Netz. Doppel-Break perfekt aus Sicht des Rechtshänders.

Den ersten macht Zverev zu Nichte, indem er einen Volley von Herbert seinerseits von der Grundlinie ins Feld volliert. Den kriegt der Franzose nicht zurück.

Auch das noch. Zverev schlägt einen Doppelfehler auf. Bei 15:30 unterläuft ihm dann ein ungewohnter Volleyfehler, nachdem Herbert die Kugel genau auf den Mann donnerte. Zwei Breakmöglichkeiten.

Kann sich Zverev davon erholen? Vier Chancen auf das Break hat der ältere Bruder von Alexander liegen lassen. Jetzt jagt er eine Vorhand von der Grundlinie bei 15:0 etwas lustlos ins Aus.

Nächste vergebene Möglichkeit. Zverevs Vorhandreturn ist ein gutes Stück zu lang. Anschließend spielt Herbert Serve-and-Volley, fischt irgendwie Zverevs knallharten Vorhandpassierversuch aus vollem lauf raus und verwandelt mit neuerlichem Serve-and-Volley den ersten Spielball.

Unglaublich. Herbert legt ein weiteres Ass nach. Der Mann hat einen Lauf. Zverev gibt sich aber nicht auf und passiert aus dem Halbfeld seinen Kontrahenten nach dessen schwachen Volley in Folge des Aufschlags. Nächster Breakball.

Zunächst kommt Herbert dem Aufschlagverlust mit einem Ass durch die Mitte davon, dann serviert er die Kugel genau auf den Mann und trifft Zverev sogar am Körper. Nichts passiert, aber eine Breakgelegenheit bleibt.

Oh, geht da was? Herbert wird etwas kurz, so kann Zverev erst per Volley punkten, ehe der Franzose zur Abwechslung eine Rückhand fast aus der Hocke etwas zu lang spielt. 30:0 für den Weltranglisten-41. Und dann hat Zverev drei Breakchancen, weil Herbert einen Doppelfehler produziert!

Doppel-Break abgewendet. Zverev profitiert bei seinem Inside-Out mit der Vorhand davon, dass der Ball von der Netzkante auf die Linie fliegt. Herbert hat hier das Nachsehen. 1:2 nur noch, aber er benötigt zwingend ein Break.

Das war gut gemacht vom gebürtigen Moskauer. Mit der Vorhand agiert er druckvoll, hat eine tolle Länge in den Schlägen und zwingt Herbert damit zum Rückhandfehler. Und obwohl weiter kaum erste Services ins Feld fliegen, hat Zverev Spielball.

Zverev steht jetzt wirklich mit dem Rücken zur Wand. Kassiert er ein neuerliches Break, könnte das den Satzverlust bedeuten. Und es sieht nicht gut aus: Herbert ist flink auf den Beinen, erläuft eine kurze Rückhand und bringt sie als Stopp kurz-cross zurück. Zverev rennt gar nicht mehr hin. Wenigstens gelingt ihm dann eine toller Vorhand-Winner die Linie runter zum 15:30.

Wahnsinn, was Herbert hier bislang abruft. Ohne irgendwelche Zweifel spielt er hier richtig stark auf. Bei 30:0 legt er Asse Acht und Neun oben drauf. Zum Vergleich: Zverev hat noch keines! Ganz locker stellt der 27-Jährige auf 2:0.

Kaum zu glauben: Herberts Returns sind einfach zu viel für Zverev. Wieder schlägt der Deutsche die Kugel, die vor seinen Füßen landet, ins Aus. Frühes Break für den Rechtshänder.

Wird das erneut ein spannendes Aufschlagspiel? Zverev unterläuft ein neuerlicher Volleyfehler, damit steht es 30:30. Es folgt auch noch ein weiterer solcher. Breakball.

Was ist nur mit Zverev los? Ist es die fehlende Frische? Der Weltanglisten-41. kommt überhaupt nicht in sein Volley-Spiel, kann Herbert auch mit seinen Services zu wenig unter Druck setzen. Insbesonderem beim eigenen Return hat Zverev Probleme, gewährt seinem Gegner immer wieder die Volley-Chancen. Mal sehen, was jetzt kommt. Zverev serviert jetzt als Erstes.

Zweiter Meilenstein für den 27-Jährigen. Er schlägt durch die Mitte auf, Zverevs Vorhandreturn landet deutlich hinter der Grundlinie. 2:0-Satzführung.

Nichts zu machen: Herbert geht konsequent ans Netz und volliert unnachahmlich zu zwei Satzbällen.

Zwei Mal schafft es Zverev nicht, die Kugel nach dem Aufschlag zurückzuschlagen. Dann feuert er aber einen Rückhandreturn die Linie runter und punktet immerhin zum 15:30.

Das war viel zu einfach. Herbert schlägt den Return cross mit der Vorhand übers Netz, Zverev schenkt den Ball sofort ab. Der Franzose serviert zum zweiten Satzgewinn.

Aufpassen, Herr Zverev! Nach einem wiederum nicht so guten ersten Volley nach dem Aufschlag wird er longline von Herbert passiert. Der packt danach auch noch einen kurz-crossen Rückhandreturn aus, der Zverev total überrumpelt. Breakbälle.

Zu 30 macht Herbert den Deckel auf dieses Spiel drauf. Am Ende ist es wieder einer dieser wunderbaren Rückhandvolleys im Anschluss an einen Service nach außen.

Wow, plötzlich sind die Akteure auf dem Platz schneller als ein ICE. Auch Herbert serviert sich locker leicht zum 40:0, da hat der Weltranglisten-41. mal gar keine Schnitte. Immerhin: Er passiert den neuerlich aufgerückten Gegner mal cross mit der Vorhand.

Bei Zverev geht das Ganze eine Spur schneller. Drei fixe Aufschläge sind es, die ihm das 40:0 bringen, beim folgenden Serve-and-Volley verballert Herbert seine Rückhand. Ganz, ganz schnelles 3:3.

Aufschlag-Winner Herbert: Er führt wieder 3:2. Da war sie, die Gelegenheit für Zverev.

Viel Risiko von Herbert, aber es zahlt sich aus. Sein zweiter Service fliegt genau auf die Linie und ist zu gut für Zverev, dessen Return ins Netz segelt. Anschließend returniert der gebürtige Moskauer mit der Rückhand prima genau vor Herberts Füße, doch der spielt einen famosen Halbvolley und hat Glück, dass er die Kugel da mit dem Rahmen erwischt. Das hat es Zverev deutlich schwieriger gemacht, er wird zu kurz. Spielball.

Dann aber auch mal was Starkes von Zverev! Herbert fischt nah am Netz einen Passierschlag nach dem nächsten raus, muss am Ende aber doch sehen, wie ihn sein 30-jähriger Gegner longline überrascht. Kurze Zeit Später wird Herbert auf der Vorhand zu lang - Breakball.

Seltenes Bild: Herbert kriegt einen Vorhandvolley in Folge eines mehr oder weniger guten Vorhandpassier-Schlages nicht ins Feld, stattdessen nur ins Aus. Das macht der Schiltigheimer aber sofort wieder gut, geht beim anschließenden Punkt wieder vor und volliert zwei Mal prima. Ein Ass besiegelt das 30:15.

Gut gemacht vom Deutschen. Wieder begeht Herbert einen Returnfehler. 2:2 also.

Und dann gibt es tatsächlich Breakball. Zverev spielt zwei Volley am Netz ins Aus. Immerhin: Er serviert sich aus der Situation, schlägt nach außen auf, wo Herberts Rückhandreturn misslingt. Der Franzose legt mit einer zu weiten Vorhand nach - das war eine große Möglichkeit auf einen neuen Breakball.

Zverev verlegt bei 0:15 einen relativ leichten Überkopf-Rückhandvolley, gewährt seinem Kontrahenten damit das 15:15. Wenig später holt er sich mit einem Service-Winner einen Spielball.

Herbert marschiert aber genauso. Drei Services sausen so schnell über den Court, dass kaum Zeit zum Hinterherschauen bleibt. Ein folgender Aufschlag-Winner bedeutet das 2:1.

Zu 30 macht Zverev am Netz den Sack in diesem Game zu. Das war wichtig, einen Einstand hätte es nach 40:0 wirklich nicht gebraucht.

Nun kommt auch Zverev mal richtig auf. Drei schnelle Aufschläge haben drei Spielbälle zur Folge. Einer ist jedoch schon weg, weil er klasse longline von Herberts Rückhand passiert wird.

Wieder solide gemacht vom Franzosen. Er serviert durch die Mitte, holt dann einen schwierigen Rückhandvolley aus dem Halbfeld raus und sieht den Lob von Zverev hinter die Grundlinie fliegen.

Etwas glücklich stellt Herbert per Ass auf 30:30. Der Ball ist merkwürdig versprungen, Zverevs Schlag ging in die Luft. Ein Service-Winner bedeutet dann Spielball.

Satz Zwei geht los, Herbert legt wieder vor. Genau wie im ersten Durchgang eröffnet er auch hier mit einem Doppelfehler.

Das ist zu gut! Den ersten kann Zverev per Service-Winner abwehren, doch dann wird er wiederum cross mit der Rückhand passiert. Herbert ist momentan einen Tick besser.

Für Zverev wird's eng. Erst wird er mit der Rückhand cross am Netz stehend passiert, dann verlegt er einen ganz schwierigen Überkopf-Volley in Folge eines Lobs. Daraufhin volliert er auch noch einen weiteren Ball ins Netz. Drei Satzbälle!

Prima von Herbert! Zverev greift longline mit der Vorhand aus dem Halbfeld auf, doch sein Gegner nimmt den Ball im Aufsteigen und schiebt ihn ganz locker cross am Deutschen vorbei. Es spitzt sich zu in Satz Eins.

Mitunter lässt sich das Spiel von Herbert richtig schön an. Wenn ein guter erster Aufschlag nach außen kommt, rückt er sofort auf und volliert ästhetisch ansprechend zum sicheren Punkt. So macht er bspw. das 30:15 und profitiert dann von einem Rückhandfehler von Zverev.

Wieder kriegt Herbert die Kugel nach dem Aufschlag nicht rüber - 4:4.

Zwei Aufschlag-Winner lässt Herbert über sich ergehen, dann returniert er mal wieder unangenehm genau vor die Füße von Zverev. Wie gewohnt bekommt er die Volleys dann nicht mehr über die Spielfeldbegrenzung. Es folgt ein neuerlicher Service-Winner. Zwei Spielbälle.

Jetzt ist auch Herbert wieder voll da. Trotz anfänglichem 0:15 bleibt der Franzose cool, geht nach längeren Ballwechseln immer wieder ans Netz vor und hat da das richtige Timing für die Volleys. Ein typisches Serve-and-Volley bringt ihm dann die erneute Führung.

Stark gemacht, Zverev bleibt cool und volliert sich bei 40:30 zum Spielgewinn. Noch hat Herbert nicht immer die passende Lösung, wenn der Linkshänder am Netz steht.

Schnell geht Zverev mit zwei Service-Winner mit 30:0 in Front. Danach wird er aber vom crossen Vorhandreturn von Herbert kalt überrascht und schlägt einen Doppelfehler auf. Plötzlich wieder 30:30.

Voilá, alles ist wieder in der Reihe. Doppelfehler Nummer Vier bringt Zverev zurück in den Satz. So einfach kann es gehen, Herbert war plötzlich viel zu fehleranfällig.

Herbert begeht zwei vermeidbare Fehler und sieht sich einem 15:30 ausgesetzt. Dann folgt nur der zweite Aufschlag - aber als Ass, stark gemacht. Ein gewonnenes Volley-Duell am Netz beschert dem Deutschen dann denoch die Breakchance.

Das Doppel-Break ist abgewendet. Herbert spielt den Rückhandreturn meilenweit ins Seitenaus, fast auf den benachbarten Court. Nur noch 3:1.

Erneut abgewehrt. Zverev serviert durch die Mitte - und das beim zweiten Aufschlag mit viel Risiko. Den zu hohen Return volliert er locker weg, auch der nächste Punkt geht an ihn. Erstmals Spielball.

Glück für Zverev: Sein zweiter Aufschlag landet offenbar knapp auf der Linie, Herbert returniert ins Netz. Ein etwas zu lang gespielter Lob von Zverev besiegelt dann aber den nächsten Breakball.

Bei 15:0 produziert auch der Eastbourne-Sieger seinen ersten Doppelfehler, anschließend misslingt ihm der Halbvolley nach dem zentral angesetzten Return total. Auch anschließend rückt er nach dem Aufschlag ans Netz und volliert viel zu weit. Wieder zwei Breakbälle, den ersteh wehrt er per Service-Winner durch die Mitte ab.

Traumhafter Beginn für den Weltranglisten-72: Er drängt Zverev in die Rückhand, der wird daraufhin zu lang.

Ganz fix stellt Herbert auf 30:0, lässt dem das erste Ass des Matches folgen. Drei Spielbälle also für das 3:0.

Der sitzt dann! Herbert returniert mit der Vorhand genau vor die Füße des aufrückenden Zverev. Der kriegt den Halbvolley nicht mehr übers Netz - miserabler Start für den 30-Jährigen.

Die ersten beiden macht der Deutsche mit zwei Aufschlag-Winnern zu Nichte. Und Nummer Drei?

Auch der gebürtige Moskauer tut sich schwer. Zwei erzwungene Volleyfehler nach den Returns bedeuten das 0:30 aus seiner Sicht. Anschließend wird er nach schwachem Slice-Angriff überlobt. Drei Breakbälle.

Herbert zieht seinen Kopf mit einem Service-Winner aus der Schlinge. Das hätte auch nach hinten losgehen können. Jetzt schlägt Zverev auf.

Zverev will es aber wissen. Er erläuft sich einen Rückhandvolley und passiert Herbert mit dem Vorhandcross aus vollem Lauf. Dennoch gibt es in der Folge den zweiten Spielball für den 27-Jährigen.

Dann kommt endlich mal ein Service ins Feld. Den schwachen zweiten Aufschlag bekommt Zverev an den Rahmen. Anschließend spielt der Franzose Serve-and-Volley und vollendet am Netz mit dem kurz-crossen Rückhandvolley. Wenig später steht's auch schon 40:30.

Ab geht's auf Platz Sechs, Herbert schlägt als Erster auf. Der Doppelfehler zu Beginn ist natürlich nicht unbedingt der passendste Start. Noch schlimmer: Der zweite folgt sogleich. 0:30.

Dann geht es hier los. Beide Akteure sind auf dem Court und spielen sich noch schnell ein. Dann saust der erste Aufschlag ins Feld.

Noch ist der Court nicht frei. Der Beginn des Spiels verzögert sich also noch. Wir sind sofort zurück, wenn es Berichtenswertes gibt.

Zwei Mal gab es diese Begegnung bisher auf Profi-Ebene. Beide Spiele konnte Zverev für sich entscheiden (2016 bei den US Open in vier Sätzen, 2017 in drei Sätzen in Metz). 2016 gab es darüber hinaus zwei Matches bei Challenger-Turnieren. Hier war jeweils Herbert der Sieger, beide Male in zwei Sätzen. Es könnte also durchaus auch über eine längere Distanz als drei Sätze gehen.

Für den Schiltigheimer verläuft das Jahr dagegen etwas schleppend. Zwei Mal erreichte er in dieser Saison ein Viertelfinale (Anfang Januar in Indien und kürzlich in der Türkei), weiter ging es bislang aber noch nicht. Auch die Grand-Slam-Bilanz 2018 ist noch ausbaufähig. Während bei den French Open in der dritten Runde Schluss war, scheiterte er in Australien gleich an der Auftakthürde.

Und auch bei den Lawn Tennis Championships hier in Wimbledon ist Zverev noch nie so richtig weit vorgestoßen. In der vergangenen Saison stieß er bis in die dritte Runde vor, wo er dem späteren Turniersieger Roger Federer unterlegen war. Vielleicht kann der gebürtige Moskauer heute den Grundstein für eine neue Bestmarke legen.

Ansonsten lief die Spielzeit für Mischa Zverev eher mittelmäßig. In Eastbourne erreichte er erst zum dritten Mal die dritte Runde eines Turniers. Vor den Nature Valley Open gelang dies letztmals bei den French Open.

Durch den Erfolg des älteren Bruders haben Mischa und Alexander Zverev eine alte Statistik mit frischem Leben befüllt: Sie sind das erste Bruderpaar seit John und Patrick McEnroe, das zu seiner aktiven Zeit einen ATP-Titel gewinnen konnte. Auch das dürfte beiden Mut geben.

Für Zverev dürfte Wimbledon genau zur richtigen Zeit kommen. Am vergangenen Samstag sicherte er sich mit einem Zwei-Satz-Sieg gegen den Slowaken Lukas Lacko seinen ersten Titel auf ATP-Ebene in Eastbourne. Der 30-Jährige geht mit seinem unbequemen Serve-and-Volley-Stil, insbesondere auf Rasen, als Favorit in die Partie.

Hallo und herzlich willkommen zum zweiten Tag in Wimbledon! Heute greift mit Mischa Zverev der nächste Deutsche ins Geschehen ein. Er tritt gegen den Franzosen Pierre-Hugues Herbert an und schielt auf Runde Zwei. Ab ca. 16 Uhr geht es los.